Mein schönstes Ferienerlebnis

  • Ersteller
        #31  

Member

Geiler Bericht, ich freu mich schon auf den nächsten Teil.
Ein bischen hast du mir ja schon Erzählt :wink0:


cu Sausa
 
        #32  

Member

Also noch mal der Versuch mich ins Nachtleben von Kompong Cham zu stürtzen. Der Sturtz dauerte nicht lange, hier ist wohl der Hund begraben. Keine Bars, kein Karaokeschuppen, wirklich nix los. Ein angeheuerter Mopeddriver brachte mich in 2 verschiedene Garagenpuffs. Auch hier war nichts für mich dabei, entweder häßlich wie die Nacht und schlabberig oder sehr sehr jung. Und da ich ja nicht zur Fraktion der Kifi´s zähle, hab ich dann freundlich aber bestimmt abgelehnt. Der Driver war sehr verdutzt und meinte nur: alle Männer wollen doch junge Mädchen. Noch mal die Order:zurück ins Hotel. Er schmiss seinen Feuerstuhl wieder an und brachte mich zurück. Er bedankte sich überschwenglich für die 2$ die mich die Stadtrundfahrt gekostet hatte und bot mir an, sich noch einmal umzusehen, damit er etwas passendes für mich finden würde.

Schon auf dem Weg zu meinem Zimmer musste ich mich durch die Horde der Koreaner und rinnen kämpfen. Im Zimmer hab ich dann den Kühlschrank geplündert und bin wieder raus auf den Flur. Das Eis war schnell gebrochen und mit ebensolchen Englischkenntnissen hab ich mich dann um die Völkerverständigung gekümmert. Es waren schon einige recht ansehnliche Mädels dabei, allerdings sehr shy. Mir wurde schnell klar, das ich die heutige Nacht alleine verbringen musste.
 
        #34  

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Was sehe ich denn da ?

Eine Tour mit der Möhre durch Kambodscha.

@finder
Bitte detailliert weiterberichten.
Ich wollte letztes Jahr Offroad durch Laos heizen. War aber nicht umsetzbar, deswegen gabs nur Nordthailand.
Aber wenn das in Kambodscha möglich ist! Wow. Dann würde ich da auch mal nen trip mit dem Bike machen.

Gruss

dito
 
        #36  

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Frisch gestärkt durch ein gutes Frühstück am Mekong (ach wie ich das Liebe) sollte die Reise weitergehen.

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Wie schon Herr Maffay treffend sagte: Über diese Brücke muß es gehn

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machte ich mich auf den Weg nach Mondulkiri. Zunächst war eine gute Asphaltstrasse angesagt

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und nach rund 2 Stunden hatte ich die ca. 140 km bis Snuol zurückgelegt. Hier war dann erst mal Pause und Verschnaufen angesagt. Das ist übrigens jederzeit möglich, weil, es gibt immer einen Markt oder eine kleine Hütte wo man sich mit Getränken und Essen versorgen kann.

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Snuol gibt es eine T-Kreuzung, rechts geht es nach Sen Monorom und links Richtung Kratie. Den guten Rat von einem schon genannten, erfahrenen Motobiker folgend, fuhr ich zunächst Richtung Kratie um dann nach ca. 25 km die alte Strasse nach Sen Monorom zu nehmen.

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Im Nachhinein ist man immer schlauer, hätt ich das mal nicht gemacht. Das Unheil nahm seinen Lauf. An der Abzweigung gibt es noch einmal die Möglichkeit zu Tanken, dann geht es über die alte Strasse nach Mondulkiri. Der Begriff "alte Strasse" ist sehr wörtlich zu nehmen. Schon am Ausgang des ersten Dorfes erwartete mich roter Staub, der sich nach wenigen Kilometern überwiegend in roten Schlamm verwandelte. Es hatte wohl die letzten Tage geregnet und ich hatte Pfütze um Pfütze zu bewältigen.

Nach ca. 15 km traf ich auf eine Holzhütte in der 3 "Waldhüter" saßen. Nochmals nach dem Weg gefragt und an der Gabelung rechts ab. Oh Mann, die "Strasse" wurde immer enger, Autospuren waren nicht mehr zu erkennen und die Abstände zwischen den immer tiefer werdenden Pfützen veringerten sich gegen Null. Ich eierte durch die ca. 50cm tiefen Feuchtgebiete und hatte meine liebe Not auf dem Bock zu bleiben. Es kam was kommen muste, ausgerutsch am Pfützenrand und ab ins Wasser. Da lag ich nun, vom Moped kam nur noch der Spiegel raus und von mir gerade mal der Kopf und die linke Schulter. Schnell stand ich wieder und zog das Moped aus dem Schlamm. Klar, die Karre sprang nicht mehr an, was mache ich jetzt??????

Erstmal evtl. Schäden checken, am Moped war soweit alles ok, mir war außer einem Schreck nichts passiert, abgesehen das ich aussah wie Sau. Die Motorradrolle schien den Sturz ohne Wassereinbruch überstanden zu haben, mein Rucksack war innerlich auch rel. trocken geblieben, Kamera und Handy hatten den Badespaß auch überlebt.

Laut Tacho hatte ich seit der Holzhütte knapp 3 km zurückgelegt, also kehrt, Jacke aus (mein Gott wie die triefte) und Helm ab zum Rückmarsch. Nach ca. anderthalb Stunden erreichte ich völlig abgekämft die Holzhütte, war natürlich keiner mehr drin. Der Versuch, eine Zigarette zu rauchen scheiterte am nassen Tabak und am nassen Feuerzeug.

So hockte ich vor der Holzhütte und muss wohl einen ziehmlich beschi...... Eindruck erweckt haben. Ein vorbeikommender Mopedfahrer stoppte und bot mir seine Hilfe an. Leider war die Verständigung gleich null. Ein weiterer netter Mensch gesellte sich zu uns, wir rauchten erst mal eine und mir wurde gezeigt, das ich den kleinen Weg nach rechts einschlagen sollte. Nach ca. 1km erreichten wir gemeinsam eine Ansummlung von einigen Holzhütten. Eine entpuppte sich als "Werkstatt" wo man mir evt. helfen könnte.

Natürlich sorgte meine Anwesenheit für einen kleinen Menschenauflauf. Mir kam es vor, als wenn alle Dorfbewohner ihre Arbeit ruhen ließen um sich den "dreckigen Touristen" anzusehen. Der Werkstattbesitzer sah sich mein Moped an und griff zu einem schweren Hammer.
 
        #37  

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:shock: shit

auf die fresse gefallen, Moped im Arsch und denn noch allein in der Pampa

ich bewundere deinen Mut :tu:


cu Sausa
 
        #38  

Member

das hatte mit mut nix zu tun, ich konnte es ja eh nicht ändern. da hilft nur der kölsche wahlspruch:
et hätt noch immer jot jejange
 
        #39  

Member

Er brauchte den dicken Hammer allerdings nur, um seine Werkzeugkiste zu öffnen.

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Es waren jetzt so ca. 10 Spezialisten plus die dazugehörigen Kinder und teilweise auch Frauen anwesend, die alle mehr oder weniger Hand an´s Moped legten.

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Wenn denn mal das passende Werkzeug fehlte, wurde schnell etwas zusammengeschweißt bzw. abgeflext. Nach einer knappen Stunde war mein Bike kaum noch zu erkennen.

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Es wurde alles gesäubert, wieder eingebaut, wieder ausgebaut und gesäubert wieder............... es dauerte Stunde um Stunde. Ich hatte schon fast die Hoffnung auf ein funktionierendes Moped aufgegeben.

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Das ganze entwickelte sich zu einem Dorffest. Mir blieb nur: Haltung bewahren und auf die Späße der hilfsbereiten Mitmenschen einzugehen.

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Ein älterer Herr wollte sich zum Beispiel von der Passform meines Helmes überzeugen....

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...sehr zur Gaudi der anderen Anwesenden. Der einzige Vorteil war für mich, das meine Klamotten in Ruhe in der Sonne trocknen konnten.

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Nach über 4 Stunden war es soweit, mein Moped sprang mit lautem Getöse an. Der Mechaniker malte 30.000 Riel in den Sand, ca 7,50 $. Ich war so glücklich, das ich ihm eine 10 Dollar Note in die Hand drückte und mich unter lautem Hallo und viel Gewinke von den netten Menschen verabschiedete.

Jetzt hatte ich ein weiteres Problem. Die Fahrt nach Sen Monorom konnte ich vergessen, Snoul hätte ich noch bei Tageslicht erreichen können, aber da gab es laut Reiseführer keine richtigen Übernachtungsmöglichkeiten. Also blieb die Fahrt nach Kratie, ca. 100km allerdings auf gutem Asphalt, so geschätzte 2 Stunden.

Wenn es nicht...................., ja wenn es nicht angefangen hätte zu Regnen, und um 18 Uhr war es Stockedüster. Dunkel heist in Kambodscha richtig dunkel, die Ochsenkarren sind nicht beleuchtet, genausowenig wie die streunenden Hunde und die oft quer auf der Strasse liegenden Kühe. Es gibt weder Seiten- noch Mittelstreifen und die wenigen entgegenkommenden Autos und LKW`s hatten grundsätzlich das Fernlicht an. Ich musste jedesmal auf Schrittgeschwindigkeit reduzieren, um nicht vollends die Orientierung zu verlieren. Aus den 2 wurden dann dreieinhalb Stunden und gegen 21 Uhr war ich endlich in Kratie.

Total kaputt und klatschnass fuhr ich bei dem ersten Hotel was sich anbot auf den Hof. Der Manager kam heraus, musterte mich von oben bis unten, und auf meinen Hinweis: "ich sehe zwar aus wie ein Schwein, hätte aber gerne ein Zimmer mit einer heißen Dusche" meinte er nur: "no problem"

Er half mir sogar, mein Gepäck mit aufs Zimmer zu bringen und versprach mir, mein Moped vom gröbsten Dreck zu befreien. Es war mir schon fast peinlich, in der marmorgefliesten Hotelhalle und auf der vorher noch sauberen Treppe eine deutliche Schlammspur zu hinterlassen.

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Auf dem Zimmer hab ich mir dann die nassen Klamotten vom Leib gerissen und ausgiebig heiß geduscht.

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        #40  

Member

Konnte mir deinen Bericht erst jetzt reinziehen! Wahnsinn was du da so erlebst! Sehr interessant das ganze! Hoffentlich gehts bald weiter! :super:
 
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