Zur Orientierung hier noch mal einen Kartenausschnitt
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hier ist jetzt die weitere Tour von Kratie aus zu sehen. Anfangs nahm ich die alte Strasse am Mekong vorbei. Es ging durch viele kleine Dörfer, spielende Kinder winkten mir zu. Es war mal wieder leichter Nieselregen.
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De Regen hörte auf und es ging recht zügig meinem nächsten Etappenziel, Ban Lung, entgegen. Die Freude über die gute Strasse und die Sonne fanden ein jähes Ende.
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Auf halbem Weg Richtung Stung Treng hatte ich einen Platten.
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Natürlich mal wieder keine Menschenseele weit und breit, also hieß es: Helm und Jacke aus und in der nun schon sengenden Sonne das Moped schieben. Nach weniger als 4 km fand ich endlich eine Werkstatt, die mir gegen die gringe Gebühr von 8 $ einen neuen Schlauch einzog und die Karre wieder flott machte.
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Der Mensch ist leidensfähig, selbst ich hatte mich an den Anblick meines auseinandergebauten Mopeds gewöhnt.
Ca. 20 km vor Strung Treng verließ ich die RN 13 und bog auf die RN 19 ab, nur noch 130 km bis Ban Lung. Es war einige glitschige und vom Regen gezeichnete Lateritpiste mit vielen kleinen Schlaglöchern. Ich wurde richtig schön durchgeschüttelt.
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Ich ließ mir an einer Tankstelle noch mal ein paar Coloflaschen Sprit eingießen
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und genoss die Reise, unterbrochen von dem ein oder anderen Stop.
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Nach rund 2 Stunden hatte ich die Hälfte der Strecke bewältigt und ich machte mir schon Gedanken über das Hotel, in dem ich die nächste Nacht verbringen wollte.
Plötzlich wurde ich durch ein lautes "bäff bäff bäff" aus meinen Träumen gerissen, die Karre gab endgültig ihren Geist auf und ich war wieder in der Realität. Das heisst, umgeben von Regenwald, kein Mensch zu sehen, Moped streikt. Ich blieb gelassen und wollte mir per Handy Rat vom Vermieter holen, klar, kein Netz mit meiner Karte. So wartete ich geduldig auf einen Helfer. Ein freundlicher Polizist stoppte und fragte auf fließendem Englisch nach meinem Problem. Wir untersuchten noch einmal gemeinsam das Moped. Da es sich aber mit eingelegten Gang schieben ließ, war schnell klar, keine Kompression, also eine mitlere Katastrophe.
Der Polizist lud mich auf sein Moped und brachte mich zu einer Ansammlung von Holzhütten. Hier stellte mir der Dorfchef sein Handy für div. Telefonate zur Verfügung. Ein letzter Anruf bei Angkor Motocycel und mir war klar, das Moped musste zurück nach Phnom Penh. Der Polizist versprach mir, den Transport zu organisieren und mich nach Ban Lung zu bringen. Erst als der abgebrühte Dorfchef, ohne mit der Wimper zu zucken, schlappe 10$ für die Telefonate verlangte, trübte sich meine Stimmung langsam ein.
Der Polizist schüttelte auch den Kopf und schmiss dem Halsabschneider noch einige für mich unverständliche Worte in Khmer an den Kopf. Das Moped wurde an einem "sicheren Platz" abgestellt, dort sollte es am nächsten Morgen abgeholt werden. Es war mittlerweile schon wieder mal 16 Uhr, die Dukelheit nahte mit riesen Schritten.
Die Strasse war um diese Zeit nicht mehr so stark befahren, aber ich hatte Glück, 2 Mopedler hielten an und nach kurzer Rücksprache mit dem Polizisten durfte ich eines der Mopeds besteigen, während der andere Driver sich meiner Tasche annahm. So ging es dann im Schneckentempo Richtung Ban Lung. Die Dunkelheit brach schnell herein, nur ein Moped hatte eine funktionirende Lampe. Nach einer weiteren Stunde machten wir Stop in einem kleinen Dorf. Die Mopedfahrer beratschlagten und gaben mir zu verstehen, das ich mich erstmal in ein Restaurant setzen solle. Nach kurzer Zeit stoppten sie einen Bus, der auf dem Weg nach Ban Lung war.
Mein Gepäck wurde eingeladen, beim Einsteigen hab ich mir dann noch richtig böse den Kopf an einem scharfkantigen Gegenstand gestoßen. Ich fühlte kaum Schmerz und wollte nur noch weiter. Erst als mich die Mitreisenden so merkwürdig ansahen, überprüfte ich noch einmal die Stoßstelle. Wie ich dann in der Seitenscheibe erkennen konnte, zierte eine blutende Platzwunde meine Pläät. Das Blut hatte sich mit Schweiß vermischt und sich über meine rechte Gesichtshälfte verteilt.
Jetzt erst wurde mir klar warum die Mitreisenden die blutverschmierte Langnase so anstarrten.