Das nachträgliche Ändern von Posts hat aus meiner Sicht zwei Seiten: als positiv sehe ich es an, dass dem Poster das nachträgliche Korrigieren, Schärfen und Pointieren von Postings ermöglicht wird, und im Negativen besteht die Gefahr, dass - wie @riva richtig anmerkt - die Diskussion verfälscht werden kann.
Der eingebaute Foren-Algorithmus, mit dem Änderungen nur eine gewisse Zeit erlaubt sind, versucht diesen Widerspruch auszugleichen. Wobei nicht unbedingt einzusehen ist, dass die Neulinge hier schlechter gestellt sind. Obwohl sie als Neulinge wahrscheinlich mehr gefährdet sind, Fehleinträge zu fabrizieren, haben sie deutlich weniger Zeit, diese zu beheben. Aber hier spielt wahrscheinlich die nicht nur in diesem Forum übliche Belohnungsstrategie eine Rolle: wer länger dabei ist, soll durch bessere Konditionen belohnt werden.
Es disqualifiziert sich, wer sich öffentlich dazu bekennt, Forenbeiträge nachträglich zu verändern "ohne sich um Gesetztes zu kümmern". So etwas nennt man wohl "intellektuelle Unredlichkeit". Die Frage ist natürlich: kann man ein solches Kriterium auf Forenbeiträge anwenden? Ich würde sagen: natürlich nicht als Ausschlusskriterium - nicht von allen kann man Intellektualität und schon gar nicht intellektuelle Redlichkeit verlangen.
Die Konsequenz daraus für mich - auch wenn es keine ganz neue ist: die Posts verschiedener Member sind mit verschiedenen Messlatten zu messen. Wobei die Messlatte der erhaltenen Likes eine eher untergeordnete Rolle spielt.