Das Casaurina in Mtwapa. Teil 3.
Mtwapa zieht immer wieder Mädels aus allen Teilen von Kenia an. Viele kommen mit großen Träumen. Tatsächlich gibt es Erfolgsgeschichten von Girls, die einen Mzungu geheiratet oder einen als großzügigen Sponsor gefunden haben. Solche Storys machen die Runde und motivieren. Europäer gelten als bessere Wahl. Sie haben oft mehr Geld und sind verlässlicher. Nicht wenige der Mädels, die man in den Mombasa-Clubs trifft, sind alleinerziehende Mütter, wobei sich die afrikanischen Väter der Kinder ihrer Verantwortung entzogen haben.
Die Konkurrenz groß. Zu viele Girls, zu wenige Guys. Mein Tinder-Gold zeigt mir alleine für die Region Mombasa innerhalb von 2 Wochen weit über 1.000 Likes an - alles Frauen, die mehr als 25 Jahre jünger sind als ich.
Von Träumen kann man nicht leben und gute Jobs sind rar. Besonders für Mädels, die keine gute Ausbildung haben. Viele landen in der Sex-Arbeit, auch wenn sie sich selbst nicht als Prostituierte sehen. Tatsächlich wäre es falsch, europäischen Konzepte von Prostitution einfach auf ein Land wie Kenia zu übertragen. Afrikanischer transaktionaler Sex, Sugardaddy/Sugarbaby bzw. Sex gegen "Benefits" sind nur bedingt mit PaySex in Europa vergleichbar.
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Money-Dreams.
Geld als Fetisch, was es aber hier im TAF-Forum nicht sein sollte. In keiner Richtung. (Die Dollarscheine sind übrigens nur eine Requisite.
)
Was bezahlt man für Girls im Casaurina?
Feste Preise gibt es nicht. Viele, ja sehr viele Faktoren spielen eine Rolle.
1.500 KES (= knapp unter 10 Euro) für ein
Shorttime und ab 2.500 KES für ein
Longtime sind sicher möglich. Allerdings bei einer eingeschränkten Auswahl. Es gibt Girls, die mindestens das Doppelte wollen und es durchaus (nicht immer) bekommen. (Vergessen wir nicht, die
Inflation in Kenia lag im letzten Jahr bei 7,6 % und sie wird in diesem Jahr wohl noch höher ausfallen. Gerade die kleinen Leute, sind heftig von den Preissteigerungen betroffen. Inflation gibt es auch bin Deutschland. Trotzdem bekommen wir fas 45 % mehr KEs für einen Euro als vor 4 Jahren.)
Das Spektrum im Casaurina ist groß: Es gibt einfache Mädels ohne viel Styling, aber auch
Beauty-Queens mit Model-Qualitäten. Einige haben wenig
Schulbildung, andere waren auf der Universität. Manche haben ein 15 Euro-Handy, andere ein ziemlich aktuelles iPhone. Während viele Girls gemeinsam mit anderen unter eher schlechten Bedingungen wohnen, trifft man auch solche mit einem eigenen Apartment.
Unterschiede gibt es auch in Sachen Sex: Es gibt Mädels mit wenig Erfahrung und solche, die sich auch mit ausgefallenen Mzungu-Wünschen auskennen. Positiv: Viele Girls mit wenig Erfahrung lassen sich im und auf dem Bett durchaus motivieren.
Girls mit finanziellen Rücklagen können wählerischer sein. Die meisten leben allerdings mehr oder weniger von der Hand in den Mund. Wenn der Behälter mit dem Kochgas leer ist, der Vermieter Druck macht oder Geld für Essen fehlt, dann sind sie auf Hook-ups angewiesen. 2.000 KES sind besser als nichts.
An den Wochenenden trifft man öfter
"Amateur"-Girls im Casaurina, so wie eine meiner Bekannten, die eine Boutique in Mtwapa betreibt. Hübsch und intelligent. Ein oder zweimal im Monat geht sie mit Freundinnen in den Club um am Wochenende Spaß zu haben. Ihr Traum: Ein Europäer, als Sponsor oder Ehemann. Ihr Vorbild: Die eigene Schwester, die mit einem Deutschen verheiratet ist. Wenn die Gegenleistung stimmt, dann lässt sie sich auch auf Sex-Dates ein. 5.000 KES möchte sie dann schon haben - oder die
Aussicht auf Freunsschaft+ mit späterem Sponsoring.
Preise und Leistungen vorher absprechen?
Das wird in vielen Ländern so gemacht. Kunden rechnen damit, dass für jede Zusatzleistung ein Aufpreis verlangt wird, wenn sie vorher nicht ausdrücklich vereinbart wurde.
In Kenia ist das eher nicht so. Manche Girls fühlen sich zu einer Hure herabgestuft, wenn ihr Gegenüber es so geschäftsmäßig abwickeln will. Man sollte ein wenig
Fingerspitzengefühl bei solchen Absprachen zeigen. Das Casaurina ist aber ein bekannter Huren-Schuppen. Da sind die Girls in Sachen Absprachen nicht ganz so sensibel.
Persönlich treffe ich meist nur eine klare
Absprache über die Zeit. Dabei erwähne ich
vorher das
Honorar, welches ich zahlen werde und auch einige meiner
Vorlieben im Bett. Wenn es für das Girl okay ist, dann haben wir ein Date.
Nachkobern oder Stress bei der Bezahlung habe ich nur sehr selten erlebt. Die Einsatzbereitschaft war meist gut, allerdings sorge ich immer für eine gute Atmosphäre: Drinks im Hotel, Musik etc.
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Noch mal Money-Dreams. Für Deutsche ist sowas peinlich, Geld zu zeigen und damit rumzuwerfen. In Afrika wird das anders wahrgenommen. Zu manchen Anlässen werfen die Leute freudig mit Geld rum. Zu diesem Foto gab es ein Spaß-Video auf TikTok. Während sich bei ihr sonst die Zahl der Views und Likes auf die Follower beschränkte, wurde dies vielfach geteilt. Mehr als 10.000 Aufrufe und mehr als 200 Likes. Tatsächlich bekam dieses Nairobi-Girl von mir 6.000 KES je 24 Stunden. Dafür gabs von ihr ein tolles Programm. Wir waren beide zufrieden.
Das Casaurina als Cheap-Charlie-Land?
Angebot, Nachfrage und Preis. Das hängt voneinander ab. Da wo überwiegend teure Girls anzutreffen sind, werden viele potentielle Kunden nicht hingehen. Orte, wo Kunden üblicherweise wenig bezahlen, werden von Girls eher gemieden, die anderswo mehr Geld für sich und ihre Leistungen bekommen.
Mein Eindruck ist, dass heute
weniger Top-Girls im Casaurina auf Männersuche sind, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Einige weibliche Bekannte haben mir berichtet, dass der Mtwapa-Club sich für sie einfach nicht mehr lohne. Wenn sie doch mal dort sind, dann meist zusammen mit einem Client, den sie im Internet oder andernorts kennengelernt haben.
Ich zähle zu den Casaurina-Besuchern, die sich
kein 3.000-KES Limit setzen. Wenn mir ein Girl richtig gut gefällt, dann möchte ich sie daten. Trotzdem ist meine Trefferquote im Casaurina immer schlechter geworden. Mein letztes Mädel dort war eine junge, attraktive Newcomerin, die ich bei meinem nächsten Besuch in Mombasa vermutlich in anderen Clubs treffen werde.
Das Casaurina wird ein Dating-Schuppen bleiben, auch wenn sich Kollegen Limits setzen.
Wer aber ein buntes und vielfältiges Casaurina will, der sollte sich auch über Gäste freuen, die freigiebiger sind.