Das Gabeez. Warum ich diesen Club mag.
Von den 3 Stripclubs in der Keekorok Rd. ist das Gabeez der Billigste und der am wenigsten Feine. Der Eintritt beträgt nur 200 KES. Ein Bier- wenn ich es richtig erinnere - kostet inzwischen 300 KES. Der Club ist recht gut frequentiert. Europäer sind nur sehr vereinzelt dort. Je nach Wochentag trifft man zwischen 10 und 25 Tänzerinnen an. Da ist alles dabei. Von jung bis alt, von skinny bis chubby mit 100 kg. Als Gast kann man zuschauen, Girls auf einen Drink einladen, einen Lapdance genießen oder auch in den schäbigen Privat-Room Sex haben. Oder, man besorgt sich die Phone-Number von einem Girl und datet sie privat. So habe ich es vor über einem Jahr mit Jenny gemacht. Heute ist sie eine gute Freundin, die mich bei meinen letzten beiden Urlauben in Mombasa jeweils für einige Tage besucht hat.
Anhang anzeigen IMG_20230831_140907.jpg
Wie beim Liddos und dem Bavon gibt es an der Straße eine vergitterte Tür, die ein Wachmann öffnet. Über einen langen Flur und eine Treppe gelangt man in das 2. Obergeschoß.
Das Gabeez hat Platz für maximal 80 Gäste plus die Girls. Ein DJ sorgt für die Musik. An der Wand hängt ein TV-Screen, wo durchgehend Porno-Filme laufen. Eigentlich sind die ja in Kenia verboten. Es gibt Bistro-Tische mit stabilen, geschmiedeten Stühlen. Die machen Sinn, wenn man zusätzlich ein Mädel auf dem Schoß hat. Es gibt auch einige Sofas. Die Bühne steht in der Mitte des Raumes. Sie ist etwa 4 Meter lang und etwas breiter als einen Meter. Es gibt 2 Pool-Stangen. Seit einiger Zeit drängt das Management darauf, dass die Girls beim Tanzen High Heels tragen, weil das bei Kunden mit Geld besser ankommt. Etwas seitlich gibt es auch einen abgetrennten Raum mit Sofas. Den nennen sie VIP. Dort ist etwas intimer, weil man mit dem Girl meistens alleine ist. Einiges ist da möglich. Erlebt habe ich z.B. Squirting und einen Blowjob.
Die meisten Girls ziehen sich auf der Bühne komplett aus und laufen dann auch nackt dur den Clubraum. Ideal für einen Lapdance, wo anfassen meist klein Problem ist. Als Belohnung sollte man vielleicht einen Drink spendieren (300 KES) und abhängig vom Einsatz ca. 300 KES Trinkgeld geben. Wer es mag, der kann sich auch gleich eine 0,75er Flasche Gin oder Wodka im Eiskühler plus Cola, ein Liter DelMonte Saft und 3 oder 4 Gläser bestellen. (Zusammen ca. 20-22 Euro) Das bringt Aufmerksamkeit und ist eine Motivation für die Girls. Es gibt wohl kaum einen anderen Ort auf der Welt, wo man in einem Stripclub so günstig Party machen kann. Abzocke braucht man nicht zu befürchten, denn man zahlt grundsätzlich bei jeder Bestellung im Voraus.
Anhang anzeigen PXL_20230722_201434793.MP~3.jpg
Jenny, hier bei mir in Mombasa. Da gab es jeden Tag Privat-Shows. Sie ist eine angenehme und unkomplizierte Begleiterin. Sätze wie
"Baby, baby please buy me ...", sind ihr völlig fremd. Statt dessen hat sie mir beigebracht, wie man einige afrikanische Gerichte zubereitet. Inzwischen tanzt sie übrigens nicht mehr im Gabeez. Vom Körperbau ist sie ein Typ, der eher dem europäischen Geschmack zusagt. (171cm, Konfektionsgröße 36 mit nicht zu ausgeprägten Rundungen.) Das ist nicht die Regel bei den Girls im Gabeez.
Nach Mitternacht und am Wochenende gibt es öfter mal Bühnenshows. Jenny hat u.a. eine (Nackt-)Show mit Jogurt, Lollis, Öl, Kerzen und viel Schaum gemacht. Gäste durften später mit einem Schwamm Hand anlegen, um ihren Körper zu reinigen. (Für jede solcher besonderen Aufführungen gab es ein paar 100 KES extra Lohn.) Lesbian oder Dildo-Shows finden ebenfalls reglemäig statt. Gelegentlich gibt es auch Life Sex, oder zumindest eine Vorstufe davon. Als ich letzten Mal dort war, haben 2 halbnackte, gut gebaute Typen mit einem Girl rumgemacht. Sie hat sich komplett einkleidet und die beiden sehr gekonnt animiert. Es kam ein zweites Girl hinzu, welches offensichtlich nicht zu dem Trio gehörte. Entweder fand sie es geil oder sie wollte die Chance nutzen, von dem einen oder anderen Zuschauer ein Trinkgeld zu bekommen.
Im Gegensatz zu normalen Bars bzw. Bordellen haben die Mädels in so einem Stripclub die Chance, den Gästen mehr von ihren wahren Qualitäten zu präsentieren. Das finde ich gut, denn eine heiße, erotische Performance macht mich mehr an, als nur Smaltalk an einem Bar-Tresen. Eine nerviges Buhlen um mehr und besonders um teurere Drinks habe ich nie erlebt. Eine Umsatzbeteiligung für die Girls, wie in vielen anderen Ländern, gibt es nicht. Allerdings hat mir eine Bekannte berichtet, dass ein Kunde ihr vorgestern 6 Dosen Faxe-Bier bestellt hätte und dann abgezogen sei. Die waren ungeöffnet. Sie konnte das Bier beim Barkeeper gegen einen Abschlag in Cash umtauschen.
Atmosphärisch gefällt mir das Gabeez gut. Wenn ein Girl mal zu aufdringlich wird, schaltet sich einer von der Security ein. Denen und auch dem DJ sollte man als Stammgast ab und zu ein Trinkgeld zukommen lassen, denn die Bezahlung ist nicht üppig. Das feste Monatsgehalt der Tänzerinnen ist minimal und reicht kaum für Beauty, Klamotten und die täglichen Fahrten mit den Matatus. Viele sind froh, wenn sie mit 1.000 oder 1.500 KES erarbeiteten Trinkgeld in der Tasche morgens nach Hause fahren. Wenn ein Girl mit einem Kunden für 30 oder 40 Minuten Sex in dem Privat-Room verschwindet, bringt ihr das ca. 800-1.000 KES. Der Kunde zahlt (wenn ich es richtig erinnere) dafür pauschal 3.500 KES an der Bar. Die Top-Girls haben gelegentlich spendable Kunden, die durchaus mal 5.000 KES oder mehr springen lassen. Das ist aber die Ausnahme.
Als Mzungu (Europäer) kann man sich natürlich an den ortsüblichen Preisen orientieren. Dann ist es wahrscheinlich, dass man als stingy (geizig) gilt. Das fördert nicht unbedingt die Motivation der Girls, die sich von Kunden mit Geld - übrigens auch Afrikanern mit Geld - etwas mehr Großzügigkeit erhoffen. Großzügig bedeutet allerdings nicht, bedenkenlos Geld auszugeben. Dann ist man für die Mädels nämlich nur der "stupid" Client. Jenny, wurde für ihre Besuche bei mir in Mombasa mit 6.000 KES je Tag entlohnt. Das war großzügig, aber nicht übertrieben. Das Gesamtpaket stimmte, denn ein paar Tage Strandhotel am Beach in Bamburi ist schon ein Highlight für ein Nairobi-Girl. Zudem chatten wir seit einem Jahr regelmäßig und das ohne irgendwelche Bettelei. Durch sie weiß ich auch ein wenig, wie es hinter den Kulissen in den Clubs zugeht.