Es klingt verrückt, aber Mtwapa ist nach meinen Erfahrungen der sicherste Ort von allen im Großraum Mombasa und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da. Da kann man auch nachts, ohne Angst zu haben, fast überall allein zu Fuß gehen (vorausgesetzt, man benimmt sich nicht wie der Elefant im Porzellanladen, trägt teure Uhren oder goldene Halskettchen, wirft mit Geld um sich, etc.). Kenya ist ein armes Land, aber bei weitem nicht das ärmste in Afrika. Trotzdem sollte man stets vorsichtig sein, sein Smartphone niemals unbeobachtet irgendwo liegen lassen (am Besten man hat ein billiges Ersatzteil - ein "Fucking phone"), beim Bezahlen nicht das dicke Bündel Tausender aus der Tasche ziehen, genau wissen wo man welche Scheine stecken hat, Geld auf mehrere Taschen verteilen, etc.. Ganz normale Vorsichtsmaßahmen halt in einem Entwicklungsland. In Bamburi und Shanzu haben selbst Einheimische oft Angst, sich nachts allzu weit von den eigenen vier Wänden zu entfernen, Von Bombulu, Mto Panga, Kisauni, etc. ganz zu schweigen.
Für einen Erstbesucher, der nicht nur zuhause in seinem Touristenhotel sitzen, sondern etwas erleben will, und dementsprechend viel unterwegs ist, halte ich Mtwapa als Standort für ideal, möglichst in Fußnähe zum Casaurina. Den Rückweg wirst du ohnehin so gut wie nie allein antreten und mit einem Girl fahren, da die aufgebretzelten Mädels in ihren High Heels kaum einen Meter gehen wollen/können. Wenn du alleine ins Hotel zurückgehst, dann nur, weil du es in dieser Nacht so willst, du vielleicht doch zu wählerisch bist und somit nichts passendes findest (dafür sollte man immer Notfallnummern haben, über die Jahre häufen die sich automatisch an), ansonsten herrscht in Mtwapa quasi eine Beischlafgarantie. Cheers und damit auch Big Tree kannst du mal mit einem Matatu besuchen, wenn du dich traust. Wenn es dir gefällt, bleib dabei, ansonsten lass es für immer sein, ungefährlich ist es definitiv nicht, aber das gilt für Afrika immer. Für mich ist das Matatu, das meistbenutzte Verkehrsmittel in Kenya einfach idedeal, weil es unglaublich leicht ist, Mädels abseits des P6 kennenzulernen und Nummern auszutauschen, es passieren auch oft lustige Dinge, du kannst die Straße unter dir in Löchern in der Bodenplatte genießen, hast mal einen Käfig mit einem Huhn auf dem Schoß oder wirst von einer big mama fast erdrückt, take it easy! Für die meisten Touris sind Matatus jedoch eher ungeeignet. Uber und Bolt zum Cheers oder Safari Inn kosten nicht die Welt und sind bequemer (dafür für mich der halbe Spaß). Spät am Abend oder in der Nacht sind Matatus schwerer zu bekommen, in der Rush hour fahren sie voll an dir vorbei, außerdem sind sie bei Dunkelheit definitiv noch unsicherer als am Tag, also dann besser auf Taxis, Bodas (Mopedtaxis), Tuktuks, etc. ausweichen. Schön Nummern sammeln von Fahrern, die gut und sicher fahren, zuverlässig sind und einen nicht übers Ohr hauen wollen, dann hast du immer irgendjemanden an der Hand, der dich auch mal aus der Pampa abholt, ansonsten funzen Uber und Bolt gut.
Kenia ist die letzten Jahre deutlich sauberer geworden, früher war es bei Einheimischen absolut unüblich, seinen Plastikmüll, sei es die Einwegflasche, den Plastikbeutel oder was auch immer nicht genau dort fallenzulassen, wo man sich befindet, selbst wenn ein seltener Mülleimer direkt in der Nähe war. Selbst aus Pubs und Geschäften wurde der Müll einfach auf die Straße geworfen. Nicht, dass das heute nicht mehr vorkommen würde, doch halt deutlich seltener. Aber auch heute noch wird Müll an vielen Ecken auf Haufen zusammengerecht und einfach verbrannt, da ist dann durchaus mal Sondermüll dabei, es tut einem weh, wenn man das sieht. Es bleibt einem nichts anderes, als die Nase zuzuhalten und schnell vorbeizugehen, damit man den giftigen Rauch nicht einatmet. Hakuna Matata (kein Problem). Wenn man in Afrika keine Gelassenheit lernt dann nirgendwo auf dieser Welt.
Afrika ist nicht für jeden, die meisten werden nicht warm damit, doch die die es packt, kommen nicht mehr los von diesem Kontinent und seinen Bewohnern. Kenia ist ein guter Einstieg. Der Suchtfaktor ist m.E. deutlich größer, als er in Patty jemals war, vorausgesetzt man gehört zu den kaputten Typen wie ich, die Afrika mehr lieben als die eigene Heimat. Einfach mal riskieren, entweder dich packt das Afrikafieber oder du reist vermutlich nie wieder hin. Dazwischen gibt es kaum etwas. Einige, auch welche, die ursprünglich mal sehr begeistert waren, können es nach einigen Jahren nicht mehr sehen, das kann passieren, doch andere sind Dauerbesucher oder bleiben irgendwann mal dort (STS). Ich kann nicht mehr ohne Afrika, aber das wurde mir fast in die Wiege gelegt, da ich als Kind schon in Lagos gelebt, zur Schule gegangen und mit Einheimischen gespielt habe.