Ja, leider sehen wir weltweit ähnliche Bewegungen, Trump, Duterte, AFD etc. Überall Bewegungen bei denen Emotion (Wut/Hass/Unverständnis) über Fakten dominiert. Ich zerbreche mir schon eine Weile darüber den Kopf, was hier ein gemeinsamer(?) Auslöser sein könnte. Klar, gewissermaßen sicherlich der Zustand des Kapitalismus mit Konzentration des Kapitals immer weiter an der Spitze und einem immer größeren Teiles der Bevölkerung der sich abgeschlagen fühlt.
Andere Erklärung: Die Personalisierung von Informationen im Internet. Das Internet macht es einfacher denn je sich umfassend über jedes Thema zu informieren. Genutzt wird dies aber selten, stattdessen prägen sich immer stärker Meinungsnetzwerke aus und wer sich in einem solchen Netzwerk erst einmal eingelebt habt und stets seine Infos in einer bestimmten Art und Weise aufbereitet bekommt, wird nur noch selten über den Tellerrand schauen. Auf den Philippinen ist das noch leichter zu erklären: Sehr viele Leute haben zwar Smartphones, bezahlen aber aufgrund der hohen Kosten nicht für Datenpakete. Stattdessen bezahlen sie nur für Telefonate und bekommen dafür den Zugang zu Facebook gratis. Nur zu Facebook wohl gemerkt (oder wahlweise zu einem anderen Social Network), nicht aber zum Internet allgemein. Dort folgt man dann dieser und jener Seite und bekommt ähnliche Seiten/Personen vorgeschlagen, was dazu führt, dass der Newsstream zunehmend einseitig wird. Klar, dass so etwas bei Ländern wie den Philippinen (weltweit eines der aktivsten bei Social Media) dann die Polarisierung noch verstärkt, v.a. wenn solch ein personalisierter Newsstream auf eine Bevölkerung mit Bildungsdefiziten trifft, denn dann wird schnell Meldungen "der eigenen Seite" Glauben geschenkt, während alles andere als unwahr abgetan wird.
Ein weiteres Problem ist natürlich eine Boulevardisierung der Politik (muss unterhaltsam sein) und eine zu kommerzielle Ausrichtung von Medien (über Schlagzeilen verkaufen).
All dies fördert nicht gerade eine faktenbasierte Auseinandersetzung über politische Themen.