Member hat gesagt:
warum kriegen die thais eigentlich mit abstand so wenig kinder? in ganz südostasien geht es ja bergab, und auch die philippinen werden irgendwann mal unter die magische 2.1 grenze fallen, aber das mit thailand hat mich schon überrascht.fertilitätsrate von 1.3 - das ist auf einem level wie japan…https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Fertilitätsrateweiss da jemand mehr?
Es gibt allgemeingültige Faktoren, die weltweit gültig sind - oder von denen man zumindest annimmt, dass es so ist.
Eine Zunahme der Bildung bei Frauen führt zu weniger Kindern. Dieser Faktor ist so stark, dass man davon ausgeht, die Weltbevölkerung bei max 12 bis 13 Milliarden Menschen stoppen zu können (die letzte Milliarde soll aufgrund einer höheren Lebenserwartung einfach noch länger da sein), wenn nur genügend Mädchen und Frauen Zugriff zu Bildung haben.
Je weniger Armut es gibt, desto weniger Armutsprostitution gibt es. Inzwischen gibt es viele Frauen, die sich für ein I-Phone und für Drogen in die Kunden verlieben - aber nicht mehr zwingend für eine Schale Reis. In den Zeiten der Covidpandemie hat sich gezeigt, wie schnell dieses Gefüge bröckeln kann und wie sich die Preise dann entwickeln. Die Entwicklung des Gewicht bei den Thais und die Zunahme von Diabetes zeigen, dass da viele auch schon ein Problem mit zu viel statt mit zu wenig haben. Die Eltern müssen nicht mehr ernährt werden, sondern brauchen zum Haus noch ein Auto... alle 3 Jahre.
Die Gesellschaft ändert sich. Wir reden immer von Thailand und den Thais. Thailand ist 1,5 mal so groß wie Deutschland. Kann man von den Deutschen reden? In jeder Ecke wohnen andere.
Wir reden meistens vom Isaan (Issan) - da kommen unsere Mädels her, da ist unser kranker Büffel und da wurden in den letzten Jahren von unserem Geld ganze Städte gebaut, in denen die Häuser nicht an einen Hühnerstall als den 50er Jahren erinnern (Pfahlbau, Wellblechdach).
Zahlen zur Kindersterblichkeit könnte man auch prüfen. Je mehr durchkommen, desto weniger müssen starten.
Natürlich gibt es dort immer noch arme Menschen. Aber halt auch viele, die inzwischen auch Klos mit fliessend Wasser haben - oder Strom - oder Internet.
Es gibt auch in Thailand inzwischen Verhütungsmethoden.
Es gibt Aufklärung.
Es gibt fast überall wesentlich besseres Handynetz/Internet als bei uns.
Viele alte/historische Familienstrukturen gibt es nicht mehr. Im Isaan kümmern sich oft noch die Großeltern um die Enkelkinder, während die Tochter in Pattaya oder auf Phuket arbeitet. Viele Familien in Bangkok dürften eher so wie wir leben - zwei Verdiener, ein oder zwei Kinder - und die Großeltern irgendwo alleine auf dem Land.
In Kairo braucht man z.B. ein europäisches/deutches Einkommen, wenn man in der Stadt ein vernünftiges Städterleben führen will. In Bangkok wird es ähnlich sein. Man kann das Leben auf dem Land und das in der Stadt eigentlich nicht mehr vergleichen - außer dass es weit mehr als das doppelte kostet.
Oder anders: In Afghanistan müsste aktuell eigentlich ein neues "Paradies" entstehen... Man nimmt Mädchen den Zugang zur Bildung und Nahrungsmittel sind auch Mangelware.