Member hat gesagt:
Das halte ich allerdings mindestens genauso für Zensur.
Jedem sollte Gelegenheit gegeben werden, seine Sichtweise darzulegen.
Dann kann jeder Leser daraus seine eigenen Schlüsse ziehen.
Ja, und das birgt genauso die Gefahr, daß wir derzeit nur eine Sicht der Dinge präsentiert bekommen.
Deswegen habe ich es auch erwähnt, damit es nicht zu einseitig klingt. Allerdings wurde das Militär ja nicht erst seit dem Putsch aus Facebook verbannt, sondern es hat ja eine traurige Geschichte und die hängt stark mit dem Genozid an den Rohingya zusammen. Diese wurden ja entscheidend durch Desinformation der Militärs ausgelöst. Das wurde ja von der UN und weiteren Organisationen aufgearbeitet. Anschließend wurden sie von Facebook rausgeschmissen.
Vergessen zu erwähnen habe ich, dass während der Zeit in der das Internet nicht durch das Militär abgeschaltet wird, also über Tag, Dienste wie Facebook, WA und Twitter blockiert werden. Die junge Bevölkerung ist aber pfiffig genug die Sperren zu umgehen.
Member hat gesagt:
Was mir sofort auf den interessanten, hier geposteten Bildern auffiel:
Alle Poster sind in englischer Sprache ...
Trotz der Historie als ehemalige britische Kolonie hatte ich nicht unbedingt das Gefühl in Myanmar, daß sie im Durchschnitt weit besser in Englisch als die Thai waren.
Klingt mir wieder ein bisschen als suchst du nach der großen Internetverschwörung. Das lässt sich aber relativ einfach erklären und die Frage dürften sich auch sicherlich viele andere von außen stellen.
Der Rückhalt für die Demonstrationen im Land ist sehr groß. Da muss im Vergleich zu Demonstrationen z.B. wie in Thailand wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wichtig für die Burmesen ist, dass die Welt davon erfährt. Sie suchen die Wirkung nach außen und nicht nur nach innen. Dadurch erhoffen sie sich Druck von außen. Die NLD war ja bis Februar Regierungspartei. Die Strukturen sind vorhanden um solche Demonstrationen zu organisieren und entsprechend mit Plakaten auszustatten. Das machen sie alles sehr clever. Medial können die ganzen Bilder hervorragend genutzt werden. Da steckt also eine ganz andere Struktur hinter als in Hong Kong, Belarus oder Thailand.
Sicherlich werden auch US GOs wieder Demokratiebewegungen aktiv vor Ort unterstützen, wie z.B. beim arabischen Frühling. Den Einfluss würde ich aber in Myanmar nicht zu hoch bewerten.
Member hat gesagt:
Doch sind sie, vor allem im Bereich Tourismus/Hotellerie/Gastronomie, die ich in den verschiedenen Stationen hier kennen lernen durfte hatten alle zumindest mal Bachelor Degree, da sind sie den Thais mit der gleichen Bildung vorraus.
Natuerlich ist deren Interesse auch groesser das zu lernen, denn die Burmesen gehen ja in ein fremdes Land zum arbeiten.
Auf'm Bau und Fischerboot sind solche Kenntnisse auch nicht gefragt.
Ja. Die jungen gebildeten Leute lernen Englisch. Die sind es natürlich auch die als Erstes gegen eine Autokratie auf die Straße gehen. In der gehobenen Hotellerie ist der Status nach meinem Empfinden mindestens so hoch wie in Thailand auch da gebe ich dir Recht. 2-3* Hotels werden von Chinesen oder einfacheren Burmesen betrieben, da sieht es natürlich ganz anders aus.
Ich hatte im Land mit führenden Mitarbeitern in ehemalig staatlichen oder halbstaatlichen Einrichtungen zu tun, da sprach noch nicht mal einer aus der Geschäftsführung Englisch. Aber die Leute gehen vermutlich nicht auf die Straße.