Member hat gesagt:
..... in welchem Rahmen sich ein GO für mich bewegen sollte:
1. Es sollte innerhalb der jeweiligen Landesgesetze funktionieren und darf die Menschenrechte nicht missachten.
2. Es sollte darauf ausgelegt sein, die Ursachen statt die Symptome zu bekämpfen.
3. Es sollte langfristig und nachhaltig funktionieren. ......
Jetzt wird die Diskussion ja richtig interessant. Was würde ich unternehmen, wenn mein Allerwertester auf dem Präsidentensessel der Philippinen säße? Ich hätte da schon einige Ideen, z. B. :
- Rekrutierung einer Sondereinheit mit umfassenden Vollmachten (nein, nicht das, was einige wohl jetzt vermuten - "the license to kill" - ich denke da eher an Möglichkeiten, Kapitalflüsse zu überwachen etc.) zum Kampf gegen die Drogenbarone und ihre Helfershelfer; falls noch nicht vorhanden, Schaffung gesetzlicher Möglichkeiten zur Vermögenskonfiskation verurteilter Drogenbarone
- Flächendeckende Einrichtung von Reha-Zentren für Drogenabhängige nach dem Motto "Therapie statt Strafe" (laut Berichten soll es einige wenige bereits geben); das Geld könnte die "internationale Staatengemeinschaft" aufbringen, wäre ja mal ganz ausnahmsweise ein sinnvolles Projekt
- Entzug der Staatsangehörigkeit für rückfällige Drogenkonsumenten und Ausweisung selbiger in ein aufnahmebereites Land, mir schwebt da schon ein solches vor (das war jetzt natürlich nur ein Witz!)
Was die Reha-Zentren angeht, halte ich es für möglich, dass die Regierung diesen Weg verstärkt gehen wird. Durch die Morde wollte Duterte natürlich hinsichtlich seiner Wahlversprechen erst mal "liefern" und Drogenhändler und -konsumenten einschüchtern. Viele Drogensüchtige haben sich dann aus Angst den Behörden gestellt, und viele von ihnen sitzen nicht im Gefängnis (s. den Arte-Bericht). Die meisten Konsumenten dürften - auch wegen der staatlich geförderten Anzeigebereitschaft - den Behörden vermutlich bekannt sein. Und hier könnte man auch sinnvoll auf die Regierung einwirken, z. B. durch das Angebot finanzieller und sonstiger Hilfen beim Aufbau solcher Zentren. Ich habe es immer für einen Fehler gehalten, dass Barack Obama in seiner typisch arrogant-besserwisserischen Manier den philippinischen Präsidenten öffentlich lautstark kritisiert hat - das kam nicht gut an in einem Land, das früher mal eine US-Kolonie war.