Thailändisch lernen

Pattaya Skinnylover, die SLT und Achterbahn - ein bunter Bericht von März 2018 bis heute

        #141  

Member

Hallo lieber Tom,
bin gerade wieder auf Deine schöne Geschichte gestoßen und frage mich ein wenig verblüfft wo das Happy End mit weißem Brautkleid und Smoking bleibt ?
Hat Euch das Virus die Planung verhagelt? War die Liebe doch nicht stark genug?
Ich wäre sehr neugierig auf Euren Stand, jetzt am 15.01. 2021
Liebe Grüße und fest gedrückte Daumen für Euch
Gerhard
 
        #142  

Member

Da ich zu meiner Überraschung & Freude immer wieder nach Updates zu unserer Story gefragt werde, dachte ich mir, ich hänge den bisherigen Ergüssen mal wieder eine kleine Aktualisierung dran:

Nachdem ich mich im Oktober in Prag erfolgreich habe optisch verjüngen lassen (Tränensäcke & Doppelkinn weg - man muss ja nicht ewig wie ein Zombie rumlaufen und die tschechischen Beauty-Docs wollen ja auch etwas Geld verdienen; www.aesthevita.de) und bis Ende Oktober auf der Deutschen Botschaft in Sachen Legalisierung von Pim’s Heiratspapieren mal wieder nichts voran ging, schrieb ich denen Ende Oktober eine recht saftige Email und seltsamerweise waren die Legalisierungen nur wenige Tage später fertig! War aber laut Botschaft natürlich reiner Zufall und hatte nichts mit meiner Mail zu tun. Und ich bin Jungfrau!😆

Jedenfalls hatte ich von CTA Anfang November 2020 einen großen, braunen Umschlag in der Post, gefüllt mit allem was das Herz begehrt. Pim hatte Wort gehalten und alle Unterlagen nebst deutscher Übersetzungen durch CTA waren absolut perfekt aufbereitet und aktuell. Die Passkopie und die Vollmacht zur Anmeldung der Eheschließung waren ordnungsgemäß von Konsul Hofer / Deutsches Konsulat Pattaya beglaubigt, alle anderen Unterlagen von der Deutschen Botschaft legalisiert. Hurra!:super:

Sofort das Standesamt flott gemacht und einen Termin vereinbart. Bei diesem Termin am 12. November wurde dann auf dem dörflichen Standesamt das gaaaanz große Besteck ausgepackt: Gleich 2 Azubinen waren mit dabei, um in die seltenen Untiefen einer Deutsch-Thailändischen Eheschließung miteinzutauchen. Laut Obertussi haben sie solch einen speziellen Fall nur alle Schaltjahre mal und die Jugend soll ja was lernen. War mir recht, auch wenn die beiden Azubinen nicht nur fett, sondern auch hässlich waren. Es galt Millionen Formulare zu prüfen, zu stempeln und zu unterschreiben – was ein bürokratischer Irrsinn! Nach 1,5 Stunden war die Obertussi schweissgebadet und auch mir klebte die Maske am Gesicht. Ein dicker Stapel Dokumente wanderte schlussendlich in eine Akte mit unser beider Familiennamen und alles war geschafft! Und das nach Monaten des Kampfes um jedes einzelne Papier aus Thailand – ich war überglücklich! Pim hämmerte mich mit Herzchen-Stickern auf Line zu!
:baaee::baaee::baaee:

Das schwäbische, superkorrekte Standesamt sendete die Akte dann tatsächlich am Folgetag per Einschreiben zum Oberlandesgericht nach Stuttgart, um die Befreiungsurkunde von der Beibringungspflicht eines Ehefähigkeitszeugnisses nach § 1309 Abs. 2 BGB zu beantragen. Sowas muss man sich erstmal ausdenken, ist aber Gesetz bei allen Ländern, in denen es keine Ehefähigkeitszeugnisse gibt – Thailand gehört natürlich zu eben diesen Ländern. Somit muss an höchster Stelle geprüft werden, ob die bereits vom Standesamt geprüften Unterlagen auch tatsächlich ok sind. Die Mädels auf dem OLG wollen ja auch ihr Gehalt verdienen.🤮🤮🤮

Pim konnte bis Weihnachten weiterhin Deutsch lernen und kam zunehmend besser zurecht, auch wenn ich solche "Geschäftsbriefe" doch für übertrieben hielt.

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Aber A1 ist halt kein Spaziergang und dient ja in erster Linie dazu, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nur die Mädels, die sich wirklich ins Zeug legen und es ernst meinen, haben eine Chance auf dieses Zertifikat – scheiß Gesetz!

Dann kam kurz nach Weihnachten, welches wir mal wieder nur dank Line „zusammen“ erleben konnten – definitiv zum letzten Mal! – der Lockdown in Thailand – so eine Scheiße! @Piercingbaer war gerade mit seiner Quarantäne fertig und Pim war für den 11.01.21 beim Goethe-Institut zur Prüfung offiziell angemeldet!

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Alle Bildungseinrichtungen mussten auf unbestimmte Zeit schließen und die Prüfung konnte trotz 4000 Baht bereits bezahlter Gebühr nicht stattfinden.

Ich hab dann die Botschaft nach einer Ausnahme bei der Visumsausstellung gebeten und zugesagt, dass Pim die A1-Prüfung in Deutschland nachholen würde, aber keine Chance: Die Botschaft besteht auf das A1-Zertifikat bereits beim Visumsantrag, ganz egal ob das Goethe-Institut offen oder zu ist! Ein Lockdown wäre kein Ausnahmezustand und die Visabedingungen könnten nicht verändert werden. Na Prost Mahlzeit!

Ich habe dann beim Goethe-Institut interveniert und der zuständige Typ war echt ok. Er meinte, Pim würde sofort einen neuen Termin bekommen, sobald sie wieder öffnen dürfen. Wir mussten uns also mal wieder auf Verzögerungen gefasst machen und den bereits zig Mal geänderten Zeitplan ein weiteres Mal nach hinten schieben. Der einzige Vorteil war, dass Pim dadurch mehr Zeit zum Lernen blieb, da der Lockdown den ganzen Januar über angesagt war.

Mitte Januar erhielt sie dann telefonisch vom Goethe-Institut tatsächlich einen neuen Prüfungstermin - unter Vorbehalt - für Montag, den 08. Februar um 17:00 Uhr! Somit hatte wir wieder etwas Planungssicherheit. Da auch die Sprachschule wegen des Lockdowns geschlossen war, lernte sie per Videos und mit Online-Hausaufgaben – nicht einfach für sie, aber alternativlos. Zumindest hatte ihr der Typ vom Goethe-Institut mitgeteilt, dass sie die Prüfung so oft absolvieren könne bis sie besteht, sodass der Druck für den ersten Versuch am 08.02.21 etwas abgemildert werden konnte. Sie weiß mittlerweile, dass ihr ganzes zukünftiges Leben von dieser einen Prüfung abhängt.

Das OLG hat sich auch nach 2,5 Monaten noch nicht gemeldet und die Befreiuungsurkunde wurde noch immer nicht ausgestellt. Vorgestern wieder auf dem Standesamt gewesen und irgendwelche uralte Unterlagen nachgereicht – eine never-ending-story! Mit viel Glück kann ich Mitte Februar die Befreiuungsurkunde erhoffen und dann mit der Ausstellung der fürs Visum notwendigen Bescheinigung über die Anmeldung der Eheschließung durch das Standesamt rechnen. Aus der Bescheinigung über die Anmeldung der Eheschließung muss hervorgehen, dass die Voraussetzungen für die Eintragung der Ehe erfüllt sind und auch der Termin für die Heirat muss darin verzeichnet sein. Diesen Wisch muss ich dann per DHL Express zu Pim schicken, damit sie ihn auf der Botschaft zusammen mit A1 vorlegen kann.

Zwischen Pim und mir ist nach all den Monaten die Verbindung eher fester als lockerer geworden. Wir sind uns vollständig einig, dass wir zusammenbleiben wollen und sie hat inzwischen von Thailand komplett die Nase voll! Alle Leute sind pleite, jeder jammert nur noch oder denkt an Selbstmord, Massenentlassungen und Suppenküchen und sie sieht keinerlei Perspektiven für sich in Thailand. Heute hat sie gesagt, dass sie sterben würde, wenn sie mich verlieren würde und sich ein Leben ohne mich überhaupt nicht mehr vorstellen könne. Sie will nur noch zu mir nach Deutschland, ganz egal wie schwierig die Sprache sei oder wie scheiße das Wetter! Sowas hört man doch gerne – mir geht’s inzwischen ähnlich.

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Die aberwitzige Bürokratie kriegt uns nicht klein!
Wenn es gut läuft, sie irgendwann im Februar das A1 schafft und die Schnecken im OLG ihren Arsch hochkriegen, könnte sie Ende Februar das Heiratsvisum beantragen. Mit dem hiesigen Ausländeramt, das ja dem Visum zustimmen muss, bin ich bereits in Kontakt, sodass es da keine größeren Verzögerungen mehr geben sollte. Somit könnte sie mit viel Glück Anfang/Mitte April hier sein. Alles Weitere wird sich dann finden…
 
        #144  

Member

Member hat gesagt:
Die aberwitzige Bürokratie

Ich habe ja immer gedacht, dass unsere Heirat in Thailand kompliziert war.
Aber die eine Woche, die wir benötigten, um alle Dokumente zu beschaffen, übersetzen, beglaubigen und rückübersetzen, erscheint im Licht deiner Beschreibung wie ein Spaziergang.
 
        #145  

Member

Habe gerade auf 👍 gedrückt , hätte in diesem Fall aber viel lieber
auf einen "gedrückten Daumen" gedrückt .
Wünsche dir viel Erfolg .
 
        #146  

Member

Du kannst dich danach als Experte für das Thema Heiratsvisum selbstständig machen 😉. Ich denke, es ist sinnvoll, dass so zu handhaben, wie ihr das macht... keine Energie in nicht zu ändernde Situationen hineinstecken. Toll dass es weitergeht und meine gedrückten Daumen habt ihr auch.
 
        #147  

Member

Lese gerne mit und wünsche euch, dass dieser Büokratiewahnsinn bald erledigt ist und Ihr euer Leben zusammen leben könnt. Grosses Kompliment....
 
        #148  

Member

Ich finde mich in vielen deiner Beschreibungen wieder. Ich habe das Prozedere vor 3 Jahren durchgemacht.
Lass dich nicht entmutigen, am Ende wird es schon. Dauert halt.....
 
        #149  

Member

Jung, alles Gute. Das wird schon. Du hast nun schon sooooooo viel Geduld aufgebracht. Da wird dich der Rest sicher nicht mehr zur Verzweiflung bringen und das wirst Du auch noch aussitzen.

Wünsche Dir dass alles klappt und Du dann eine große Hochzeit mit vielen Freunden feiern darfst in Deutschland.
Denke da würden sich sehr viele über eine Einladung freuen.
 
        #150  

Member

Member hat gesagt:
In dieser letzten Nacht in unserem Condo in Bangkok ließen wir es nochmal richtig krachen, probierten verschiedene Stellungen aus und hatten es auch beim wachwerden am Mittag in keinster Weise eilig. Wir genossen einfach die zügellose und vertraute Zweisamkeit und hatten echt keinen Bock aufzustehen. Es ist doch traumhaft mit einem tollen Mädel im Bett rumzutoben und sich unheimlich liebzuhaben. Der Zug ging erst um 17:30 Uhr und wir hatten einen Late Checkout für 16:00 Uhr ausgehandelt – natürlich nicht umsonst aber immerhin. Erst am frühen Nachmittag quälten wir uns aus dem zerfledderten Lotterbett und packten den ganzen Kram, der sich im Laufe der Zeit komplett im Zimmer verteilt hatte.

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Noch Wäsche abholen, ein Süppchen und um 15:45 Uhr standen wir zu Dritt unten auf der Soi 4. Die Fahrt mit zwei Taxen aufgrund des vielen Gepäcks verlief zügig und wir hatten dann in Hua Lamphong noch jede Menge Zeit für Besorgungen wie Getränke, Snacks, Spießchen und Zigaretten. Der Zug stand schon bereit, als wir zum Gleis kamen und unsere Plätze hatten wir dank freundlicher Schaffner auch schnell gefunden.


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Es waren für den ersten Teil der Strecke jeweils zwei gegenüberliegende breite Sitze, die dann später zu zwei komfortable Betten inkl. Bettzeug umgebaut wurden.

Das Rauchen verhielt sich total entspannt, da die Türen zwischen den Waggons die meiste Zeit offen standen und man dort problemlos und freundlich geduldet soviel rauchen durfte wie man wollte. Die Fahrt war echt schön bis zur Dunkelheit. Viel Grün, eine sehr entspannte Atmosphäre im Zug und immer mal wieder leckere Snacks zu geringeren Preisen. Pim saß mir strahlend wie immer im Schneidersitz gegenüber, die Klimaanlage tat ihren Dienst und es kehrte nach einer Weile eine wunderbare Mischung aus Ruhe, Zufriedenheit und Entspanntheit ein. Ich hätte ewig so weiterfahren können.

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Gegen 20:00 Uhr wurde von freundlichen und bienenfließigen Zuggeistern in Windeseile umgebaut; Pim lag oben und ich auch genau gegenüber. Es gab Vorhänge, Leselämpchen und am Ende des Waggons ein Art von Badezimmer, wo man sich zumindest grob waschen und die Zähne putzen konnte. Bereits gegen 21:30 Uhr wurde es ruhig im Zug und Madame war schon um 22:00 Uhr ins Land der Träume entschwunden.


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Ich hab noch mit meinem Freund gequatscht, war noch lange zwischen den Waggons beim Rauchen, genoss den warmen Fahrtwind, der durch die Tür hereinströmte und relaxte einfach nur. Gegen 23:30 Uhr bin ich dann auch schlafen gegangen. Kurz vor 6 Uhr morgens kamen wir dann in Surat Thani an, wo es erstmal in einem Bahnhofscafé ein thailändisches Frühstück gab. Fried rice, Reissuppe, Kaffee, Tee und Toast. Sogar um die Uhrzeit war Pim bester Laune – sie ist dahingehend echt ein Phänomen!

Nebenan in einem Ticketbüro gab es dann verschiedenfarbige Armbändchen, je nachdem auf welche Insel man wollte und gegen 8 Uhr fuhr der Bus die eine Stunde nach Don Sak, von wo aus die Fähren losgingen. Viel hatte sich seit 1995 nicht verändert. Wir warteten auf einem überdachten Fussgängerweg, zwischendurch gestärkt durch Mango, Wassermelone und eiskalte Cola Light. Diverse Farang-Traveller-Pärchen fragten sich offensichtlich wie ich an Pim gekommen bin, warum sie bei mir war und was sie von dieser schrägen Kombi halten sollen, aber außer bösen Blicken à la böser Sextourist kam wenig. Da steh ich sowas von drüber - sollen die doch glotzen und lästern. Mitleid kriegt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen.

Die Schiffsfahrt ging dann bei bestem Wetter nur knapp 2h und trotz der Müdigkeit war die Stimmung bestens.


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Am Pier wurden wir von unserem Vermieter bzw. dessen Fahrer abgeholt und direkt in die Villa gefahren. Zwar ziemlich weit oben am Hang, aber ein echtes Schmuckstück. Pim und ich nahmen das separate Nebenhaus, mein Freund blieb im Haupthaus, wo sich auch Küche und Wohnzimmer befanden. Alles sehr geschmackvoll und inseltypisch eingerichtet und Platz ohne Ende.

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Vor der Terrasse ein netter Pool, den Pim sogleich unaufgefordert mit einem verlängerten Kescher von heruntergefallenen Blättern befreite.

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Wir haben dann erstmal relaxt, haben geplanscht und waren bester Dinge auf alles was da noch kommen sollte.
Habe diese Tour mit den Nachtzug und der Fähre auch schon gemacht, das war eine schöne Zeit und wenn es mir ausgeht werde ich das dieses Jahr wieder machen.
Nicht zu vergessen es ist ein wundervolle Geschichte.
 
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