Member
Es klopfte an der Tür und ich öffnete. Marge kam herein und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich hatte ihr, bevor sie nach Hause gegangen ist, 500 Pesos in die Hand gedrückt. Es war eigentlich die obere Grenze dessen, was die Mädchen von ihren Kunden bekommen. Aber für mich war es mein erstes philippinisches Mädchen, zudem war sie mir sympathisch und es war ihr Geburtstag. Von daher empfand ich es als angemessen. Ich hatte sie gestern gefragt, wie viel sie von der Barfine sehen würde. Ihre Antwort überraschte mich dann doch, hatte ich mit einem Betrag um die 50% von den 1800 Pesos gerechnet, so wirkte ich doch etwas schockiert als sie mir sagte, dass sie von den 1800 Pesos gerade einmal 500 Pesos bekäme. Nun, ich konnte nicht verifizieren, ob das nun stimmte oder nicht. Es erschien mir definitiv als zu wenig. Ob das jetzt Taktik war, um von ihren Kunden einen etwas höheren Tip zu bekommen, vermochte ich ebenfalls nicht zu sagen, zu neu war ich hier, zu unerfahren um über Vergleichswerte verfügen zu können. Nun, wie dem auch sei, ich hatte ihr meinen Obolus entrichtet und sie schien zufrieden damit gewesen zu sein.
Ich hatte vorher schon mit Marge gesprochen, dass ich mir mal gerne diese Shopping Mall auf der anderen Seite des Manuel A. Roxa Highways ansehen wollte, hatte aber bis jetzt noch keinen blassen Schimmer, wie wir dahingelangen könnten. Bis jetzt habe ich noch alle Wege zu Fuß erledigt, bin weder mit einem Jeepney, die wohl das pattayanische Aquivalent zu den Bahtbussen darstellten, noch mit einem Tryke gefahren. Die Trykes waren so ein Zwischending aus den Tuk Tuks aus Bangkok und den Motorbike-Taxis in Thailand generell, ein Motorbike mit angebautem Seitenwagen, der so tief lag, das man das Gefühl haben würde, mit dem Arsch nur wenige Zentimeter über der Straße zu schweben, was aber den tatsächlichen Verhältnissen entsprach. Nun gut, in Anbetracht meiner erfahrenen Begleitung ließ ich mich auf das Unternehmen Tryke ein. Es war halb so wild, nicht halb so schlimm, wie es aussah, wenn man sich diese seltsamen Beförderungsmittel von außen ansah. Marge sprach kurz mit dem Fahrer stieg ein und ich quetschte mich neben sie. Typen vom Format eines Reiner Calmunds würden solche Gefährte wohl einerseits bis zum höchsten Füllungsgrad nutzen, aber ob sie in der Lage wären, derart schwergewichtige Personen zu befördern ohne dabei die Grenze ihrer Belastbarkeit zu überschreiten, wagte ich zu bezweifeln.
Unser Fahrer fädelte sich mehr rücksichtslos aber doch mit einem gewissen Geschick in den Verkehr ein. Nun gut, der Verkehr floss nur stockend, aber aus unserer tiefen Sitzposition sah das alles etwas anders aus. Etwas oberhalb in Richtung Walking Street in Höhe des Friendship Terminals verließen wir die Fields Ave, bogen nach kurzer Fahrt ab und fädelten uns in den Verkehr auf dem Manuel A. Roxa Highway ein. Die Fahrt dauerte nicht lange, wir verließen den Highway und stiegen schon nach wenigen Minuten aus. Ich hatte nicht darauf geachtet, was Marge mit dem Fahrer ausgehandelt hatte. So war ich überrascht, als er 100 Pesos als Preis aufrief. Ich fluchte etwas in mich hinein, dass ich nicht vorher explizit einen Preis ausgehandelt hatte. Auch Marge protestierte. Wie mir schien fühlte sie sich ebenfalls übertölpelt. Ich legte ihr beruhigend den Arm auf die Schulter und gab dem Fahrer 100 Pesos. Ich hatte keine Lust, wegen dieser Summe einen Streit anzufangen. Ich verbuchte es unter dem Posten Lehrgeld, nahm Marge bei der Hand und wenig später betraten wir ein Shopping Paradies, das wohl für viele Mädchen, die in Angeles in den Amüsierbetrieben arbeiteten, genau das war, ein Paradies, das Sehnsüchte weckte, die sie sich bei ihrem spärlichen Geld, was sie monatlich im Schnitt nach Hause brachten, von denen sie träumen konnten.
Anhang anzeigen DSCN1439.jpg
Anhang anzeigen DSCN1440.jpg
Seit dem Frühstück hatte ich noch nichts gegessen, Hunger machte sich bemerkbar und ich fragte Marge, ob sie ebenfalls Hunger verspürte. Sie bejahte meine Frage und wir begaben uns in den hinteren Bereich der großen Eingangshalle. Hier gab es einen Foodcourt mit zahlreichen kleinen Garküchen ähnlich wie ich es auch von Thailand in den großen Shopping Malls kannte.
„What do you like to eat?“
Marge sah mich an. Ich überlegte nicht lange, schließlich war ich auf den Philippinen und ich wollte kosten, was es hier an Speisen so gab.
„I want eat some Philippine Food, so just show me a place, where we can order some food.“
Anhang anzeigen DSCN1432.jpg
Anhang anzeigen DSCN1434.jpg
Anhang anzeigen DSCN1435.jpg
Anhang anzeigen DSCN1436.jpg
Sie lächelte mich an und wir blieben an einem Essensstand stehen. Preislich schien es alles günstig zu sein und appetitlich sah es auch aus. Ich traf meine Wahl nachdem ich etwas unschlüssig war, was ich denn nun nehmen sollte, deutet auf einen Teller mit Schweinefleisch und Reis. Marge übergab dem Mädchen hinter der Theke die Bestellung, wenn ich mich recht erinnere habe wir beide für das Essen gerade mal so 200, vielleicht auch 250 Pesos bezahlt. Wir mussten etwas warten, die Speisen wurden uns heiß serviert und wir suchten uns einen freien Platz an einem der Tische, die in einem abgegrenzten Bereich aufgestellt waren. Zwei Kinder saßen bereits am Tisch und sie beäugten mich neugierig. Wie es schien, waren Kinder wohl überall gleich unbefangen neugierig. Ich lächelte sie an und grüßte sie freundlich auf Englisch. Ich weiß nicht ob sie mich verstanden haben, aber jedenfalls erntete ich ein befreites lächeln von Beiden. Ich mochte diese Unvoreingenommenheit bei Kindern. Überall auf der Welt, zumindest, dort wo ich gewesen bin, zeigten sie unverholene Neugier und Unbefangenheit. Leider aber formte sie ihr soziales Umfeld sehr schnell und mit zunehmendem Alter würde wahrscheinlich auch bei diesen Beiden die kindliche Freiheit verschwunden sein.
Anhang anzeigen DSCN1438.jpg
Das Essen mundete mir gut, aber obwohl es als „spicy“ angepriesen war, erreichte es nicht im Entferntesten die Schmackhaftigkeit und Würze, die ich von Thailands Küche gewohnt war. Nachdem wir fertig gegessen hatten und uns etwas gesättigt fühlten, bummelten wir noch durch die Mall. Auch wen die Mall riesig war und sich Shop an Shop reihte und es wohl viele Sachen gab, vermisste ich aber auch hier die Vielfalt einmal des Angebots und zum Anderen der Menschen. Es gab ein Überangebot an Konsumgütern aber nicht die Menge an Konsumenten, die es sich leisten konnten. Zumindest war dies mein erster Eindruck.
Ich warf einen Blick auf mein Handy, stellte fest, dass es schon nach 20 Uhr war. Ich hatte definitiv geplant, heute Abend die No Name Bar aufzusuchen, hatte ich mich doch angekündigt und auch mit TenBaseT verabredet. Marge hatte ich vorab informiert und sie würde mich begleiten. Wir verließen die Shopping Mall und ich überlegte kurz, ob wir uns wieder ein Tryke nehmen sollten. Ich entschied mich dagegen, wir müssten ja nur den Highway überqueren um auf die Fields zu kommen. In Höhe des Friendship Terminals befand sich eine offene Verbindung. Und angesichts des geringen Verkehrs auf dem Highway schien dies auch gefahrlos möglich zu sein. Gesagt getan, wir überquerten den Highway, liefen etwa 200 Meter weiter in Richtung Friendship Terminal und befanden uns kurz darauf wieder auf der Fields Ave. Ich fragte Marge, ob es für sie ok wäre, die paar hundert Meter zur No Name Bar zu laufen. Sie willigte ein, was ich ein wenig skeptisch annahm. Ich kannte ja die Thais, für die ist ja manchmal ein Fußmarsch von 50 Metern schon beschwerlich. Aber ok, ich war auf den Phils und hier tickten die Mädchen möglicherweise etwas anders. Meine Skepsis war aber wohl angebracht, schon nach knapp 200 Metern spiegelte sich etwas Unmut auf ihrem Gesicht wieder. Kurz entschlossen rief ich nach einem Trike, handelte jetzt selbst den Peis aus und der Fahrer gab seine Einwilligung bei 50 Pesos. Wir bestiegen das für mich immer noch ungewohnte Gefährt und nach wenigen Minuten Fahrt hielten wir an der No Name Bar, dem wohl einzig wahren Treffpunkt für so manch freizügiges Gelage im vertrauten Kreis.
Anhang anzeigen DSCN1446.jpg
Die No Name Bar gehört zum Komplex des Geomania Hotels, ein recht kleine und beschauliche Bar, das war mein erster Eindruck den ich hatte, als ich sie betrat. Es waren einige, allerdings mir noch unbekannte Gäste anwesend. Bloß Klaus, der Betreiber der Bar, fiel mir sofort auf. Ich kanne ihn ja bereits von vielen Bildern, die ich im Forum gesehen habe. Manchmal stellen solche Bilder Personen ja recht positiv, manchmal recht negativ dar. Klaus kam auf den Bildern meist nicht so gut weg. Anders sah es in der Realität aus. Und das war der krasse Gegensatz. Mir gegenüber stand ein sympathischer Mensch, dessen positive Ausstrahlung sofort auf mich übergriff. Ich ging auf ihn zu, reichte ihm meine Hand und stellte mich vor. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und einem inneren Impuls folgend umarmte ich ihn. Es war eine ziemlich spontane Reaktion meinerseits und normalerweise liegt es mir fern, einen mir unbekannten Mann so herzlich zu begrüßen. Es war halt die Situation und es schien für mich und auch Klaus in Ordnung zu sein.
Marge schien etwas teilnahmslos, stand gelangweilt herum und blickte halbwegs interessiert zu den Mädchen rüber, die für Klaus arbeiteten. Ein Mann mit dem Aussehen eines alten Seebärs schaute zu mir herüber. Ich erwiderte seinen Blick, ging auf ihn zu und sah ihn fragend an. Wenn mich mein Instinkt nicht trog, musste das TenBaseT sein. Wie sich herausstellte, lag ich mit meiner Vermutung richtig. TenBaseT betrieb in Angeles ein Fotostudio, war von daher für mich besonders interessant, da meine Leidenschaft ja ebenfalls die Fotografie. Ich war froh, dass die Member, die ich auf jeden Fall kennenlernen wollte und nun kennengelernt hatte, von meinem Feeling her auf meiner Linie lagen. Ich plauderte etwas mit TenBaseT und wir verabredeten uns für den nächsten Tag.
Ich sah zu Marge rüber, sie schien wie angewurzelt, stand immer noch am gleichen Fleck. Ich fragte sie was sie gerne zu trinken hätte, aber eigentlich war die Antwort schon klar, San Miguel Light. Ich orderte, bestellte mir das übliche Soda-Wasser und schaute mich, wer sonst noch anwesend war. Siggi lernte ich kennen und auch Porsche, zwei Member, von denen ich im Forum bereits mehrfach gelesen hatte. Man mag mir an dieser Stelle für den Detailverlust verzeihen, aber ich hatte in den letzten Tagen so viele neue Eindrücke aufgenommen, dass doch einiges in den Niederungen meines Gedächtnisses verloren gegangen ist. Ich äugte auch immer wieder zu Marge hinüber, sie nuckelte etwas gelangweilt an ihrem Bier, ihr schien es hier definitiv nicht zu gefallen. Ich beschloss, etwas Rücksicht auf sie zu nehmen, es war ja heute für sie ein besonderer Tag, und ich hatte ihr versprochen, im Anschluss noch ein paar Kolleginnen von ihr zu besuchen, die im Dragon Dance arbeiteten. Zuvor mussten wir aber noch einen Pflichtbesuch im Atlantis absolvieren. Um die Barfine würde ich nicht herumkommen, wollte ich auch nicht. Ich nickte ihr zu, sagte, dass wir jetzt gehen würden. Sie nahm es irgendwie mit einer gewissen Erleichterung entgegen. Ich bezahlte die Rechnung, verabschiedete mich von Klaus und TenBaseT und wir verließen nach dieser kurzen Stippvisite die No Name Bar.
Ich hatte vorher schon mit Marge gesprochen, dass ich mir mal gerne diese Shopping Mall auf der anderen Seite des Manuel A. Roxa Highways ansehen wollte, hatte aber bis jetzt noch keinen blassen Schimmer, wie wir dahingelangen könnten. Bis jetzt habe ich noch alle Wege zu Fuß erledigt, bin weder mit einem Jeepney, die wohl das pattayanische Aquivalent zu den Bahtbussen darstellten, noch mit einem Tryke gefahren. Die Trykes waren so ein Zwischending aus den Tuk Tuks aus Bangkok und den Motorbike-Taxis in Thailand generell, ein Motorbike mit angebautem Seitenwagen, der so tief lag, das man das Gefühl haben würde, mit dem Arsch nur wenige Zentimeter über der Straße zu schweben, was aber den tatsächlichen Verhältnissen entsprach. Nun gut, in Anbetracht meiner erfahrenen Begleitung ließ ich mich auf das Unternehmen Tryke ein. Es war halb so wild, nicht halb so schlimm, wie es aussah, wenn man sich diese seltsamen Beförderungsmittel von außen ansah. Marge sprach kurz mit dem Fahrer stieg ein und ich quetschte mich neben sie. Typen vom Format eines Reiner Calmunds würden solche Gefährte wohl einerseits bis zum höchsten Füllungsgrad nutzen, aber ob sie in der Lage wären, derart schwergewichtige Personen zu befördern ohne dabei die Grenze ihrer Belastbarkeit zu überschreiten, wagte ich zu bezweifeln.
Unser Fahrer fädelte sich mehr rücksichtslos aber doch mit einem gewissen Geschick in den Verkehr ein. Nun gut, der Verkehr floss nur stockend, aber aus unserer tiefen Sitzposition sah das alles etwas anders aus. Etwas oberhalb in Richtung Walking Street in Höhe des Friendship Terminals verließen wir die Fields Ave, bogen nach kurzer Fahrt ab und fädelten uns in den Verkehr auf dem Manuel A. Roxa Highway ein. Die Fahrt dauerte nicht lange, wir verließen den Highway und stiegen schon nach wenigen Minuten aus. Ich hatte nicht darauf geachtet, was Marge mit dem Fahrer ausgehandelt hatte. So war ich überrascht, als er 100 Pesos als Preis aufrief. Ich fluchte etwas in mich hinein, dass ich nicht vorher explizit einen Preis ausgehandelt hatte. Auch Marge protestierte. Wie mir schien fühlte sie sich ebenfalls übertölpelt. Ich legte ihr beruhigend den Arm auf die Schulter und gab dem Fahrer 100 Pesos. Ich hatte keine Lust, wegen dieser Summe einen Streit anzufangen. Ich verbuchte es unter dem Posten Lehrgeld, nahm Marge bei der Hand und wenig später betraten wir ein Shopping Paradies, das wohl für viele Mädchen, die in Angeles in den Amüsierbetrieben arbeiteten, genau das war, ein Paradies, das Sehnsüchte weckte, die sie sich bei ihrem spärlichen Geld, was sie monatlich im Schnitt nach Hause brachten, von denen sie träumen konnten.
Anhang anzeigen DSCN1439.jpg
Anhang anzeigen DSCN1440.jpg
Seit dem Frühstück hatte ich noch nichts gegessen, Hunger machte sich bemerkbar und ich fragte Marge, ob sie ebenfalls Hunger verspürte. Sie bejahte meine Frage und wir begaben uns in den hinteren Bereich der großen Eingangshalle. Hier gab es einen Foodcourt mit zahlreichen kleinen Garküchen ähnlich wie ich es auch von Thailand in den großen Shopping Malls kannte.
„What do you like to eat?“
Marge sah mich an. Ich überlegte nicht lange, schließlich war ich auf den Philippinen und ich wollte kosten, was es hier an Speisen so gab.
„I want eat some Philippine Food, so just show me a place, where we can order some food.“
Anhang anzeigen DSCN1432.jpg
Anhang anzeigen DSCN1434.jpg
Anhang anzeigen DSCN1435.jpg
Anhang anzeigen DSCN1436.jpg
Sie lächelte mich an und wir blieben an einem Essensstand stehen. Preislich schien es alles günstig zu sein und appetitlich sah es auch aus. Ich traf meine Wahl nachdem ich etwas unschlüssig war, was ich denn nun nehmen sollte, deutet auf einen Teller mit Schweinefleisch und Reis. Marge übergab dem Mädchen hinter der Theke die Bestellung, wenn ich mich recht erinnere habe wir beide für das Essen gerade mal so 200, vielleicht auch 250 Pesos bezahlt. Wir mussten etwas warten, die Speisen wurden uns heiß serviert und wir suchten uns einen freien Platz an einem der Tische, die in einem abgegrenzten Bereich aufgestellt waren. Zwei Kinder saßen bereits am Tisch und sie beäugten mich neugierig. Wie es schien, waren Kinder wohl überall gleich unbefangen neugierig. Ich lächelte sie an und grüßte sie freundlich auf Englisch. Ich weiß nicht ob sie mich verstanden haben, aber jedenfalls erntete ich ein befreites lächeln von Beiden. Ich mochte diese Unvoreingenommenheit bei Kindern. Überall auf der Welt, zumindest, dort wo ich gewesen bin, zeigten sie unverholene Neugier und Unbefangenheit. Leider aber formte sie ihr soziales Umfeld sehr schnell und mit zunehmendem Alter würde wahrscheinlich auch bei diesen Beiden die kindliche Freiheit verschwunden sein.
Anhang anzeigen DSCN1438.jpg
Das Essen mundete mir gut, aber obwohl es als „spicy“ angepriesen war, erreichte es nicht im Entferntesten die Schmackhaftigkeit und Würze, die ich von Thailands Küche gewohnt war. Nachdem wir fertig gegessen hatten und uns etwas gesättigt fühlten, bummelten wir noch durch die Mall. Auch wen die Mall riesig war und sich Shop an Shop reihte und es wohl viele Sachen gab, vermisste ich aber auch hier die Vielfalt einmal des Angebots und zum Anderen der Menschen. Es gab ein Überangebot an Konsumgütern aber nicht die Menge an Konsumenten, die es sich leisten konnten. Zumindest war dies mein erster Eindruck.
Ich warf einen Blick auf mein Handy, stellte fest, dass es schon nach 20 Uhr war. Ich hatte definitiv geplant, heute Abend die No Name Bar aufzusuchen, hatte ich mich doch angekündigt und auch mit TenBaseT verabredet. Marge hatte ich vorab informiert und sie würde mich begleiten. Wir verließen die Shopping Mall und ich überlegte kurz, ob wir uns wieder ein Tryke nehmen sollten. Ich entschied mich dagegen, wir müssten ja nur den Highway überqueren um auf die Fields zu kommen. In Höhe des Friendship Terminals befand sich eine offene Verbindung. Und angesichts des geringen Verkehrs auf dem Highway schien dies auch gefahrlos möglich zu sein. Gesagt getan, wir überquerten den Highway, liefen etwa 200 Meter weiter in Richtung Friendship Terminal und befanden uns kurz darauf wieder auf der Fields Ave. Ich fragte Marge, ob es für sie ok wäre, die paar hundert Meter zur No Name Bar zu laufen. Sie willigte ein, was ich ein wenig skeptisch annahm. Ich kannte ja die Thais, für die ist ja manchmal ein Fußmarsch von 50 Metern schon beschwerlich. Aber ok, ich war auf den Phils und hier tickten die Mädchen möglicherweise etwas anders. Meine Skepsis war aber wohl angebracht, schon nach knapp 200 Metern spiegelte sich etwas Unmut auf ihrem Gesicht wieder. Kurz entschlossen rief ich nach einem Trike, handelte jetzt selbst den Peis aus und der Fahrer gab seine Einwilligung bei 50 Pesos. Wir bestiegen das für mich immer noch ungewohnte Gefährt und nach wenigen Minuten Fahrt hielten wir an der No Name Bar, dem wohl einzig wahren Treffpunkt für so manch freizügiges Gelage im vertrauten Kreis.
Anhang anzeigen DSCN1446.jpg
Die No Name Bar gehört zum Komplex des Geomania Hotels, ein recht kleine und beschauliche Bar, das war mein erster Eindruck den ich hatte, als ich sie betrat. Es waren einige, allerdings mir noch unbekannte Gäste anwesend. Bloß Klaus, der Betreiber der Bar, fiel mir sofort auf. Ich kanne ihn ja bereits von vielen Bildern, die ich im Forum gesehen habe. Manchmal stellen solche Bilder Personen ja recht positiv, manchmal recht negativ dar. Klaus kam auf den Bildern meist nicht so gut weg. Anders sah es in der Realität aus. Und das war der krasse Gegensatz. Mir gegenüber stand ein sympathischer Mensch, dessen positive Ausstrahlung sofort auf mich übergriff. Ich ging auf ihn zu, reichte ihm meine Hand und stellte mich vor. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und einem inneren Impuls folgend umarmte ich ihn. Es war eine ziemlich spontane Reaktion meinerseits und normalerweise liegt es mir fern, einen mir unbekannten Mann so herzlich zu begrüßen. Es war halt die Situation und es schien für mich und auch Klaus in Ordnung zu sein.
Marge schien etwas teilnahmslos, stand gelangweilt herum und blickte halbwegs interessiert zu den Mädchen rüber, die für Klaus arbeiteten. Ein Mann mit dem Aussehen eines alten Seebärs schaute zu mir herüber. Ich erwiderte seinen Blick, ging auf ihn zu und sah ihn fragend an. Wenn mich mein Instinkt nicht trog, musste das TenBaseT sein. Wie sich herausstellte, lag ich mit meiner Vermutung richtig. TenBaseT betrieb in Angeles ein Fotostudio, war von daher für mich besonders interessant, da meine Leidenschaft ja ebenfalls die Fotografie. Ich war froh, dass die Member, die ich auf jeden Fall kennenlernen wollte und nun kennengelernt hatte, von meinem Feeling her auf meiner Linie lagen. Ich plauderte etwas mit TenBaseT und wir verabredeten uns für den nächsten Tag.
Ich sah zu Marge rüber, sie schien wie angewurzelt, stand immer noch am gleichen Fleck. Ich fragte sie was sie gerne zu trinken hätte, aber eigentlich war die Antwort schon klar, San Miguel Light. Ich orderte, bestellte mir das übliche Soda-Wasser und schaute mich, wer sonst noch anwesend war. Siggi lernte ich kennen und auch Porsche, zwei Member, von denen ich im Forum bereits mehrfach gelesen hatte. Man mag mir an dieser Stelle für den Detailverlust verzeihen, aber ich hatte in den letzten Tagen so viele neue Eindrücke aufgenommen, dass doch einiges in den Niederungen meines Gedächtnisses verloren gegangen ist. Ich äugte auch immer wieder zu Marge hinüber, sie nuckelte etwas gelangweilt an ihrem Bier, ihr schien es hier definitiv nicht zu gefallen. Ich beschloss, etwas Rücksicht auf sie zu nehmen, es war ja heute für sie ein besonderer Tag, und ich hatte ihr versprochen, im Anschluss noch ein paar Kolleginnen von ihr zu besuchen, die im Dragon Dance arbeiteten. Zuvor mussten wir aber noch einen Pflichtbesuch im Atlantis absolvieren. Um die Barfine würde ich nicht herumkommen, wollte ich auch nicht. Ich nickte ihr zu, sagte, dass wir jetzt gehen würden. Sie nahm es irgendwie mit einer gewissen Erleichterung entgegen. Ich bezahlte die Rechnung, verabschiedete mich von Klaus und TenBaseT und wir verließen nach dieser kurzen Stippvisite die No Name Bar.
Zuletzt bearbeitet: