11.04.
Wie ich Seebiker im Gästebungalow gegen 9 Uhr zum Frühstück wecken will, finde ich einen Halbtoten im Bett vor. Hat kein Auge zugetan, gekotzt mit Dünnpfiff, starke Schmerzen im Bauch. Wünscht den Besuch von einem Arzt und faselt vom Kamin, durch das er jetzt wohl hier entfleuchen müsse.
Nun - Thailand ist kein Land für Hausbesuche von Docs, wie es sie in D scheinbar immer noch gibt. Hat man kein Auto, ruft man einen privaten Ambulanzwagen an, welcher einen dann ins KH bringt.
Mein Fraule und ich schleppen ihn aber zum Auto und fahren ihn selber zu unserem örtlichen KH. Dort packen wir ihn in einen Rollstuhl und schieben ihn in den Warteraum. Er hat starke Schmerzen und einen Blick wie Jesus am Kreuz in der Endphase.
Mein Fraule macht die Anmeldung am Notfallschalter. Sie drängt auf unkomplizierte Abwicklung. So müssen auch die üblichen Fragen, die nur zum Füllen des Formulars gestellt werden, wie die BH-Größe der Ur-Oma, nicht beantwortet werden.
Als er dann dran ist, wird er von einem relativ jungen Doc untersucht und befragt. Da Seebiker selbst vom medizinischen Fach ist, teilt er seine Eigendiagnose dem Doc mit. Bei Bestätigung dessen, wäre ein längerer KH-Aufenthalt fällig gewesen. Der Doc kann aber Seebikers Diagnose nicht bestätigen, ordnet eine Injektion gegen die Schmerzen und 10 Minuten Flachliegen an.
Tatsächlich geht es ihm schon nach wenigen Minuten viel besser. Es werden noch 4 verschiedene Medis verordnet, die mein Fraule an der KH-Apotheke abholt.
Ach ja die Rechnung - bitte in Englisch für die Reiseversicherung.
Ist hier leider nicht möglich. Aber ..... 50 Baht für die Untersuchung und Injektion + 68 Baht für die Medis, zusammen 118 Baht, spendieren wir ihm großzügig.
Als er dann im Auto sitzt, ist er schon fast wieder der Alte.
Ich kaufe am Bahnhof noch 2 Tickets für den Nachtzug nach BKK am 20.04. im Schlafwagen mit AC. Am ATM hebe ich noch schnell 2 x 25 000 gebührenfrei ab.
Zuhause hat er Hunger, was ein gutes Zeichen ist. Mein Fraule kocht ihm eine Reissuppe, die er jetzt, nebst Getränken, bei sich behält. Also wohl nix mit "durchs Kamin". Er legt sich nun bis zum Abend flach.
Auch da kann er was mit Appetit essen.
Wie ich ihn nun im Gästebungalow besuche, ist das Thema schon wieder ein schlüpfriges.
12 Stunden war der Seebiker krank,
jetzt schwärmt er von Fötzchen wieder - Gott sei Dank.