Liebe Freunde im TAF,
gestern war ein absoluter scheußlicher Tag! Ja – so etwas gibt es auch immer wieder.
Ich hatte um 8:30 Uhr meinen 3-monatlichen Termin im Uni-KH bei “Frau Doc Parkinson“.
Mein Fraule ebenso zur gleichen Zeit bei einem anderen Doc wegen einer anderen Sache.
Konnte in der Nacht sehr schlecht schlafen und kam morgens kaum aus dem Bett. Habe stundenlang “Putin“ geglotzt. Der ist leider kein Schlafmittel, so doch eher ein Brechmittel. Sieht gerade aus, wie der Cortison-Tester von Ciba Geigy. Mein Frühstück habe ich danach kaum runtergekriegt.
Wir haben dann um 7 Uhr s’Enkele zur Schule gebracht (4 km), die seit Montag, nach langen Ferien, wieder geöffnet hat.
Um 8:30 Uhr sind wir, diesmal sogar pünktlich, im KH angekommen.
Ich war so schlecht zu Fuß, dass ich zum Gehen eine Krücke brauchte. Ist sowieso von Vorteil, da man irgendwie ernster genommen wird.
Übliches Einchecken und Warten im überdachten Außenbereich. Man sitzt hier auf Sicherheitsabstand und wird irgendwann mal namentlich aufgerufen. Sehr schlecht zu verstehen, da Lautsprecher “LowFi“. Irgendwann kommt mir das komisch vor und ich gehe einfach in den Innenbereich. Dort sitzt mein Fraule schon lange und wartet auf ihren Doc. In diesem Moment werde ich tatsächlich aufgerufen und darf mich vor das Sprechzimmer von “Frau Doc Parkinson“ setzen. Einer ist noch vor mir. Hat vermutlich auch Parkinson, schüttelt kontinuierlich den Kopf und klappert immer mal wieder mit den Zähnen. Auch eine sehr unangenehme Version dieses Leidens. Als der dann nach ewigen 30 Minuten fertig ist, gehe ich ins Behandlungszimmer.
Frau Doc scheint schwer unter Stress zu stehen. Macht die üblichen Tests mit mir und schaut immer mal wieder auf die Uhr. Als ich ihr von meinen Gehbeschwerden und Taubheitsgefühlen in den Zehen berichte, prüft sie die tauben Stellen mit einem Zahnstocher auf Schmerzen beim Stechen. Stirnrunzelnd tippt sie einen Bericht in den Computer. Nein – das kommt nicht vom Parkinson. Werde auf Samstag den 21.05. um 16 Uhr zum X-Ray bestellt.
Eine weitere Baustelle? Das hat mir gerade noch gefehlt. Wollte doch eigentlich die nächste wegen meiner Krampfadern aufmachen.
Parkinson-Medis werden für 3 Monate verschrieben. Am Terminschalter wird auf 9. August ein neuer Termin vereinbart.
Dann zur Kasse: 4290 Baht – wieder mal ganz schön happig, wobei die Gebühr für Frau Doc nur schlappe 50 Baht beträgt. Nun ja – Die Medis sind ja für 3 Monate und 70% gibt’s von der Beihilfe zurück.
Mein Fraule zahlt nix! Ist hier als Mutter eines Berufssoldaten registriert und die Army übernimmt auch aufwendigere Rechnungen, die von der 30-Baht-Versicherung ausgeschlossen sind. Sonst hätte ich das eben auch bei der Beihilfe eingereicht.
Als ich dann endlich zum Empfang meiner Medis aufgerufen werde, ist es doch tatsächlich schon fast 15 Uhr.
Schnell noch zum MAKRO: Dort 4 Baguetten, Obst (Trauben, Äpfel, Mandarinen), Fisch, Wurst, Käse, Joghurt, Milch und noch Weiteres eingekauft. An der Kasse dann fast 3000 Baht auf dem Zeiger. “Ach lass doch Dein Haushaltsgeld stecken, ich übernehme das“, gebe ich großzügig von mir. Das kommt bei Mia immer sehr gut an.
Schnell noch zum Chemie-Shop: 5 Kilo Chlor-Pulver, 1 Kilo konzentrierte Schwefelsäure und 1 Kilo Kupfersulfat, alles für den Pool. Kupfersulfat ist ja in D verboten, da beim Ablassen des Pools davon die biologische Reinigungsstufe vom Klärwerk abgetötet wird (werden kann). Hier aber wird der Pool fast nie abgelassen und ein Klärwerk gibt es nicht. Sind auch wieder über satte 2000 Baht.
Also - an alle zukünftigen Deutschen Expats mit der zukünftig schlappen, abgemagerten Rente:
Besser nie krank werden, nie heiraten, nie zum MAKRO einkaufen gehen und keinen Pool betreiben.
Thailand wird gerade rasant teurer!
Bei der Heimfahrt unterwegs noch ein Fläschle Roten und ein Fläschle Weißen eingekauft. S‘Enkele bei der Sister abgeholt, die ihn um 16 Uhr von der Schule abholen musste, da es uns dafür nicht gereicht hat. Die Sister kriegt dafür 2 Kilo sauteure blaue Trauben, will diese anstandshalber nicht annehmen, nimmt sie dann allerdings doch sichtlich erfreut.
Alles gut - die “Spielregeln“ wurden eingehalten.
Mein Fraule ist fix und fertig und geht schon um 19 Uhr mit dem Enkele zu Bett. Dieser lined noch, wie jeden Abend, eine Stunde mit seinen Eltern.
Unsere Tochter ist inzwischen von der Arbeit eingetroffen. Ei wie freut die sich, das Papa‘ Farang was zum Saufen besorgt hat. Wir plaudern noch über Gott und die Welt und schaffen tatsächlich beide 0,75 Literflaschen. Verabschieden uns voneinander mit schwerem Zungenschlag.
Noch je 2 E-Mails von Äffle und Lady aufgelaufen. Beide versichern mir, wie sehr sie mich vermissen (€,$,B). They love me yeah yeah yeah!!!
Die Schmerzen sind weg und das Leben ist gerade wieder mal sooo schön!