Visa Drama
Teil 1
Liebe Freunde im TAF,
dieses Jahr hatte ich wieder einmal geplant, ins zukünftige “IKG“ (Islamisches Kalifat Germanistan) zu reisen.
Quatsch – so kann ich das nicht stehen lassen und habe es ausgestrichen. Ich meine natürlich die BRD.
Eigentlich wollten wir am 09.02. nach C.M. fahren und am 10.02. zum Honorar-Konsulat.
Da es mir gerade nicht gut geht, habe ich die Planung meiner Stieftochter (ich nenne sie ab hier unsere Tochter) übergeben.
Wie sie nun mit langen Wartezeiten am Telefon endlich in Erfahrung bringen konnte, ist das neue Konsulat jetzt ganz woanders. Ja – das wussten wir schon.
Die Frage, ob das neue Visa-Verfahren jetzt auch über diese Privat-Firma "VFS Global" abgewickelt werden muss, wurde gleich abgeblockt mit der Gegenfrage: "Wann wollen sie denn nach D reisen? Vor Mitte März gibt es nämlich keine Termine mehr. Da müssen sie nach BKK."
Darauf buchte sie den frühesten, noch möglichen, Termin in BKK und der war am 09.02. um 15 Uhr.
Zum Glück gibt es ja GPS und ein Parkhaus, wo wir 100 Baht abdrücken mussten.
Da wir aber schon um 4 Uhr früh gestartet sind, waren wir schon gegen 11:30 Uhr vor Ort. Unsere Tochter hat dann unser Anliegen vorgetragen, uns vielleicht etwas früher vorzulassen, was barsch und sehr unfreundlich abgewiesen wurde.
Ich war nach dieser Nachtfahrt komplett am Ende und hatte entsetzliche Schmerzen.
Aber trotz hunderten (!!!) von stehenden Menschen, war keine Möglichkeit zum Sitzen zu finden.
So musste ich mich in einer Ecke auf den blanken Fußboden legen, weil ich einfach nicht mehr konnte.
Inzwischen waren unser jüngerer Sohn mit unserer Schwiegertochter eingetroffen, die ja als Eltern von einem Minderjährigen, auch zum Verhör vorgeladen waren.
So gingen (ich humpelte) wir zusammen in ein riesiges Coupon- Restaurant, wo ich 3 Gerichte stehen lassen musste, weil sie für mich einfach ungenießbar waren, entweder zu kalt, oder zu süß. Es scheint jetzt wohl die Unsitte aufzukommen, dass alles kräftig gezuckert wird, oder haben sich meine Geschmacks-Nerven verändert. Meinen Lieben hat es zwar auch nicht geschmeckt, aber sie kriegten es runter. Mein Fraule musste sich hinterher mehrmals übergeben.
Irgendwann waren von den unbequemen Stühlen meine Arschbacken so gefoltert, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Da entdeckte unsere Schwiegertochter einen Stock tiefer ein paar bequeme Sofas, belegte das einzige noch freie und sagte uns dies per Telefon.
Mein Fraule und ich gingen dort in eine halb liegende Position und sind sofort eingeschlafen.
Da kam eine "Lady" von der Security und hat uns wieder aufgerichtet. Hier dürfe man nicht schlafen, meinte sie.
Mein Fraule ist aber sofort wieder zusammengesunken und wurde mehrmals geweckt und ermahnt. Als ich dann dieser Dr,,,,au meine Krücke zeigte und auf Deutsch sagte, dass es jetzt dann eine auf die Gosch gibt, hat sie das tatsächlich verstanden und uns in Ruhe gelassen.
Übrigens wurde der komplette Wartebereich durch Lautsprecher mit einer immer wiederkehrenden Melodie beschallt. Es war einfach unerträglich!
Schließlich war es kurz vor 15 Uhr. Wir durften uns endlich auch in der Warteschlange einreihen, passierten eine Sicherheits-Schleuse wie am Airport und erhielten an einem zentralen Schalter eine Wartenummer.
Fortsetzung Teil 2 folgt