Visa Drama
Teil 2
Ich konnte es nicht fassen: Es waren insgesamt 50 (!!!) Schalter und diese fast alle besetzt.
Scheinbar haben sich alle Botschaften zusammengeschlossen und die Visa-Vergabe dieser Privat-Firma überlassen. An einem Bereich von 4 Schaltern standen Flaggen von D.
Als dann gegen 16 Uhr unsere Nummer aufgerufen wurde, schien der Sachbearbeiterin der Kiefer nach unten zu klappen, als sie uns in einer Gruppe von 6 Leuten sah.
Unsere Tochter gab mir zu verstehen, dass ich, laut Ansicht der Sachbearbeiterin, mit all dem nix zutun hätte und mich wieder setzen solle. Ebenso die Eltern von unserem Enkelsohn.
Zuerst wurde einmal unsere Tochter verhört. Die sehr unfreundliche Sachbearbeiterin, die nur Thai und etwas Englisch sprach, fragte sie zuerst einmal nach dem Verhältnis zu ihrem Sponsor - also zum @Seebiker
Ja aber da gebe es doch keinerlei Zusage einer finanziellen Garantie! Diese wurde auch nie gefordert.
Als unsere Tochter dann meinte, wir hätten selber finanziell ausreichende Mittel und es gehe hier ja um ihre Übernachtungsmöglichkeit für 10 Tage, meinte die Sachbearbeiterin so in etwa: "Wer sind wir?" Es gehe nun gerade um sie! Da verwies sie auf ihre Ma und Papa Farang, auf ihren hochwertigen Job und ihr selbst Erspartes.
Ich wollte nun eingreifen und auf meine finanzielle Situation hinweisen, wurde aber sofort wieder zurück verwiesen. Auch das Sparbuch, auf den Namen meiner Frau, mit über 1,3 Millionen Guthaben wurde nicht akzeptiert - sie wollte @Seebiker am Wickel nehmen! Für was und wieviel, war danach auch unserer Tochter nicht klar.
Dann ging es um unseren Enkel. Sie wolle da nicht nur den Nachweis einer Heiratsurkunde der Eltern. sondern eine von der Deutschen Botschaft beglaubigten Abschrift ins Deutsche übersetzt. Außerdem noch eine Unbedenklichkeits-Erklärung der Schule (!!!), obwohl das Datum der Reise in seine Schulferien fällt.
Also unser Enkel wird auf keinen Fall ein Visum kriegen, was ich sofort daran erkannte, da er als einziger keine Fingerabdrücke geben musste!
Und nun zu meiner Frau: Bei der gab sie sich noch unfreundlicher. Ich hatte aber den Eindruck, dass sie nur ärgerlich war, weil sie bei der nicht in der Lage war, sie mit irgendeiner Begründung abweisen zu können.
Als ich dann daran erinnern wollte, dass sie ihr Visum als Frau eines Deutschen nicht bezahlen müsse, wurde sie sofort ärgerlich und meinte, das müsse ich schon ihr überlassen. Auch die Bitte, meiner Frau wieder ein mehrjähriges Visum, wie beim letzten Mal auszustellen, wurde ärgerlich kommentiert mit, "da habe ich keinen Einfluss darauf". Es aber als Wunsch zu vermerken, machte sie nur noch ärgerlicher. Also ich fühlte mich von ihr als absoluten Scheißhaufen behandelt.
Dann wurden mehrere tausend Baht kassiert und unsere Tochter wurde noch einmal gefragt, ob sie noch etwas nachreichen wolle, oder ob sie die Anträge so an die entscheidende Stelle weitergeben solle. Unsere Tochter wollte aber nichts mehr nachreichen!
Wie sie mir später sagte, wolle sie bei einer Absage dieses Land nicht mehr besuchen, da sie sich zutiefst gedemütigt und erniedrigt von D fühle. Auch meine Frau will im Falle einer Absage nie wieder nach D. Wir werden auch keinen Einspruch mehr erheben - enough is enough!
Das wollte man auch scheinbar erreichen!
Als wir dann gegen 17:30 Uhr total gefrustet und erschöpft diesen schrecklichen Ort verließen, fühlten sich weder meine Frau noch unsere Tochter in der Lage, eine erneute Nachtfahrt nachhause zu machen. So fuhren wir Richtung Chonburi in die Kaserne, wo unser jüngerer Sohn bei der Army stationiert ist und in einem Reihenbungalow der Army wohnt.
Mir ging es so schlecht, dass ich nix mehr essen konnte. Auch meine Frau fühlte sich todkrank. Unsere Tochter war zutiefst deprimiert und hat geweint. Derartiges hatte ihr noch niemand angetan.
Fortsetzung Teil 3 folgt.