Hallo liebe Freunde,
auch heute kein “Reißer“ – eben nur wieder eine Story, wie sie im Alter halt vorkommt:
Gestern war der 3-monatliche Termin beim Dermatologen im Uni-KH. Normalerweise versuche ich hier immer 2 Doc-Termine an einem Tag abzuwickeln, aber seit Corona ist mir das zu stressig und kaum noch zu machen.
Es ist um 6 Uhr mit 16° noch bitter kalt. Ich entscheide mich für eine Warmdusche im Haus. Sonst nehme ich die am Pool, weil man mir da nicht nachputzen muss. Auch ein paar “Längen“ im Pool müssen entfallen, da es mir bei diesen Temperaturen die Knochen verbiegt.
Frühstück: 3 Toasts mit Butter und Tomaten + eine Tasse Nescafé. In D habe ich morgens immer gut gevespert, aber halt auch mal 127 kg gewogen. Jetzt sind es immer um die 85 kg bei 186 cm und so soll es bleiben.
Abfahrt um 7:30 Uhr. Zuerst bringen wir den Kleinen (s’Enkele) zur Schule. Um diese Zeit ist unser Städtle total verstopft. Es gibt auch hier immer mehr Autos, mit denen die “Reispfleger“ jetzt ihre Kids zur Schule bringen.
Um 8:45 Uhr treffen wir im KH ein. Während mein Fraule einen Parkplatz sucht, wurschtle ich mich durch den Anmeldebereich. Seit Corona ist ja das meiste nach Außen verlagert. Blutdruck selber messen, sofort wird der Automat mit Spray desinfiziert. Am entsprechenden Schalter anstehen. Richtet sich nach dem Terminzettel. Die Security achtet auf Abstand.
Übliche Fragen nach Wohlbefinden, Gewicht usw. Diesmal muss ich den Impfausweis vorzeigen. Alles wird in den Computer eingetippt. Ich erhalte einen Zettel und muss mich setzen. Die Hälfte der Sitze ist abgeklebt.
Inzwischen ist auch s’Fraule eingetroffen. Dickes Lob, dass ich die Anmeldung ohne sie geschafft habe.
Um 10 Uhr rum werde ich aufgerufen und darf mit Mia in den Wartesaal vor den Sprechzimmern. Eine Nurse weist mir einen Platz vor dem Sprechzimmer des Dermatologen zu. Mia muss stehen. Nur einer ist vor mir. Schon bald bin ich dran.
Der Doc sucht an meiner Fratze nach “Vorgeschichten zum Hautkrebs“. Das Wenige, das er noch findet, ist sehr klein und wird, wie immer, mit flüssigem Stickstoff vereist. Ja – er ist sehr zufrieden.
Das ändert sich aber schlagartig, als ich ihm meinen rechten Unterarm zeige. Wo vor 3 Monaten noch eine kleine Wunde war, die ich mir, wie ich damals noch glaubte, wohl bei Gartenarbeiten zugezogen habe, hat sich ein Geschwür in der Größe einer 5 Baht Münze entwickelt.
Der Doc stuft das als sehr Bedenklich ein, tippt einen Bericht in den Computer und überweist mich an die Chirurgie.
Ich bin danach körperlich so fertig, dass mein Fraule alles Weitere ohne mich erledigen muss. Psychisch kratzt mich diese Vor-Diagnose aber keineswegs, weil ich sie erwartet habe.
Es zieht mir wieder von den Arschbacken bis in die Zehen und ich kann kaum noch laufen. Meine Krücke, die ich in letzter Zeit immer im KH dabeihabe und die mir dort auch gewisse Vorteile verschafft, habe ich zuhause vergessen. Alleine schleppe ich mich in die KH-Kantine und lasse mir eine Nudelsuppe richten.
Nach einer Stunde ruft mich mein Fraule an und wir treffen uns vor dem Kassenschalter. Sie berichtet:
Obwohl gerade alle möglichen Termine verschoben werden, will sich der Chirurg das am 27.12. einmal ansehen und gegebenenfalls in seiner privaten Beauty-Clinic abends eine Biopsie machen. Im KH selber ist dafür eine Terminvergabe zurzeit wegen Corona fast nicht möglich.
Ich bezahle für:
Omeprazol, das mir der Dermatologe freundlicherweise verschrieben hat, weil es der zuständige Doc für den Magen beim letzten Mal vergaß, 180 Baht.
Für die Sprechstunde die übliche Grundgebühr von 50 Baht und für die Vereisung mit Stickstoff 160 Baht – also zusammen 390 Baht. Na das geht ja!
Das Omeprazol hätte ich mir aber besser selber in einer Apotheke kaufen sollen, denn dafür muss ich heute über eine Stunde am Ausgabeschalter warten und falle dabei fast vom Sitz.
Danach fahren wir zum MAKRO, wo ich für unsere Tochter gerne noch ein Fläschchen Weißwein und für mich ein Fläschchen Rotwein gekauft hätte. Mein Fraule selber trinkt ja nur Wasser. Leider ist es schon 14:10 Uhr und Alkohol darf erst wieder nach 17 Uhr verkauft werden.
So kaufe ich 3 Stangen Baguette, Käse, Wurst, Joghurt, Lachs, Fleisch, Gemüse, meinem Fraule noch verschiedenes Obst und fürs Enkele ein paar Leckereien und was zum Spielen. Normalerweise geht ja Essen und Nicht-Alkoholisches vom Haushaltsgeld, aber ab und zu bin ich da spendabel und bezahle alles.
Als wir dann zuhause den Kleinen von der Schule abholen, fährt mein Fraule auf meinen Wunsch als Umweg wieder einmal über die Uferstraße zu unserem Dorf zurück. Überall blüht es und selbst die ärmlichsten Hütten wirken mit den Gärten davor malerisch. Ach – es ist doch so wunderschön hier – juhuuuhhh !!!
“Scheiß-Hautkrebs-Geschwür“, denke ich, “das wird rausgeschnitten und gut isses“.