Aktueller Stand: Magen verdorben, alle Knochen tun mir weh und ich liege brav im Hotel Zimmer.
Das mag nun negativ klingen, muss es aber nicht sein, weil es einfach die Erschöpfung resultierend aus den letzten Stunden ist. Und die letzten Stunden waren ganz wunderbar.
Aber fangen wir vorne an. Die Anreise ist noch nie so reibungslos, wie dieses Mal verlaufen. Entschuldigung an die Bahn für das Gemecker schon im Vorfeld, denn wir waren sogar 7 Minuten früher am Flughaben, als geplant. Ich hatte Noise Cancelling Kopfhörer auf und war überhaupt noch gar nicht für’s Aussteigen vorbereitet - saß da also noch gemütlich, dachte ich habe noch ein paar Minuten und war in einen Film vertieft. Schreck, aufgesprungen, schnell alles eingesammelt, grob irgendwo schnell verstaut und rausgestolpert.
Mit dem Rest der Anreise langweile ich euch nicht, denn das war sie - langweilig.
Mein Kontakt zu den Thais war vom Flug bis zum Hotel ungewohnt distanziert und routiniert. Das bin ich eigentlich von den Thais nicht so gewohnt - eigentlich kenne ich das typische Thai-Lächeln mit etwas Aufmerksamkeit und ein paar freundlichen oder sogar flirty Worten. An dieser Stelle schon mal ein kleiner Spoiler: Ich war bisher immer nur Low Season unterwegs und nun das erste Mal High Season. Soll heißen, dass ich es immer gewohnt war, viel freundliche Aufmerksamkeit zu erhalten und nicht nur einer von ganz ganz vielen zu sein. Kennt ihr das auch? Ich lerne es gerade erst kennen. Auf einmal muss ich Pattaya mit einer Masse von Touristen teilen. Aber dazu später mehr!
Vom Hotel bin ich begeistert. Kein Baulärm, aber dafür ein geräumiges Zimmer mit Aussicht frei bis zum Wasser - schööön!
Ich liebe es, zu laufen und bin gleich (fast) ganz Pattaya abgelaufen. Was mir gleich ins Auge stach und mich immer noch irritiert, sind unzählige Bars - auch oft Bar an Bar - mit ausschließlich männlichen Touristen. Ja, keine oder nur kaum Girls zwischen den Kerlen zu sehen - jede Menge Sausage Party(s). Zugestehen muss ich natürlich, dass es früh am Morgen war und die meisten Girls ja erst viel später auftauchen. Trotzdem sind das alles Kerle, die gerade oder immer noch „alleine“ in männlicher Gesellschaft sitzen und saufen. Also nochmal, nicht nur einige wenige, sondern (fast) überall, wo ich hinlief, Bars voll von Farangs mit Bier an der Kehle und auf die Straße starrend. Ich will das gar nicht bewerten, denn ich mache so etwas auch mal gerne. Trotzdem war mein erster Gedanke: Oh oh, warum sind die alle ohne weibliche Begleitung? Die Steigerung war dann eine Bar, in der sich Kerle tanzend die T-Shirts auszogen und „Party“ machten - ohne Girls. Nein, ich hatte mich nicht in Boys Town verlaufen!
Hunger hatte ich den ganzen Tag keinen - muss am Jetlag gelegen haben. Also gleich zur Maniküre und Pediküre. Und nach dem Flug brauchte ich dringend eine Massage. Das alte Spiel: Smalltalk mit Handsome-Man-Komplimenten und beginnender Massage mit ganz zufälligen Berührungen am Dingdong. Nur mit wenig Erfolg, denn die Klimaanlage pustete direkt auf die erogene Zone und nennt mich „komisch“, aber für den Moment tat die kalte Luft echt gut. Ich hab dann mit der Hand den Luftzug nachgezeichnet und sie hatte sofort verstanden. Ab da lief alles, wie gewohnt
… fertig. „Ja, ich weiß, dass du mich magst und ich komme ganz sicher morgen wieder, ganz sicher!“
Preise sind ja immer ein heiß diskutiertes Thema hier. Die Mani-, Pediküre, Massage mit Rund-um-sorglos-Paket incl. Trinkgeld 1500. Ja, die Superstecher hätten nur 500 oder wahrscheinlich gar nix gezahlt.
Ich weiß! Da komme ich auch noch zu … später.
Ab ins Hotel, duschen und eigentlich müde, aber egal … raus geht’s. Joar, immer noch viele Sausage Partys zu sehen und vereinzelnd Bars, wo die ersten Mädels ankommen. Per Zufall einen LB getroffen, den ich noch von vor einigen Jahren her kannte und mich in seine Bar gesetzt. Er hatte gar nicht viel Zeit für mich, denn er und seine Kolleginnen rannten, wie angestochen die ganz Zeit durch die Bar, vor die Tür, wieder rein, hin und her usw. Ständig auf Kundenfang und selbst in der Bar bediente ein Girl mehrere Kunden, hatte also bei mehreren Kerlen einen LD stehen. Das war mir zu hektisch … gleich weitergezogen. Leider wurde es nicht besser. Entweder waren die Stecher weit in der Überzahl und der Laden voll oder der Laden war leer, weil wenig ansprechendes Personal. Ich muss dazu sagen, dass ich hier sehr empfindlich bin und eine Bar für mich schnell als überfüllt gilt. Ich mag absolut keine zu direkte Nähe zu anderen Gästen. Am liebsten habe ich meinen Bereich und meine Auswahl an potentieller Gesellschaft.
Beides scheint aber in der Highseason schwieriger zu sein, als ich dachte.
Ich weiß, ich hatte geschrieben, dass ich alte Geschichten ruhen lassen möchte, aber ich wollte jetzt nicht unentspannt lange suchen und bin zu einer „Bekannten“. Da war die Welt wieder in Ordnung, die Freude war groß und ich stand bei ihr ganz im Mittelpunkt. Thema Preise: Wenn ich eine Dame mitnehmen möchte, muss ich ja in den meisten Fällen für den Arbeitsausfall aufkommen. Stellte sich heraus, dass der Laden nun an Feiertagen die doppelte Fine erhebt. Naja, dafür hatte ich den perfekten ersten Tag und die perfekte erste Nacht
in Pattaya.
Ich muss hier abbrechen, weil mir kotzübel ist. Schreibe weiter, wenn es mir etwas besser geht. Da fehlt noch einiges …