Ich habe auf der Botschaft sehr häufig mitbekommen, dass es schon beim Dialog mit den Damen hinter dem Schalter Probleme gegeben hat. Da werden teilweise recht intime Fragen gestellt. Bei der Beantragung des 2. Visum für meine Frau habe ich gerade mit einem Attaché gesprochen, als meine Frau am Schalter stand. Wie sie mir nachher erzählte, fragte die Dame hinter dem Schalter meine Frau wann sie sich das letzte mal beim Arzt hat checken lassen. Der Attaché hat das auch mitbekommen und Dame den Antrag abgenommen und zur Bearbeitung freigegeben.
Weißt du, das sind halt Sachen, die stehen nirgendwo geschrieben, das sind ganz einfach Erfahrungswerte, die man hat, dies nur mal so als Add-on zu bereits Geschriebenem. Das persönliche Auftreten spielt auch eine Rolle, dezent gekleidet zu sein und zurückhaltendes Auftreten ist angesagt. Die Damen hinter dem Schalter wissen genau, was die meisten der Mädchen die ein Visum beantragen, für einen Beruf ausüben. Und dementsprechend werden sie in der sozialen Hierarchie eingeordnet. Die Damen, die auf der Botschaft arbeiten, sind eigentlich recht diszipliniert aber halt auch nur Menschen, denen beim Sprung über den eigenen Schatten auch schon mal ein Fehltritt unterläuft.
Es gibt Leute, die einen Antrag ohne Erfolgsaussichten stellen, nämlich die, die wie gabbiano meinen, dass es nicht schwierig ist, einen Antrag mit Erfolgsaussicht zu stellen und lediglich die Formalitäten erfüllen. Und genau aus diesem Grund darf hier solch ein Unsinn nicht unkommentiert stehen bleiben. Das erste Augenmerk bei der Antragsstellung sollte primär darauf ausgerichtet sein, die Rückkehrwilligkeit unter Beweis zu stellen und sekundär darauf, die Freundin nach Deutschland zu holen. Und genau das sind die Feinheiten, die nirgendwo geschrieben stehen.