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Der Rückweg durch die inzwischen von der Nachmittagssonne erleuchtete Landschaft. Doppelt schön. Wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen. In einer Ortschaft (Bilar) ist ein überdachter Markt. So etwas kennt man ja von Thailand zu Genüge: Wo Handel und Wandel ist, muß es auch was zu Futtern geben. Müßte. Hier jedoch: Bis auf einen paar übergrillte Hühnerschenkel Fehlanzeige. Die Schenkel dürfen sich weiterdrehen.
Dann eben an der Küste. Fishfood mit Blick aufs Meer. Denkt mein Magen. Dachte er. Rauchschwaden über einigen Grills, die seit Uhrzeiten offenbar nicht gesäubert wurden. Die Abkürzung nehme ich jetzt nicht, da gehört jetzt etwas Besseres in den Magen, damit sich das Warten gelohnt hat. Und auf der Müllhalde wollte ich auch nicht essen.
Da!- noch ein Lokal, vielverheißende Pforte. U-Turn, hinein. Kleine Hütten um einen Platz. Vorm Hauptgebäude studiert eine große Gruppe von Missionaren christliche Weisen ein. Bevor mein Magen mitsingt, fahren wir weiter.
Ein Ort dann, auf den ich gebaut habe, der Platz vor der Brücke, malerisch geradezu, prädisponiert als kulinarisches Ausflugsziel, zeigt mir: Ich habe auf Sand gebaut.
Reichlich übersäuert cruze ich an der westlichen Hauptstraße von Panglao in eine der Stichstraßen, dort nämlich wo eine Werbetafel Gaumenfreuden verheißt. Die Asphaltierung der Straße endet, wenig später im Gesträuch ein abgelegenes Hotel, in dem der nächste Blutschocker gedreht werden könnte.
Doch schließlich: Eine weitere Tafel weist auf ein Hotel, einen Strand (ich glaube es war der Tabuan Beach). Diesmal nehmen wir die richtige Abzweigung. Und gelangen ans Ziel. Eine Bar am Pool, Liegestühle am einsamen Strand, dahinter ein halboffenes Restaurant gehobenen Ambientes. Die Abendröte singt dazu ein Lied.
Wir laufen etwas durch diese reale Fata Morgana und beratschlagen lange über den schönsten Tisch. Rose wählt den Platz, ich den Wein. Wir werden zuvorkommend bedient. Für philippinische Verhältnisse war das Essen durchaus passabel. Ich ahne, daß ihr das elegante Umfeld doch etwas fremd sein muß. Sie schlägt sich aber wacker. Auf Kleinigkeiten, wie das unverdeckte Gähnen, weise ich sie hin.
Den Cocktail nehmen wir am Strand. Wir sitzen uns in einer Art korbgeflochtenem Hamsterrad gegenüber, sie etwas mit mir beschäftigt. Über das Vorspiel kommen wir aber nicht hinaus, da unser Lustrad vom Restaurant aus zu gut einsehbar ist.
12 schon durch, die Rückgabe des Motorrades ist fällig. Ich suche den Typen, will verlängern. Erst dann dringt der Gedanke durch den Restalkohol, daß ich ja seine Karte habe. Roller bis morgen, no proprem.
Frühstück am Strand im Oasis. Sie trägt ein enges schwarzes Kleid, langarmig trotz der Hitze. Figurbetont. Meine private Tänzerin. Ständig in Bewegung. Schmiegt sich mit diesem geschmeidigen Körper an mich. Zeit, stehe still!
Ich sehe aufs Meer. Schwarzes Haar auf meiner Wange, ein Windzug wie aus einem Fön. Jedes Gewicht ist von mir abgefallen.
Das heutige Ziel, sie kennt es nicht. Kenne ich es?
Wir fahren die Westroute, 15 km zur Hinagdaman Cave. Erste Station. Zurück vom Eingang über den Platz mit Souvenirläden umständlich ein Ticket besorgen (im Groschenbereich). Abstieg in die Höhle. Jeder Tritt muß im Dunklen ertastet werden. Sie traut sich kaum, folgt mir dann aber doch. Unsere Augen gewöhnen sich. Ein stiller See, bewegungslose Tiefe. Durchsichtig am Ufer.
Dort möchte ich hinein. Urwesen wird es doch wohl keine geben? Ich frage den Ticketabreißer um Erlaubnis, die erteilt wird. Erfrischende unheimliche Kühle. Hier hinein folgt sie mir nicht. Macht aber begeistert Fotos (alle natürlich unscharf).
Die Höhle hat eine unterirdische Verbindung zum Meer, das Brackwasser hat also steten frischen Zufluß. Ich tauche, hinein in die dunkle Tiefe. 10 Fuß an der tiefsten Stelle.
Draußen kaufe ich aus einem der Souvenirläden einen Cowboyhut, das asiatische Standardmodell, überall erhältlich, dessen schweißgelöste Färbung mir später ein Hemd ruiniert. Sie darf sich ein Abendkleid aussuchen. Da sie sich nicht auf eine Farbe festlegen kann, bekommt sie zwei.
Einige Hundert Meter zurück zur Ringstraße geht es durch eine Schranke mit Walkietalkie-zum Panglao Island Nature Resort und dem dortigen Beach Club Retreat. Große Poolanlage an der Klippe, Restaurant, Tischtennis, Pool usw., und ein wunderbarer Strand mit einem vorgelagerten überbauten Miniriff, zu erreichen durch eine kleine Wattwanderung.
Im Eingangsbereich eine Hochzeitskapelle, dekoriert, eines großen Ereignisses harrend.
Dem Meer ist gegenüber dem Pool immer der Vorzug zu geben. Findet sie zum Glück auch.