Member
Das Dorf im Isaan
Ich war geschockt: Habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Armut gesehen. Sie erzählte mir von einem Holzhaus, in dem sie mit ihren verstorbenen Ehemann lebte. Es sei einfach zusammengebrochen, durch die Feuchtigkeit morsch geworden.( Und Apple lachte dabei !) Bei Google Earth kann man es noch sehen.Ihre Mutter, Ihre Schwester mit Mann und zwei Jungens (ca. 6 und 12 ) leben in ein Steinhaus ohne Fenster mit drei Räumen, die miteinander verbunden sind. Reissäcke liegen in der Ecke, ohne Schutz vor Ratten oder ähnliches. Sie wollte immer ein seperates Haus für die Unterbringung bauen, warum nichts daraus wurde – pom milou- Keine Ahnung.
Sehr stolz war sie auf eine ordentliche Toilette, die sie wohl organisiert hatte. Die Mutter konnte sich nun richtig hinsetzen. Leider war wohl die Pumpe für die Dusche kaputt oder zu schwach. Es kam kaum Wasser aus dem Duschkopf. Diese fehlende Pumpe sollte später noch eine entscheidende Rolle in unserer Beziehnung spielen !
Apropo Wasser, das wurde aus der Erde gewonnen, es wurde wohl ein Loch gebohrt, bis Grundwasser kam und dieses in Tanks gespeichert werden konnte.
Das einzige war der Anschluß an die allgemeine Stromversorgung. Keine Kanalisation, irgendwie gab es dafür einen Auffang. Ich habe es nicht verstanden.
Ich hatte den Eindruck, das Apple überhaupt nicht mehr zum Milieu dieses Dorfes passte. Sie war ein Großstadtkind geworden (ok. Mit 50 ist man kein Kind mehr) Aber die Familie schien wohl von ihrem Einkommen abhängig. Allerdings kam noch Geld durch den Schwager herein, er züchtete Rinder.
In der Nachbarschaft arbeitete die Tochter in Pattaya, das Baby war in der Obhut der Oma, die ständig Bethelkraut aß. Ihre Cousine wohnte einige Häuser weiter, nicht viel besser. Sie arbeitete in einer Bar in Chiang Mai hinter dem Tresen. Angeblich nur im Ausschank. Sie war mit einem Thai verheiratet.
Abends saßen wir beim Essen zusammen und ich bat um „Gob“- Frösche ! Haben mir in Frankreich immer schon gut geschmeckt. Die Brüder kamen und es wurde zusammen gegessen und getrunken. Der Alkohol hielt sich in Grenzen, Apple trank keinen Tropfen und faßte auch keine Zigarrette an. Fand ich sehr nobel.
Ich hatte am Ende des Abends das Gefühl, das ich mich irgendwie geldlich erkenntlich zeigen mußte. Das Essen und die Getränke fielen ja nicht vom Himmel. Ich gab also Apple den lächerlichen Betrag von 1000 Baht, mit dem sie in das Haus verschwand und wohl den Betrag ihrer Mutter übergab. Danach kam eine strahlende alte Frau auf die Runde zu, wir saßen ja alle mehr oder weniger auf dem Boden. In der Hand hilet sich etliche Bindfäden und ich war gespannt, was folgte.
Zunächst legte sie mir einen Bindfaden um die Hand, so einer, den die Mönche einen immer um das Handgelenk binden. Einer nach dem anderen aus der Familie trat auf mich zu und die Mutter band jeden ebenfalls solch ein Bindfaden um jedes Handgelenk. Ich bekam es mit der Angst zu tun: Wurde ich insgeheim verheiratet oder sah man mich schon als zukünftigen Schwiegersohn an ? Später im Hotel stellte ich Apple zur Rede: Wenn dem so ist, warum hat sie mich nicht vorher gefragt, ob ich überhaupt einverstanden gewesen wäre ? „ Nein, Schatz, das hat nichts zu bedeuten. Das ist nur so eine Sitte im Issan, als Begrüßung, wenn Fremde in das Haus kommen.“ Sicher nicht gelogen, aber eben wohl auch nicht die ganze Wahrheit erzählt.
Eine Thai, die mit einem Deutschen verheiratet ist,meinte, nun wäre ich quasie in die Familie aufgenommen worden ...
Wie hätte ich mich gegen diese Manipulation wehren können ? Das Anlegen der Bänder einfach verweigern ? Unmöglich
Foto der Familie, darunter die Rinderzucht, ja , tatsächlich, eigentlich zum heulen
Anhang anzeigen P_20200114_180356_vHDR_Auto.jpg
Anhang anzeigen P_20200114_152517_vHDR_Auto.jpg
Es folgen Bilder aus der Umgebung. Sakon Nakhon war Ende des 20. Jahrhundert einer Mission katholischer Priester ausgeliefertN .Noch heute gibt es einen nicht unerheblichen Anteil von Katholiken. Im Dorf von Apple steht eine Kirche und rings herum Häuser mit Marien und Jesusbildern.
Ich war geschockt: Habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Armut gesehen. Sie erzählte mir von einem Holzhaus, in dem sie mit ihren verstorbenen Ehemann lebte. Es sei einfach zusammengebrochen, durch die Feuchtigkeit morsch geworden.( Und Apple lachte dabei !) Bei Google Earth kann man es noch sehen.Ihre Mutter, Ihre Schwester mit Mann und zwei Jungens (ca. 6 und 12 ) leben in ein Steinhaus ohne Fenster mit drei Räumen, die miteinander verbunden sind. Reissäcke liegen in der Ecke, ohne Schutz vor Ratten oder ähnliches. Sie wollte immer ein seperates Haus für die Unterbringung bauen, warum nichts daraus wurde – pom milou- Keine Ahnung.
Sehr stolz war sie auf eine ordentliche Toilette, die sie wohl organisiert hatte. Die Mutter konnte sich nun richtig hinsetzen. Leider war wohl die Pumpe für die Dusche kaputt oder zu schwach. Es kam kaum Wasser aus dem Duschkopf. Diese fehlende Pumpe sollte später noch eine entscheidende Rolle in unserer Beziehnung spielen !
Apropo Wasser, das wurde aus der Erde gewonnen, es wurde wohl ein Loch gebohrt, bis Grundwasser kam und dieses in Tanks gespeichert werden konnte.
Das einzige war der Anschluß an die allgemeine Stromversorgung. Keine Kanalisation, irgendwie gab es dafür einen Auffang. Ich habe es nicht verstanden.
Ich hatte den Eindruck, das Apple überhaupt nicht mehr zum Milieu dieses Dorfes passte. Sie war ein Großstadtkind geworden (ok. Mit 50 ist man kein Kind mehr) Aber die Familie schien wohl von ihrem Einkommen abhängig. Allerdings kam noch Geld durch den Schwager herein, er züchtete Rinder.
In der Nachbarschaft arbeitete die Tochter in Pattaya, das Baby war in der Obhut der Oma, die ständig Bethelkraut aß. Ihre Cousine wohnte einige Häuser weiter, nicht viel besser. Sie arbeitete in einer Bar in Chiang Mai hinter dem Tresen. Angeblich nur im Ausschank. Sie war mit einem Thai verheiratet.
Abends saßen wir beim Essen zusammen und ich bat um „Gob“- Frösche ! Haben mir in Frankreich immer schon gut geschmeckt. Die Brüder kamen und es wurde zusammen gegessen und getrunken. Der Alkohol hielt sich in Grenzen, Apple trank keinen Tropfen und faßte auch keine Zigarrette an. Fand ich sehr nobel.
Ich hatte am Ende des Abends das Gefühl, das ich mich irgendwie geldlich erkenntlich zeigen mußte. Das Essen und die Getränke fielen ja nicht vom Himmel. Ich gab also Apple den lächerlichen Betrag von 1000 Baht, mit dem sie in das Haus verschwand und wohl den Betrag ihrer Mutter übergab. Danach kam eine strahlende alte Frau auf die Runde zu, wir saßen ja alle mehr oder weniger auf dem Boden. In der Hand hilet sich etliche Bindfäden und ich war gespannt, was folgte.
Zunächst legte sie mir einen Bindfaden um die Hand, so einer, den die Mönche einen immer um das Handgelenk binden. Einer nach dem anderen aus der Familie trat auf mich zu und die Mutter band jeden ebenfalls solch ein Bindfaden um jedes Handgelenk. Ich bekam es mit der Angst zu tun: Wurde ich insgeheim verheiratet oder sah man mich schon als zukünftigen Schwiegersohn an ? Später im Hotel stellte ich Apple zur Rede: Wenn dem so ist, warum hat sie mich nicht vorher gefragt, ob ich überhaupt einverstanden gewesen wäre ? „ Nein, Schatz, das hat nichts zu bedeuten. Das ist nur so eine Sitte im Issan, als Begrüßung, wenn Fremde in das Haus kommen.“ Sicher nicht gelogen, aber eben wohl auch nicht die ganze Wahrheit erzählt.
Eine Thai, die mit einem Deutschen verheiratet ist,meinte, nun wäre ich quasie in die Familie aufgenommen worden ...
Wie hätte ich mich gegen diese Manipulation wehren können ? Das Anlegen der Bänder einfach verweigern ? Unmöglich
Foto der Familie, darunter die Rinderzucht, ja , tatsächlich, eigentlich zum heulen
Anhang anzeigen P_20200114_180356_vHDR_Auto.jpg
Anhang anzeigen P_20200114_152517_vHDR_Auto.jpg
Es folgen Bilder aus der Umgebung. Sakon Nakhon war Ende des 20. Jahrhundert einer Mission katholischer Priester ausgeliefertN .Noch heute gibt es einen nicht unerheblichen Anteil von Katholiken. Im Dorf von Apple steht eine Kirche und rings herum Häuser mit Marien und Jesusbildern.
Zuletzt bearbeitet: