Kurz vor meinem Abflug erhielt A. dann eine Nachricht, ihr Vater würde im Sterben liegen und sie solle in ein Dorf nähe BKK kommen. Auch wieder seltsam, der Alte hat sich aus dem Staub gemacht, als die Kinder noch klein waren und nie etwas von sich hören lassen und jetzt auf einmal hatte seine Familie A. ausgemacht und es war absoult wichtig, dass sie käme.
A. war ziemlich traurig und sprach dann erst einmal mit ihrer Schwester in Schweden, die allerdings keine Zeit hatte, ganz kurzfristig nach Thailand zu kommen. Dann buchten wir einen Flug für A. und sie brachte mich noch zum Flughafen, wo die Stimmung dann vollends in den Keller ging. Ich gab ihr noch etwas Geld für den Aufenthalt beim Vater und dann ging es heim.
Als ich wieder zuhause war, war es nicht ganz so einfach, Kontakt aufzunehmen, da sie täglich mehrere Stunden im Krankenhaus verbrachte, was sie mir dann immer mit Bildern dokumentierte (obwohl ich es in diesem Fall nicht bezweifelte), die ihren Vater im Krankenhausbett zeigten (sah ein wenig so aus, wie auf den thailändischen Zigarettenschachteln). Der Vater verstarb dann einige Tage später und die Trauerzeremonie schloss sich an - nun bekam ich einen Anruf mit der Bitte nach Geld - viel Geld, ich glaube, alles in allem erzählte sie mir etwas von ca. 4000 €, die sie für Trauerzeremonie und Krankenhaus benötigte. Und ich möge bitte nach Thailand kommen - ging nun leider beruflich nicht, obwohl ich sie wirklich gerne in dieser Phase unterstützt hätte.
Irgendwie fühlte sich scheinbar außer ihr niemand zuständig, etwas beizusteuern. Ich sagte ihr, dass ich das Geld nicht überweisen könne und wolle, was sie so akzeptierte, sie war jedoch etwas sauer und in der Folge wurden unsere Gespräche weniger.
Mein nächster Trip war für das neue Jahr geplant und irgendwann Ende Oktober rief sie mich ziemlich frustriert an und erzählte mir, dass das Visum abgelehnt worden sei. Ich beruhigte sie etwas und sagte ihr, wir hätten ja noch die Einspruchsmöglichkeit.
In dieser Zeit erhielt sie übrigens immer noch das Geld von dem Norweger und von "der Sache beenden" war nie mehr so richtig die Rede. Irgendwie war alles anders geworden, aber die wunderschönen gemeinsamen Zeiten gingen mir nicht aus dem Kopf, so dass ich doch alles andere immer wieder verdrängte.
LKS ja, aber nicht um jeden Preis