Die Tage 3 und 4 in Pattaya
Guten Abend Gemeinde,
nun geht es also weiter in Pattaya. Wie schon tags zuvor, war erst einmal Ausschlafen angesagt. Das heißt jetzt aber bei mir und Noi nicht - wie wohl bei vielen Lesern hier - schlafen bis in die Puppen, um dann gerade rechtzeitig wieder zum Leben zu erwachen, um abends wieder "nur" durch Bars oder Gogos zu ziehen.
Neeeeeee, nicht bei Noi und mir. Ich hatte ja ganz bewusst mir jetzt nicht eine Thai-Lady ausgesucht (und glücklicherweise auch gefunden) die ganz locker meine Tochter hätte sein können. Ich bin nun ja auch schon in den 40gern, da passt Noi mit ihren 39 Jahren sehr gut zu mir.
Jetzt wird es hier ganz sicher eine Menge Pattaya-Fans geben, die nun ernsthaft an meinem Verstand zu zweifeln beginnen. Wie, der schleppt sich eine Thai-Oma mit 39 ab? Und dazu reist er extra 10.000 km um die halbe Welt?
Ja Leute, genau das habe ich getan und es keine Sekunde bereut. Wer aufmerksam mitgelesen hat, der erinnert sich an meine Zeilen, dass das erste, womit Noi meine Aufmerksam auf sich zog, ein höflich-zurückhaltendes "Hello" war.
Nicht mehr und nicht weniger. Und wer auch nur einmal in Pattaya unterwegs war, der kann nachvollziehen, dass das ein durchaus bemerkenswert anderes Verhalten - meinetwegen auch Taktik - ist als das, was man sonst massenhaft in dieser Stadt geboten bekommt. Und wer ein paar Zeilen zuvor auch schon aufgepasst hat, der erinnert sich, dass ich etwa 15 Minuten vorher mich fast gewaltsam von einer blutjungen Bar-Mieze befreien musste.
Offensichtlich scheint es ja doch so zu sein, dass wer am lautesten schreit, am ehesten seinen Farrang für die nächste Nacht an Land zieht. Nun, in meinem Fall war es eben genau dasfast schon schüchterne "Hello", was Noi den Erfolg beschert hat.
Ist ja gut, ich hab's bemerkt: ich schweife ab.
Was ich mit meinem Exkurs eigentlich anfangs zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass Menschen, die auf die 40 zugehen bzw. im meinem Fall in eben diesem Jahrzehnt bereits mitten drin stehen, nachgesagt wird, nicht mehr sooooooo viel Schlaf zu benötigen. Jedenfalls waren wir beide schon deutlich vor der Mittagsstunde auf den Beinen. (Ich habe mal gehört, dass jemand dieses Verhalten als "senile Bettflucht" bezeichnet hat... unverschämt!!!)
Obwohl bereits das 2. Mal in Pattaya, hatte ich da Sanctuary of Truth noch nicht besichtigt. Das wollte ich nun nachholen. Noi war auch noch nicht dort, so nahm ich sie natürlich mit.
Falls dieses Bauwerk noch jemand von Euch nicht besucht haben sollte, dem sei gesagt, dass diese Tour sich allemal lohnt. Es handelt sich um einen komplett aus Holz errichteten Tempel mit herrlichen, kunstvoll geschnitzten Altären und Skulpturen. Ein echtes Kunstwerk eben.
Allerdings - da aus Holz - wird da wohl das ganze Jahr über renoviert und sind Holzelemente auszutauschen. Deshalb erhält auch jeder Besucher einen topmodischen weißen Kunststoffhelm verpasst.
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Ob mit oder ohne Helm: das Sanctuary of Truth sollte ein Pattaya-Reisender schon mal gesehen haben. Neben den Thai-Girls gibt es also durchaus noch weitere Kulturgüter in unmitelbarer Nähe...
Wo wir gerade beim Thema Kultur angekommen sind: außerhalb des Tempels (Noi bezeichnete ihn als solchen) gab es dann noch eine (kostenlose) Aufführung von thailändischen Volkstänzen (nein, keine der anmutigen Tänzerinnen ist Noi)
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Abgerundet wurde das ganze mit einer Darbietung von Kampfszenen incl. Beteiligung des Puplikums. Die als Opfer auserkorene Russin war - dies sei ganz am Rande bemerkt - auch alles andere als von schlechten Eltern. Ich habe sie fototechnisch aber leider nicht besser erwischt...
Nach einer kleinen Mahlzeit ging es dann per Motorradtaxi (zu dritt auf einer Maschine - macht auch ganz gut Laune) zurück nach Pattaya. Dort verabschiedete sich Noi dann von mir; sie versprach gegen 21:00 Uhr zu mir ins Hotel zu kommen. Danach sollte es nochmals zur Bar gehen, um die Barfine für den heutigen und den nächsten Tag abzuliefern.
Ok, was treibe ich nun bis 21:00 Uhr? Bis dahin waren es noch gut 4 Stunden. Ein kleines Nickerchen ihm kühlen Hotelzimmer kam bei dieser Hitze ganz gut; danach eine Dusche und wieder ab auf die Piste. Es musste ja schließlich auch noch die Passage nach Koh Chang gebucht werden. Also frisch ans Werk. An der 2nd Road fand ich dann eine dieser klimatisierten Glasbuden, welche Trips aller Art anboten; dort buchte ich für 2 Personen die Überfahrt nach Koh Chang bis direkt ans Hotel. Da wäre also auch erledigt.
Kurz vor 21:00 Uhr hatte ich etwas gegessen und ein kühles Singha hinuntergestürtzt und wartete sehnsüchtig auf meine Noi. Sie ließ mich bis etwa 21:15 Uhrt warten; ich hatte schon Befürchtungen...
Völlig außer Atem stand sie in der Tür und entschuldigte sich tausendfach.
"Don't worry, I'm simply happy that you found back to me..."
Wir zogen also los an ihre Bar, um die finanzielle Sache zu regeln. Ok, nun waren wir für den nächsten Tag also frei und mussten nicht nochmals an die Bar.
Irgendwann fiel mir Nois hungriger Blick auf und ich dachte daran, wie atemlos sie in der Tür stand. Sie sah nicht aus, als hätte sie Zeit gehabt, etwas zu essen.
"You look hungry, right?" Ihr dankbarer Blick sagte alles. Also gut, Suppenküchen gab es schließlich mehr als genug; eine direkt vor dem Hotel in einer Seitenstrasse war sogar ausgesprochen lecker. Sie bestellte etwas für uns beide. Oh shit, das war vielleicht scharf.
"You don't like spicy?" fragte sie mit einem Anflug eines scheinheiligen Grinsens.
Das Miststück wusste genau, was Sache ist. Oh doch, ich mag "spicy" sogar sehr, dass Zeug jedoch war gelinde gesagt, höllisch scharf...nach mitteleuropäischem Maßstab.
Na warte, Süße, das schreit nach Rache...
Nachdem Essen ging es zurück ins Hotel. Nach dem scharfen Essen sollte ich mit einer noch schärferen Nacht entschädigt werden...
Am nächsten Tag besorgten wir zusammen noch Briefmarken und suchten eine Poststelle, auf der ich meine Versprechen einlöste, aus Thailand Postkarten zu versenden. Noi erhielt noch ihre "Gage" für die vergangenen Tage. Es war der letzte Tag in Pattaya angebrochen, sie brauchte schließlich ein paar Kröten für ihre Besorgungen.
Am Nachmittag verabschiedete sich Noi abermals, um sich ein paar Sachen für die kommende Woche einzupacken. se käme dann wieder gegen 21:00 Uhr ins Hotel. "May be a little later...!!"
Ich gung wieder los, um nochmals etwas an der Beach Road zu essen und ein wenig umherzuschlendern. Kurz nach 21:00 Uhr war ich dann zurück im Hotel, um Noi zu empfangen. 21:20 Uhr...21:35 Uhr...niemand kam.
Hmmmm...hat sie kalte Füße bekommen?
21:50 Uhr...keiner klopft an die Tür.
War es etwa ein Fehler, ihr die komplette Gage für die vergangenen Tage jetzt schon zu bezahlen? Sollte ich mich so getäuscht haben? Nennen wir die Sache doch beim Namen: sie ist ein Bargirl und garantiert nicht bei mir, weil sie sonst niemanden bekommt oder gerade mit mir den Sex ihres Lebens erlebt, oder?
Habe ich jetzt etwa die vergangenen Tage mit ihr vertrödelt, um nun am Ende doch alleine auf die weitere Reise gehen zu müssen? So eine Sch..., alles vergebens, die letzten Tage. Jetzt bekomme ich keine Lady mehr für den Trip. Also müssen wir uns dann eben auf Koh Chang umsehen.
Aber einen letzten Versuch starte ich jetzt noch. Ich gehe zu Ihrer Bar, dann werde ich bald wissen, ob sie dort auf neue Farrangs wartet oder bereits wieder mit dem nächsten die Nacht verbringt....vorausgesetzt, eine Kolleginnen rückt damit auf Nachfrage raus.
Gerade als ich die Tür öffnete - wir schreiben mittlerweile 22:45 Uhr - steht sie davor, Reisetasche umgehängt, wieder völlig außer Atem und viel mir direkt in die Arme. "Sorry...some things to solve...oh, I'm happy to be here. How are you?"
How I am? Erleichtert war ich und froh, dass sie mich nun doch nicht versetzt hatte. Sie war wieder nicht zum Essen gekommen, also zogen wir los, um etwas Essbares zu suchen. Mit einem thailändischen Früchte / Obst -Sortiment gings nach einem leckeren, diesmal nicht ganz so scharfen Essen zurück ins Hotel. Die Nacht begann damit, dass wir uns die mitgebrachten Früchte gegenseitig fütterten. 9 1/2 Wochen lassen grüßen...
Für diejenigen, die sich fragen, was eine Thai-Lady denn jedesmal noch so dringendes zu tun hat, dass sie zu spät und völlig außer Atem ins Hotel gestürmt kommt. Sie hat noch eine in Pattaya lebende Tochter, die zwar bereits weitehend selbstständig ist, aber dennoch minderjährig und eben die kommenden 8 - 10 Tage völlig auf sich gestellt. Dass da einges zu besprechen und zu klären ist, kann ich nachvollziehen. Das mit der Tochter wusste ich im Übrigen vom ersten Tag an.
Ich habe auch schon mit Frau und Kind zusammen gelebt. Das Mädchen war zwar im Grundschulter und zu 100% von meiner Ex und mir abhängig, aber auch Teenager haben Bedürfnisse und Sorgen, für die die Mama noch gerne herangezogen wird; vor allem dann, wenn eben genau diese Mama die kommende Woche nicht sofort verfügbar sein wird.
So verbrachten wir die letzte Nacht in Pattaya vor der Weiterreise.
Der Bus am nächsten Morgen holte uns überraschend pünktlich direkt vor dem Hotel ab und los ging die Odyssee in Richtung Koh Chang. Das Abenteuer ging also jetzt erst richtig los. Zusammen mit Noi. Wow...
Damit wünsche ich meiner interessierten Leserschaft eine gute Nacht. Es geht bald weiter....demnächst in diesem Theater.