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Christel und Wilma verließen das Hotel, die Zeit war mittlerweile schon etwas fortgeschritten und zudem hatten beide Hunger. Auf einer ihrer Fahrten mit dem Bahtbus entlang der 2nd Road hatten sie ein Hotel gesehen, das damit warb, ein Abendbüffet für nur 280 Baht genießen zu können. Beide hatten beschlossen, dass ein kleiner Spaziergang ihnen gut tun würde. Sie schlenderten die Soi Buakhao hoch und bogen in die Soi Diana Inn ein. Christel schien sich mittlerweile doch recht gut orientieren zu können und wenig später erreichten sie die 2nd Road. Allerdings wusste Christel nicht mehr, ob sie jetzt nach links oder rechts musste. Eigentlich wäre es ja egal gewesen, denn sowohl links als auch rechts gab es jeweils ein Hotel, welches ein solches Buffet anbot. Beide, sowohl das Apex als auch das Lek waren aber nicht gerade gerühmt für ihre Buffets, preiswert ja, aber geschmacklich eher weniger. Aber das konnten die Beiden ja nicht wissen. Christel entschied sich für links. Und eigentlich war es die bessere Entscheidung, den das Lek Hotel hatte von beiden das bessere Buffet. Wilma vertraute da ganz auf Christels Fähigkeiten.
„Du Christel, schau mal, hier ist doch dass Kiss Food and Drink, da haben wir doch unsre beiden Stecher gestern aufgegabelt. Lass uns doch hier eine Kleinigkeit essen. Ich habe Hunger und möchte einfach nicht mehr suchen.“
„Na gut, dann bleiben wir halt auf eine Kleinigkeit hier.“
Zwar ist das Kiss, Food and Drink auch nicht erste Wahl in Pattaya, aber wahrscheinlich knapp oberhalb vom Lek und Apex angesiedelt. Sie orderten sich etwas zu trinken und kamen zu dem Schluss, dass ein Wiener Schnitzel wohl das geeignete Mahl für heute Abend wäre. Ihr Genuss hielt sich allerdings in Anbetracht dessen, was sie unter einem vernünftigen Wiener Schnitzel kannten, in Grenzen. Aber gut, ihr Hunger war fürs erste gestillt und den faden Geschmack spülten sie sich mit Bier hinunter.
„Was machen wir den heute Abend?“
Wilma warf die Frage in den Raum. Sie hatten noch keinen Plan, wohin sie gehen sollten.
„Ich würde mir gerne mal eine Disco ansehen. Ich habe gelesen, dass es auf dieser Walking Street einige geben soll.“
„Keine schlechte Idee. Aber lass uns nicht so lange machen. Ich bin doch recht müde.“
Christel sah Wilma mit einem gewissen Verständnis an. Der gestrige Abend war lang und auch wenn sie lange geschlafen hatten, richtig ausgeruht fühlten sie sich nicht. Auch das Erlebnis mit den Frauen in der Soi 6 die keine waren, hatte sie etwas geschafft. Sie bezahlten ihre Rechnung und hielten auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Bahtbus an. Es dauerte aber noch gut eine halbe Stunde, ehe sie an der Walking Street aussteigen konnten.
Christel und Wilma staunten nicht schlecht als ihnen das lebhafte und bunte Treiben auf der Walking Street gewahr wurde. Sie waren zwar schon einige Male abends unterwegs gewesen, aber noch nicht auf der Walking Street. Diese Konzentration an Vergnügung und Leben, vor allem aber das Aufgebot an hübschen Mädchen, das mussten sie sich zwangsläufig eingestehen, sprengte fast die Grenzen ihrer Auffassungsgabe.
„Mensch Christel, ich kann mir nicht vorstellen, dass alle diese Mädchen hier für Geld zu haben sind. Das geht doch gar nicht. Aber schau dir nur mal an, wie die zurecht gemacht sind. So etwas habe ich noch nicht gesehen.“
„Sei mal nicht so naiv. Das sind mit Sicherheit nicht alles Prostituierte. Ich denke mal, der größte Teil geht hier einfach nur aus, sie wollen Spaß haben, das Leben genießen, solange sie jung sind. Die Mädchen, die hier für Geld zu haben sind, findest du wohl nur in den Bars. Schau die nur mal die vielen Paar an, die offensichtlich nicht aus Asien stammen. Das schein hier so eine Mischung aus dubiösem Vergnügen und gewöhnlichem Nightlife zu sein.“
Christel konnte sich beileibe nicht vorstellen, dass es anders sein könnte. Sie schlenderten gemächlich die Walking Street entlang, genossen für einige Momente diese lebendige, durch bunte, flackernde und viel versprechende Neonlichter genährte Atmosphäre, die durch die Nachtschwärmer mit Leben gefüllt wird.
„Christel, hast du kurz nachdem wir in die Walking Street rein sind, diesen Laden gesehen, wo da im Eingang so ein rotes Auto an der Wand hing?“
Christel bedachte Wilma mit einem eigenartigen Blick, schüttelte ungläubig den Kopf.
„Wilma, ist dir das Bier gerade zu Kopf gestiegen. Du siehst jetzt schon rote Autos, die auch noch an der Wand hängen?“
„Mensch Christel, ich bin nicht betrunken und ich weiß doch, was ich gesehen habe. In dem Eingang zu dem Laden hängt ein rotes Auto an der Wand.“
Die Heftigkeit mit der Wilma auf Christel reagierte, ließ diese etwas nachdenklich werden. Christel wusste genau, wie Wilma auf solche Äußerungen reagierte. Sie wusste, dass sie etwas danebengegriffen hatte was die Wahl ihrer Worte anging.
„Entschuldige Wilma, tut mir leid. War nicht so gemeint. Was hältst du davon, wenn wir zurückgehen und du mir den Laden zeigst?
„Schon gut, lass uns zurückgehen. Es war ziemlich am Anfang der Walking Street.“
Beide drehten um und gingen zurück zum Anfang der Walking Street. Wenig später standen sie vor dem besagten Laden. Etwas ungläubig starrte Christel auf den roten Wagen, der in der Tat an der Wand hing.
„Ich muss mich noch mal bei dir entschuldigen, Wilma. Es kam mir im ersten Moment etwas absurd vor. Aber jetzt sehe ich es ja selbst. Ein recht ausgefallene Idee, so etwas zu machen. Lass uns mal reingehen, ich glaube, das ist so etwas wie eine Disco. Und wenn ich mir die beiden Jungs von der Security ansehe, glaube ich, dass es in dem Laden recht sicher ist.“
Christel und Wilma passierten die beiden in schwarz gekleideten Guards, die wohl von jedem einheimischen Mädchen die Ausweise kontrollierten. Sie gingen den langen, schmalen Gang entlang und nachdem sie die paar Stufen am Ende genommen hatten, betraten sie die Walking Street Disco, die von den Thais schlicht Rot Daeng, Rotes Auto, genannt wurde.
„Hey, der Laden sieht ja richtig cool aus. Mir gefällt das Ambiente. Und das Publikum ist ja auch recht gemischt.“
„Sag mal Wilma, bist du blind? Gemischtes Publikum? Ich sehe fast ausschließlich Asiatinnen und Männer, die nicht aus Asien kommen. Was findest du daran gemischt außer dass es Männlein und Weiblein sind? So wie ich das sehe, sind wir hier die einzigen europäischen Frauen.“
Damit lag Christel so ziemlich richtig. Aber woher sollte sie auch ahnen, dass die Walking Street Disco ein Treffpunkt all derer war, die einerseits für die Nacht etwas Kurzweil suchten und auf der anderen Seite für die Mädchen ein Showroom war, in dem sie sich in der Hoffnung präsentierten, einmal die Nacht nicht in ihrer zumeist einfachen Wohnung zu verbringen, sondern in einem schönen Hotel mit behaglichem Inventar und zum anderen dazu noch etwas Geld zu verdienen um sich ihre täglichen und manchmal auch nicht alltäglichen Wünsche erfüllen zu können.
„Was meinst du Christel, gehen wir heute Abend alleine nach Hause?“
Christel lachte laut als Erwiderung auf Wilmas Frage.
„Die scheint es ja gestern gefallen zu haben und du gierst nach mehr. Wir können es ja mal probieren. Lust hätte ich ja schon.“
Die Beiden drängten sich in den hinteren Bereich und fanden einen halbwegs freien Platz an einem der dort aufgestellten Tische. Ein Service Girl nahm ihre Bestellung auf und wenig später genossen sie ihr San Miguel Light.
„Christel, wir sind doch recht sexy angezogen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich im wahrsten Sinne des Wortes kein Schwanz für uns zu interessieren scheint. Hier konzentrieren sie sich alle nur auf diese braunen Gören.
Eigentlich hatten beide gehofft, mehr Aufsehen zu erregen. Aber in der Tat war alles was sie ernteten einige teils missfällige Blicke. Etwas entmutigt tranken sie ihr Bier ohne ansprechende, männliche Gesellschaft.
„Wilma, es ist heute nicht unser Tag. Der Laden gefällt mir gut, aber ich glaube, heute wird es nichts mehr. Was hältst du davon, wenn wir ein Break machen und zurück ins Hotel gehen?“
„Ich denke, das wird für heute das Beste sein.“
Die Beiden verließen die Disco leicht frustriert und machten sich auf den Rückweg in ihr Hotel. Mit dem Bahtbus fuhren sie bis zum Kiss Food and Drink. Sie hatten beschlossen, die letzten paar hundert Meter bis zum Hotel zu laufen.
Die Ratte hatte Geduld, viel Geduld. Er hatte seine Handlanger gut instruiert. Sie sahen die beiden Frauen in Richtung Hotel gehen und schickten ihm eine kurze SMS. Zufrieden lächelte die Ratte. Bald so hoffte er, würde er sich vergnügen können, vergnügen in seinem Sinne, denn für die beiden Frauen würde es alles Andere als vergnüglich sein. Aber das war ihm egal. Noch war er sich nicht schlüssig, ob er sie am Leben lassen würde oder nicht. Das würde er wohl erst entscheiden, wenn er ihrer überdrüssig sein wird. Ein letztes Mal überprüfte er die beiden Elektroschocker. Für den Sekundenbruchteil knisterte es als sich der Lichtbogen zwischen den beiden Polen spannte.
Christel und Wilma schlenderten gemächlich zum Hotel zurück. Sie hatten sich unterwegs noch ein Bier gegönnt waren nur noch ein paar Seitenstraßen von der Soi zu ihrem Hotel entfernt, als plötzlich zwei dunkel und finster aussehende Gestalten in bedrohlicher Art und Weise auf sie zukamen. Sie erinnerten sich an ein Gespräch mit Khun Somsak, dem Manager ihres Hotels, der ihnen geraten hatte, solchen Typen aus dem Weg zu gehen. Hätte Khun Somsak damals geahnt, dass dieser Rat für seine Gäste einmal verhängnisvoll werden würde, hätte er es sich aller Wahrscheinlichkeit nach verkniffen, eine Bemerkung in diese Richtung zu machen. Er hatte zwar seine ureigene Sichtweise zu den Farang, aber immerhin waren es seine Gäste und letztendlich wollte er ja, dass seine Gäste mit seinem Haus zufrieden sind.
„Wilma, lass uns hier entlang gehen. Diese Seitenstraße kommt kurz vor unserem Hotel aus. Diese beiden Typen sind mir nicht geheuer.“
Christel und Wilma bogen in die Straße ein und beschleunigten ihre Schritte etwas. Immer wieder sahen sie sich um, ob diese Typen ihnen folgen würden. Aber es hatte nicht den Anschein, als wäre diese der Fall.
Natürlich bekamen die beiden Thais mit, dass die Frauen in die Seitenstraße hineingingen. Es war ja ihre Aufgabe, sie dazu zu bringen, genau das zu tun. Allerdings hatten sie es sich komplizierter vorgestellt, sogar geglaubt, etwas aggressiver auftreten zu müssen. Und eigentlich waren sie auch erleichtert, dass ihnen die beiden Farang ihren Job so leicht gemacht hatten. Sie schauten sich grinsend an und einer griff nach seinem Fone und tippte kurz eine SMS ein. Ihr Job war erledigt, das Geld war leicht verdient und zumindest heute konnten sie sich einen schönen Abend machen.
Die Ratte las die SMS. Jagdfieber hatte ihn gepackt in Verbindung mit der Vorfreude auf das, was er mit den Farang anstellen würde. Gegen das Licht der Soi Buakhao sah er die beiden Frauen die kleine Soi entlang laufen. Wollten sie zu ihrem Hotel, musste sie die kleine Seitenstraße nutzen, in der er auf sie warten würde. Seine Sinne waren geweckt und er konzentrierte sich auf den schwierigsten Teil seines Vorhabens. Er presste sich in eine Nische und verschmolz mit der Nacht.
„Du Christel, schau mal, hier ist doch dass Kiss Food and Drink, da haben wir doch unsre beiden Stecher gestern aufgegabelt. Lass uns doch hier eine Kleinigkeit essen. Ich habe Hunger und möchte einfach nicht mehr suchen.“
„Na gut, dann bleiben wir halt auf eine Kleinigkeit hier.“
Zwar ist das Kiss, Food and Drink auch nicht erste Wahl in Pattaya, aber wahrscheinlich knapp oberhalb vom Lek und Apex angesiedelt. Sie orderten sich etwas zu trinken und kamen zu dem Schluss, dass ein Wiener Schnitzel wohl das geeignete Mahl für heute Abend wäre. Ihr Genuss hielt sich allerdings in Anbetracht dessen, was sie unter einem vernünftigen Wiener Schnitzel kannten, in Grenzen. Aber gut, ihr Hunger war fürs erste gestillt und den faden Geschmack spülten sie sich mit Bier hinunter.
„Was machen wir den heute Abend?“
Wilma warf die Frage in den Raum. Sie hatten noch keinen Plan, wohin sie gehen sollten.
„Ich würde mir gerne mal eine Disco ansehen. Ich habe gelesen, dass es auf dieser Walking Street einige geben soll.“
„Keine schlechte Idee. Aber lass uns nicht so lange machen. Ich bin doch recht müde.“
Christel sah Wilma mit einem gewissen Verständnis an. Der gestrige Abend war lang und auch wenn sie lange geschlafen hatten, richtig ausgeruht fühlten sie sich nicht. Auch das Erlebnis mit den Frauen in der Soi 6 die keine waren, hatte sie etwas geschafft. Sie bezahlten ihre Rechnung und hielten auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Bahtbus an. Es dauerte aber noch gut eine halbe Stunde, ehe sie an der Walking Street aussteigen konnten.
Christel und Wilma staunten nicht schlecht als ihnen das lebhafte und bunte Treiben auf der Walking Street gewahr wurde. Sie waren zwar schon einige Male abends unterwegs gewesen, aber noch nicht auf der Walking Street. Diese Konzentration an Vergnügung und Leben, vor allem aber das Aufgebot an hübschen Mädchen, das mussten sie sich zwangsläufig eingestehen, sprengte fast die Grenzen ihrer Auffassungsgabe.
„Mensch Christel, ich kann mir nicht vorstellen, dass alle diese Mädchen hier für Geld zu haben sind. Das geht doch gar nicht. Aber schau dir nur mal an, wie die zurecht gemacht sind. So etwas habe ich noch nicht gesehen.“
„Sei mal nicht so naiv. Das sind mit Sicherheit nicht alles Prostituierte. Ich denke mal, der größte Teil geht hier einfach nur aus, sie wollen Spaß haben, das Leben genießen, solange sie jung sind. Die Mädchen, die hier für Geld zu haben sind, findest du wohl nur in den Bars. Schau die nur mal die vielen Paar an, die offensichtlich nicht aus Asien stammen. Das schein hier so eine Mischung aus dubiösem Vergnügen und gewöhnlichem Nightlife zu sein.“
Christel konnte sich beileibe nicht vorstellen, dass es anders sein könnte. Sie schlenderten gemächlich die Walking Street entlang, genossen für einige Momente diese lebendige, durch bunte, flackernde und viel versprechende Neonlichter genährte Atmosphäre, die durch die Nachtschwärmer mit Leben gefüllt wird.
„Christel, hast du kurz nachdem wir in die Walking Street rein sind, diesen Laden gesehen, wo da im Eingang so ein rotes Auto an der Wand hing?“
Christel bedachte Wilma mit einem eigenartigen Blick, schüttelte ungläubig den Kopf.
„Wilma, ist dir das Bier gerade zu Kopf gestiegen. Du siehst jetzt schon rote Autos, die auch noch an der Wand hängen?“
„Mensch Christel, ich bin nicht betrunken und ich weiß doch, was ich gesehen habe. In dem Eingang zu dem Laden hängt ein rotes Auto an der Wand.“
Die Heftigkeit mit der Wilma auf Christel reagierte, ließ diese etwas nachdenklich werden. Christel wusste genau, wie Wilma auf solche Äußerungen reagierte. Sie wusste, dass sie etwas danebengegriffen hatte was die Wahl ihrer Worte anging.
„Entschuldige Wilma, tut mir leid. War nicht so gemeint. Was hältst du davon, wenn wir zurückgehen und du mir den Laden zeigst?
„Schon gut, lass uns zurückgehen. Es war ziemlich am Anfang der Walking Street.“
Beide drehten um und gingen zurück zum Anfang der Walking Street. Wenig später standen sie vor dem besagten Laden. Etwas ungläubig starrte Christel auf den roten Wagen, der in der Tat an der Wand hing.
„Ich muss mich noch mal bei dir entschuldigen, Wilma. Es kam mir im ersten Moment etwas absurd vor. Aber jetzt sehe ich es ja selbst. Ein recht ausgefallene Idee, so etwas zu machen. Lass uns mal reingehen, ich glaube, das ist so etwas wie eine Disco. Und wenn ich mir die beiden Jungs von der Security ansehe, glaube ich, dass es in dem Laden recht sicher ist.“
Christel und Wilma passierten die beiden in schwarz gekleideten Guards, die wohl von jedem einheimischen Mädchen die Ausweise kontrollierten. Sie gingen den langen, schmalen Gang entlang und nachdem sie die paar Stufen am Ende genommen hatten, betraten sie die Walking Street Disco, die von den Thais schlicht Rot Daeng, Rotes Auto, genannt wurde.
„Hey, der Laden sieht ja richtig cool aus. Mir gefällt das Ambiente. Und das Publikum ist ja auch recht gemischt.“
„Sag mal Wilma, bist du blind? Gemischtes Publikum? Ich sehe fast ausschließlich Asiatinnen und Männer, die nicht aus Asien kommen. Was findest du daran gemischt außer dass es Männlein und Weiblein sind? So wie ich das sehe, sind wir hier die einzigen europäischen Frauen.“
Damit lag Christel so ziemlich richtig. Aber woher sollte sie auch ahnen, dass die Walking Street Disco ein Treffpunkt all derer war, die einerseits für die Nacht etwas Kurzweil suchten und auf der anderen Seite für die Mädchen ein Showroom war, in dem sie sich in der Hoffnung präsentierten, einmal die Nacht nicht in ihrer zumeist einfachen Wohnung zu verbringen, sondern in einem schönen Hotel mit behaglichem Inventar und zum anderen dazu noch etwas Geld zu verdienen um sich ihre täglichen und manchmal auch nicht alltäglichen Wünsche erfüllen zu können.
„Was meinst du Christel, gehen wir heute Abend alleine nach Hause?“
Christel lachte laut als Erwiderung auf Wilmas Frage.
„Die scheint es ja gestern gefallen zu haben und du gierst nach mehr. Wir können es ja mal probieren. Lust hätte ich ja schon.“
Die Beiden drängten sich in den hinteren Bereich und fanden einen halbwegs freien Platz an einem der dort aufgestellten Tische. Ein Service Girl nahm ihre Bestellung auf und wenig später genossen sie ihr San Miguel Light.
„Christel, wir sind doch recht sexy angezogen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich im wahrsten Sinne des Wortes kein Schwanz für uns zu interessieren scheint. Hier konzentrieren sie sich alle nur auf diese braunen Gören.
Eigentlich hatten beide gehofft, mehr Aufsehen zu erregen. Aber in der Tat war alles was sie ernteten einige teils missfällige Blicke. Etwas entmutigt tranken sie ihr Bier ohne ansprechende, männliche Gesellschaft.
„Wilma, es ist heute nicht unser Tag. Der Laden gefällt mir gut, aber ich glaube, heute wird es nichts mehr. Was hältst du davon, wenn wir ein Break machen und zurück ins Hotel gehen?“
„Ich denke, das wird für heute das Beste sein.“
Die Beiden verließen die Disco leicht frustriert und machten sich auf den Rückweg in ihr Hotel. Mit dem Bahtbus fuhren sie bis zum Kiss Food and Drink. Sie hatten beschlossen, die letzten paar hundert Meter bis zum Hotel zu laufen.
Die Ratte hatte Geduld, viel Geduld. Er hatte seine Handlanger gut instruiert. Sie sahen die beiden Frauen in Richtung Hotel gehen und schickten ihm eine kurze SMS. Zufrieden lächelte die Ratte. Bald so hoffte er, würde er sich vergnügen können, vergnügen in seinem Sinne, denn für die beiden Frauen würde es alles Andere als vergnüglich sein. Aber das war ihm egal. Noch war er sich nicht schlüssig, ob er sie am Leben lassen würde oder nicht. Das würde er wohl erst entscheiden, wenn er ihrer überdrüssig sein wird. Ein letztes Mal überprüfte er die beiden Elektroschocker. Für den Sekundenbruchteil knisterte es als sich der Lichtbogen zwischen den beiden Polen spannte.
Christel und Wilma schlenderten gemächlich zum Hotel zurück. Sie hatten sich unterwegs noch ein Bier gegönnt waren nur noch ein paar Seitenstraßen von der Soi zu ihrem Hotel entfernt, als plötzlich zwei dunkel und finster aussehende Gestalten in bedrohlicher Art und Weise auf sie zukamen. Sie erinnerten sich an ein Gespräch mit Khun Somsak, dem Manager ihres Hotels, der ihnen geraten hatte, solchen Typen aus dem Weg zu gehen. Hätte Khun Somsak damals geahnt, dass dieser Rat für seine Gäste einmal verhängnisvoll werden würde, hätte er es sich aller Wahrscheinlichkeit nach verkniffen, eine Bemerkung in diese Richtung zu machen. Er hatte zwar seine ureigene Sichtweise zu den Farang, aber immerhin waren es seine Gäste und letztendlich wollte er ja, dass seine Gäste mit seinem Haus zufrieden sind.
„Wilma, lass uns hier entlang gehen. Diese Seitenstraße kommt kurz vor unserem Hotel aus. Diese beiden Typen sind mir nicht geheuer.“
Christel und Wilma bogen in die Straße ein und beschleunigten ihre Schritte etwas. Immer wieder sahen sie sich um, ob diese Typen ihnen folgen würden. Aber es hatte nicht den Anschein, als wäre diese der Fall.
Natürlich bekamen die beiden Thais mit, dass die Frauen in die Seitenstraße hineingingen. Es war ja ihre Aufgabe, sie dazu zu bringen, genau das zu tun. Allerdings hatten sie es sich komplizierter vorgestellt, sogar geglaubt, etwas aggressiver auftreten zu müssen. Und eigentlich waren sie auch erleichtert, dass ihnen die beiden Farang ihren Job so leicht gemacht hatten. Sie schauten sich grinsend an und einer griff nach seinem Fone und tippte kurz eine SMS ein. Ihr Job war erledigt, das Geld war leicht verdient und zumindest heute konnten sie sich einen schönen Abend machen.
Die Ratte las die SMS. Jagdfieber hatte ihn gepackt in Verbindung mit der Vorfreude auf das, was er mit den Farang anstellen würde. Gegen das Licht der Soi Buakhao sah er die beiden Frauen die kleine Soi entlang laufen. Wollten sie zu ihrem Hotel, musste sie die kleine Seitenstraße nutzen, in der er auf sie warten würde. Seine Sinne waren geweckt und er konzentrierte sich auf den schwierigsten Teil seines Vorhabens. Er presste sich in eine Nische und verschmolz mit der Nacht.