Thailand Zwei Emanzen in Thailand

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        #271  

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Christel und Wilma verließen das Hotel, die Zeit war mittlerweile schon etwas fortgeschritten und zudem hatten beide Hunger. Auf einer ihrer Fahrten mit dem Bahtbus entlang der 2nd Road hatten sie ein Hotel gesehen, das damit warb, ein Abendbüffet für nur 280 Baht genießen zu können. Beide hatten beschlossen, dass ein kleiner Spaziergang ihnen gut tun würde. Sie schlenderten die Soi Buakhao hoch und bogen in die Soi Diana Inn ein. Christel schien sich mittlerweile doch recht gut orientieren zu können und wenig später erreichten sie die 2nd Road. Allerdings wusste Christel nicht mehr, ob sie jetzt nach links oder rechts musste. Eigentlich wäre es ja egal gewesen, denn sowohl links als auch rechts gab es jeweils ein Hotel, welches ein solches Buffet anbot. Beide, sowohl das Apex als auch das Lek waren aber nicht gerade gerühmt für ihre Buffets, preiswert ja, aber geschmacklich eher weniger. Aber das konnten die Beiden ja nicht wissen. Christel entschied sich für links. Und eigentlich war es die bessere Entscheidung, den das Lek Hotel hatte von beiden das bessere Buffet. Wilma vertraute da ganz auf Christels Fähigkeiten.

„Du Christel, schau mal, hier ist doch dass Kiss Food and Drink, da haben wir doch unsre beiden Stecher gestern aufgegabelt. Lass uns doch hier eine Kleinigkeit essen. Ich habe Hunger und möchte einfach nicht mehr suchen.“

„Na gut, dann bleiben wir halt auf eine Kleinigkeit hier.“

Zwar ist das Kiss, Food and Drink auch nicht erste Wahl in Pattaya, aber wahrscheinlich knapp oberhalb vom Lek und Apex angesiedelt. Sie orderten sich etwas zu trinken und kamen zu dem Schluss, dass ein Wiener Schnitzel wohl das geeignete Mahl für heute Abend wäre. Ihr Genuss hielt sich allerdings in Anbetracht dessen, was sie unter einem vernünftigen Wiener Schnitzel kannten, in Grenzen. Aber gut, ihr Hunger war fürs erste gestillt und den faden Geschmack spülten sie sich mit Bier hinunter.

„Was machen wir den heute Abend?“

Wilma warf die Frage in den Raum. Sie hatten noch keinen Plan, wohin sie gehen sollten.

„Ich würde mir gerne mal eine Disco ansehen. Ich habe gelesen, dass es auf dieser Walking Street einige geben soll.“

„Keine schlechte Idee. Aber lass uns nicht so lange machen. Ich bin doch recht müde.“

Christel sah Wilma mit einem gewissen Verständnis an. Der gestrige Abend war lang und auch wenn sie lange geschlafen hatten, richtig ausgeruht fühlten sie sich nicht. Auch das Erlebnis mit den Frauen in der Soi 6 die keine waren, hatte sie etwas geschafft. Sie bezahlten ihre Rechnung und hielten auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Bahtbus an. Es dauerte aber noch gut eine halbe Stunde, ehe sie an der Walking Street aussteigen konnten.

Christel und Wilma staunten nicht schlecht als ihnen das lebhafte und bunte Treiben auf der Walking Street gewahr wurde. Sie waren zwar schon einige Male abends unterwegs gewesen, aber noch nicht auf der Walking Street. Diese Konzentration an Vergnügung und Leben, vor allem aber das Aufgebot an hübschen Mädchen, das mussten sie sich zwangsläufig eingestehen, sprengte fast die Grenzen ihrer Auffassungsgabe.

„Mensch Christel, ich kann mir nicht vorstellen, dass alle diese Mädchen hier für Geld zu haben sind. Das geht doch gar nicht. Aber schau dir nur mal an, wie die zurecht gemacht sind. So etwas habe ich noch nicht gesehen.“

„Sei mal nicht so naiv. Das sind mit Sicherheit nicht alles Prostituierte. Ich denke mal, der größte Teil geht hier einfach nur aus, sie wollen Spaß haben, das Leben genießen, solange sie jung sind. Die Mädchen, die hier für Geld zu haben sind, findest du wohl nur in den Bars. Schau die nur mal die vielen Paar an, die offensichtlich nicht aus Asien stammen. Das schein hier so eine Mischung aus dubiösem Vergnügen und gewöhnlichem Nightlife zu sein.“

Christel konnte sich beileibe nicht vorstellen, dass es anders sein könnte. Sie schlenderten gemächlich die Walking Street entlang, genossen für einige Momente diese lebendige, durch bunte, flackernde und viel versprechende Neonlichter genährte Atmosphäre, die durch die Nachtschwärmer mit Leben gefüllt wird.

„Christel, hast du kurz nachdem wir in die Walking Street rein sind, diesen Laden gesehen, wo da im Eingang so ein rotes Auto an der Wand hing?“

Christel bedachte Wilma mit einem eigenartigen Blick, schüttelte ungläubig den Kopf.

„Wilma, ist dir das Bier gerade zu Kopf gestiegen. Du siehst jetzt schon rote Autos, die auch noch an der Wand hängen?“

„Mensch Christel, ich bin nicht betrunken und ich weiß doch, was ich gesehen habe. In dem Eingang zu dem Laden hängt ein rotes Auto an der Wand.“

Die Heftigkeit mit der Wilma auf Christel reagierte, ließ diese etwas nachdenklich werden. Christel wusste genau, wie Wilma auf solche Äußerungen reagierte. Sie wusste, dass sie etwas danebengegriffen hatte was die Wahl ihrer Worte anging.

„Entschuldige Wilma, tut mir leid. War nicht so gemeint. Was hältst du davon, wenn wir zurückgehen und du mir den Laden zeigst?

„Schon gut, lass uns zurückgehen. Es war ziemlich am Anfang der Walking Street.“

Beide drehten um und gingen zurück zum Anfang der Walking Street. Wenig später standen sie vor dem besagten Laden. Etwas ungläubig starrte Christel auf den roten Wagen, der in der Tat an der Wand hing.

„Ich muss mich noch mal bei dir entschuldigen, Wilma. Es kam mir im ersten Moment etwas absurd vor. Aber jetzt sehe ich es ja selbst. Ein recht ausgefallene Idee, so etwas zu machen. Lass uns mal reingehen, ich glaube, das ist so etwas wie eine Disco. Und wenn ich mir die beiden Jungs von der Security ansehe, glaube ich, dass es in dem Laden recht sicher ist.“

Christel und Wilma passierten die beiden in schwarz gekleideten Guards, die wohl von jedem einheimischen Mädchen die Ausweise kontrollierten. Sie gingen den langen, schmalen Gang entlang und nachdem sie die paar Stufen am Ende genommen hatten, betraten sie die Walking Street Disco, die von den Thais schlicht Rot Daeng, Rotes Auto, genannt wurde.

„Hey, der Laden sieht ja richtig cool aus. Mir gefällt das Ambiente. Und das Publikum ist ja auch recht gemischt.“

„Sag mal Wilma, bist du blind? Gemischtes Publikum? Ich sehe fast ausschließlich Asiatinnen und Männer, die nicht aus Asien kommen. Was findest du daran gemischt außer dass es Männlein und Weiblein sind? So wie ich das sehe, sind wir hier die einzigen europäischen Frauen.“

Damit lag Christel so ziemlich richtig. Aber woher sollte sie auch ahnen, dass die Walking Street Disco ein Treffpunkt all derer war, die einerseits für die Nacht etwas Kurzweil suchten und auf der anderen Seite für die Mädchen ein Showroom war, in dem sie sich in der Hoffnung präsentierten, einmal die Nacht nicht in ihrer zumeist einfachen Wohnung zu verbringen, sondern in einem schönen Hotel mit behaglichem Inventar und zum anderen dazu noch etwas Geld zu verdienen um sich ihre täglichen und manchmal auch nicht alltäglichen Wünsche erfüllen zu können.

„Was meinst du Christel, gehen wir heute Abend alleine nach Hause?“

Christel lachte laut als Erwiderung auf Wilmas Frage.

„Die scheint es ja gestern gefallen zu haben und du gierst nach mehr. Wir können es ja mal probieren. Lust hätte ich ja schon.“

Die Beiden drängten sich in den hinteren Bereich und fanden einen halbwegs freien Platz an einem der dort aufgestellten Tische. Ein Service Girl nahm ihre Bestellung auf und wenig später genossen sie ihr San Miguel Light.

„Christel, wir sind doch recht sexy angezogen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich im wahrsten Sinne des Wortes kein Schwanz für uns zu interessieren scheint. Hier konzentrieren sie sich alle nur auf diese braunen Gören.

Eigentlich hatten beide gehofft, mehr Aufsehen zu erregen. Aber in der Tat war alles was sie ernteten einige teils missfällige Blicke. Etwas entmutigt tranken sie ihr Bier ohne ansprechende, männliche Gesellschaft.

„Wilma, es ist heute nicht unser Tag. Der Laden gefällt mir gut, aber ich glaube, heute wird es nichts mehr. Was hältst du davon, wenn wir ein Break machen und zurück ins Hotel gehen?“

„Ich denke, das wird für heute das Beste sein.“

Die Beiden verließen die Disco leicht frustriert und machten sich auf den Rückweg in ihr Hotel. Mit dem Bahtbus fuhren sie bis zum Kiss Food and Drink. Sie hatten beschlossen, die letzten paar hundert Meter bis zum Hotel zu laufen.

Die Ratte hatte Geduld, viel Geduld. Er hatte seine Handlanger gut instruiert. Sie sahen die beiden Frauen in Richtung Hotel gehen und schickten ihm eine kurze SMS. Zufrieden lächelte die Ratte. Bald so hoffte er, würde er sich vergnügen können, vergnügen in seinem Sinne, denn für die beiden Frauen würde es alles Andere als vergnüglich sein. Aber das war ihm egal. Noch war er sich nicht schlüssig, ob er sie am Leben lassen würde oder nicht. Das würde er wohl erst entscheiden, wenn er ihrer überdrüssig sein wird. Ein letztes Mal überprüfte er die beiden Elektroschocker. Für den Sekundenbruchteil knisterte es als sich der Lichtbogen zwischen den beiden Polen spannte.

Christel und Wilma schlenderten gemächlich zum Hotel zurück. Sie hatten sich unterwegs noch ein Bier gegönnt waren nur noch ein paar Seitenstraßen von der Soi zu ihrem Hotel entfernt, als plötzlich zwei dunkel und finster aussehende Gestalten in bedrohlicher Art und Weise auf sie zukamen. Sie erinnerten sich an ein Gespräch mit Khun Somsak, dem Manager ihres Hotels, der ihnen geraten hatte, solchen Typen aus dem Weg zu gehen. Hätte Khun Somsak damals geahnt, dass dieser Rat für seine Gäste einmal verhängnisvoll werden würde, hätte er es sich aller Wahrscheinlichkeit nach verkniffen, eine Bemerkung in diese Richtung zu machen. Er hatte zwar seine ureigene Sichtweise zu den Farang, aber immerhin waren es seine Gäste und letztendlich wollte er ja, dass seine Gäste mit seinem Haus zufrieden sind.

„Wilma, lass uns hier entlang gehen. Diese Seitenstraße kommt kurz vor unserem Hotel aus. Diese beiden Typen sind mir nicht geheuer.“

Christel und Wilma bogen in die Straße ein und beschleunigten ihre Schritte etwas. Immer wieder sahen sie sich um, ob diese Typen ihnen folgen würden. Aber es hatte nicht den Anschein, als wäre diese der Fall.

Natürlich bekamen die beiden Thais mit, dass die Frauen in die Seitenstraße hineingingen. Es war ja ihre Aufgabe, sie dazu zu bringen, genau das zu tun. Allerdings hatten sie es sich komplizierter vorgestellt, sogar geglaubt, etwas aggressiver auftreten zu müssen. Und eigentlich waren sie auch erleichtert, dass ihnen die beiden Farang ihren Job so leicht gemacht hatten. Sie schauten sich grinsend an und einer griff nach seinem Fone und tippte kurz eine SMS ein. Ihr Job war erledigt, das Geld war leicht verdient und zumindest heute konnten sie sich einen schönen Abend machen.

Die Ratte las die SMS. Jagdfieber hatte ihn gepackt in Verbindung mit der Vorfreude auf das, was er mit den Farang anstellen würde. Gegen das Licht der Soi Buakhao sah er die beiden Frauen die kleine Soi entlang laufen. Wollten sie zu ihrem Hotel, musste sie die kleine Seitenstraße nutzen, in der er auf sie warten würde. Seine Sinne waren geweckt und er konzentrierte sich auf den schwierigsten Teil seines Vorhabens. Er presste sich in eine Nische und verschmolz mit der Nacht.
 
        #272  

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Die spannung ist nicht mehr auszuhalten, hoffentlich geht es schnell weiter:super:
 
        #273  

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Aber nicht nur die Sinne der Ratte waren gespannt. Schräg gegenüber befanden sich zwei Thais, die ihn nicht mehr aus den Augen ließen, selbst aber für die Ratte unsichtbar waren. Instinktiv spürten sie, dass es gleich zum Showdown kommen würde.

Christel und Wilma bogen in die kleine Seitenstraße ein um zu ihrem Hotel zu kommen. Sie hatten sich etwas beruhigt, da die beiden Typen ihnen nicht gefolgt waren.

„Meinst du nicht, dass wir etwas zu ängstlich reagiert haben?“

Christel schüttelte den Kopf.

„Das mag schon sein, vielleicht haben wir tatsächlich etwas überreagiert. Es war wohl etwas zuviel heute. Ich glaube, wir sollten uns im Hotel etwas relaxen. Was meinst du?“
Beide Frauen waren für einen Moment stehen geblieben und schauten sich an. Christel hatte ihre Hand auf Wilmas Schulter gelegt und zog sie an sich. Sie ließ ihre Hand über Wilmas Busen gleiten und küsste sie sanft auf die Wange.

„Ist schon gut, Christel, lass uns schnell ins Hotel gehen. Ich glaube, dass dies eine gute Idee ist. Zumindest ist mir auch danach.“

Sie fassten sich bei den Händen und setzten ihren Weg fort. Dies alles geschah fast auf Augenhöhe der Ratte. Gierig nahm er auf, was die beiden Frauen ihm in ihrem Glauben unbeobachtet zu sein, boten. Er wartete bis sich die beiden ein paar Schritte entfernt hatten und ihm den Rücken zuwandten. Er schaltete die Elektroschocker ein und löste sich lautlos aus der Nische und schloss mit leisen Schritten zu den beiden Frauen auf. Fünf Schritte würde er noch brauchen, um sie sich zu Eigen zu machen. Er hob die Schocker in etwa auf Kopfhöhe der beiden Frauen. Nur noch wenige Sekunden, dann würden ihm die Frauen zwar wach aber bewegungsunfähig zu Füßen liegen, seiner Meinung nach genau da, wo sie hingehörten.

Ein leichtes Rascheln hinter ihm riss ihn aus der Konzentration des bevorstehenden Angriffs auf die beiden Farang. Es dauerte zwar nur ein paar Zehntelsekunden in denen er realisierte, dass da irgendetwas passierte, was nicht zu dem von ihm geplanten Ablauf passte. Für einen Sekundenbruchteil hielt er inne um seinen Kopf nach hinten zu drehen, zu erkennen, was dieses Geräusch ausgelöst hatte. Genau in diese Bewegung hinein umfasste eine kräftige Hand wie ein Schraubstock sein Kinn während er spürte, dass sich ein Arm um seinen Brustkorb legte und ihn derart fest umklammerte, dass er kaum noch zu atmen vermochte. Die Hand, die sein Kinn umfasst hatte, nahm die Drehbewegung auf und zog seinen Kopf mit einem Ruck weiter nach hinten. Die Ratte realisierte in diesem Moment erst die Gefahr in der sie sich befand. Aber für eine Gegenwehr war es definitiv zu spät und auch wenn die Ratte noch versuchte in einem Reflex seine Muskeln zu spannen um der Drehbewegung entgegenzuwirken reichte dies nicht mehr aus. Der Kopf wurde über die kritische Grenze gezogen. Mit einem hässlichen Knacks brach ihm der Nacken, das letzte Geräusch, das er möglicherweise noch vernahm bevor die Nervenstränge zum Gehirn unterbrochen wurden und sein Dasein von einer Sekunde auf die andere einfach erlosch.

Die beiden dunklen Gestalten die die Farang gerade davor bewahrt hatten Opfer einer Straftat zu werden und sie damit vor einer wahrlich grausigen Zukunft bewahrt hatten, zogen den erschlafften Körper der Ratte schnell in die dunkle Nische. Es ließ sich in diesem Moment nicht vermeiden, dass seine Schuhabsätze dabei ein schleifendes Geräusch verursachten

Christel und Wilma vernahmen dieses Geräusch, zuckten dabei leicht zusammen und drehten sich um Für einen Moment dachten sie, diese beiden schrägen Gestalten wären ihnen doch noch gefolgt. In der Dunkelheit vermochten sich aber nichts zu erkennen und setzten ihren Weg zurück zum Hotel fort. Trotzdem waren sie froh, als sie diese dunkle Nebenstraße verlassen konnten und sich in der etwas besser beleuchtete Soi wiederfanden, in der auch ihr Hotel lag. Sie hatten nicht den geringsten Hauch einer Ahnung, was für ein Schicksal ihnen zugedacht gewesen war.

Ihre Beschützer warteten noch den Moment ab, in dem die beiden Frauen um die Ecke bogen. Einer der beiden verschwand für einen kurzen Augenblick und kurz darauf war das typische Geräusch eines alterschwachen Dieselmotors zu hören und mit unruhig laufendem Motor stoppte der Pickup an der Mauernische. Der leblose Körper der Ratte wurde auf die hintere Sitzbank verfrachtet und angeschnallt. Beide Männer würden noch eine gute Strecke fahren müssen. Sie verließen diesen Ort und stoppten noch kurz an der Behausung der Ratte. Der Beifahrer suchte kurz dessen Raum auf, kramte alles an persönlichen Hab und Gut der Ratte zusammen. Bei dem unscheinbaren und erbärmlichen Leben das die Ratte führte, war das glücklicherweise nicht viel.

Sie verließen Pattaya auf wenig genutzten Seitenstraßen. Es galt zu vermeiden, in eine Polizeikontrolle zu kommen. Erst als sie die Stadtgrenze von Pattaya hinter sich gelassen hatten, fuhren sie wieder auf einer Hauptstraße. An einem unscheinbaren Feldweg bogen sie von der Hauptstraße ab und etwa 2 Kilometer weiter stoppten sie an einem verlassenen und verfallenen Tempel. Es mochte gut 10 Jahre her sein, als hier der letzte Mönch gelebt hatte und es gab auch weit und breit keine Ansiedlung mehr. Früher hatten hier zwar Menschen gelebt und ihren Unterhalt verdient. Allerdings hatte man nach einigen Vorfällen bei denen Menschen erkrankt waren, festgestellt, dass der Boden hochgradig belastet war und nicht mehr geeignet war, etwas anzubauen und zu ernten. Man hatte vermutet, dass hier irgendwo Giftmüll illegal entsorgt wurde, den Verursacher hatte man nie ausfindig machen können.

Sie schafften den Körper der Ratte zum Krematorium, legten ihn zusammen mit seinen Habseligkeiten auf ein paar Holzbohlen, übergossen ihn mit Benzin und schoben ihn in den Verbrennungsraum. Ein Feuerzeug besiegelte nun auch das körperliche Schicksal der Ratte.

Es dauerte ein paar Stunden bis nur noch ein Häufchen Asche von der Ratte übrig war. Es war immer noch dunkel, als sie den verfallenen Tempel, dessen Krematorium in dieser Nacht noch einmal seinen ihm zugedachten Zweck erfüllt hatte, verließen. Knapp eine Stunde später parkten sie den alten Pickup vor dem Apartment des alten Mannes. Einer ging nach oben und legte den Schlüssel zurück. Dieser bemitleidenswerte Geselle, der immer noch in tiefen Zwangsschlaf in seinem Bett lag, würde nie erfahren, was in dieser Nacht passiert ist und welche Rolle sein Auto gespielt hatte. Die Existenz der Ratte hatte ein jähes Ende gefunden.
 
        #274  

Member

....welche Rolle sein Auto gespielt hatte. Die Existenz der Ratte hatte ein jähes Ende gefunden.

Na hoffentlich hat die Geschicht nicht auch ihr jähes Ende gefunden. Super geschrieben.
:super:
 
        #275  

Member

Keine Bange, habe gerade Stress mit einem beschränkten Teamleader auf der Arbeit. Dumpfbacken gibt es leider überall.
 
        #276  

Member

lass Dich nicht zu lange von wichtigen Dingen... wie dieser Story... abhalten :D
 
        #277  

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Soms Telefon klingelte. Sie meldete sich kurz und lauschte eine Weile dem Sprecher auf der anderen Seite. Sie beendete das Gespräch mit einem höflichen ‚khop khun kha’, der in Thailand für Frauen üblichen Redewendung, sich zu bedanken. Das Danke eines Mannes unterschied sich nur durch die letzte Silbe, an Stelle des kha gab es ein khrap. Som wandte sich Chris und Benny zu.

„Chris, Benny, your bitches are out of danger. The Rat is gone.“

Benny schien heute etwas schwer von Begriff zu sein.

„So, where ist this Rat gone?“

Aeow mischte sich ein. Ein Schmunzeln konnte sie sich allerdings nicht verkneifen.

„Benny, it should not be of interest for you where the Rat is gone. Just keep in mind, that she never will disturb our plans. No more requests. You understand? You even don’t want to know where the Rat is gone. Keep in mind again, that the Rat is just gone. Okay?“

Chris legte Benny, der gerade zu einer Erwiderung ansetzte, seine Hand auf die Schulter, sah ihn kurz an und Benny schien nun zu verstehen, das weitere Fragen über die Ratte unangebracht waren.

„Fahre mal die Laptops hoch, unsere beiden Schicksen dürften wohl schon wieder zurück sein.“

Benny tat wie ihm geheißen. Die Bildschirme erhellten sich. Allerdings war nur im Zimmer von Christel das Licht eingeschaltet. Christel und Wilma kamen gerade in diesem Moment aus dem Bad. Beide waren nackt, hielten sich an den Händen und ließen sich aufs Bett gleiten.

„Benny, schalte die Monitore ab. Ich glaube, wir lassen ihnen heute etwas Privacy. Wir sollten langsam drangehen, die letzten beiden Phasen unseres Plans in Angriff zu nehmen. Morgen bringen wir mal John und Neil mit ins Spiel.“

Benny bereitete die Aussicht auf ein Intermezzo mit John und Neil sichtlich Vergnügen. Er mochte diese beiden schrägen Expats sehr gerne. So manchen kurzweiligen Abend hatten sie mit ihnen schon verbracht und es kam nicht selten vor, dass ihnen am folgenden Tag noch die Muskeln vom vielen Lachen schmerzten. Chris schickte den beiden, die er als ausgesprochene Nachtschwärmer kannte, eine kurze SMS. Nur wenige Augenblicke später vermeldete sein Fone den Eingang einer SMS. Er las sie kurz durch.

„Okay, tomorrow we will meet them for lunch or better brunch at Casa Pascal on 2nd road. I think we goona break for today.“

Aeow und Benny zogen sich auf ihr Zimmer zurück und auch Som und Chris begaben sich zur Ruhe. Es dauerte allerdings bei allen noch eine Weile, ehe sie einschlafen konnten. An diesem Tag, oder besser gesagt, in dieser Nacht war zuviel geschehen, was noch im Dunkeln lag und aller Wahrscheinlichkeit nach auch dort verborgen bleiben würde. Die Einzigen, die eigentlich die Betroffenen gewesen wären, ahnten noch nicht einmal, welches Schicksal auf sie gewartet hatte.

Christel und Wilma schenkten sich gegenseitig Entspannung. Eng aneinandergekuschelt schliefen sie ein.

Da alle für ihre Verhältnisse in Pattaya früh zu Bett gegangen waren, wachten sie entsprechend zeitig auf. Sie ließen sich alle Zeit und trafen sich ausnahmsweise mal in der Lobby ihres Hotels. Chris hatte zuvor noch die Zimmer von Christel und Wilma gecheckt. Beide lagen noch in tiefem Schlaf. Chris vermutete, dass sie des Nachts noch einmal aufgewacht sind und sich auf süße Art und Weise einen angenehmen Erschöpfungszustand beigebracht hatten. Trotzdem bat er Som dafür zu sorgen, dass sie während ihrer Abwesenheit vom Hotel über die Bewegungen der Beiden auf dem Laufenden gehalten würden. Som kostete dies nur einen kurzen Anruf. Zu Fuß machten sie sich auf den Weg zum Casa Pascal. Das Casa Pascal war eigentlich ein gediegenes kleines Restaurant, in dem á lá carte gespeist wurde. Des Morgens gab es allerdings bis um 14 Uhr ein recht großzügiges Frühstücksbuffet nach dem Motto „All you can eat“ zu einem moderaten Preis. Und dies weitab von der minderen Qualität eines „All you can eat“-Frühstücks im Apex oder Lek. Das Casa Pascal befand sich in einer kleinen Soi der 2nd Road schräg gegenüber vom Royal Garden. Was Chris und Benny besonders schätzten war, dass das Casa Pascal zwar stets gut besucht war, aber zum Glück nicht von der Sorte Touristen, die Probleme hatten, sich einmal manierlich zu kleiden und zum anderen an gewissen Tischmanieren fehlte. Aber irgendetwas schien diese Billigheimer und Dumpfbacken davon abzuhalten, das Casa Pascal zu finden oder aufzusuchen. Vielleicht war es für diese besondere Spezies Pattaya-Besucher auch nur schon eine Location im Outback von Pattaya, bedenkt man, das viele der oben erwähnten Gattung einen Teller besiedelten, der seinen Rand an der Beach Road, Walking Street und 2nd Road hatte, eine scheinbar imaginäre Grenze, die sie daran hinderte, ein paar sehr interessante Locations in Pattaya aufzusuchen.
 
        #278  

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Member hat gesagt:
Keine Bange, habe gerade Stress mit einem beschränkten Teamleader auf der Arbeit. Dumpfbacken gibt es leider überall.

Aber irgendetwas schien diese Billigheimer und Dumpfbacken davon abzuhalten, das Casa Pascal zu finden oder aufzusuchen.

@KingPing
Ich hoffe, dass auch dieser Teamleader nie im Casa Pascal auftritt........ :lach:
Freue mich immer wieder wenn ich die Benachrichtigung im mail habe, dass etwas hier gepostet ist.

en Gruess
Angeldust
 
        #279  

Member

Member hat gesagt:
...aufzusuchen. Vielleicht war es für diese besondere Spezies Pattaya-Besucher auch nur schon eine Location im Outback von Pattaya, bedenkt man, das viele der oben erwähnten Gattung einen Teller besiedelten, der seinen Rand an der Beach Road, Walking Street und 2nd Road hatte, eine scheinbar imaginäre Grenze, die sie daran hinderte, ein paar sehr interessante Locations in Pattaya aufzusuchen.

Dieses Problem kenn ich. Das gibt es überall. So ist es mir auch mal in Miami ergangen bis ich mir mal ein Herz faste und abseits der ganzen Touripfade durch die Gegend zog trotz der Wahrnungen von den Touriguide. Ich fand es viel interessanter als das was so auf Touristen ausgelegt ist. Und ich habs überlebt und bin immer mal wieder dort wenn ich in Miami bin.
 
        #280  

Member

Hoffentlich liest das keiner von denen. Ich war zwar noch nicht oft im Casa Pascal, aber gut gefallen hat es mir immer. Ich bin seinerzeit mal einer Empfehlung von paff gefolgt und habe es nicht bereut.
 
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