Thailändisch lernen

Thailand Zwei Emanzen in Thailand

        #321  

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Mal wieder ganz grosses Kino KingPing! Ich verschlinge wirklich jede Zeile - freue mich auf die Fortsetzung!
 
        #322  

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Die Jungs, die Som und Aeow auf die beiden Emanzen angesetzt hatten, waren schon etwas länger als zwei Wochen in Thailand. Aber auch für sie war es der erste Besuch in Thailand und sie hatten es sich in Pattaya einfach nur gut gehen lassen. Som und Aeow hatten ihnen zusätzlich freigestellt, ab und an mal auf eine Massage vorbeizukommen und das haben sie ein paar Mal in Anspruch genommen. Anfangs waren sie enttäuscht, dass sie nicht von Som und Aeow massiert wurden, aber die anderen Mädchen waren auch hübsch und gut. Selbstverständlich waren die Mädchen von Som und Aeow instruiert worden, dass die beiden ohne weitere Nachfragen eine spezielle Behandlung bekamen. Die beiden Jungs waren nicht die Hellsten, das fanden die Mädchen schnell heraus und da ihre Namen für sie unaussprechlich waren, hatten die beiden Jungs schnell ihr Spitznamen: Ting und Tong. Sie fanden ihre neuen Namen ganz lustig und nutzten sie auch während ihrer nächtlichen Streifzüge durch Pattaya und fanden es zudem sehr amüsant, wenn die Ladies stets anfingen zu kichern, wenn sie sich mit Ting und Tong vorstellten. Das ihre Namen im Zusammenhang nicht gerade schmeichelhaft waren, kam ihnen überhaupt nicht in den Sinn.

Som hatte die leichte Befürchtung, dass den beiden womöglich die Lust vergehen könnte, wenn Ting und Tong, die ja mittlerweile voll auf Thais standen, auf die beiden Schlampen treffen würden. In weiser Voraussicht hatte sie Ting und Tong jeweils einen Sachet Kamagra gegeben und ihnen aufgetragen, sich diese Generika kurz vor ihrem ‚Einsatz’ zu sich zu nehmen. Auf die Frage von Ting, was das denn sei, hatte Som ihm nur kurz erklärt, dass ihm das richtig geil auf die beiden machen würde, es nicht schädlich sei und ihnen auch danach zu ein paar schönen Stunden verhelfen würde. Ting und Tong fühlten sich geschmeichelt und sie waren einfältig genug, nicht zu hinterfragen Kurz nachdem sie den Anruf von Som nahmen sie das Zeug zu sich, spülten den ekelhaften Geschmack nach Medizim mit einem Whisky hinunter und machten sie sich auf den Weg.

Christel und Wilma hatten einige Zeit gebraucht zu begreifen und auch zu verarbeiten, dass sie es hier mit Mädchen zu tun hatten, die sie definitiv nicht nur unterschätzt sonder vollkommen falsch eingeschätzt hatten.

John hatte mitbekommen, mit wem Gai telefoniert hatte und nach dem diese ihm unscheinbar zugenickte, wusste er, dass Ting und Tong auf dem Weg waren. Sie würden sich allerdings wie vereinbart erst einmal für Christel und Wilma unsichtbar im Hintergrund halten. Wahrscheinlich würden die beiden Teutoninnen im Anschluss zur Walking Street gehen, um sich ihren Ärger runterzuspülen. Allerdings würden sie zu diesem Zeitpunkt schon bezogen auf ihre Libido geimpft sein. Dies galt es nun für John und Neil einzuleiten. Neil wandte sich formvollendet Christel und Wilma zu. Er stand auf und verbeugte sich in gleicher Manier wie zuvor auch vor Christel und Wilma.

„Ladies, bitte verzeihen Sie vielmals, wir haben es leider versäumt, Ihnen mitzuteilen, dass unseren beiden Damen der deutschen Sprache überaus mächtig sind.“

Christel hatte immer noch nicht begriffen, dass diese gestelzte Ausdrucksweise lediglich Show war.

„Ich möchte es nicht bei einer formalen Entschuldigung belassen und würde es außerordentlich begrüßen, dürfte ich Sie beide zu einem speziellen Drink des Hauses einladen.“

Neil wartete die Zustimmung der Beiden gar nicht ab und drehte sich in Richtung Theke. In Manier eines Großgrundbesitzers schnippte er mit den Fingern.

„Gaston, two Juicy JanE form a guests please!“

Die Staff war ja eingeweiht und amüsierte sich prächtig. Mit ebenso übertriebener Geste antwortete die Bedienung.

„Yes, Sir, at once!“

Christel missfiel dieser in ihren Augen großkotzige Auftritt von Neil, hielt es aber im Moment für besser, keine Äußerung von sich zu geben. Wilma war neugierig.

„Wenn mich meine bescheidenen Sprachkenntnisse nicht im Stich gelassen haben, handelt es sich bei Juice ja um Fruchtsaft. Und ich vermute mal, dass der „Jane“-Anteil der alkoholische Part ist. Ich hoffe mal, dass Jane uns nicht umhaut?“

„Machen sie sich keine Sorgen, JanE und Juicy harmonieren gut miteinander und werden beide dafür sorgen, dass, dass ihr weiterer Abend feucht-fröhlich und voller Vergnügen sein wird. Wenn sie es denn schaffen sollten, sich hier überhaupt zu amüsieren.“

Für Christel war dieser letzte Satz wie eine Initialzündung.

„Natürlich werden wir uns amüsieren. Warum glauben sie eigentlich, dass wir dazu nicht fähig sind?“

Neil, aber auch John waren froh, dass die zweideutigen Bemerkungen von Neil von Wilma nicht in ihrer wahren Bedeutung erkannt wurden. Juicy war zwar in der Übersetzung „fruchtig“ korrekt, es gab aber noch ein paar weitere Synonyme und in Bezug auf den zweiten Namen ‚JanE’ offenbarte sich der Zusammenhang, denn JanE stand nicht für einen Frauennamen, sondern war eine Abkürzung und bedeutete ‚Just another naughty Experience’ und in dem Kontext bedeutete das Adjektive eher schlüpfrig. Die Rückschlüsse würden sich den beiden Schlampen zwar nie offenbaren, aber die Auswirkungen würden sie zu spüren bekommen. Und natürlich gab es diesen Drink nirgendwo in Thailand, sondern war lediglich eine Idee von John mit der temporären Lebensdauer dieses Events in der Bar. Serviert wurden insgesamt 6 Juicy JanE’s für die Mädchen, wobei die beiden speziell präparierten Drinks vor Christel und Wilma standen. Der unangenehme Geschmack würde durch die Beigaben von Minzblättern und Angostura überdeckt werden. John und Neil gönnten sich einen Whisky. Sie prosteten sich zu und genossen den ersten Schluck.
 
        #323  

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Jeden Morgen schaue ich hier rein, um die Geschichte weiter zulesen.
Der Tag heute ist gerettet!

Danke KingPing! :yes:
 
        #324  

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@Preppy
geht mir genau so!

@KingPing
Danke für die Story und Danke das DU keine grossen Pausen mehr machst
 
        #325  

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absolut genial ... bin gespannt wie es weitergeht.
 
        #326  

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„So, Ladies, dann erzählt uns doch bitte einmal, weshalb ihr hier seid?“

Christel ging nicht auf die Frage von Gai ein und ließ sie einfach links liegen. Sie hatte es immer noch nicht verkraftet wie Gai sie bloßgestellt hat. Sie wollte den Faden genau dort wieder aufnehmen, wo sie ihn verloren hatte.

„Sie halten es aber absolut für in Ordnung, dass Sie sich gleich zwei Mädchen nehmen um sich mit ihnen…"

Gai unterbrach Christel harsch.

„Schätzchen!“

Was Pawlow mit seinem Konditionierungs-Experiment an Hunden bewiesen hatte, schien sich bei Christel schon nach dem ersten Einwand von Gai manifestiert zu haben. In dem Moment als Gai das Wort ‚Schätzchen’ aussprach, blieb ihr förmlich das Wort im Hals stecken.

„Weißt du, was dein Problem und scheinbar das Problem vieler von euch Emanzen zu sein scheint?“

Gai erwartete überhaupt keine Erwiderung oder Reaktion von Christel. Aber das war schon an Christels dämlichen und hilflosen Gesichtsausdruck erkennbar, dass sie um Worte und Fassung kämpfte

„Ihr scheint so etwas von festgefressen in eurer selbstherrlichen Rolle verhaftet zu sein, dass euch jeglicher Blick für etwas, was außerhalb eures beschränkten Ereignishorizonts stattfindet, verloren gegangen ist.“

„Äh, ich verstehe nicht?“

„Schätzchen, klar dass du nichts verstehst. Wir zwei…..“

Sie zeigte dabei auf Malee und sich selbst.

„…sind die Freundinnen von John und Neil. Nit und Gung sind für unser Vergnügen hier, wir haben schließlich auch einige Bedürfnisse und sehen diese gerne erfüllt.“

Wilma erkannte, dass dies womöglich zuviel für Christel war. Sie hatte für sich selbst resümiert, dass ihr Vorhaben gescheitert, oder besser gesagt, nicht durchführbar war. Sie hatte erkannt, dass es ein grundlegender Fehler war, ihre auf Deutschland beschränkte Vorstellungswelt bezüglich Emanzipation in Form einer missionarischen Aktion hier in Thailand umzusetzen. Sie hatte für sich den Entschluss gefasst, spätestens am morgen mit Christel darüber zu reden. Und sie hatte noch eine Erkenntnis gewonnen: Sie hatte sich in eine fast bedingungslose Abhängigkeit von Christel, beziehungsweise derer Ansichten begeben. Natürlich kam ihr diese Erkenntnis nicht von heute auf morgen. Letztendlich aber waren es die Ereignisse der letzten Tage in Summe, die sie Christels Fesselung hatte abschütteln lassen. Und sie merke es an sich selbst, wie sie sich innerlich wie befreit fühlte, nachdem sie diese Erkenntnis für sich in Gedanken formuliert hatte. Der Respekt vor dem autoritären Auftreten von Christel war auf ein Minimum gesunken. Im Moment bereitete es ihr sogar etwas Genugtuung, Christel so offensichtlich hilflos zu sehen.

Sowohl Gai und Malee fiel das veränderte Verhalten von Wilma auf. Mit dem sprichwörtlichen Instinkt von Frauen, hatten sie wahrgenommen, dass Christel eine Wandlung durchgemacht hatte. Malee nahm den Faden wieder auf und konzentrierte sich auf Christel.

„Nun, Schätzchen, wenn ich dich richtig verstanden habe, seid ihr hier, um uns mit dem Segen der Emanzipation zu beglücken?“

Es war als Frage formuliert aber mehr eine Feststellung und Christel fiel nicht einmal auf, dass sie jetzt alleine im Fokus stand.

„Was genau möchtest du denn?“

Christel ist in ihrem Kopf etliche Male brillierende Dialoge durchgegangen, in denen sie mit der ihr eigenen Inbrunst die Emanzipation verbreitete, natürlich vor applaudierendem Publikum auf der einen und Geläuterten auf der anderen Seite. Nun sah sie sich einer 1:1 Situation real gegenüber und sie verfluchte sich für ihre Unsicherheit und suchte verzweifelt nach den Inhalten, derer sie sich so sicher glaubte. Gai und Malee spürten Christels Unsicherheit und setzten ein süffisantes Lächeln auf, das Christel noch mehr verunsicherte.

„Unsere Intention ist es, euch Selbstbestimmung zu vermitteln. Ihr sollt erkennen, dass es andere Möglichkeiten gibt, der Armut zu entkommen und es ist definitiv nicht notwendig, dass ihr dafür eure Körper verkauft. Es ist eine schreckliche Zwangslage in der ihr euch befindet und wir würden euch behilflich sein, diese Situation zu meistern und diesem schrecklichen Leben hier zu entkommen.“

John und Neil hatten dem Monolog von Christel aufmerksam gelauscht. Sie hatten auch Malee und Gai nicht aus dem Blick verloren und bewunderten insgeheim die Selbstbeherrschung der beiden. Zu oft hatten sie es schon mit Typen zu tun gehabt, die zwar nicht die gleichen Beweggründe hatten, wohl aber die seltsame Anwandlung im Glauben, dass es den Mädchen hier dreckig ginge, diese aus dieser ach so schrecklichen Situation zu befreien. Ursächlich dafür ist bei allen, auch bei Christel und Wilma, die Unkenntnis der Lebensumstände in Thailand.
 
        #327  

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Na hoffentlich gehts morgen weitaaaaaa..........:mrgreen:
 
        #328  

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Geht ja gleich weiter. Mensch, ich bin ja selbst erstaunt, dass ich für Wilma mal Sympathie und Mitgefühl entwickeln würde....:wink0:

Ich bin jetzt selbst mal gespannt, wohin die Reise geht.:hehe:
 
        #329  

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Christel, so konstatierte John, hatte immer noch nicht die Veränderung bemerkt, die mit Wilma vorgegangen war. Gai ergriff das Wort.

„Schätzchen, du bildest dir also tatsächlich ein, die Welt hier dadurch zu verändern, Eulen nach Athen zu tragen?“

Christel hatte offensichtlich mit einer anderen Antwort gerechnet. Und es war ihr anzusehen, dass sie über diese Antwort überrascht war.

„Äh, wie soll ich das jetzt verstehen?“

„Schätzchen, bevor du ein Auto fahren willst, musst du lernen, wie man es macht. Meinst du nicht, dass das für deine ‚Mission’ hier nicht auch gelten sollte? Ich werde dich mal etwas aufklären, werde mich allerdings kurz fassen. Frauen haben in Thailand recht wenig zu sagen, seit Jahrhunderten ist Thailand männlich dominiert, Patriarchat nennt man so was. Die Mädchen, die hier in Pattaya oder anderen touristischen Zentren arbeiten, haben sich aus dem Patriarchat sozusagen abgeseilt. Sie haben es satt gehabt, sich von nichtsnutzigen Männern bevormunden zu lassen. Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass sie freiwillig hier arbeiten. Es kostet zwar anfangs etwas Überwindung, aber sie bevorzugen es anstatt auf sich als mindere Arbeitskraft mit einem kümmerlichen Einkommen den Body kaputt zu schinden. Wenn du Emanzipation nach Thailand bringen willst, musst du aufs Land gehen oder in die Provinzpuffs, wo die meisten Mädchen arbeiten. Auf die, die dort arbeiten müssen, passt euer Bild wahrscheinlich, aber hier seid ihr fehl am Platz. Ich rate euch allerdings davon ab, dies für die zuletzt genannten auch nur ansatzweise zu versuchen, es sei denn, es ist euch daran gelegen, euch vorzeitig und unfreiwillig von dieser Welt zu verabschieden.“

Gai und Malee ergänzten sich hervorragend. Malee hatte Gais Monolog aufmerksam verfolgt und immer wieder zustimmend mit dem Kopf genickt. Sie amüsierte sich köstlich, mit anzusehen, wie Christel den Worten Gais mit offenem Mund lauschte. Als wäre es abgesprochen übernahm Malee den Monolog.

„Um es noch einmal zu verdeutlichen, die meisten Mädchen, es gibt mit Sicherheit Ausnahmen, üben ihre Arbeit hier freiwillig aus. Sie haben ein besseres und abwechslungsreicheres Leben und viele haben wesentlich bessere Zukunftsaussichten als die Mädchen und Frauen, die auf Baustellen Männerarbeit erledigen. Der Kontakt zu Farang gibt uns eine Sichtweise, die uns von unseren Erfahrungswerten weit über die Frauen stellt, die einfach nur auf den Dörfern leben. Wir sind nicht arm und unser Leben ist nicht armselig, wenn auch manchmal schwierig. Es mag für euch makaber sein, aber hier in Pattaya arbeitet ein emanzipiertes Frauenvolk!“

Christel wusste nicht, wo ihr der Kopf stand. Sie hatte nicht mit einer Entwicklung in dieser Form gerechnet. Sie blickte etwas hilfesuchend zu Wilma hinüber, sah die aber nur mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Nicht im Entferntesten kam ihr der Gedanke, dass die Ereignisse der vergangenen Tage, aber insbesondere die Ansprachen von Gai und Christel, einen Wandel in ihrer Denkweise beziehungsweise Einstellung bewirkt hatten.

Wilma ist für sich zu dem Schluss gekommen, sich von Christel frei zu machen. Sie würde aber erst in Deutschland mit Christel darüber zu reden. Sie fühlte sich plötzlich in der Rolle, dass sie etwas auf Christel achtgeben musste. Im Rückblick resümierte sie, dass alle kritischen Situationen mit Ausnahme der Abfuhr durch die beiden Massage-Girls auf Christels Konto gingen. Sie hatte Christel einfach blind vertraut. Vielleicht war es ihr gemeinsames Schicksal, dachte darüber nach, dass sie sich in Deutschland von Christel hatte einlullen lassen und glaubte, durch Christel Halt zu bekommen und ihr Leben in neue Bahnen lenken zu können. Zum ersten Mal nach ihrer Trennung von Benny kam ihr der Gedanke, dass sie eventuelle etwas falsch gemacht hatte. Aber diese Einsicht kam zu spät, diesbezüglich waren die Weichen gestellt und es würde keinen Weg zurück geben. Eine plötzliche Erkenntnis schoss ihr gleich einer inneren Stimme durch den Kopf:

‚Wilma, du bist keine Emanze! Du bist eine Frau mit Bedürfnissen und du möchtest diese Bedürfnisse ausleben. Du kannst diese Bedürfnisse nur ausleben, wenn du Männer als das nimmst, was sie sind, nämlich der Teil in dem Spiel, der notwendig ist, um deine Bedürfnisse auszuleben. Und du musst wissen, dass Männer das ähnlich sehen. Wenn du dieses beherzigst, wirst du einen Partner finden, mit und in ihm deine Erfüllung, genauso, wie er das alles in dir finden wird. Diesen Zustand wirst du allerdings nur erreichen, wenn du nach Harmonie strebst. Alles, was du nach deiner Scheidung von Benny gemacht hast, war kontraproduktiv! Wilma, du hast den Punkt erreicht, stehst an eine Gabelung deines Lebenswegs. Es ist deine Entscheidung, welchen Abzweig du nimmst!’

„Wilma! Wilma! Willst du nicht auch mal etwas sagen?“

Die Stimme Christels drang wie aus der Ferne nur langsam in ihr Bewusstsein. Sie sah zuerst Christel an und ihr Blick ging zu den beiden Mädchen, die sie auf merkwürdige Art und mit einem seltsam wissenden Blick ansahen. Zum ersten Mal sah sie etwas Mitgefühl und Verständnis in den Blicken von Gai und Malee. Wilma wurde schlagartig klar, dass die Beiden in ihr lasen wie in einem offenen Buch. Und es war ihr nicht einmal unangenehm. Sie blickte wieder zu Christel, versuchte in ihren Augen etwas zu lesen. Aber alles, was sie dort war, war Aggression in Paarung mit Hilflosigkeit. Das, was sie in Christels Augen sah, wies ihr letztendlich den Weg, den sie in Zukunft gehen würde. Und zwar ohne Christel.

„Christel, lass es gut sein. Ich denke, die Mädchen haben uns heute eine Lektion erteilt.“

Christel schien nicht zu begreifen, was Wilma gerade gesagt hatte.

„Wie? Wie meinst du das?“

„Christel, ich glaube, es war ziemlich dumm und naiv von uns, hierhin zu kommen und eine Änderung bewirken zu wollen. Nutzen wie die Chance, etwas zu lernen.“

„Wilma, bist du jetzt total übergeschnappt? Was sollen wir denn von denen lernen? Die haben von uns etwas zu lernen!“

Gai und Malee hatten intuitiv empfunden, was in Wilma in den letzten Minuten abgelaufen war.

„Schätzchen!“

Christel zuckte bei dem Wort zusammen, als wäre sie von einer Peitsche getroffen worden. Nicht nur Malees Augen sondern alle Augen waren jetzt auf Christel gerichtet. Christel fühlte sich verunsichert wie schon lange nicht mehr

„Du scheinst vergessen zu haben, dass wir einige Zeit in Deutschland gelebt haben. Wir haben unsere Kultur, unsere Gesellschaft und unseren Glauben. Aber wir haben auch eure Kultur, euren Glaube und vor allem aber euch eure Gesellschaft erlebt. Wenn wir sagen, dass wir für einen Vergleich oder eine Abschätzung der Unterschiede mehr Vergleichsmöglichkeiten haben als ihr, dann könnt ihr dem Glauben schenken.“

Christel war wütend und rang nach Worten, setzte gerade zu einer Erwiderung an, aber Wilma fiel ihr ins Wort.

„Christel, lass es gut sein. Ich glaube, wir sollten in der Tat mal etwas darüber nachdenken, was wir hier erreichen wollen. Mittlerweile glaube ich nämlich, dass wir uns gehörig verrant haben.“

„Wilma, was fällt dir ein? Warum fällst du mir in den Rücken?

„Christel, ich falle dir nicht in den Rücken. Vielleicht wirst du später erkennen, dass ich dich vor Schlimmeren bewahrt habe.“

John und Neil hatten das Gespräch mit Interesse verfolgt. Auch ihnen war die Veränderung, die in Wilma vorgegangen war, nicht entgangen.

„Christel, du solltest auf deine Freundin hören. Ihr seid in einem Fremden Land und dazu noch in einem Ort, der Thailand so wenig repräsentiert, wie die Reeperbahn in Hamburg ein Abbild Deutschlands darstellt “

Zufrieden stellte Neil fest, dass die beiden Deutschen ihre Gläser mittlerweile geleert hatten. Er schmunzelte als er sich vorstellte, dass die Beiden in kurzer Zeit wie geile Zicken auf der Suche nach einem sprungbereiten Bock durch Pattaya laufen würden.
 
        #330  

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Neil fühlte sich großartig nach diesem extravaganten Auftritt von Gai und Malee. Sie hatten die beiden Emanzen mit voller Breitseite erwischt und, so wie er es beurteilte, glatt versenkt. Er nickte Gai zu und bekam Antwort durch ein angedeutetes Augenzwinkern.

„Schätzchen, ich hoffe, ihr habt wenigstens etwas verstanden!“

Gai warf einen kurzen Blick auf die Juicy JanEs der Beiden und stellte zufrieden fest, dass beide ihre Gläser geleert hatten.

„Wie ich sehe, habt ihr auch die Drinks genossen. Wir denken allerdings, dass es jetzt an der Zeit für euch ist, zu gehen. Wir empfehlen euch einen angenehmen Abend in der Walking Street Disco zu verbringen. Ihr kennt diese Disko mit dem roten Auto im Eingangsbereich?“

Christel schien die Zeichen der Stunde immer noch nicht begriffen zu haben. Sie hatte nicht vor, sich einfach so wegkomplimentieren zu lassen.

„Es ist unsere Sache zu entscheiden, wann…“

Wilma legte ihre Hand auf Christels Arm und unterbrach sie.

„Christel, lass es gut sein. Der Vorschlag mit der Disko ist in Ordnung.“

Christel begann nun langsam zu begreifen, dass mit Wilma eine Veränderung vorgegangen war. Wilma blickte zu Gai hinüber.

„Wie kommen wir dahin?“

„Kein Problem, Schätzchen, wir lassen euch hinbringen.“

„Oh, das ist nett von euch. Danke für die Einladung und vor allem für das interessante Gespräch.“

Gai bemerkte, dass hinter diesen Worten von Wilma nichts geheuchelt schien und sie es tatsächlich ehrlich meint. Malee griff zu ihrem Telefon, wählte kurz eine Nummer und sprach ein paar Worte. Knapp zwei Minuten später öffnete ein junger Thai die Tür zum Pub.

„Schätzchen, eure Fahrer sind da, macht euch keine Sorgen um die Bezahlung, das ist geregelt. Wir wünschen euch einen schönen Abend in der Disko. Vielleicht habt ihr ja Glück und werdet fündig.“

Gai drehte sich zu John, lehnte sich an John an und gab ihm einen tiefen Kuss. Das Signal für Christel und Wilma war eindeutig: ‚Es wird Zeit für euch zu verduften!’

Wilma nahm es genauso auf, wie es gemeint war. Sie stand auf und Christel tat es ihr etwas unsicher gleich. Sie verließen den Pub und kurz darauf waren sie das erste Mal als Sozius auf einem Motorradtaxi unterwegs zur Walking Street.

Knapp 10 Minuten später bekam Gai eine SMS, die Bestätigung, dass Christel und Wilma im Rot Daeng waren. Sie verschickte eine weitere SMS und hoffte darauf, dass Ding und Dong, diese beiden Deppen der Vereinbarung nachkamen und sich jetzt ebenfalls auf den Weg zur WS-Disko machten.
Ding und Dong waren etwas ungeduldig und hatten im benachbarten Pub ein Bier getrunken und auch schon angefangen mit ein paar Bargirls zu schäkern als Ding die SMS bekam. Sie waren zwar etwas einfältig, aber sie fühlten sich auch an die Vereinbarung gebunden. Letztendlich stand ja noch das verlockende Versprechen von Som und Aeow ihnen persönlich eine Gratis-Massage ganz nach ihren Wünschen zu verabreichen. Sie warteten an der Soi Buakhao auf einen Bahtbus und waren wenig später ebenfalls auf dem Weg zur Walking Street.

Christel und Wilma hatten sich in der Disko einen Stehplatz an einem der Tische im hinteren Bereich der Disko gesucht. Wilma hatte ihnen zwei San Miguel Light besorgt und sie beobachteten das geschäftige Treiben.

John griff ebenfalls zum Telefon und informierte Chris über den erfolgreichen Abend.

„So Benny, ich denke, wir sollten langsam die letzte Phase einläuten. Unsere beiden Schlampen sind jetzt in der WS-Disko. Sie sind geimpft und für die beiden Jungs dürfte es jetzt einfach sein, sie abzuschleppen. Die Farang in der Disko dürften sich wohl kaum für die Beiden interessieren. Ich hoffe nur, die beiden sind clever genug, die Weiber nicht in ihr Hotel zu schleppen. Som, did they understand, that they have to avoid going back to their hotel?“

„Don’t worry Chris, they have very clear instructions about that. If they don’t do that, they will fail to get a massage from us. And be sure, they want that massage. So, don’t even think about they fail.“

„Okay, so inform your friend, that there will be some action tonight!“

Som nickte und tippte eine kurze SMS in ihr Handy. Nur wenig später bekam sie die Antwort.

„Everything is okay for tonight.“

„What about your friend? Has he been in that pub and has he got some videos?“

„Sorry Chris, tonight he could not go. I think, we make an appointment with John and Neil now. I am also curious what had happened.“

„I agree, we can meet them in another pub. I hope, Ding will send us an SMS when they go with the ladies.“

Chris telefonierte kurz mit John und sie verabredeten sich. Nur wenig später trafen sie sich in der Buffalo Bar und amüsierten sich köstlich darüber, wie den beiden Emanzen eine Lektion erteilt wurde.
 
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