Som und Aeow hatten sich ihrer Sarongs entledigt und da sie alleine auf der Insel waren, hielten sie es nicht für nötig, sich mit irgendeiner Kleidung zu belasten. Chris und Benny schnorchelten derweil im flachen Wasser. Es gab einige Korallen und eine herrliche Fischpracht. Zuvor hatten sie sich entsprechend mit Sonnenschutz eingerieben. Sie wussten wie schnell man sich am Wasser einen heftigen Sonnenbrand einhandeln konnte. Mittlerweile war es schon Mittag und die Beiden hatte die Nase voll von ihrem ausgedehnten Schnorchelgang. Zum Schwimmen hatten sie ihre Badehosen angezogen, derer sie sich aber sofort, nachdem sie aus dem Wasser waren, entledigten.
Som und Aeow lagen auf den mitgebrachten Decken zwar im Schatten, aber die kräftige Sonne würde sich wohl durch den dünnen Stoff nur geringfügig in ihrer bräunenden Wirkung dämpfen lassen. Sie schienen zu dösen und erst ein par spielerisch auf ihren Rücken gespritzte Wassertropfen ließ sie aufmerken.
"Arun sawadt, khun kigiat!"
Chris machte es Spaß, sich ab und an etwas in Thai zu versuchen. Das "Guten Morgen, die Damen Faulpelze" verfehlte seine Wirkung nicht.
"Hey, we are not lazybones. While you were playing foolish in the water, we prepared our lunch already. We just have finished short time before and now it should be allowed, to relax too. Are you guys hungry?"
Som und Aeow hatte sich umgedreht und räkelten verführerisch ihr nahezu perfekten Körper. Der Anblick, den sie Chris und Benny boten, dürfte jedem Mann und sei er noch so hungrig, an etwas ganz anderes denken lassen. Chris und Benny ging wohl beiden der gleiche Gedanke durch den Kopf. Die Blicke der beiden Mädchen wanderten zur Körpermitte von Chris und Benny und genossen die sichtbare Wirkung ihrer Körper auf die beiden. Som und Aeow sahen sich kurz schmunzelnd an und nickten sich zu, so als hätten sie schon einige Zeit zuvor einen Plan ausgetüftelt, den es jetzt umzusetzen galt. Beide standen auf und gingen auf Chris und Benny zu.
"Before you eat, you should be relaxed!"
Mit diesen Worten griffen sie beide nach den halbsteifen Schwänzen von Chris und Benny und zogen sie widerstandslos zu den Decken.
"Lay down!"
Chris und Benny taten, wie geheißen und legten sich in Erwartung einer speziellen Behandlung auf den Rücken.
Som und Aeow sahen sich wieder an und lachten laut auf.
"No, guys, we are professionals. Turn! We start with your back!"
Etwas widerwillig gehorchten Chris und Benny, hatten aber etwas Mühe wegen ihre halb steifen Schwänze die sie erst einmal liegegerecht platzieren mussten. Som holte ihr Massageöl aus der Tasche und nach einer einführenden Druckmassage bei der einige Wirbel knacken eingerenkt wurden, begannen Som und Aeow mit einer gekonnten Ölmassage. Es entsprach ihrer Auffassung von vernünftiger Arbeit, dass sie diese Massage entsprechend gründlich durchführen. Nach einer halben Stunde hieß es für Chris und Benny umdrehen.
Beide hatten sich dieser Massage hingegeben, sich fallen lassen und waren merklich entspannt. Ihre Erektionen waren abgeklungen, was Aeow zu einer Bemerkung veranlasste.
"Khun farang mot läeng!"
Chris und Benny nahmen es, wie es gemeint war. Sie lachten über diesen Scherz und zwinkerten sich nur kurz zu. Sie wusste, dass das Leben sehr schnell dorthin zurückkommen würde, was Aeow als kraftlos bezeichnet hatte.
Mit viel Feingefühl arbeitete sich die Mädchen an den Beinen nach oben, strichen mit ihren Händen sanft an den Innenseiten der Oberschenkel empor um mit ihren Handrücken leicht die Schwänze der Beiden zu berühren. Langsam kehrte das Leben wieder dahin zurück und die beiden Mädchen genossen die sichtbare Wirkung ihrer Massage. Benny griff nach Aeows Brüsten aber die umfasste sanft Bennies Handgelenke und drückte seine Arme behutsam zurück auf die Deck.
"Hey, Benny, don't touch Aeow, and you Chris, don't try to touch me. We relax you and you do nothing!"
Som hatte die Betonung auf das ‚You’ gelegt. Die Beiden verstanden und fügten sich mit geschlossenen Augen ihrem süßen Schicksal. Som und Aeow setzten ihre gesamte Fertigkeit ein und massierten Chris und Benny immer bis kurz vor deren Höhepunkt um sie dann wieder etwas entspannen zu lassen. Benny erwischte es allerdings zuerst. Aeow begnadetet ihn in seiner süßen Agonie und massierte ihn sanft fertig. Und auch Chris erlangte unter den zarten Händen von Som kurz darauf die erhoffte Erlösung.
Die beiden Mädchen überließen Chris und Benny einen kurzen Moment sich selbst um sich am Wasser kurz die Hände zu reinigen. Chris und Benny gesellten sich dann kurz zu ihnen und beseitigten ebenfalls die Spuren gelebter Lust.
Hasso hatte Wilma zum Frühstück eingeladen und nachdem er noch die Getränke bezahlt hatte, führte er Wilma durch den Seitenausgang des Hotels. Er hoffte auf einen Bahtbus, die manchmal in die kleine Soi zur 2nd Road fuhren um den ewigen Stau am Ende der Beach Road, dieses Nadelöhr wo sie auf die Pattaya Tai stieß, zu umgehen. Hasso hatte Glück, es dauerte keine 10 Minuten, als ein Bahtbus anhielt. Er handelte kurz den Preis aus und nach etwas Feilscherei waren sie sich einig. Zwar war es nicht weit bis zur Soi 9, aber weit genug um während eines Fußmarsches voll durchnässt dort anzukommen. Ihr Fahrer hatte seitlich den Regenschutz heruntergelassen und so waren Hasso und Wilma erst einmal vor direkten Wasserattacken von der Straßenseite her geschützt. So ganz ungeschoren kamen sie dennoch nicht davon, denn einige Verwegen schafften es sie von hinten mit Wasser zu beglücken. Hasso wies Wilma an, im Eingangsbereich der Station kurz zu warten. Er wollte nicht, dass sie mitbekam, wie vertraut er mit den Polizisten hier war. Nach zwei Minuten bat er Wilma ihn zu begleiten.
Wilma wusste momentan nicht so richtig, wie sie sich fühlte. Etwas Angst beschlich sie für einen kurzen Moment, Christel gegenüberzutreten. Sie schob diesen Gedanken dann recht schnell beiseite. Christel hatte in ihr momentan die einzige, vertraute Bezugsperson und sie war in der denkbar besseren Position. Zusammen mit Hasso betrat sie den Zellentrakt. Was Wilma zu sehen bekam, beunruhigte sie dann doch. Christel saß lethargisch zusammengesunken an der hinteren Zellenwand und hatte ihren Kopf in die verschränkten Arme gelegt.
"Christel, wach auf, wir sind da!"
Christel reagierte überhaupt nicht auf Wilmas Zuruf. Schlagartig wich tiefe Sorge allen Bedenken, die Wilma zuvor noch hatte. Mit lauter Stimme rief sie erneut.
"Christel, bist du okay?"
Christel war vollkommen fertig und erschöpft. Sie war in einen Zustand entrückter Wirklichkeit gefallen. Nur langsam drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr, erst sanft und dann eindringlicher, fast wie ein Schrei. Langsam hob Christel ihren Kopf, öffnete die Augen und realisierte, dass Wilma zusammen mit dem Botschafter vor der Zelle stand.
Wilma erschrak regelrecht als sie in Christels Gesicht schaute. Ihre Augen waren verheult und als Christel sie anschaute, füllten sie sich erneut mit Tränen und sie fiel erneut in einen Weinkrampf.
"Mein Gott Christel, was ist los? Was ist passiert?"
Wilma hatte wohl instinktiv schon einen Verdacht. Christel würde nicht so verzweifelt dreinschauen nur weil sie jetzt eine Nacht ohne Wilma verbracht hatte. Auch Hasso war etwas erschrocken über Christels Zustand der wohl Schlimmeres als eine Nacht ohne Wilma vermuten ließ.
Christel hatte sich aufgerafft und ist zum Gitter gekommen. So gut es ging gab ihr Wilma etwas Nähe und Wärme. Christel benötigte ein paar Minuten um sich wieder etwas zu fangen. Wilma äußerte ihren Verdacht.
"Der Wärter?"
Christel nickte nur.
"Komm, erzähle! Was ist passiert?"
Unter Tränen begann Christel zu erzählen.
"Wilma, dieses Schwein hat mich benutzt, vergewaltigt und aufs Übelste gedemütigt. Er hat mich zuerst mit einem Elektroschocker gefügig gemacht, dann mit Handschellen an das Gitter gefesselt und mich einfach benutzt. In der Nacht hat er mich noch einmal geweckt und ich musste ihm unter Androhung erneuter Elektroschocks einen runterholen. Ich habe Angst. Hoffentlich ist er gesund gewesen und hat mich nicht infiziert. Wilma, ich halte es nicht mehr aus. Ich will hier raus!"
Hasso hatte genau hingehört. Irgendwie tat ihm Christel leid. Das, was er gedachte als Druckmittel einzusetzen, Vergewaltigung, Missbrauch und Gewalt als auszumalende Realität in thailändischen Gefängnissen war bereits hier in dieser kleinen Zelle der Polizeistation für Christel bittere Realität geworden. Die Sache war jetzt für Christel gelaufen, hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und sie würde wohl für den Rest ihres Lebens daran zu kauen haben. Andrerseits kam ihm das Geschehene rein von den Fakten her zugute. Christels Bereitschaft die geforderte Summe zu zahlen würden diese Ereignisse wohl den entsprechenden Nachdruck verleihen. Aber Hasso war ein recht pragmatisch denkender Mensch und es galt jetzt, die weitere Vorgehensweise weniger dramatisch anzugehen. Er kannte das häufig verhängnisvolle Getue von vielen Deutschen, ihre Art zu denken und Recht haben zu wollen in Thailand anzuwenden. Das endete regelmäßig in Dramen, gescheiterten Beziehungen und Schlimmeren.
"Christel, es tut mir aufrichtig leid, was Ihnen widerfahren ist. Haben Sie sichtbare oder nachweisbare Spuren der Vergewaltigung?"
Christel sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an, betrachtete ihr Handgelenk mit dem sie ans Gitter gefesselt war. Aber außer einer leicht geröteten Stelle war dort nichts zu sehen. Sie schüttelte mit dem Kopf.
"Christel, Sie sagten, er habe sie mit einem Elektroschocker gefoltert. Haben sie an ihrem Körper Spuren den der Einsatz eines solchen Schockers hinterlässt?"
Christel schaute den Botschafter erstaunt an. Wortlos trat sie einen Schritt zurück, öffnete ihren Rock und ließ ihn ein wenig herunter um die Stelle zu betrachten, an der der Schocker aufgesetzt war. Aber auch dort war nichts zu sehen. Hasso beglückwünschte in diesem Fall die Voraussicht des Wärters. Ohne nachweisbare Spuren einer Vergewaltigung würde eine derartige Anschuldigung ins Leere laufen. Hasso musste erfahren, was Christel in diesem Fall zu tun gedachte.
"Christel, was möchten Sie machen? Möchten Sie die Vergewaltigung dem Diensthabenden melden."
Christel hatte sich das vorgenommen und nickte wieder nur.
"Christel, Sie haben mein volles Mitgefühl in dieser Sache. Aber bedenken Sie bitte, dass Sie nicht in Deutschland sind, wo solche Anschuldigungen zu einer umfangreichen Untersuchung führen würden. In Thailand sind die Karten anders gemischt. Zudem haben sie keinerlei sichtbare Spuren einer Vergewaltigung. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie ihre Tage bis Donnerstag hier ablaufen werden, wenn sie eine solche Anschuldigung publik machen?"
Christel schien immer noch nicht in der Lage zu sein, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren. Allerdings wurde sie sich auch der Bedrohlichkeit dessen bewusst, was der Botschafter ihr gerade versuchte, vorsichtig klar zu machen. Christel wurde erneut blass.
"Christel, beruhigen Sie sich etwas, ich werde versuchen, etwas für Sie zu tun, damit dies bis Donnerstag nicht noch einmal vorkommt. Warten Sie einen Moment. Wilma, bleiben Sie bei ihrer Freundin, ich komme sofort zurück."
Hasso begab sich zurück in die Station. Er hatte den Wärter zuvor ein paar Mal zu Gesicht bekommen. Auch wenn das Vorgefallene ihm in die Karten spielte, tat ihm Christel in diesem Moment leid und er wollte in der Tat präventiv eingreifen. Ein kleines Zubrot unter der Hand würde den Wärter wohl besänftigen und die Möglichkeit geben, seinen Trieb woanders auf halblegale Art und Weise ausleben zu können. Allerdings sah er ihn nirgendwo. Er fragte einen Polizeibeamten nach diesem Wärter. Die Antwort, die er bekam, gefiel ihm und half ihm auch, sein Geld beisammen zu halten. Er ging in die Zelle zurück. Wilma hatte durch das Gitter die Arme um Christel gelegt und tröstete sie.
"Christel, ich habe etwas erreichen können. Der Wärter wird Sie in Ruhe lassen. Heute kommt er nicht zum Dienst und für die restlichen Tage ihrer Verweildauer hier wurde seine Schicht auf den Tag gelegt."
Hasso hatte von dem Beamten erfahren, dass die Schicht gewechselt worden war, ein zyklischer Vorgang, der ihm nun gelegen kam. Es war letztendlich eine Kleinigkeit, Christel Glauben zu machen, dass dieser durchweg normale Vorgang sein Erfolg war.
"Christel, sind Sie aufnahmefähig?"
In Anbetracht von Christels momentaner Verfassung hatte er gelinde gesagt etwas Zweifel. Andrerseits haben ihm die Ereignisse der letzten Nacht gewaltig in die Karen gespielt. Für ihre Sache hätte es gar nicht besser laufen können. Und wenngleich ihm Christel leid tat, dankte er dem Schicksal für diese Umstände.