Wilma verstand Christels Verhalten überhaupt nicht mehr. Mehr als 2 Stunden haben sie sich im Central Festival aufgehalten und reichlich eingekauft. Christel tat so, als wäre in den letzten Tagen überhaupt nichts vorgefallen, als hätte es nie Stress zwischen den Bei-den gegeben und auch keinen Streit. Wilma kam zu dem Schluss, dass da bei Christel irgendetwas im Argen lag, etwas, mit dem sie überhaupt nicht klar kam und ihr Verstand in einer Schutzreaktion das Erlebte einfach ausblendete. Wilma hatte die Vermutung, dass Christel wohl demnächst professionelle Hilfe benötigen würde. Sobald sie in Deutschland zur Ruhe kam, würde ihr Verstand nach und nach wieder preisgeben, was er jetzt scheinbar unter Verschluss hielt.
Wilma stoppte einen leeren Bahtbus und handelte mit dem Fahrer einen Preis aus. Bepackt mit zahlreichen Tüten kamen sie im Hotel an. Nun hieß es erst einmal, diese erstandenen Sachen noch in den Koffern zu verstauen. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und beide Frauen waren hungrig. Zu ihrem Bedauern hatte Wilma Su und Martin bis jetzt noch nicht angetroffen. Wilma fuhr mit Christel zu einem Restaurant an der Pattaya Klang kurz unterhalb der Soi Buakhao. Wilma hatte sich ein paar der gängigsten Straßennamen gemerkt und die Umgebung war ihr mittlerweile vertraut. Im Leng Kee Restaurant speisten sie noch einmal ausgiebig und Wilma war froh, dass von Christel kein reizintensives Thema angesprochen wurde.
Die Zeit des Abschieds von Pattaya war nun gekommen. Als sie am Hotel ankamen, sah Wilma Su und Martin in der Lobby stehen.
”Christel, geh du schon mal aufs Zimmer, ich will mich noch von den Beiden verabschieden.”
Die Nachricht in dieser Ansage war für Christel eindeutig. Wilma sah es ihrem Gesicht an, dass es ihr nicht passte, derart eindeutig wegkomplimentiert zu werden. Aber das war Wilma egal. Sie hatte es mittlerweile nicht nur gelernt, sich gegen Christel durchzusetzen und zu behaupten, sie setzte es auch konsequent um.
Christel wandte sich heftig ab und stampfte ohne Su und Martin eines Blickes zu würdigen an ihnen vorbei ins Hotel. Wilma ließ es einfach kalt. Mit freudigem Gesicht ging sie zu Su und Martin.
”Hey Wilma, what happened with your friend? It seems that she is in a bad mood!”
An Su’s Gesichtsausdruck las Wilma ab, dass sie das Verhalten von Christel als Belustigung empfand.
”It’s okay, she is a little bit crazy, but I don’t care anymore. We are just back from dinner and I still have about 90 minutes time. Any idea what we can do?”
Wilma leckte sich mit der Zunge in eindeutiger Manier über die Lippen, ihr Blick wanderte zu Su und glitt in ihren Ausschnitt, verweilte dort ein paar Sekunden und anschließend sah sie zu Martin rüber. Su sah Wilma mit einem Lächeln an, fasste unter ihren BH und schob ihn etwas nach oben sodass ihre Brüste noch besser zur Geltung kamen.
”Wilma, Wilma, kid mai dee!”
Martin kannte diese Redewendung bereits und übersetzte.
”Su meint, dass du wohl gerade ein paar verwerflichen Gedanken nachhängst, aber ich denke, dir kann geholfen werden.”
Zwischen Martin und Su bedurfte es keiner Worte mehr, ein kurzer Blickkontakt, ein Lächeln der Beiden und ein kurzes, fast synchrones Nicken war als Einverständnis mehr als eindeutig.
”Okay, Martin, Su, I want it in my room!”
Su und Martin war klar, was Wilma damit bezwecken wollte. Es sollte wohl ein audiophiler Gruß der besonderen Art an Christel werden.
”Okay, no problem, let’s go and enjoy!”