5 Wochen Tansania

        #51  

Member

Member hat gesagt:
Sie wollten mein Geld. Ich bot ihnen mein gesamtes Bargeld an. 40.000 Schilling (20 Dollar). This is nothing. We want 400.000 Schilling. We go to Bank, now. Ich gab Ihnen mein 40.000 Schilling (Immerhin hatten sie Gewehre und waren zu viert. Außerdem war es Mitternacht und wir waren auf einem einsamen Hinterhof. Ich konnte mich rausreden, indem ich Ihnen sagte dass meine Maestrokarte (is not a Mastercard) nicht am Automat funktioniert (ist voelliger Bloedsinn).

So was passiert in Kenya dauernd... Nur dass die in privat Villen kommen und zuerst nach Bomben suchen, irgendwo Drogen platzieren, dann soll es, wie bei Dir zum Bankomat. Das Problem ist man weiss nicht ob's echte Polizei ist oder nur mit geleaster Uniform! Hast ja noch mal Glück gehabt... Bei meinem letzten Kenya Trip wurden in 3 Wochen 7 Ausländer ausgeraubt, überfallen, erpresst etc. Und man fühlt sich nur noch Scheisse und will nur noch eins - raus und nie mehr zurück!
 
        #52  

Member

Und was bleibt nach 5 Wochen Tansania.

Was mich am meisten in Tansania überracht hat, ist der wachsende Reichtum, die Veränderungen, die in Tansania momentan geschehen. Wo vor 10 Jahren Pisten waren, sind heute oft ausgebaute Asphaltstraßen, Strom gibt es - auch in vielen Kleinstädten. Ärzte, Krankenhäuser, Hotels, Fehrnsehen, Radio, Toiletten. Alles nach westlichen, nach globalisierten Standart vorhanden. Das Land verändert sich rasant. Der wachsende Reichtum ist, im Vergleich zu früheren Jahren enorm. Natürlich driftet arm und reich momentan auseinander und natürlich geht dieser Reichtum zu Kosten der Landschaft, der Tiere und der Pflanzen. Die Verdreckung der Strände und Landschaften außerhalb der Touristenressorts ist enorm. Mit der letzte Urwald in Ostafrika, in den Usambarabergen (ich hatte ihn besucht), war kleiner als der Tiergarten in Berlin-Mitte. Elefanten, Nashörner etc. wird es bald nur noch in den Zoos der reichen Länder geben. Wo sollten sie auch leben, bei einer bald zu erwartenen Bevölkerung von 40 Millionen Einwohner.

Die alles ist sehr beeindruckend. Kaum ein Land hat mich so sehr gefesselt. Kaum ein Land Land beeindruckt mich auch jetzt, drei Monate nach der Reise. Und das schöne ist. Für uns ist es so einfach geworden, dorthin zu fahren.

Der Steppenwolf
 
        #53  

Member

Super toller Bericht, danke. Ich muss suchen ob von dir sonst noch Berichte vorhanden sind.
 
        #54  

Member

Immer wieder toll hier über die Länder zu lesen, die nicht vom üblichen SSS-tourismus überflutet sind.

Mich hat dein Kapitel über die seinerzeitige Kolonialstadt Tanga gefallen. Es gäbe ja die Möglichkeit mit dem Bus von Mombasa-Diani dorthin in ca 3 Stunden zu fahren. Grenzkontrolle ist anscheinend unproblematisch.

Das wäre mal ein interessanter Abenteuerabstecher über 3 bis 4 Tage von Mombasa.
 
        #55  

Member

Danke für Deinen hochinteressanten Bericht, der sich wie ein Abenteuerroman liest. Teilweise schon echt heftig, was Du erlebt hast. Von den Mädels und auch der Gegend her, sicher sehr sehenswert.
 
        #56  

Member

Also Tansania und Kenya bei solch korrupten Polizisten und diesen beiden Vorkommnissen..Never...ever...ist es das Wert?
 
        #57  

Member

@DerSteppenwolf

Vielen Dank für deinen Bericht,einfach Klasse geschrieben!
 
        #58  

Member

Danke für den interessanten Bericht 😄
 
        #59  

Member

Super Bericht, schön daß du uns dran teilhaben ließt. :borat2: Barbarossa
 
        #60  

Member

Member hat gesagt:
Ich möchte meinen Bericht über 5 Wochen Tansania noch zuende führen. Dazu poste ich hier noch ein Erlebnis, dass ich unmittelbar während des Geschens in Dar so ähnlich bereits geschrieben und so ähnlich woanders auch schon gepostet habe. Danach will ich zum Schluß meines Berichtes noch ein Abschlußresumee schreiben.

Also , ich bin vor 4 Tagen in Sienza, einem Stadtteil von Dar Es Salam vor meinem Rückflug wiederrum abgestiegen. Vor dem Hotel eine grosse Disco mit Maedels. Um ca. 22.00 ging ich die Strasse entlang und wurde von Maedels angesprochen. In dem Moment sah ich das Licht eines grossen Fahrzeuges aufleuchten. Police schrien die Maedels und wollten davon laufen. Ich versuchte mich als Unbeteiligter zu den Zuschauern zu stellen, hatte ich doch nichts getan, ausser die Strasse entlang zu laufen. Doch die Polizisten hatten es in erster Linie auf mich, den Muzungu abgesehen. In das Fahrzeug gestossen und ca. 1 Std ging es durch Dar es Salam.

Auf einen einsamen Hinterhof sollte ich aussteigen. Der tonangebene Polizist sprach gut Englisch. Auf meine Frage, was er denn eigentlich wolle, ich hatte ja nicht mal mit einer der Maedels gesprochen, sagte er nur "Don't talk" "I'm Talking, not you....."
We bring you in jail.
We bring you in jail.

Sie wollten mein Geld. Ich bot ihnen mein gesamtes Bargeld an. 40.000 Schilling (20 Dollar). This is nothing. We want 400.000 Schilling. We go to Bank, now. Ich gab Ihnen mein 40.000 Schilling (Immerhin hatten sie Gewehre und waren zu viert. Außerdem war es Mitternacht und wir waren auf einem einsamen Hinterhof. Ich konnte mich rausreden, indem ich Ihnen sagte dass meine Maestrokarte (is not a Mastercard) nicht am Automat funktioniert (ist voelliger Bloedsinn).

Die 40.000 Schilling nahmen sie. We came tomorrow to you hotel and you give us at first 100.000 Schilling, tomorrow at 10 pm. Danach brachten Sie mich zu meinem Hotel zurueck (ich war ja vor diesem von Ihnen abgefangen worden).

Am naechsten Tag wusste ich nicht , was ich machen solle. Abhauen, aber ich hatte das Hotel fuer die naechsten 4 Tage schon bezahlt. Es einfach aussitzen und nichts tun .......? Oder in die Offensive gehen.
Letzendlich ging ich zur Hauptwache nach Oyster Bay. Eine Frau dort, zustaendig fuer Korrution war sehr interessiert an der Geschichte. Sie schickte mich zur lokalen zustaendigen Policestation nach Urafiki. Mr. Lumala, der Chief inspector der Wache dort war auch sehr interessiert an der Story. Er telefonierte mit der Hauptwache in Oyster Bay und gab mir Notfallnummern...

Am naechsten Morgen um 6.00 Uhr kamen Sie tatsächlich in mein Hotel. "We bring you now to the jail, you don't have paid the money" und legten mir Handschellen an. (Wie gesagt, was ich getan haben sollte, ausser hier auf dem Strassenstrich herumzulaufen, hatten sie mir noch nicht gesagt).

Ich rief den Hotelboy, er sollte sofort Mr. Lumala anrufen. Die Polizisten wollten dies verhindern, doch jetzt wurde ich laut. Sie liessen ihn telefonieren. Mr. Lumala, war sofort selber am Telefon, und es stellte sich heraus, dass er tatsaechlich der Chef dieser korrupten Polizistenbande ist. Nachdem auch Sie mir ihrem Chef gesprochen hatten, sagten sie gar nichts mehr, liessen mich frei und gingen.

Der Hotelmanagner meinte danach. Now this Policeman's will get big, big problems.

Ihr koennt mir glauben, ich war sehr erleichtert und glaube es war richtig zu deren Chef zu gehen. Nicht jeder Polizist in Afrika ist korrupt. Und ich bin Mr Lumala auch dankbar, dass er tatsaechlich als Chef einer Polizeiwache um 6.00 Uhr morgens sofort zu erreichen war.
Trotzdem und obwohl ich schon die ein oder andere heftige Sache mitgemacht habe, moechte ich so etwas nicht gerne noch mal erleben. Und wenn ich gewußt hätte, dass sie tatsächlich in mein Hotel kommen, hätte ich wahrscheinlich doch das Hotel gewechselt.

So und nun haben die Polizisten ja wohl doch noch ein Ziel erreicht; nämlich das jeder der dies hier liest, Tansania nicht mehr als ein Land sieht, in dem er fahren möchte um Mädels abzuschleppen. Ich selber bin noch zwei Tage im Hotel geblieben, dann ging mein Flug zurück nach Berlin.


Guter Bericht.....Und mit deinem Mr Lumala hast du wirklich Glück gehabt . Das kann auch ganz anders ausgehen . Einem meiner Freunde ist in Kenia so eine Geschichte mit dem "Drogenfund" in seinem Hotelzimmer passiert . Du hast dann keine andere Möglichkeit als erstmal die Polizei zu bezahlen . Der ist dann auch zum "Chef" der Polizei gegangen. Der hat auch sehr nett zugehört . Hat alles zu Protokoll gegeben . Kopie vom Pass gemacht . Protokoll unterschrieben . Und dann kam noch ein Polizist rein und hat meinem Kumpel Handschellen angelegt . Der war natürlich Perplex....... Begründung vom Chef der Polizei : Er hätte doch gerade mit diesem Protokoll zugegeben das er Polizisten bestochen hat . Das würde eine hohe Strafe nach sich ziehen . Ab in den Knast für eine Nacht . Am nächsten morgen wieder zum Chef . Dre Fragt nach dem Motto "Hast Du gut geschlafen ? Grins,Grins....Aber man könne sich ja einigen.....also noch mal Zahlen.....
Ich habe viele (sehr viele) wirklich nette Menschen in Afrika kennen gelernt , Menschen die Ihr letzte Brot mit dir teilen würden (im Sinne des Wortes).
Aber wenn Du da keine Beziehungen hast und gerätst an die Falschen.....hast du die Arschkarte. Die Touristcenter sind sehr viel "sicherer" und die Reiseveranstalter passen auch gut auf Ihre Kunden auf . Auch sind ja die Länder angewiesen auf die Einnahmen von den Touris . Allerdings macht es mir auch keinen Spaß Urlaub aller Neckermann oder TUI zu machen , man muss sich aber bewusst sein das man oft als "Freiwild" gesehen wird....wenn man alleine reist . Trotzdem noch mal danke für den Bericht und die schönen Fotos
 
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