Überlegungen zur Kategorisierung möglicher Hilfsbedürftiger in Pattaya
... War ursprünglich ein erstes Modell für mich alleine, mir ist bewusst, dass es viele Lücken hat und oft diskussionswürdig ist
... zwischen den Gruppen kommt es auch zu Überschneidungen.
... teilweise habe ich einige Erläuterungen zur Verdeutlichung zugefügt
THAI
A “Wohlhabende” Thai
Werden teilweise erhebliche Geschäftsverluste haben, können ihren Unterhalt aber meist durch Reserven, Familienverbünde, Verkäufe stemmen. (Trotzdem wird es auch bei ihnen einige “Sprünge vom Hochhaus” wie zur Bahtkrise ‘97 geben)
Absolut nicht in unserem Fokus.
B “Kleine Geschäftsleute”
Auch diese haben erhebliche Geschäftsverluste, verfügen aber über weniger Reserven und veräußerbare Dinge. Falls dazu noch höhere, nicht bedienbare Kredite, schlimmstenfalls bei Kredithaien, kommen, droht diesen der Abstieg zu den Armen.
Trotzdem, wenn ihre Geschäfte primär auf Thai ausgerichtet sind, könnte sich ihre Lage ab 1.5. tendenziell verbessern. ( z.B. Restaurants mit vornehmlich besserer Thai-Kundschaft)
Auch nicht im Fokus.
C Staatsbedienstete
Haben zwar bei den über das Grundgehalt hinausgehenden Einnahmen Einbußen z.B. Polizei) , was besonders bei hohen Kreditschulden zu Problemen führen kann, sind in der Grundversorgung am besten abgesichert.
Nicht im Fokus.
D „Normale Angestellte“
Wie Bankangestellte, Condo-Manager.
Da beschäftigt: Nicht im Fokus
E „Papa-Mama“-Geschäfte
Dazu gehören z.B. Foodstalls, Barbershops, kleine „Schuppen“-Restaurants für Thai. Sind mittelfristig vomm Abstieg bedroht, wenn sich die Lage nicht bessert, da nicht genug für sie abfällt.
Zu vermeiden ist, das Hilfeaktionen ihnen nicht ungewollt zusätzlich das Wasser abgraben.
Nicht im Fokus.
F „Zusatzdienstleister“
Dazu zähle ich u.a. Motorbike-Taxis, Wachpersonal.
In dieser Gruppe sind auch einige der wenigen derzeitigen Gewinnler, die GrabFood-Boten, mit ihnen wird es mit Wiedereröffnung der Restaurants bergab gehen.
Die Motorbike-Taxidriver sieht man heute schon vereinzelt an den Ausgabestellen. Mit Aufhebung des Curfew könnte der Bedarf an Wachpersonal steigen.
Auch nicht im (unmittelbaren) Fokus.
G Baubranche
Bisher scheinen zumindest die öffentlich vergebenen Arbeiten, z.B. an der 3rd Road weiterzugehen, auch sind einige der Baustellen großer Developer sichtbar nicht geschlossen.
Qualifizierte Handwerker scheinen derzeit Mangelware zu sein, da viele in die Provinz zurückgegangen sind.
Nicht im Fokus,
- aber sicherheitshalber prüfen, ob nicht offensichtliche Entlassungen zu ähnlichen Problemen bei Gastarbeitern wie in Samui geführt haben.
H Arme
Diejenigen, die schon immer am unteren Ende der Hackordnung mit Gelegenheitsjobs oder Niedriglohnjobs mehr schlecht als recht über die Runden kamen. Heutzutage fallen keine „Brosamen“ mehr vom Tisch darüber.
Das sind dann auch am ehesten die, die eine „Bat Khon Jon“ haben, eine Armenkarte, wogegen sie früher ein paar hundert Baht im Monat von der Regierung bekamen.
Jetzt „verstärkt“ durch andere, die durch Pleiten, Jobverlust usw.
Im Fokus
I Obdachlose
Darunter fallen zuerst diejenigen, die schon immer auf der Straße gelebt haben. Und es sind die, die durch Social Media nicht informiert werden können, welche alleine die „Thai-Busch-Trommel“ zu Ausgabestellen führt.
(Darunter sind allerdings auch gerade in Pattaya nicht wenige, denen Drogen, Klebstoffschnüffeln und Alkohol das Gehirn „weggebrannt“ hat - da sehe ich schwarz mit der Erreichbarkeit )
Im Fokus
Jetzt hinzugekommen sind auch etliche aus der Vergnügungsbranche, die ihre Miete nicht mehr zahlen konnten - ein Bekannter hatte einem ihm gut bekannten Ladyboy sein Gästezimmer angeboten, und im Nu residierten dort nicht einer, sondern 3, die ihren Room verloren hatten

Nicht im Fokus als Obdachlose
— Tourismus und Vergnügungsindustrie —
J Hotel- und Restaurant-Personal
Beim Hotelpersonal ist mittelfristig keine große Änderung zu erwarten, diejenigen mit Job werden ihn -hoffentlich- behalten, die Entlassenen werden ihn mittelfristig nicht zurück bekommen.
Im Restaurantbereich könnte bei einigen „Länder“-Restaurants eine Verbesserung der Beschäftigungslage eintreten (Länder = Thai, Franzosen -die hier in ihrer ganz eigenen Filterblase leben-, evtl. teilweise auch DACH). Bei der Mehrzahl der Restaurants ist mittelfristig keine Verbesserung zu erwarten.
Fallen bei Jobverlust unter Arme.
K Transportgewerbe
Taxis, Busse, Tourvans mittelfristig keine Verbesserung zu erwarten.
Für Motorbike-Taxis, gemessen an der Zahl, nicht genug Kunden.
Fallen bei Jobverlust unter Arme.
L Massagesalons
Die alten Massagegirls, die „nur“ Massage machten, ganz besonders für asiatische Klientel, haben mittelfristig keine Verbesserungen zu erwarten.
Allerdings gibt es auch jüngere, die ab 1.5. das eine oder andere „Happy Ending“ ergattern können oder gar Sponsoren haben.
Bestenfalls direkte Privatspenden
M Cabaret-Girls, Agogo-Girls, Freelancer, Hostess-Club-Girls, Bierbar-Girls
Eine mittelfristige Beschäftigung im vorherigen Umfang ist kaum zu erwarten.
Die am meisten differenzierte Gruppe... einige bekommen auch die 5000 Baht der Regierung.
Gurls von den großen Cabarets (z.B. Colosseum) waren sozialversichert, beziehen also 25% des letzten Grundeinkommens - kein Vermögen, aber ausreichend, auch wenn die hohen Zusatzeinnahmen von Photos wegfallen.
Agogo-Girls, die vorherigen Großverdiener, die meisten mit Sponsoren. Kein Grund zur Unterstützung.
Hostess-Club-Girls können selbst heute noch manchmal online eine ST/LT ergattern, viele haben Sponsoren.
Freelancer reichen von den Beachroad-Ladies, über die Disco-Freelancer, zu denjenigen, die nur online kontaktieren. Können selbst heute noch manchmal eine ST/LT ergattern, viele haben Sponsoren.
Beerbar-Girls sind meistens auch auf Kommission arbeitende Freelancer, da die meisten Bars kein Gehalt mehr zahlen. Zumindest die besser Aussehenden können selbst heute noch manchmal eine ST/LT ergattern, viele haben Sponsoren.
Schlussfolgerung: Unterstützung nur in Einzelfällen durch individuelle Einzelspenden.
AUSLÄNDER
N Nicht arbeitende Expats und Pensionäre
Hier sehe ich weniger Probleme
Nicht im Fokus
O Farang-Arbeitnehmer
Darunter fallen oftmals auch junge Farangs in der Touristenindustrie (viele ohne Workpermit), Digital Nomads.
Auch wenn kürzlich ein entlassender 24-jähriger Englischlehrer in Bangkok Selbstmord begangen hat - viele können auf ihre Familien zurückgreifen.
Daher: nicht im Fokus
P Asiatische “Expats”
Chinesen: es gibt zwar einige Dienstleisterinnen für asiatische Highend-Klientel, aber die meisten sind hier “for business” - nicht im Fokus
Inder und Pakistani: werden von ihrer Community gestützt- nicht im Fokus
Filipinos: haben oft ihren Job verloren - könnten durchaus bei den Verteilungen auftauchen
Kambodschaner und Laoten: die im “Dienstleistungsgewerbe” fallen auch unter die gleichen Kategorien wie ihre Thai-Schwestern, sprechen auch vielfach Thai - nicht im Fokus Die im Baugewerbe: sicherheitshalber prüfen
Burmesen: im Baugewerbe: sicherheitshalber prüfen