Im Jahre des Herren 1979
Es begab sich zu der Zeit, kalter Krieg genannt, in der ich vom damaligen obersten Warlord Hans Apel ( daher kommt der Name des Platzes auf dem sich allmorgendlich alle Recken zum gemeinschaftlichen Tag begrüßen treffen: "Apelplatz" ) zum Dienst berufen wurde um als Landsknecht die Kunst des Krieges zu erlernen und meine Fertigkeiten an der Streitaxt und der Hellebarde zu verbessern.
Der Dienst war beschwerlich.
Das allzu frühe erwecken am Morgen, bevor nur ein Hahn krähte und, noch im Schlafe, die Reden des Marschalls ertragen müssen auf eben benannten Apelplatz.
Bei Wind und Wetter Gegenden und davon gab es sehr viel, damals in meines Vaterlandes hohem Norden, erkunden.
Die Pflege der Streitrösser.
... sehr beschwerlich.
So begab es sich das ein Kamerad in die Niederlande ritt um seine Muhme zu besuchen. Der Oheim meines Kameraden lag mit einer schweren Krankheit, dem Antoniusfeuer danieder. Die Wundärzte hatten wenig Hoffnung. In der Zeit des Besuches meines Kameraden verstarb der Oheim denn leider auch.
Einer der Wundheiler, ein Mönch gab meinem Kameraden beim Abschied ein kleines Beutelchen mit einer, wie er sagte, wohltuendem Medizin, einem Kraut. Entließ ihn mit einem Segen und dem Rat sich vor den Häschern des Königs vorzusehen. Der König hatte dieses Kraut unter Androhung von Kerkerhaft verboten. Ein ganzes Dorf Leibeigener wollte nach dem Gebrauch besagter Medizin des Königs Äcker nicht mehr bestellen. Sie lagen nur noch an ihren Feuerstellen und ließen den lieben Gott einen guten Mann sein.
Der König ließ das ganze Dorf wegen Tatenlosigkeit hart bestrafen. Neunschwänzige Katze und Kerkerhaft waren an der Tagesordnung. Jedoch, dieses Dorf wurde nie mehr wir früher.
Entschuldigt mein Abschweifen.
Mein Kamerad erreichte nach langen beschwerlichen Ritt wohlbehalten und mit dem Beutelchen unsere Kaserne.
Am Abend saßen wir zu neunt um diesen Beutel mit Kraut und überlegten wie dieses denn zu verwenden wäre. Besagter Wundheiler hatte meinem Freund keine Angaben diesbezüglich gemacht.
"Es könnte ein Tee sein" In der Tat, es hatte Ähnlichkeit.
Also kochten wir einen Tee mit dieser Medizin. Leider schmeckte der gar grauslich. Viel später erfuhren wir das, wenn man ihn mit etwas Honig versüßt, er fast trinkbar wird.
"Man könnte ihn in unseren Rauchpfeifen verwenden" Fürwahr, das Kraut könnte auch ein Tabak sein.
Gesagt und getan, wir füllten unsere Tabakpfeifen mit diesem Wunderkraut. Rauchten still, denkend und ... nichts geschah.
Mein Frage nach dem Befinden ( hatte ich gefragt? ) an einen meiner Kameraden der lachend unter dem Tische lag, wurde nicht beantwortet. Auch auf mein ärgerliches: "Warum redest du nicht mit mir" folgte keine Antwort.
Ich selber bemerkte an mir natürlich keine Reaktion auf die Medizin. Ich wunderte mich nur das den restlichen Abend niemand mehr mit mir reden wollte obwohl ich Fragen über Fragen hatte und stellte.
So sinnierten wir, mehr oder weniger laut ... lautlos über das Leben und alledem.
Als plötzlich die Türe aufgerissen wurde.
Der Hauptmann !
Durch die Geschichte die unser Kamerad mitbrachte, ihr erinnert euch, der König, das Dorf ... waren wir recht erschrocken und schon in Erwartung einer harten Strafe, hochnotpeinlichen Befragung oder Tortur.
Member hat gesagt:
Das Zeug Stinkt einfach erbärmlich
"Burschen! Ist des Königs Sold so niedrig auf das ihr Kuhfladen rauchen müsst?"
"Öffnet die Fenster ihr jämmerlichen Kotnascher"
Sprach es und wurde an diesem Abend nicht mehr gesehen.
Ihr könnt sicher unsere Überraschung verstehen.
Auch folgte nie eine Anklage.
Es folgten aber viele Abende der Selbstbehandlung mit der neuen Medizin.
Fast genau so trug es sich zu.
Des Königs Häscher wurden uns eines Tages doch noch habhaft aber das ist eine andere Geschichte. Ebenso das meine Kamerad der diese Medizin mitbrachte später als Geschäftsmann verurteilt wurde oder die Entdeckung eines neuen Duftstoffes, Patchoulie genannt.