Thailändisch lernen

Info Demonstration in Thailand

        #441  

Member

Member hat gesagt:
Jetzt wird's leider politisch.....und das ist hier nicht erwünscht.
WO ist denn UNSERE Demokratie wenn am gewählten Parlament vorbei, das Volk betreffende, schwerwiegende Entscheidungen von ein paar Auserwählten getroffen werden?

Von der Gewaltenteilung hast Du schon einmal gehört - Legislative, Exekutive, Judikative?

Das Parlament hat als Vertreter der Legislative in erster Linie die Aufgabe, Gesetze zu erlassen, die Exekutive hat die Aufgabe auf Grundlage dieser gesetzlichen Vorgaben die aktuellen Probleme zu lösen und die Judikative passt auf, dass es zwischen Legislative und Exekutive nicht knirscht.

Es ist sinnvoll, dass die Exekutive (ohne vorher langwierige Diskussionen zu führen) handeln darf, wenn Not am Mann ist und wenn es auf schnelle Entscheidungen ankommt. Sonst würden alle über die "Handlungsunfähigkeit der Politik" lamentieren.

Natürlich meckert die Opposition bei solchen Gelegenheiten gern, dass "am Parlament vorbei regiert werde". Wenn diese Vorwürfe aber wirklich Substanz hätten, dann würde sie wahrscheinlich rechtliche Schritte einleiten.

Dass die Regierungsparteien sich - wenn auch nachträglich - einer Generaldebatte zum Thema gestellt haben, zeugt IMHO von gutem politischen Stil, ist aber bei den aktuellen Akteuren auch nicht anders zu erwarten gewesen.
 
        #442  

Member

Member hat gesagt:
Aha, Du hast also im Jahre 2011 in der Provinz einen Wahlkampf und die Verteilung von "Reussaecken voller Scheine" miterlebt. Soso. Das reicht natürlich vollkommen aus, Dich als Experten in Bezug auf die Demokratiefähigkeit der thailändischen Gesellschaft zu qualifizieren.

Ich lebe hier seit ueber 16 Jahren und nach Deinem Profil nach zu lesen warst Du ja noch nie hier (koennte sich ja mittlerweile geaendert haben) wer ist da wohl "qualifizierter" das Leben hier eher zu beurteilen?
Suthep war einer der fuehrenden Politiker damals und war auf Stimmenfang, die gelben wie die roten habens genauso gemacht.

Sollte im uebrigen Reissaecke heissen, duerfte aber wohl klar sein.

"Ihr" tut ja gerade so als haette D die Demokratie erfunden..wer in Geschichte in der Schule aufgepasst hat, sieht das wohl anders.
Wenn man sich den Versuch der Weimarer Republik ansieht und das die drei Westmaechte es zum Glueck geschafft haben uns nach WW2 die Demokratie "aufgezwungen" haben.

Demokratie nach deutschem Vorbild wird es hier (noch) nicht geben, dazu ist die politische Landschaft zu verschieden, jeder sieht zu das er mit viel Geld oder freebies Stimmen bekommt, das Programm ist eher Nebensache.

Der allgemeine Tenor hier daheim ist lieber Prayut, als Instabilitaet mit Rot gegen Gelb ueber Monate.
Auch hier im gelben Sueden ist Elvis's Sohn nicht beliebt, aber man hat Respekt vor der Instutition als Anker der Nation. Man wurde natuerlich ueber 60 Jahre lang verwoehnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #443  

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Member hat gesagt:
Der allgemeine Tenor hier daheim ist lieber Prayut, als Instabilitaet mit Rot gegen Gelb ueber Monate.
Genau das bekomme ich auch zu hören. Der General steht für eine gewisse Stabilität, obwohl nicht sonderlich beliebt. Aber er scheint für viele Thais sowas wie ein notwendiges Übel zu sein mit dem man sich arrangieren kann.
 
        #444  

Member

Member hat gesagt:
Ich lebe hier seit ueber 16 Jahren und nach Deinem Profil nach zu lesen warst Du ja noch nie hier (koennte sich ja mittlerweile geaendert haben) wer ist da wohl "qualifizierter" das Leben hier eher zu beurteilen? .....

Das typische "Expat-Argument", ich hätte darauf gewettet, dass das kommen würde.
Ich habe eine Verlobte in Thailand, sie ist Akademikerin, hat bis zu ihrer Pensionierung Ende September an der Thammasat University in Bangkok gearbeitet, wuchs im "dunkelgelben" Süden Thailands auf (Surat Thani) und scheint mir doch ein kleines bisschen "qualifizierter" für die Beurteilung der gegenwärtigen politischen Lage in Thailand zu sein als Du.
Bei aller Bescheidenheit, lieber @cnb1806.
 
        #445  

Member

Member hat gesagt:
Genau das bekomme ich auch zu hören. Der General steht für eine gewisse Stabilität, obwohl nicht sonderlich beliebt. Aber er scheint für viele Thais sowas wie ein notwendiges Übel zu sein mit dem man sich arrangieren kann.

Ich denke es gibt in jeder Gesellschaft einen Teil der eher konservativ unterwegs ist, sich lieber mit Nachteilen arrangiert als das Risiko einer Veränderung eingehen zu wollen. Diese Menschen findet man selbst noch in viel schlimmeren autokratischen Terroregiemen. Auch als Expat lebt es sich möglicherweise ganz gut in solchen Ländern und als Gast hält man die Füße still und malt sich lieber ein schöneres Bild vom Land, mit dem es sich besser leben lässt, als jemand der unvoreingenommener von außen schaut. Beispiele, die natürlich nie so ganz passen sind z.B. Südafrika während der Apartheid, oder südamerikanische Diktaturen. Gegenwärtig führe ich solche Unterhaltungen aber auch mit Freunden, Kollegen die als Expat in China arbeiten.
 
        #446  

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Member hat gesagt:
Ich denke es gibt in jeder Gesellschaft einen Teil der eher konservativ unterwegs ist, sich lieber mit Nachteilen arrangiert als das Risiko einer Veränderung eingehen zu wollen.
Die meisten Thais kennen ja nichts anderes als das sie " geführt" werden. Dazu dieses Kastendenken. Diese Menschen kann man nicht einfach umerziehen und Demokratie nach westlichen Maßstäben zu Grunde legen. Die jungen Leute die jetzt auf die Straße gehen stellen sich das wohl auch etwas zu einfach vor. Mir kommt es manchmal so vor als gehöre es zum guten Ton an solchen Demos teilzunehmen. Einen wirklichen Plan scheinen die aber nicht zu haben. Auch Demokratie will gelernt sein. Das es nicht damit getan ist eine Diktatur oder irgendwelche Machthaber zu stützen hat so mach anderes Land in der jüngeren Geschichte schon schmerzlich erfahren müssen.
Ich gebe dieser Bewegung keine große Chance. Und der General macht das inzwischen auch recht geschickt. Problem aussitzen scheint die Devise zu sein. Gelegentlich ein paar Zugeständnisse in Aussicht stellen und abwarten das die Bewegung sich totläuft.
Ein paar Veränderungen wird es wahrscheinlich geben. Gravierendes erwarte ich aber ( noch ) nicht.
 
        #447  

Member

Member hat gesagt:
Auch Demokratie will gelernt sein. Das es nicht damit getan ist eine Diktatur oder irgendwelche Machthaber zu stützen hat so mach anderes Land in der jüngeren Geschichte schon schmerzlich erfahren müssen.
So schwierig ist es nun auch nicht. Deutschland z.Bsp. ist gerade mal seit 70 Jahren eine Demokratie... :twisted:
 
        #448  

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Member hat gesagt:
So schwierig ist es nun auch nicht. Deutschland z.Bsp. ist gerade mal seit 70 Jahren eine Demokratie... :twisted:
Und andere Länder sind im Bürgerkrieg versunken, zb Libyen.....
 
        #450  

Member

Member hat gesagt:
Die meisten Thais kennen ja nichts anderes als das sie " geführt" werden. Dazu dieses Kastendenken. Diese Menschen kann man nicht einfach umerziehen und Demokratie nach westlichen Maßstäben zu Grunde legen. Die jungen Leute die jetzt auf die Straße gehen stellen sich das wohl auch etwas zu einfach vor. Mir kommt es manchmal so vor als gehöre es zum guten Ton an solchen Demos teilzunehmen. Einen wirklichen Plan scheinen die aber nicht zu haben. Auch Demokratie will gelernt sein. Das es nicht damit getan ist eine Diktatur oder irgendwelche Machthaber zu stützen hat so mach anderes Land in der jüngeren Geschichte schon schmerzlich erfahren müssen.
Ich gebe dieser Bewegung keine große Chance. Und der General macht das inzwischen auch recht geschickt. Problem aussitzen scheint die Devise zu sein. Gelegentlich ein paar Zugeständnisse in Aussicht stellen und abwarten das die Bewegung sich totläuft.
Ein paar Veränderungen wird es wahrscheinlich geben. Gravierendes erwarte ich aber ( noch ) nicht.

Sicherlich spielt auch die digitale Vernetzung eine Rolle. Die jungen Leute können sich viel einfacher im Ausland informieren und werden möglicherweise auch von ihnen beeinflusst, bzw. unterstützt. #MilkTeaAlliance usw.

Member hat gesagt:
So schwierig ist es nun auch nicht. Deutschland z.Bsp. ist gerade mal seit 70 Jahren eine Demokratie... :twisted:
Der erste Versuch mit der Weimarer Republik ist allerdings gescheitert.

Member hat gesagt:
Und andere Länder sind im Bürgerkrieg versunken, zb Libyen.....
Libyen als negativ Beispiel, Tunesien eher positv, wenn man den arabischen Frühling betrachtet. Allgemein gab es in den letzten 20 Jahren aber ein Trend weg von der Demokratie als gelebte Staatsform. Das ist leider so.
 
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