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Das erinnert mich an eine sehr kurze Dame, 1,4 in Phnom Penh. Die arbeitete 2015 als freelancer im Golden Sorya Mall. Danach hat dann eine merkwuerdige Internetpersoenlichkeit, Peter Storm, sich ihrer angenommen. Jedenfalls schrieb er ausfuehrlich auf dem nightwing Forum in der Kambodscha Sektion und stellte auch Fotos ein. Der hatte laufend Aerger wegen naheliegenden Irrtuemern.Member hat gesagt:@beachwalker Ich erinnere mich vage an den ersten Teil. Dort wurde ein großer Farang gezeigt, der mit einer deutlich kleineren Thai eine Straße entlang lief, Aufnahme von hinten, und, wenn ich mich recht entsinne, wurde genau an dieser Stelle von deutschen Pädokriminellen gesprochen. Das war die erste Sequenz, die mich gestört hat und ich sehe darin zwei Punkte subtiler Meinungsbildung:Beide Dokus haben Inhalt, das bezweifle ich nicht, aber was mich halt stört ist, dass hier alles über den Kamm Pädophilie geschert wird und halt die immer wiederkehrende Aussage, dass die Prostitution in Pattaya mit der strafrechtlich relevanten und verbotenen Prostitution nach dem Thai Penal Code gleichgesetzt wird. Der Thai Penal Code differenziert hier ganz klar bei der Strafzumessung zwischen Kindern und Minderjährigen
- Es wird suggeriert, dass hier ein Kind gezeigt wird
- Es wird suggeriert, dass Pädokriminelle aus Deutschland kommen
Beim Punkt 2 bin ich mir nicht sicher. Die Geschichte geht vielleicht eher in Richtung von THailand als Ziel Paedokrimineller unter denen auch Deutsche sind. Die haben schliesslich auch den britischen Barbesitzer, der nicht gezeigt wurde, ausfuehrlich erwaehnt. Zudem die NGO, die von einem sehr breiten Problem und nicht einem deutschen Problem sprach. Dann auch noch das sexuelle Gewalt gegen Kinder in Thailand sehr verbreitet ist. Die Problematik von Kinderarbeit im Rotlichtviertel als Gefahrenpotential kam hinzu. Ich hatte nicht den Eindruck, dass hier Deutsche als eine besonders ueble Ausnahme dargestellt wurden.
Das Problem bei solchen Geschichten war frueher immer die Sorge um die Quote. Das war ein Hauptkritikpunkt. Das hat sich in den letzten 30 Jahren aufgeloest. Da schreit heute kein Hahn mehr nach. Solche manchmal billige Effekthascherei stoert natuerlich, aber dann soll eine solche Doku moeglichst viele ansprechen. Ungewollt war das nebenbei noch ein Werbefilm. Der wird der eine oder andere derart entsetzt hingeschaut und beschlossen haben, dass er sich den Skandal einmal genau aus der Naehe ansehen muss.
Was mir noch aufgefallen ist: Der Big Joke war auf Dienstreise in Frankfurt, d.h. er durfte international reisen, es gab Flugkosten und er musste keinen Urlaube nehmen. Woher man das weiss? Das ergibt sich aus dem Umstand, dass er sich mit den Leuten beim Konsulat getroffen hat. Mit anderen Worten die Reise war hochinoffiziell.
2. Ein westdeutsches Bundesland hatte zumindest vor Jahren eine Fachkraft des LKA nach Bangkok abgeordnet. Die Aufgabe der Person war es sicherzustellen, dass die Thaipolizei sauber arbeitete bei Faellen die Deutsche betrafen. Die Anzahl der Gewaltaten, insbesondere Vergewaltigungen, von Frauen durch Deutsche in BKK hatte anscheinend ein solches Ausmass angenommen, das die Massnahme gerechtfertigt war. Es ging darum Verfahrensfehler zu vermeiden, damit die Beweise auch vor einem deutschen Gericht standhielten. Daneben gab es gemeinsamen Patrouillen.
Was hat das mit der Doku zu tun? Es zeigt, dass die Thaipolizei sehr genau weiss, was zu tun ist in solchen Faellen, naemlich sich anzumelden usw. Das hat man bewusst nicht getan. Ziel war offensichtlich nicht die Foerderung der Strafverfolgung des Jammerlappens, sondern man brauchte seine schriftliche Erklaerung, dass es keine Bestechung gab. Das war der Zweck der Reise und das Interview mit dem NDR zielte in erster Linie auf die Thaimedien ab, die natuerlich die neue Doku wieder aufgreifen wuerden. Das Big Joke und seine Oberen diese Notwendigkeit sahen, laesst Rueckschluesse darauf zu, wie weit die Affaere nach oben reichte.
Ansonsten und noch einmal: Es gab erstaunlich viele Perspektiven in dieser Geschichte. Da kamen sehr unterschiedliche Stimmen zu Wort und der NDR hat den Thaimedien einen riesen Dienst erwiesen. Der Journalist wusste, wo er war und hat seine Schlaege gut plaziert.