Ich möchte mich hier etwas einbringen denn auch ich bekam mal vom Doc gesagt ich hätte nachweislich eine Insulinresistenz, zwar nicht direkt Typ 2 aber kurz davor.
Das sagte er mir Ende 2015 wo ich 205 KG wog = Babyelefant.
Bei mir gibt es keinerlei Anzeichen für eine genetische Veranlagung, keiner in meiner Familie war jemals so fett wie ich, ich hab mir das alles angefressen aus Frust und Langeweile. Zugegeben Frust und Langeweile beherrschen immer noch meinen Alltag, alles andere aber hat sich geändert auch wenn ich sicher noch den ein oder anderen hier ausm Forum stöhnen hören würde wenn ich im Flieger neben ihm sitzen müsste oder er neben mir. Denn ich bin nach wie vor kein Leichtgewicht.
Die Ärzte erklärten mir in den folgenden Wochen welche Wege sie für mich nur für die richtigen hielten und der Klugscheißer in mir erteilte allen eine Abfuhr und meiner Hausärztin musste ich sogar unterschreiben das sie mich über die Folgen aufgeklärt hat. Was sie damit bezwecken wollte weiß ich nicht, rechtliche Absicherung oder vielleicht ein weiterer Versuch mich einzuschüchtern und zur "Vernunft" zu bringen. Sie schlug mir dringlichst vor doch mal in der Adipositas-Station einer unserer Krankenhäuser vorstellig zu werden, dort treffen sich 1x im Monat ehemalige, aktuelle und zukünftige Patienten bzw Interessierte wenn es um das Thema Magenverkleinerung geht. Ganz ehrlich ? Ein Abend reichte mir um für mich zuklären das ICH DAS NICHT WILL. Neben riesigen Erfolgen bei den einen auch riesige Nebenwirkungen bei den anderen. Das wollte ich einfach nicht.
ich wühlte ich also durch die Foren und die erste "Diät" die mir zusagte war die anabole Diät. Hört sich gut an, 5-6 Tage Verzicht und dann ein Cheatday. Solch ein Produkt verkaufen einem auch diese Typen ausm Fernsehn die dich KRASS oder SEXY machen wollen. Ich denke viele hier kennen Detlef und Daniel ausm Fernsehn.
Das Motto ist das gleiche wie immer, Diät + erlaubtem Cheatday + Sport. Wobei wenn man sich genauer einliest man feststellt das auch auf den gesunden Menschenverstand gezielt wird und der Cheatday nicht so ausfallen sollte wie ihn sich manch ein Fettleibiger vorher vorgestellt hat

Für mich war das nix.
Anabole Diät generell und kurz ist für Profisportler okay als Wettkampfdiät über kurze Zeit um die Optik zu optimieren. Aber auch langfristig nicht geeignet. Was natürlich viele anders sehen und sie monatelang betreiben.
Über die anabole Diät und etwas Unterstützung eines Forums, dem ich aber mittlerweile den Rücken gekehrt habe weil dort einige Kohlenhydrathasser ihr Unwesen treiben und gerne mal Abnehmwillige, die es keto-vegetarisch oder gar keto-vegan versuchen wollen, regelrecht anfeinden bin ich zur Ketogenen Diät gekommen wobei "Diät" einen falschen Eindruck erwecken konnte. Denn Keto alleine macht nicht schlank, man kann auch zunehmen und wie bei allen Diäten kommt es nur aufs Kaloriendefizit an. Zugegeben ich ernähre mich sehr stark tierisch aber ich lasse jedem seinen Willen wenn er es ohne tierische Produkte versuchen möchte. Keto-vegan ist durchaus machbar aber nichts für mich, Keto-vegetarisch mache ich immer im Wechsel weil bei mir als Nebenwirkung die Harnsäure erhöht ist was aber nicht nur dadurch begründet ist weil ich viel Fleisch esse denn auch beim Abbau von viel Körperfett entsteht viel Harnsäure. Ich nehme also manchmal Allopurinol und manchmal nicht. Ich komme grade erst aus einer vegetarischen Phase und hab das Blut checken lassen und die Harnsäure war nur minimal erhöht. Jetzt geht es aber wieder ins die Fleischfresserphase und da wird es wieder Pflicht Allopurinol zu nehmen. Einen Nierenstein (4mm) hatte ich bereits und die Schmerzen waren für mich mit nichts vergleichbar was ich bis dahin erlebt habe aber ich bin ja noch jung :/
Und was hat das alles nun mit Diabetes zu tun ? Naja, ich selbst sehe mich als nicht betroffen weil ich offiziell nie Diabetes hatte, nur kurz davor stand und morgens nüchtern schon einen extrem hohen Blutzuckerwert aufweisen konnte. Wir haben in dem gesagten Forum aber sehr viele gehabt die an Typ 2 litten und durch strickte Ernährungsumstellung ihre Medikamente signifikant reduzieren oder komplett weglassen konnten. Leider muss ich aber auch sagen das bei einigen keto absolut nichts bringt, scheinbar aber da bin ich nicht 100%ig abgesichert wenn es um genetische Diabetesveranlagung ging. Aber diejenigen die sich wie ich, ihr Diabetes selbst angefressen hatten, denen ging es meistens wenn auch nicht immer, mit keto, deutlich besser.
Keto ist aber nicht so leicht für den Durchschnittsdeutschen denn der liebt sein Bier, seine Bratkartoffeln und sein Brot. Ich habe viele daran scheitern gesehn, was ich selbst zugegeben nicht so recht nachempfinden kann aber auch ich weiß das ich eine gewisse Zuckersucht habe und auch noch lange nicht "clean" bin. Alle paar Monate erlaube ich mir Zucker zu essen und ich merke jedesmal die gleiche Reaktion, nämlich das ich komplett die Kontrolle verliere und Zucker wie eine Art Droge wirkt. Anfangs toll, mit der Zeit macht sich aber Frust breit. Zucker stufe ich als generell böse ein aber nicht generell alle Kohlenhydrate. In Verbindung mit Sport oder höher körperlicher Anstrengung aller Art finde ich Kohlenhydrate okay weil sie eben auch ziemlich zeitnah verbrannt werden. Schlecht ist es aber aus meiner Sicht als wenig aktiver Mensch sich ständig Zucker reinzuknallen, am schlimmsten noch wenn es ein KH/Fett-Gemisch (wie Chips) ist und für mich gelten alle Kohlenhydrate iwie als Zucker weil sie im Körper, mit wenigen Ausnahmen, alle zu Glucose werden und das Insulin ausflippt. Mehrwertige Alkohole z.B. sind auch nur KH aber je nach Art kann der Körper sie nicht oder nicht komplett verwerten. Siehe Xylit oder Erythrit.
Heute bin ich zugegeben immer noch fett in meinen Augen aber ich fühlte mich leider die letzten 2 Jahre sehr wohl mit meinen 120 KG. Ich weiß das ich immer noch ein Risikopatient bin und das ganze Viszeralfett zwischen meinen Eingeweiden echt problematisch werden kann. Aber ich bekomme den Arsch mal wieder nicht hoch und Sport hilft mir nicht bei der Abnahme. Klar da ist der Muskelaufbau, der auf der Waage dann dafür sorgt, das es so aussieht, das man nichts abnimmt aber bei mir ....... ich mag Sport einfach nicht, ich mache ihn nur weil ich damit erfolgreich meine Rücken- und einige Gelenkschmerzen in den Griff bekommen konnte aber ich hab kein Interesse daran viel Muskelmasse aufzubauen denn es ist mir schlichtweg zu anstrengend und zeitintensiv und mit dem Alter wird es immer schwerer die Muskelmasse zu erhalten. Ich bin da einfach zu faul. Ich sehe lieber "normal" aus was heute ja eher nicht so im Trend liegt. Von "normal" bin ich aber noch etwa 20/30 KG entfernt
Aber meine Insulinresistenz bzw die drohende Insulinresistenz ist komplett weg. Mein Blutzucker morgens nüchtern ist vorbildlich, meine Blutfettwerte sind vorbildlich, meine Fettleber ist kaum noch vorhanden usw usw. Zugegeben sind meine erzielten Ergebnisse selbst für meine Hausärztin eine kleine Sensation denn sie hatte bisher nach eigener Aussage nie viel von solchen Extremdiäten gehalten. Mein Angiologe ist ebenfalls erstaunt denn durch meine vielen Operationen an den Beinen hat man mir mein Lymphsystem ziemlich zerschossen aber wenn ich ketogen lebe habe ich viel seltener diese extremen "Wassereinlagerungen" die ich damals hatte. Kompression und Lymphdrainage brauche ich aber trotzdem außerhalb des Regelfalls 2x die Woche. Im Winter eher weniger aber im Sommer definitiv denn nicht nur die Ernährung ist schuld an geschwollenen Beinen.
Ich würde Euch was zu lesen geben und verlinken aber ich muss wirklich noch mal dringend darauf hinweisen hier keine Selbstexperimente zu versuchen.
Man kann von Ärzten halten was man will aber macht das nicht ohne ihn vorher zu konsultieren.
Meine alte Hausärztin war auch total dagegen, also hab ich mir ne neue gesucht, die neue war skeptisch und ist jetzt ein Fanboy, lebt selbst LowCarb
Link 1
https://www.primal-state.de/ketogene-ernaehrung-bei-diabetes
Hier gibt es Verweise zu einigen Studien, es gibt eine Erklärung die für Laien verständlich sein sollte, vielleicht aber fachlich nicht 100% korrekt ist.
Es sind einfach grobe Hinweise und Erklärungen wie was funktionieren kann.
Natürlich ist die Seite kommerziell, Primal-State hat unglaubliche viele Produkte im Sortiment die recht hochpreisig sind und wahre Wundermittel in der Ketose bewirken sollen, ich halte davon nix aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge.
Link 2
Visual Guide – the Best and the Worst Drinks - Diet Doctor
Ein kleiner Guide das man nicht generell auf Alkohol verzichten muss wenn man Keto macht ( ausgenommen vielleicht bei Diabetikern)
Link 3
Keto als Testosteron-Booster? - KetoUp Blog
Nebenwirkungen positiver und negativer Natur, hier jetzt Testosteron was vielleicht bei einigen älteren Kandidaten hier im Forum ein Problem darstellt in Bezug auf ihrer Standfestigkeit, Frauen hingegen freuen sich evtl nicht über viel Testosteron aber der Bart steht ihr gut
Link 4
Keto-Grippe bei der Ernährungsumstellung, was nun? - LCHF Deutschland
Keto-Grippe, man fühlt sich anfangs teilweise wie in einer Grippe, totkrank, das ist nicht ganz gleich aber wird oft verglichen mit einem kalten Entzug. Der Körper schreit nach Kohlenhydraten und ich Arsch, gebe ihm keine. Bei Menschen die generell weniger Zucker konsumieren oder vorher als Vorbereitung LowCarb machen kann es auch sein das sie überhaupt keine grippeähnlichen Symptome zeigen. Hier ist es schwer eine Empfehlung zu geben wann man mit dem Verzicht anfangen sollte aber ich tendiere dazu zu sagen das man es nicht tun sollte wenn man die nächsten Tage hart körperlich oder geistig gefordert ist.
Link 5
Ketose Mundgeruch - hier erfährst Du was wirklich hilft
Ein sensibles Thema, denn manche von uns fangen an zu stinken wenn sie sich ketogen ernähren. Ihr kennt es sicherlich von den Thais die gerne sagen das die Europäer stinken, das liegt maßgeblich aber nicht an fehlender Hygiene (naja okay bei manchen schon) sondern auch daran was sie essen und Ketose kann da ein Problem werden. Bei mir kommt es anfangs immer vor aber wenn die Ketoadaption vorranschreitet und der Körper nicht mehr planlos sondern zielgerichtet Ketone produziert ist mein Geruch weg.
Mundgeruch ist aber nicht die einzige Möglichkeit des Körpers sich des lästigen Ammoniaks zu entledigen, er wird es auch über den Schweiß und den Urin los. Mein Urin riecht anfangs immer so als könnte er sich durch die Keramik fressen. Vor allem wenn ich mal wieder zu wenig trinke.
Achja und da wäre ja noch die Ketoadaption
Strunz - Die Keto-Adaption