Deutschland Die ersten Abenteuer meines Cambodia Girls in Deutschland

  • Ersteller
        #311  

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@benzel: Was soll ich schreiben - einfach nur vielen Dank & Gruß

sharky
 
        #312  

Member

Member hat gesagt:
....... Asiaten haben ein ganz anderes Verhältnis zu alten Menschen, wie wir hier in DACH , ......

Da hast Du vollkommen recht. Die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Eltern zu übernehmen, dabei das eigene Ego hintanzustellen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen, ist in Asien bestimmt ausgeprägter als bei uns. Meine Mia hat sich trotz eines anstrengenden Jobs in gehobener Position um ihre Mutter (der Vater verstarb recht früh) bis zu ihrem Tode sehr gekümmert. Dabei konnte ihre Mutter sie nicht wirklich leiden.
Auf mich hat das "abgefärbt". Ich tue jetzt wirklich mein Bestes, ohne mich (innerlich) darüber zu beschweren, dass trotz vieler Geschwister die Aufgabe an mir "hängen bleibt". Es geht einfach darum, dem Leben und damit den eigenen Eltern den Respekt zu erweisen.

@benzel: Schön, dass Du weiter berichtest. Ich lese gerne mit.
 
        #313  

Member

Auch von mir Danke fürs weiterführen Deines Berichtes. Deine Erzählungen gehen mitten ins Herz....warum? Weiss ich auch nicht....weil sie von Herzen kommen ist meine einzige Erklärung!! Dieser Verlust und auf der anderen Seite die Zuneigung von Rex, muss es wohl sein.
Ich wünsche euch beiden nur das beste!
 
        #314  

Member

Je mehr wir zusammen sind , ob nun in Thailand , Kamboscha , oder auch in Deutschland, drängt sich natürlich immer mehr die Frage auf, wie geht es mit uns weiter ? Das bringt mich die eine oder andere Nacht immer mehr ins grübeln. Mir geht es gut mit Rexa, aber habe ich Power die Familie zu führen , sie zu heiraten ? Was zwangsläufig damit verbunden wäre , die Vaterrolle für Ihre Kinder zu übernehmen. Dies ist eine unglaubliche Verantwortung, habe ich ja hier schon mal angedeutet. Eine sehr fordernde Aufgabe wahrscheinlich für den Rest meines Lebens,
die Jungs sind 5 & 10 Jahre alt , also noch ein bischen hin, bis sie Erwachsen sind, dann endet nicht zwangsläufig Verantwortung und
Unterstützung.
Die Reißleine zu ziehen und die Beziehung zu beenden, ist natürlich die traurige Version , bei allem was wir schon zusammen erlebt haben. Klar ist, eine Entscheidung muss her und es kann nur eine der zwei vorgenannten Varianten geben, ich muss Farbe bekennen, aber
welche. Unsere Beziehung ist weit über eine Bettgeschichte hinaus gewachsen. Ohne Rexa in meine Gedanken einzubeziehen, treffe ich
die Entscheidung , dass ich mich im Frühjahr 2018 für eine der beiden Varianten entschließen werde.
Wenn es die Variante der Trennung wird, werde ich sie dennoch finanziell unterstützen , für den weiteren Ausbau Ihres Geschäftes in Phnom Penh, bis sie sich und Ihre Kinder davon ernähren kann. Ich werde sie sicher nicht fallen lassen, da könnte ich nicht in den Spiegel schauen.
Das bin ich nach all unserer Zeit schuldig, auch der großen Armut bewust, die in Kambodscha herscht.

So spiele ich immer und immer wieder beide Versionen durch, spreche auch viel mit @Edding und Freunden über dieses Thema, auch er meint, ich sollte Stellung beziehen. Er würde ja am liebsten in Jomtien , eins seiner Nachbargrundstücke mit auch einer schöner Villa drauf kaufen und mir hier eine faire Untervermietung anbieten. Das würde auch für beide Varianten passen und auch meinem Wunsch entsprechen meinen Lebensmittelpunkt so zu teilen, dass ich mich in den kalten Monaten aus Deutschland für fünf bis sechs Monate komplett verdrücke . Habe ich in den letzten 4 Jahren mit 8 Langzeitreisen nach Südostasien Blut geleckt und es gibt noch sehr viel zu sehen.
Jomtien, ist in Thailand ein sehr gute Adresse, was die medizinische und allgemeine Versorgung anbelangt , FC um die Ecke , gemütliche Bars vor Ort, da kann man es ausklingen lassen.

Aber weiter zum Zeitpunkt des Berichtes.
Hier mal noch ein paar Bilder aus unserer Hauptstadt. Mein Vater hat sich natürlich sehr gefreut und wir hatten wieder ein paar schöne Tage bei meinen Eltern, wer weiß wie lange das noch geht !

Bei klarem Himmel machen wir einen Tripp in die Stadtmitte.
Dieses mal fahren wir auch auf den Ostberliner Fernsehturm, im Hintergrund des roten Rathauses aufragt links vom Alex .

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Oben dann mit Sicht zum Brandenburger Tor und Tiergarten, Richtung Westberlin. Von hier oben kann ich Rexa besser die Trennung
der Stadt erklären und diesbezüglich die Geschichte der Deutschen, ähnlich wie die der Koreaner.
Wobei diese bisher kein Happyend haben.

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Zuletzt bearbeitet:
        #315  

Member

Ein großartiges Ereignis in unserer Familie bekommt Rexa dann noch mit, bevor sie nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland mit vollen Koffern , prall gefüllt mit Geschenken wieder abreist.
Ich werde Opa !! Am 3. März bringt meine Tochter mein erstes Enkelkind auf die Welt, wie es der Zufall will hat Mutter und Kind am gleichen Tag Geburtstag und um den noch einen drauf zu setzen hat dann auch mein Vater am 3. März Geburtstag. Was für eine Freude.
Man hört ja ab und zu , dass zwei Generationen aus einer Familie am gleichen Tag Geburtstag haben, aber drei Generationen am gleichen Tag, dass ist echt selten.
Da dieser Besuch von Rexa sich nicht sehr von dem aus dem letzten Winter unterschieden hat, gibt es da auch nicht viel zu berichten, spannender wird natürlich die Frage wie geht es weiter mit uns.

Schatten brechen auf:

Im April 2018 ruft mein Bruder mich an einem Freitag an und teilt mir mit, dass unser Vater sehr Krank ist und die Magenspiegelung ergeben hat, dass er Magenkrebs hat. Mein Bruder ist ein sehr erfahrender, Spezialist als Bauchchirurg und meint unser Vater muss schnell operiert werden, er hat schon alles organisiert und das ganze an einem ihm gut bekannten Kollegen übergeben. Mein Bruder selbst hat diese OP schon x-fach gemacht.
Er hat sich von seinem Krankenhaus 3 Wochen beurlauben lassen, danach sollte ich dann die Pflege übernehmen.

Das kam so unfassbar plötzlich und aus heiterem Himmel, vor zwei Monaten war er noch total Fit, ich buchte sofort einen Flug , ein paar Stunden später bin ich im Elternhaus. Die Stimmung ist gedrückt, aber mein Vater hat sich gut unter Kontrolle und möchte mit seinen beiden Söhnen alles geregelt wissen, für den Fall, dass er an dieser schweren Operation stirbt.
Er war immer mein Fels in der Brandung, es fällt mir sehr schwer die Tränen vor Ihm zu halten und stark zu sein. Es kam so unfassbar plötzlich, er hatte gerade eine Schiffsreise zum Nordkap gebucht, wie er mir vor ein paar Tagen stolz am Telefon berichtete.
Er hatte so viel Elan im Alter.
Am Sonntag Abend wollte ich zurückfliegen. Unglaublich schwer war dann der Abschied , wie mein Bruder und Vater mich zur S Bahn brachten und ich meinem Vater in den Arm nahm. Als ich mich drehte und das S Bahn Gebäude betrat ließ ich die Tränen in Strömen laufen , die sich da aufgestaut haben. Das war der schwerste Weg meines Lebens , morgen kommt mein Vater ins Krankenhaus , übermorgen wird er operiert und stirbt vielleicht und dann sehe ich Ihn nie wieder. Tod , er ist so unfassbar grausam und endlich.
Während der OP wird entschieden , ob der Magen ganz entfernt werden muss , dann sind die Laborwerte entscheidend wie aggressiv der Krebs ist und ob er noch Wochen oder gar Monate leben kann. Mein Bruder sah es als seine Pflicht an , dass so klar auszusprechen und
uns aufzuklären.
Wie benebelt stieg ich in die S Bahn und ich konnte die Tränen weiter nicht halten, die Außenwelt nahm ich gar nicht war. Ich rief Rexa an, aber wenn ich was sagen wollte kam mehr wie ein Schluchzen nicht raus, ich war nicht in der Lage zu sprechen.
In Tegel ging es nicht weiter, alle Flüge Richtung Westen waren wegen heftiger Unwetter gestrichen, ich fuhr zum Hauptbahnhof um dann mit dem ICE weiter zu kommen, der machte auch schlapp und musste getauscht werden. Im Frankfurter Flughafen holte ich dann mein Auto ab und um den ganzen einen drauf zusetzen , erwischte ich eine Fotoampel die gerade auf rot schaltete und ein tolles Foto von mir machte,
wie ich später zu sehen bekam.
An einem anderen Tag hätte ich mich über so viel Pech aufgeregt, aber es gibt wahrlich andere Probleme im Leben.
 
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        #316  

Member

Ja, solche Situationen zeigen wieder die Realitäten im Leben... vielen Dank, dass du weiter schreibst.
 
        #317  

Member

Die OP bei meinem Vater verläuft normal, mein Vater kommt ganz gut zu Kräften, aber sie müssen den Magen komplett entfernen,
da war nichts mehr zu retten. Laut meinem Bruder, ist es dann in den ersten 6 Tagen entscheidend, dass die Nähte zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm halten und zusammenwachsen. Am sechsten Tag , es ist Sonntag, mein Bruder fährt zu meinem Vater und der klagt über sehr große Schmerzen, mein Bruder lässt den Diensthabenen Arzt rufen und erklärt dem, er müsse den Chefarzt aus seiner Freizeit holen, mein Vater gehört dringend wieder geöffnet , die Nähte würden nicht halten. Flüssigkeit tritt lebensgefählich in den Bauchraum und verursacht die Schmerzen. Als mein Bruder das mit Nachdruck fordert, schwingt der Arzt sich ans Telefon, der Chefarzt kommt und macht sofort die Not OP.
Mein Vater hat da echt Pech gehabt, es war der 6. Tag und in seinem Alter setzte ihm diese 2. OP unglaublich zu , er erholte sich sehr langsam.
Nun hieß es ganz einfach Daumen drücken.

Ich telefonierte in dieser Zeit auch öfters mit @Edding , oder wir trafen uns auf Skype. Es war klar, dass ich unter diesen Umständen keinesfalls nach Thailand, oder Kamboscha kommen konnte , meine Reisen waren erst einmal auf Eis gelegt.
Ich traf schon meine Vorkehrungen um übergangsmäßig im Elternhaus in Berlin zu wohnen und meinen Bruder abzulösen.
@Edding meinte bei Ihm ist alles im Lot und ich sollte mich erstmal um meine Eltern kümmern , was priorität hat.

Eine weitere wichtige Entscheidung musste her, wie geht es mit Rexa weiter, es gab nur eine einzige logische Konsequenz , dass war zu
heiraten.
Völlig unspektakulär machte ich dann unter diesen Umständen meinen Hochzeitsantrag in einemTelefonat über den Facebook messanger.
Das hatte ich mir auch deutlich schöner und romantisch ausgemahlt, aber dies war unter diesen Umständen nicht möglich.

Rexa war natürlich völlig aus dem Häuschen, schnell wurde die Entscheidung getroffen, dass ich für sie eine Einladung zur Hochzeit sende.
Sie hatte Beziehungen zur Botschaft in Phnom Penh und würde , da mal ausgraben was so Bürokratisch auf sie zukommt.
Ich setzte mich dann auch gleich mit dem Ausländeramt und dem Standesamt in Verbindung und machte mir dort Termine.
Alle freuten sich gewaltig , mein Vater meinte, dass ist eine gute Frau und im Kopf war er total fit und wir besprachen die Bürokratie und
Termin über Skype. Das ganze sollte schnell über die Bühne laufen, denn die Uhr tickte für mein Vater, das Ende seiner Lebenszeit
nahte und unsere geplante Hochzeit erfüllte ihn noch mit großer Freude.
Also meldete sich Rexa sofort für den A1 Deutschkurs am Goethe Institut in PhnomPenh an und wir ließen alle möglichen geforderten
Dokumente von Ihrer Seite übersetzen und beglaubigen.
Da gab es einiges zu tun.
In der zweiten Maihälfte zog ich erst einmal auf unabsehbare Zeit ins Elternhaus, übernahm die Pflege meiner Mutter und die Besuche im
Krankenhaus. Ich machte Termin beim zuständigen Ausländeramt und bat schriftlich, wie mündlich um ein beschleunigtes Verfahren , wegen
unserer schweren, familieren Situation. Meine Mutter hatte ich jetzt immer am Bein, sie bedarf Pflege rund um die Uhr , 7 Tage die Woche
24 Stunden am Tag. Nun erkannte ich in vollen zügen , was mein Vater mit ihr leistete. Ich hatte zwar eine Haushaltshilfe, die zwei - bis dreimal die Woche kam, aber die Pflege meiner Mutter machte ich selbst.
Klar und abgesprochen war in unserer Familie, keiner wird in ein Heim kommen, Testament , Vollmachten und Patientenverfügungen waren geschrieben und es würde auch niemand an lebenserhaltende Maschinen kommen.
Im Juni konnte ich dann meinen Vater nach Hause holen, nun hatte ich zwei alte , kranke Menschen zu pflegen, dass ging morgens mit dem
abduschen los, aber man gewöhnt sich dran, dennoch ein unfassbarer Vollzeitjob, der einem oftmals keine Erholung gönnt und mich völlig
ausbrannte. Hier erklärt sich auch meine Null Zeit für das TAF , um an meinen Berichten zu schreiben.

Toll war diese Zeit insbesondere mit meinem Vater, er war unglaublich dankbar wie ich mich um ihn und seine Frau kümmerte.
Ich stöhnte über die Bürokratie in Deutschland eine Ausländerin zu heiraten, eines morgens sagte mein Vater, heiratet in Dänemark ich
habe mich heute Nacht belesen im Netz. Ich antwortete , dass ich davon auch schon hörte , gemeinsam setzten wir uns an den Computer
und tüftelten dieses Vorhaben aus. Ein Tag später war klar, wir werden uns in Kopenhagen trauen lassen, dass ist viel , viel einfacher wie in Deutschland !
Das mit dem Hochzeitsvisa ging dann auch relativ zügig und ich konnte Rexa in der zweiten Junihälfte , diesmal in Tegel abholen.
Für mich war das auch höchste Zeit, die Pflege meiner Eltern saugte mich völlig aus, sie wird mir eine unglaubliche Hilfe sein.
 
        #318  

Member

:super: und Respekt...
Ich wünsche euch ehrlich, alles Gute für die Familie und die Zukunft!
Du hast es richtig so gemacht...🙏🙏🙏
 
        #319  

Member

Das ist unglaublich, ich weine hier.
 
        #320  

Member

Respekt @benzel
ja das sind verdammt schwierige Aufgaben wenn man seine Eltern, oder auch nur einen davon, selbst pflegt.
Wer das nicht kennt, kann da nicht mitreden und wissen welche schwere Bürde man auf sich nimmt.
Habe es selbst erfahren, aber leider mussten wir Vater ins Pflegeheim geben, sonst hätte meine Mutter über Kurz oder lang daneben gelegen.
Ich hoffe du hattest durch deine Rexa auch eine große Hilfe und viel Beistand.
Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit
 
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