Member hat gesagt:
Natürlich müssen dort auch keine Einkünfte versteuert werden.
Stimmt so definitiv nicht, zumindest nicht generell.
Es gibt steuerliche Vorteile, ja! Aber nicht für jeden, und auch nicht 0%.
Um von den Vergünstigungen zu profitieren muss das eigene Unternehmen in das IBCM (International business center of madeira)aufgenommen worden sein.
Vorraussetzung dafür ist, das man ein Unternehmen auf Madeira gegründet hat, in Form einer S.A, Lda. oder Holding. Was für die meisten nomaden (die als Einzelunternehmer tätig sind) nicht zweckmässig sein dürfte. Des Weiteren sind Investitionen in Höhe von 75K in zwei Jahren nötig, oder aber die Schaffung von 6 Arbeitsplätzen auf Madeira, um in das IBCM aufgenommen zu werden.
Seit 2013 besteht, sofern man alles erfüllt, dann ein Körperschaftssteuersatz von 5% (was sehr niedrig ist!), der reguläre Körperschaftssteuersatz auf Madeira würde 14,7% betragen, auf dem portugisieschem Festland 21%.
Ist man im IBCM sind jedoch Dividenden und Veräußerungen von Geschäftsanteilen Steuerfrei!
Ist man also nicht völlig neben der Spur und zahlt sich sein Gehalt der eigenen Gesellschaft in Form von Dividenden aus, ist zu mindest das eigene Gehalt steuerfrei, das Unternehmen selbst wird jedoch nach wie vor mit Körperschaftssteuer belegt.
Das Ganze wird aber für die meisten remote worker oder nomaden eh nicht in Frage kommen, denn wenn man schon vom klassischen Unternehmen weg will und in Richtung Gesellschaft schielt, gibt es bessere Standorte.
Die EU arbeitet jedoch auch daran diese Vergünstigungen abzuschaffen, bzw. werden seit Jahren Stimmen laut dagegen vorzugehen.
Man kann natürlich als remote worker oder nomade komplett steuerfrei leben, das geht ohne Probleme. Aber nicht permanent an einem Ort.
Desweiteren muss man ganz klar zwischen Arbeitnehmer und eigenem Unternehmen unterscheiden. Denn das Unternehmen muss nun mal irgendwo registriert sein, der Arbeitnehmer jedoch nicht! ;)
Madeira bietet Investoren ein günstiges Geschäftsumfeld mit vielen Vorteilen. Attraktive Steuervorteile machen Madeira zu einem reizvollen Wirtschaftsstandort.
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Nutz man die IBCM Lösung und sollte das eines Tages geändert werden, wird man sich, wie im Rest der EU auch, dann mit Wegzugsbesteuerung auseinandersetzen müssen! Was im Zweifelsfall sämtliche vorherigen Begünstigungen zu nichte machen kann.
Im Endeffekt ist die Entscheidung doch simpel : Man muss sich fragen was man will! In Land X leben und arbeiten, dann unterliegt man den Gesetzen dort und muss das letztendlich akzeptieren. Oder man will mobil sein, dann stellt man sich dementsprechend auf! Ob als Arbeitnehmer oder Unternehmer.
Als Arbeitnehmer ist das Ganze relativ simpel, für Unternehmer gibt es auch Sonderformen, Standorte fürs Unternehmen die nur inländische Erträge besteuern z.B., hat man keinen Umsatz in solchen Ländern, zahlt man eben auch keine Steuern mit dem Unternehmen.
Unternehmensgründung im Ausland ist aber auch nicht immer "mal so eben".
Die klassische "Ein-Mann-Bude" ist definitiv einfacher und auch flexibler. Will man dann partout nicht besteuert werden, heißt es eben permanent mobil zu sein!
Wie gesagt, man muss wissen was man will.