Ich möchte bezüglich der Thematik "Buchung bei OTAs" auf einen aus meiner Sicht wichtigen Punkt hinweisen. Rechtlich gesehen schließt man mit den OTAs nur einen Vermittlungsvertrag ab. Vertragspartner für die eigentliche "Luftbeförderung" ist die jeweilige Fluggesellschaft, auf deren Namen das Ticket ausgestellt wurde. Ausnahmen sind nur Sonderflüge, bei denen zum Beispiel ein OTA speziell einen Flug für ein Championsleaguespiel auf eigenen Namen anbietet. Dann ist auch der OTA Vertragspartner für die Luftbeförderung.
Was resultiert aus diesem Umstand ? Sobald die Buchung abgeschlossen ist, seid ihr rechtlich genau so gestellt, als wenn Ihr den Flug direkt bei der Airline gebucht hättet. Wenn Ihr also zum Beispiel direkt die Hotline der Airline anruft, dürfen die Euch den Support nicht mit Verweis auf die Hotline des OTAs verweigern. Und wenn Ihr Euch auf der Website der Airline mit Euren Flugdaten anmeldet, könnt Ihr dort zu den Konditionen Änderungen vornehmen, Sitzplätze reservieren etc, so wie es in den Konditionen der Buchungsklasse Eures Tickets hinterlegt ist. Ihr müßt also nicht Änderungen, Sitzplatzreservierungen etc. zwangsweise gegen einen zusätzlichen Preisaufschlag des OTAs durchführen lassen und auch gegebenenfalls nicht eine kaum erreichbare Hotline des betreffenden OTAs anrufen.
Bezüglich der Ticketbearbeitung über die Website der jeweligen Airline hatte ich in der Vergangenheit auch schon immer die Erfahrung gemacht, dass man sich mit der PNR oder der Eticketnummer und den eigenen Nachnamen problemlos einwählen und zum Beispiel nachträglich Sitzplatzreservierungen vornehmen konnte. Testweise hatte ich auch schon einmal eine Flugumbuchung (Änderung Abflugdatum) bis zur Eingabe der Kreditkartennummer durchgetestet. In dem Fall war es auch in der Praxis tatsächlich möglich, eine Flugänderung ohne Beteiligung bzw. Aufschlag des OTAs durchzuführen.
Anders sah es in der Vergangenheit bei den Hotlines oder dem email Support der Fluglinien aus. Diese haben früher häufig widerrechtlich den Support mit Verweis auf den Support des jeweiligen OTAs verweigert. Vor zwei oder drei Jahren ist aber Air France von einer Verbraucherzentrale erfolgreich für diese Praxis abgemahnt worden. Soweit mir bekannt ist, halten sich nun auch alle Airlines daran und lehnen keine Anrufe bzw. Mails von OTA Kunden mehr ab.
Was heißt das in der Konsequenz ? Spätestens ab Erhalt der PNR Nummer ist man auch als OTA Kunde genau so gestellt, als wenn man direkt bei der Airline gebucht hätte. Sinnvoll ist es daher - wie bereits von @Chris3260 erwähnt - einen OTA zu nutzen, der direkt die Buchung weiterleitet und einen innerhalb von Minuten die PNR der Airline übersendet. In dem Moment ist dann auch schon der OTA rechtlich gesehen aus dem Spiel. @Chris3260 hat diesbezüglich schon auf Expedia verwiesen. Ich selbst habe in den letzten Jahren häufiger über Cheaptickets gebucht. Auch bei denen habe ich immer innerhalb von nur wenigen Minuten die PNR der Airline erhalten.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass man fast immer auch mehr als nur ein paar Euro über die Buchung bei OTAs sparen kann. Dies hat aus meiner Sicht zwei Gründe:
Häufig bieten Airlines besonders günstige Kontigente nur über OTAs an. Dies ist mir zum Beispiel bei KLM / Air France schon häufiger aufgefallen. Der von mir kürzlich über einen OTA für 575 EUR gebuchte Gabelflug "Düsseldorf --> Nairobi / Mombasa --> Düsseldorf" hätte bei einer Direktbuchung über KLM oder Kenya Airways jeweils über 900 EUR gekostet.
Darüberhinaus haben mittlerweile die Flugportale wie flug.idealo.de, Momondo.de, kayak.de etc. eine so große Marktmacht, dass viele Airlines und auch OTAs erhebliche Preisnachlässe gewähren. Rufe ich zum Beispiel einen Langstreckenflug über eine der genannten Flugsuchmaschinen und nicht direkt über den betreffenden OTA auf, ist dieser i.d.R mindestens schon 30 EUR günstiger als bei einem Direktaufruf beim OTA und mindestens zusätzliche 100 EUR günstiger als bei einer Direktbuchung bei der Airline.
Ich würde meine durchschnittliche Ersparnis in der Vergangenheit bei meinen Eco Langstreckenflügen im Vergeich zu einer Direktbuchungen bei derselben Airline oder einer anderen Airlne mit vergleichbaren Flugzeiten auf durchschnittlich mindestens 150 EUR, vermutlich aber noch etwas höher einschätzen.