Thailändisch lernen

Freiheit, Frauen und glücklich sein

        #91  

Member

@nowandnow

Du schreibst etwas zu mir und meinem Verständnis zum Wert der Freiheit. dann bist Du Dir nicht genau sicher, wie ich das konkret einordne. Damit zeigst Du Sensibilität und Behutsamkeit im Umgang.

Gefällt mir.

Ich werde mich einmal zu meinem Verständnis versuchen hierzu zu erklären, schliesslich ist der Begriff Freiheit ja auch in der Überschrift dieser Geschichtenanreihung erwähnt - zu Recht.

Freiheit ist mir in der Tat ein zentraler Wert. Er stammt in seiner Umsetzung und im Charakter seiner Umsetzung aus dem Abendland - mindestens so wie ich ihn verstan den wissen will.

Ich kann dazu verschiedene Literaturhinweise geben.

Nehmen wir einmal Jack London exemplarisch heraus: er ist einer meiner liebsten Schriftsteller. Seine Darstellungen der Lebensentwürfe von einsam herum ziehenden Beobachtern - man kann sie Abenteurer nennen - finde ich absolut faszinierend.

(Jack London) ...das Modell des aus jedem Korsett heraus fallenden Individums das sich erdreistet anstatt zu moralisieren und immer zu verändern zu wollen durch scharfe Beobachtung Freiheitsfacetten aufzuzeigen, die uns zum Nachdenken anregen, ist ein gefundenes Fressen viel viel nachzudenken.

Nehmen wir hier den Roman "Der Seewolf". Wir kennen ihn alle aus einer unterhaltsamen Episode und Verfilmung, die immer zwischen Weihnachten und Neujahr in der Zeit unserer Kindheit lief: Klamma auf "Generation 70ger Jahre" Klamma zu (die kennen das. Die Serie lief lange nicht mehr).

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Charakteristische Szene

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Gute Verfilmung übrigens...das Buch ist indes im Längen besser, aber naja...


Hier erzählt ein Schriftsteller (Jack London) der Freiheit sehr sehr sehr schätzt von einer Figur, "dem Seewolf", der einen ganz anderen Freiheitsbegriff lebt und predigt:


Was ist der Seewolf?

Der Seewolf ist eine Variante der vorausgenommenen Spezies des Neoliberalen. Der Neoliberale sagt Freiheit, wenn er seine Entscheidungsspielräume auf Kosten vom Schwächeren skrupelos ausweitet. Er ist also auf der Kehrseite ein "anti Freier", da er die Freiheit seiner Mitmenschen beschneidet.

Die Frage stellt sich, ob das nicht ein natürlicher also "freier" Ablauf ist und man dieser Naturgewalt nicht freien Lauf lassen sollte. Das ist die Frage die gestellt wird wenn man beobachtet was "der Westen" momentan vollbringt indem er beispielsweise die Gewässer vor der afrikanischen Atlantikküste leerfischt und damit die dortigen Fischer und deren Angehörigen zum Untergang verurteilt:

Die können uns dann um Almosen anbetteln, die wir ihnen zuvor geraubt haben.

Ich starte hier keine umfassende politische Diskussion. Mir sind die linken Weltverbesserer zuwider, all diese Wagenknechts und Lafontaines mit ihrem nationalblochewistischen Post DDR Gelaber aus dem ich das eklatante Gegenteil jeden Freiheitsdenkens und nur die Fratze des autoritären Spiessbürgerstaates à la DDR erkennen kann.

Ich breche das einmal auf das Verhalten gegenüber Frauenabenteuern also "Männerspielen" und Verantwortung herunter. Sehr begrenzt, aber anschaulich und am Thema entlang führend.

Du hast mich gelobt für meine Kombination zwischen Freiheitsliebe und der Übernahme von Verantwortung.

Nun gut.

Danke dafür.

Ja, ich versuche diesem Modell gerecht zu werden.

Warum?

Würde ich das nicht und nur "meinen Spass" ausleben ohne nach rechts und links zu sehen, wäre ich gegen eine freie Lebensführung, denn:

Ich würde die Freiheit meiner Tochter maximal einschränken also auf deren Kosten meine Freiheit erweitern.

So etwas ist völlig indiskutabel und das nicht nur deshalb, da wir (meine Tochter und ich) nicht die selben Mittel haben uns zu verteidigen - man nennt das Chancengleichheit.

Chancengleichheit ist aber nur ein Aspekt: man muss auch nicht jeden Vorteil ausspielen, nur weil man das könnte.


Wichtiger ist:

Ich habe in mir einen Moral und einen emotionalen Kompass! Dieser Kompass ist auch das, was die Figur des Seewolfes als so lächerlich empfindet und nicht akzeptiert. Er ist.... ein Wolf ohne Gewissen und damit da er ja doch ein Mensch ist eine deformierte Kreatur.

Menschen, die ihre Freiheit auf Kosten amderer ausweiten sind in meinen Augen charakterlich deformiert und damit krank.

Davon gibt es viele. Ich für meinen Teil wäre völlig unfähig auch nur einen Teil meiner Spielräume zu geniessen, gingen sie zu Lasten meiner Tochter. Es hat etwas mit Liebe und Liebesfähigkeit zutun. Und auch darin bin ich frei.

Ich verzichte auf einen Teil meines Könnens, da dieser Teil meine Tochter unfrei machen würde. Freiwillig und aus Liebe. Nichts besonderes übrigens, aber es wird gewürdigt weil das ansich banal offensichtlich Normale nicht immer vorkommt.

Ich muss nur eine Balance finden im Leben insgesamt, diese Gewichte auszubalancieren:

Mein Bedürfnis nach Freiheit, das eine Urgewalt ist und in mir in roher ungeschliffener Form heraus bricht...

(ich pfeife auf jede Form feministischer Sichtweisen und komme mit vielen deformiert politisch korrekten Ansichten null klar. Aber vorsicht an der Bahnsteigkante und keinen Beifall von der falschen Ecke: AFD und Machospiessbürgerdenken, frauenfeindlich und sexistisch daherdonnernd finde ich genau so schlimm!

Ich liebe die Frau als Wesen und finde sie faszinierend. Ihren geruch, die Form, die Sinnlichkeit, die Zartheit, den oft verzweifelte Wunsch Leben zu bewahren während dessen so einige Männer Leben vernichten...Frauen sind mir heilig in ihrem dasein, keine Frage! Vielleicht bin ich aus der zeit gefallen, weiss ich nicht. Mein Frauenbild ist noch angereichert mit Verhaltensweisen die vor langer Zeit üblich waren ohne jedoch die hässlichen Komponenten dieser Zeit zu lobhudeln) .


...dieses Bedürfnis ist in einem ständigen Zweikampf mit meiner Haltung zu Fairness und menschlich liebevollem Verhalten. Man kann das als eine " innere charakterliche Gewaltenteilung " bezeichnen.


Ich muss nun arbeiten gehen.


Ich bin nicht immer glücklich, aber ich bin ein freier Mensch und ohne Freiheit, bin ich unglücklich. Das schliesst aber in meinem Fall die Freiheit meiner Umgebung ein, die ich mitdenke!

DESHALB hast Du mich in Deinem Lob trefflich erfasst.


Ja, das stimmt.

P.S. Sorry für die Tippfehler. Wenig zeit grad und ich tippe eh lausig.
 
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        #92  

Member

"
Ich liebe die Frau als Wesen und finde sie faszinierend. Ihren Geruch, die Form, die Sinnlichkeit, die Zartheit, den oft verzweifelten Wunsch Leben zu bewahren während dessen so einige Männer Leben vernichten...Frauen sind mir heilig in ihrem Dasein, keine Frage! Vielleicht bin ich aus der Zeit gefallen, weiss ich nicht. Mein Frauenbild ist noch angereichert mit Verhaltensweisen ,die vor langer Zeit üblich waren, ohne jedoch die hässlichen Komponenten dieser Zeit zu lobhudeln) .


...dieses Bedürfnis ist in einem ständigen Zweikampf mit meiner Haltung zu Fairness und menschlich liebevollem Verhalten. Man kann das als eine " innere charakterliche Gewaltenteilung " bezeichnen.""


wunderschön formuliert, Calvin..sprichst mir aus der Seele...freue mich ob dieser Worte..
Herzliche Grüsse
 
        #93  

Member

Ich werde nächste Woche 4 Tage frei nehmen und einen sehr alten Freund in Israel besuchen.

Ich mag zwar Dinge pragmatisch entscheiden, aber es ist nicht so leicht wie es sich liest. Mag sein, dass ich seit langem wieder einmal beten möchte. Würde mich wundern, denn ich bin sehr säkular.


אני מצטער


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        #94  

Member

Dein Bild der Frauen wurde auch in mir angelegt, deshalb kann ich da gut etwas mit anfangen. Deshalb kann ich deinen Bericht und deine Einstellung so gut nachvollziehen.
Aber mit dem Lied hast du mich voll erwischt. In dieser Stadt ist ein Spirit, der mich packt. Eine ungeheure Energie spüre ich in dieser Stadt. Ich kenne den deutschen Text des Liedes und ja es ist auch mein Lied.

Respekt für deine Story! :);)
 
        #95  

Member

Member hat gesagt:
...... Vielleicht bin ich aus der zeit gefallen, weiss ich nicht. Mein Frauenbild ist noch angereichert mit Verhaltensweisen die vor langer Zeit üblich waren ....

@Calvi: Gewiss bist Du aus der Zeit gefallen. Wer den "Seewolf" die rohe (natürlich gekochte) Kartoffel hat zerquetschen sehen, outet sich zwangsläufig als sozialisierter 70er, schlimmer geht´s nimmer. Ich kann damit leben .. (muss es auch :wink0:).

Und eine gewisse Galanterie im Umgang mit Frauen, das kommt immer an, überall, und es ist wirklich erstaunlich, was sich dann manchmal ereignet .....
 
        #96  

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Member hat gesagt:
Dein Bild der Frauen wurde auch in mir angelegt, deshalb kann ich da gut etwas mit anfangen. Deshalb kann ich deinen Bericht und deine Einstellung so gut nachvollziehen.
Aber mit dem Lied hast du mich voll erwischt. In dieser Stadt ist ein Spirit, der mich packt. Eine ungeheure Energie spüre ich in dieser Stadt. Ich kenne den deutschen Text des Liedes und ja es ist auch mein Lied.

Respekt für deine Story! :);)


Israel ist zerissen. Zerissenheit setzt Kreativität frei denn man muss wirklich originell sein um die Fliehkräfte nicht dazu zu bringen, dass etwas auseinander fliegt am Ende.

Es ist zerissen zwischen der ewig mordenden verblendeten islamo-faschistischen Hamas, Hizbullah und anderen Wahnsinnigen auf der einen Seite und einer reaktionär-nationalistisch, ja teilweise widerlich religiös übertreibenden selbstgerechten Apartheitclique auf Siedlerseite...

Mittendrinn die wunderbarsten Menschen und die ebenfalls auf beiden Seiten und man lässt sie nicht gewähren sondern bombt alles in die Luft.

Benjamin, Bibi... der israelische Präsident würde weggefegt werden, würde die Hamas abzischen und schweigen... einzig die Angst vor Terror hält diesen Idioten an der Macht. Rabin war DER Mann... ermordet.


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Die Palestinenser würden Netanyahu vernichten, würden sie radikal pazifistisch agieren. Es gäbe keine schärfere Waffe gegen ihn und die durchgeknallten Siedler...

Likud ist SCHROTT!! Unsozial, verdummend, korrupt, nationalistisch.

Rabin ist tot...

Ich war damals verzweifelt. Aber man darf die guten Kräfte niemals aufgeben. Es gibt dort wirklich einzigartige Menschen und wenn ich an Daniel Barenboim denke, der ein Orchester von Palestinensern und jüdischen Israelis formt, glaube ich an Gott.

Zerissenheit ist auch eine positive Kraft. Man muss aber Dinge auch wieder zusammenfügen können am Ende. Ich versuche das gerade - diese letzte Trennung von meiner Freundin ist hammerhart.


Daniel Barenboim – Wikipedia



Ich höre auch noch andere Musik von dort...die griechischstämmigen Israelis...das sind mir auch so Brüder...hat was aufmunterndes...


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        #97  

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Member hat gesagt:
@Calvi: Gewiss bist Du aus der Zeit gefallen. Wer den "Seewolf" die rohe (natürlich gekochte) Kartoffel hat zerquetschen sehen, outet sich zwangsläufig als sozialisierter 70er, schlimmer geht´s nimmer. Ich kann damit leben .. (muss es auch :wink0:).

Und eine gewisse Galanterie im Umgang mit Frauen, das kommt immer an, überall, und es ist wirklich erstaunlich, was sich dann manchmal ereignet .....


@Cavigliano

Wenn Du animmst ich sei der Spross antiautoritärer Erziehung, hast Du Dich geirrt, massiv. Mein Elternhaus war mindestens väterlicherseits massiv autoritär und sehr sehr auf Drill und Zwang aus. Ich bin mit 15 geflüchtet, hab seit dieser Zeit mein Leben komplett in eigene Hände genommen...auch das erfordert eine Menge Selbstdisziplin

Flowerpower und Feminismus fand ich immer lächerlich bis abstoßend. Meine Flagge war die des freien Geistes, der Selbstbestimmung und der klaren Worte.

Wer auf der einen Seite die Befreiung von Unterdrückung forderte und gegen die USA demonstrierte und auf der anderen Seite dem Sowjetstern bei Drogenkonsum und indischem Guruwahn mit Rächerstäbchen fröhnte, der musste für mich schon als 15 Jähriger nicht ganz dicht sein. Ich bin ein Typ, der sehr wohl meint einem Putin muss man mit einem groben Keil klar machen, wo der Hammer hängt und Joschka Fischer habe ich genau in dem Moment akzeptiert, indem er den Kosovo Einsatz forderte... aber lassen wir das.

Ich war IMMER leidenschaftlicher Antikommunist und zugleich sehr gegen jede religiöse Übertreibung:

Pfaffen und Rabbiner, Imame und sonstige Scharlatane (so empfinde ich sie, vergebt mir...) alles nichts als Placebos für das, was wir wirklich brauchen:

Eine EIGENE Überzeugung, Individualismus und Mut!

In diesen Dingen bin ich nahezu archaisch.

Aber danke. Prost Mahlzeit!

Demnächst werde ich wieder bei der Russlandsequenz ´meiner Geschichte anknüpfen. Genug Exkurse.

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        #98  

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Member hat gesagt:
@Cavigliano ...... Wenn Du animmst ich sei der Spross antiautoritärer Erziehung, hast Du Dich geirrt, massiv.]

Nein, das habe ich nach Deinen bisherigen Beiträgen wirklich nicht angenommen, absolut nicht .... Entspann Dich, wir haben alle unsere unterschiedlichen Biografien .....
 
        #99  

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Member hat gesagt:
Nein, das habe ich nach Deinen bisherigen Beiträgen wirklich nicht angenommen, absolut nicht .... Entspann Dich, wir haben alle unsere unterschiedlichen Biografien .....


Alles gut. Du gehörst hier eh zu den mir sympathischen Armleuchtern. ;.)
 
        #100  

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Calvi, Du hast wirklich viel erlebt und zudem noch den Wunsch und die Fähigkeit, uns alle hier an Deinen spannenden Eindrücken teilhaben zu lassen. Ich bin jemand, der Mathe, Physik und Technik mag und gutes handwerkliches Geschick hat. Leider bin ich nicht so schlagfertig und das Kennenlernen von Frauen fällt mir eher schwer.
Nach dem Tod meiner Frau vor vielen Jahren bin ich viel zu schnell in eine längere Beziehung mit einer deutlich jüngeren Russin hineingetaumelt. Sie hat nach Strich und Faden gelogen und betrogen. Ich war naiv, mit solchen Personen unerfahren und habe einige Jahre nichts davon bemerkt. Rückblickend hätte ich mir eine Zeit des Alleinseins, Nachdenkens und Sortieren nehmen soll.
Jetzt lebe ich jeweils zur Hälfte in einer osteuropäischen Metropole und die restliche Zeit in der Region Hannover. Mein Unternehmen und meine engagierten Mitarbeiter ermöglichen es mir, viel Zeit auch aus der Ferne zu arbeiten. Werde versuchen, hier auch mal Infos und Eindrücke über Osteuropa beizusteuern (klar, eigentlich nicht das richtige Forum).

Freue mich sehr auf den Bericht Deiner Erlebnisse aus Moskau!
 
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