Korrekt. Geld an der Börse ist Risikokapital, d.h. die Kohle muss "über" sein.
Zur Diskussion ob man jedes Jahr Gewinne macht : Selbstverständlich ist das möglich und nicht einmal sonderlich anspruchsvoll, die Frage ist wie man das definiert :
Es heißt j nicht das jede Position im Plus endet. Es heißt das der Kontostand (Depotwert) am Ende des Jahres höher ist als am Anfang des Jahres. Genau so wie es in einer Firma ebenfalls ist. Natürlich entstehen zwischendurch Verluste, sowohl in einer Firma (Ausgaben, schlechte Entscheidungen etc.) wie auch in einem Depot (Verlusttrades, Gebühren etc).
Börse ist Business! Und selbstverständlich ist da mein Anspruch Geld zu Verdienen!
Kein Unternehmer würde sagen "naja läuft nicht so gut, ich mach mal kein Gewinn, ist ja auch eher so ein Hobby von mir, meine Firma ist doch hübsch, wer braucht da schon Gewinn?" !! Es ist eben kein Hobby oder Liebhaberei, es ist ein Unternehmen mit genau einer Aufgabe : Gewinn bzw. Renditen zu erziehlen!
Und genauso sollte man Börse bzw. Kapitalanlage ebenfalls sehen. Als Business, als Geschäft. Denn man ist sein eigener Unternehmer bzw. Finanzverwaltung.
Buy and Hold funktioniert, das ist schon richtig. Es setzt allerdings einen recht langen Zeithorizont vorraus (+20 Jahre), da man etwaige Rückschläge in diesem Fall aussitzen muss. Natürlich ist der Zeitpunkt des Rückschlags hier entscheident, nur kann man den nicht vorraussehen, jedenfalls nicht langfristig. Fährt man nur die durchschnittliche Marktrendite des breiten Marktes um 8% über 10 Jahre und es kommt dann der 50% Crash steht man wieder am Anfang! Ganz egal ob mit einem Depot aus Einzelaktien oder Etf's. Mit Etf's wohl noch weitaus eher, da hier wegen (über)extremer Marktstreuung potentiell weniger Upside möglich ist, d.h. potentielle Gewinne durch die Streuung beschnitten werden.
Für Leute mit einem Investitionshorizont von über 20 Jahren sind Etf's eine schöne Sache, man braucht kaum Wissen, investiert (fast)passiv. Leuten mit kürzerem Zeithorizont würde ich das nicht unbedingt empfehlen. Da kommt eher aktive Geldanlage in Frage, setzt aber dann entsprechendes Wissen vorraus, welches man sich aber aneignen kann! Ob das für einen selbst vom Aufwand her sinnvoll ist muss jeder selber entscheiden. Ich sage hier aber auf jeden Fall : Ja, definitiv!
Aktive Geldanlage heißt nicht jeden Tag stundenlang vorm Monitor sitzen! Natürlich sollte man es so simpel wie möglich halten, so wenig Zeitintensiv wie möglich.
Wer verschwendet schon gerne Zeit mit "arbeiten"! Und Sinn der Kapitalanlage ist und sollte bleiben : Das Geld arbeitet, nicht ich!
Daytrading und Newstrading fällt demnach raus! Bleiben langfristige Anlage, Swing Trading, Optionshandel! Ob man das nun mit Aktien, Futures, Etfs (Handel) umsetzt hängt von eigenen Vorlieben und natürlich auch der Kontogröße ab. Optionsscheine (NoGo!) und CFDs sollte man links liegen lassen, schon allein auf Grund des Emittentenrisikos! Man handelt hier ausschließlich gegen den Emittenten und nicht am freien Markt.
Bei mir persönlich ist es ein Mix aus langfristiger Anlage und Handel. Ich handel zu 95% Optionen, der Rest sind Swing Trades über Zeiträume von wenigen Tagen bis einigen Monaten. Bei der langfristigen Anlage bin ich nicht mit meinen Aktien verheiratet, stimmt dort was bei manch Positionen nicht mehr, wird eben umgeschichtet. Stillhaltergeschäfte (Optionshandel) eignen sich in allen Marktsituationen und lassen sich auf Aktien, Etfs und Futures handeln, bei minimalem Zeitaufwand. Futures direkt nutze ich nur zu Hedging Zwecken (Absicherung des Depots). Über eine Absicherung des Depots sollte man sich definitiv ab Kontogrößen größer 150-200K Gedanken machen, damit man halt eben nicht einen 50% Rücksetzer aussitzen muss! Das was dich an der Börse nach vorne bringt sind nicht die ach so hohen Gewinne, sondern eine geglättete Equity Kurve, d.h. Verhinderung größerer Drawdowns!! Weil man den Berg dann nicht jedes Mal wieder nach oben rennen muss.... Ist wie in jedem Business : Bevor ich mir Gedanken mache wie ich den ganz großen Wurf lande (Gewinn mal X), sieh ich zu dass ich meine Verluste begrenze, bzw. Ausgaben!
Jemand schrieb hier "Dividenden sind ein Zubrot". Definitiv! Seh ich auch so. Ein Zubrot welches aber sehr verlässlich kommt ähnlich wie ein Gehalt. Zu Anfang eher wenig, später wirds immer mehr. Für mich war es lange so das es nicht zum Leben reichte, ich also zusätzlich Gewinne aus dem Optionshandel erziehlt habe und weiter investiert habe. Die Dividenden wuchsen, mitlerweile kann ich auch von den Dividenden Leben. Das richtige Geld kommt nach wie vor aus dem Handel und wird zu Teilen ausgegeben und reinvestiert. Ich kann jetzt handeln, muss es aber nicht mehr.
Sollte jemand mit dem Gedanken spielen an die Börse zu gehen, geht zu Interactive Brokers oder einem seiner Introducing Brokern wie Lynx, oder Captrader. Dort habt ihr mit Abstand die geringsten Gebühren und die fairsten Konditionen. (niedrige Spreads)
Ich höre schon manche sagen, es gibt auch Neo Broker wo ich gar nix zahle!!
Doch tust du! Zu Verschenken hat heute niemand etwas. Bei diesen Brokern hat man abartige Spreads und miese Ausführungen bei der Order.
Bei IB&Co lassen sich zu dem die Konditionen nach einer gewissen Dauer individuell verhandeln...