Thailändisch lernen

Diskussion Genug für die Rente?

        #171  

Member

Member hat gesagt:
Ein paar Dinge, von denen man als Privatanleger vielleicht Kenntnis haben sollte...
Ist einiges wahres dran und es ist so dass ca 95% aller Privatanleger keine bis kaum Gewinne erziehlen, bzw. langfristig minus machen. Das Ganze hat jedoch Vor und Nachteile ;)
Nachteile für jene beschriebene Gruppe, enorme Vorteile wenn man zu den restlichen 5% zählt!
Börse ist im Prinzip ein Nullsummenspiel. Macht jemand Gewinn, verliert jemand anders. Und andersherum. Da es also überdurchschnittlich viele "Verlierer" gibt, hat man auf der anderen Seite überdurchschnittlich hohe Wahrscheinlichkeiten Geld vom Tisch zu nehmen. Vorrausgesetzt man weiß was man tut....

Der Artikel beschreibt jedoch ausschließlich diese Gruppe der 95%. Mechaniken, Instrumente und Taktiken wie man professionell(er) an den Märkten agiert sucht man in dem Artikel vergebens. Was nicht verwundert, denn die beschriebene Gruppe nutzt diese Möglichkeiten nicht, bzw. kann es gar nicht. (Mangelndes Wissen, falscher Broker, nicht ausreichende Handelsfreigaben bzw. Handelsbeschränkungen im Umkehrschluss).
Optionshandel (wo man stets einen statistischen Vorteil hat), Arbitrage Geschäfte, Hedging mal als Taktiken zu nennen, sowie auf der Instrumentenseite Volatilitätsprodukte (VIX, VXX etc.), Optionen, Futures sucht man in dem Artikel vergebens. Wer blind oder nach Gefühl Aktien kauft ist selber schuld. Dazu gehört ein screening Prozess mit anschliessender Beurteilung nach der potentiellen Upside, wofür wiederrum Kenntnisse der Markttechnik erforderlich sind.

All dies tuen die 95% nicht, und deswegen findet sich davon auch nix in dem Artikel. Ich kenne etliche Leute die Aktien halten und nicht mal wissen dass es Aktienscreener gibt...... Da wird halt einfach irgendwas gekauft...

Kurz um gesagt, erlange das nötige Wissen um zu der Gruppe der 5% zu gehören!

Ist in anderen Bereichen genauso, ob jetzt Unternehmertum, Profisport, Profipoker etc. Es gibt immer eine kleine Schnittmenge an Leuten die erfolgreich sind, und eine große Menge an Leuten, die breite Masse, die es nicht ist. Diejenigen die erfolgrerich sind, sind es weil sie Dinge anders machen als der Rest., bzw. sich mehr reinknien und über den Tellerrand schauen. Der Masse ist eben nur durchschnittlich.
 
        #172  

Member

Stimmt, auf trifft 95% der Privatanleger trifft dies zu - 5 % der erzielen eine Outperformance. Allerdings wechselt auch diese Spitzengruppe ständig ihre Zusammensetzung - viele der "Stars" der aktiven Anlegerszene von vor 10 Jahren sind nun nach Kosten längst unter Durchschnitt...
Aber ich geb gern zu, das es einem ganz kleinen Teil gelingt, dauerhaft Outperformance zu erzielen. Das unterschreib ich dir.

Man sollte es aber auch für den nicht kundigen Leser auch nochmal klar formulieren:
Mit der Strategie, kostengünstig den langfristigen Marktdurchschnitt "abzuernten" fährt man langfristig besser als 95% aller Privat-Anleger! Damit kann ich sehr gut leben.

Fazit: 5% aller Privatanleger erzielen eine Outperformance alle anderen 95% schaffen es nicht, auf Dauer und nach Kosten den Marktdurchschnitt zu schlagen. Wo sich da jeder einordnet, das mag der geneigte Leser selbst entscheiden.

PS: Ich hoffe, darauf können wir uns einigen.

LG
 
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        #173  

Member

Ich bin ja nun auch schon ein paar Tage hier Mitglied und habe festgestellt, das gefühlt irgendwie ein Drittel beruflich was mit IT zu tun haben. Betrifft mich auch.
In diesem Bereich werden für gewöhnlich sehr gute Gehälter/Stundensätze gezahlt. Deshalb gibt es wohl auch keinen Hartz4-Thread. 😂 😂
Es geht ja eher um die Flugpreise in First- und Business-Class wie @YamNua schon so richtig festgestellt hat.

Das mit den 1000 Euro und 84 Jahren ist natürlich auch eine Milchmädchenrechnung. Es wird ja hoffentlich keiner so blöd sein und die Ersparnisse aufs Festgeldkonto packen, wo es keine Zinsen gibt.
Am Anfang des Berufslebens arbeitet man fürs Geld und später lässt man das Geld für sich arbeiten. Die von @fax angesprochenen 4% Rendite jährlich sind ja noch recht konservativ. Wenn man schon Erfahrung
mit Wertpapieren gesammelt hat, sollten selbst 10% jährlich kein großes Problem sein. Dann werden aus den 84 Jahren plötzlich nur noch 20. (oder so ähnlich :mrgreen: )
 
        #174  

Member

Member hat gesagt:
Sehe ich genau so. Das Geld an der Börse ist immer eine Art "Spielgeld" auf das man nicht angewiesen sein darf.
In meinem Fall ist mein Depot ein zentraler Baustein der Altersvorsorge. Ein Totalverlust wäre deshalb sehr schmerzhaft.
Da ich bis zum Renteneintrittsalter noch über 30 Jahre hab und das Geld für meinen jetzigen Lebensunterhalt nicht benötige, bin ich trotzdem tiefenentspannt.

Als überzeugter ETF-Anleger mit klassischem Weltportfolio (World, Emerging Markets, Small Caps) ist momentan die Steigerung meines Einkommens der größte und sicherste Hebel.
Ziel ist es bis 50, also in knapp 20 Jahren, 6-stellig investiert zu sein, um dann jederzeit einen vorzeitigen Ruhestand in Erwägung zu ziehen.
 
        #175  

Member

Member hat gesagt:
In meinem Fall ist mein Depot ein zentraler Baustein der Altersvorsorge. Ein Totalverlust wäre deshalb sehr schmerzhaft.
Da ich bis zum Renteneintrittsalter noch über 30 Jahre hab und das Geld für meinen jetzigen Lebensunterhalt nicht benötige, bin ich trotzdem tiefenentspannt.

Als überzeugter ETF-Anleger mit klassischem Weltportfolio (World, Emerging Markets, Small Caps) ist momentan die Steigerung meines Einkommens der größte und sicherste Hebel.
Ziel ist es bis 50, also in knapp 20 Jahren, 6-stellig investiert zu sein, um dann jederzeit einen vorzeitigen Ruhestand in Erwägung zu ziehen.
Ich glaube nicht das 6-stellig in 20 Jahren für einen vorzeitigen Ruhestand reichen wird. Allein die Inflation wird da ja Einiges wegfressen.
Dazu kommen ja noch die persönlichen Lebensumstände. Mit 30 war ich auch noch glücklicher Single und heute sind wir halt zu viert. Da braucht man dann deutlich mehr Geld.
Wie deine familiäre Situation in 20 Jahren ist, weißt du ja auch nicht.
 
        #176  

Member

Member hat gesagt:
Korrekt. Geld an der Börse ist Risikokapital, d.h. die Kohle muss "über" sein.

Zur Diskussion ob man jedes Jahr Gewinne macht : Selbstverständlich ist das möglich und nicht einmal sonderlich anspruchsvoll, die Frage ist wie man das definiert :

Es heißt j nicht das jede Position im Plus endet. Es heißt das der Kontostand (Depotwert) am Ende des Jahres höher ist als am Anfang des Jahres. Genau so wie es in einer Firma ebenfalls ist. Natürlich entstehen zwischendurch Verluste, sowohl in einer Firma (Ausgaben, schlechte Entscheidungen etc.) wie auch in einem Depot (Verlusttrades, Gebühren etc).

Börse ist Business! Und selbstverständlich ist da mein Anspruch Geld zu Verdienen!

Kein Unternehmer würde sagen "naja läuft nicht so gut, ich mach mal kein Gewinn, ist ja auch eher so ein Hobby von mir, meine Firma ist doch hübsch, wer braucht da schon Gewinn?" !! Es ist eben kein Hobby oder Liebhaberei, es ist ein Unternehmen mit genau einer Aufgabe : Gewinn bzw. Renditen zu erziehlen!

Und genauso sollte man Börse bzw. Kapitalanlage ebenfalls sehen. Als Business, als Geschäft. Denn man ist sein eigener Unternehmer bzw. Finanzverwaltung.

Buy and Hold funktioniert, das ist schon richtig. Es setzt allerdings einen recht langen Zeithorizont vorraus (+20 Jahre), da man etwaige Rückschläge in diesem Fall aussitzen muss. Natürlich ist der Zeitpunkt des Rückschlags hier entscheident, nur kann man den nicht vorraussehen, jedenfalls nicht langfristig. Fährt man nur die durchschnittliche Marktrendite des breiten Marktes um 8% über 10 Jahre und es kommt dann der 50% Crash steht man wieder am Anfang! Ganz egal ob mit einem Depot aus Einzelaktien oder Etf's. Mit Etf's wohl noch weitaus eher, da hier wegen (über)extremer Marktstreuung potentiell weniger Upside möglich ist, d.h. potentielle Gewinne durch die Streuung beschnitten werden.

Für Leute mit einem Investitionshorizont von über 20 Jahren sind Etf's eine schöne Sache, man braucht kaum Wissen, investiert (fast)passiv. Leuten mit kürzerem Zeithorizont würde ich das nicht unbedingt empfehlen. Da kommt eher aktive Geldanlage in Frage, setzt aber dann entsprechendes Wissen vorraus, welches man sich aber aneignen kann! Ob das für einen selbst vom Aufwand her sinnvoll ist muss jeder selber entscheiden. Ich sage hier aber auf jeden Fall : Ja, definitiv!

Aktive Geldanlage heißt nicht jeden Tag stundenlang vorm Monitor sitzen! Natürlich sollte man es so simpel wie möglich halten, so wenig Zeitintensiv wie möglich.
Wer verschwendet schon gerne Zeit mit "arbeiten"! Und Sinn der Kapitalanlage ist und sollte bleiben : Das Geld arbeitet, nicht ich!

Daytrading und Newstrading fällt demnach raus! Bleiben langfristige Anlage, Swing Trading, Optionshandel! Ob man das nun mit Aktien, Futures, Etfs (Handel) umsetzt hängt von eigenen Vorlieben und natürlich auch der Kontogröße ab. Optionsscheine (NoGo!) und CFDs sollte man links liegen lassen, schon allein auf Grund des Emittentenrisikos! Man handelt hier ausschließlich gegen den Emittenten und nicht am freien Markt.

Bei mir persönlich ist es ein Mix aus langfristiger Anlage und Handel. Ich handel zu 95% Optionen, der Rest sind Swing Trades über Zeiträume von wenigen Tagen bis einigen Monaten. Bei der langfristigen Anlage bin ich nicht mit meinen Aktien verheiratet, stimmt dort was bei manch Positionen nicht mehr, wird eben umgeschichtet. Stillhaltergeschäfte (Optionshandel) eignen sich in allen Marktsituationen und lassen sich auf Aktien, Etfs und Futures handeln, bei minimalem Zeitaufwand. Futures direkt nutze ich nur zu Hedging Zwecken (Absicherung des Depots). Über eine Absicherung des Depots sollte man sich definitiv ab Kontogrößen größer 150-200K Gedanken machen, damit man halt eben nicht einen 50% Rücksetzer aussitzen muss! Das was dich an der Börse nach vorne bringt sind nicht die ach so hohen Gewinne, sondern eine geglättete Equity Kurve, d.h. Verhinderung größerer Drawdowns!! Weil man den Berg dann nicht jedes Mal wieder nach oben rennen muss.... Ist wie in jedem Business : Bevor ich mir Gedanken mache wie ich den ganz großen Wurf lande (Gewinn mal X), sieh ich zu dass ich meine Verluste begrenze, bzw. Ausgaben!

Jemand schrieb hier "Dividenden sind ein Zubrot". Definitiv! Seh ich auch so. Ein Zubrot welches aber sehr verlässlich kommt ähnlich wie ein Gehalt. Zu Anfang eher wenig, später wirds immer mehr. Für mich war es lange so das es nicht zum Leben reichte, ich also zusätzlich Gewinne aus dem Optionshandel erziehlt habe und weiter investiert habe. Die Dividenden wuchsen, mitlerweile kann ich auch von den Dividenden Leben. Das richtige Geld kommt nach wie vor aus dem Handel und wird zu Teilen ausgegeben und reinvestiert. Ich kann jetzt handeln, muss es aber nicht mehr.

Sollte jemand mit dem Gedanken spielen an die Börse zu gehen, geht zu Interactive Brokers oder einem seiner Introducing Brokern wie Lynx, oder Captrader. Dort habt ihr mit Abstand die geringsten Gebühren und die fairsten Konditionen. (niedrige Spreads)
Ich höre schon manche sagen, es gibt auch Neo Broker wo ich gar nix zahle!!
Doch tust du! Zu Verschenken hat heute niemand etwas. Bei diesen Brokern hat man abartige Spreads und miese Ausführungen bei der Order.
Bei IB&Co lassen sich zu dem die Konditionen nach einer gewissen Dauer individuell verhandeln...

Super Beitrag fax. 👍 Ich mache es ein klein wenig anders, weil ich als Privatier auf regelmäßige Einnahmen angewiesen bin. Ich habe mein cash in verschiedene Töpfe aufgeteilt (Zielrenditen in Klammern:( 1. Dividenden-Depot (4%), 2. Normales Aktiendepot (6%), 3. Anleihen und Festverzinsliches (3%), 4. Liquiditätsnotreserve (0,5%). Mit Nr. 1 und 3. decke ich im Wesentlichen meinen Lebensunterhalt.

Wichtig ist denke ich die Bilanzierung. Ich bilanziere den Wert der Dividendendepots immer nur mit dem Anschaffungskurs und habe beim normalen Aktiendepot immer einen Sicherheitsabschlag drin. Beispiel: Wenn ich eine BASF für 50€ gekauft habe, bleibt die immer mit 50€ Wert stehen. Die kostet heute 63, hat für mich aber immer nur einen Wert von 50€. Diese 50€ würde ich erst hochziehen, vielleicht auf 60€, wenn BASF auf 80€ gestiegen ist.

Wenn ich also heute mit 500k starten würde und der Wert in 10 Jahren durch die Buchgewinne auf 700k angewachsen wäre, würde ich trotzdem weiter mit 500k bilanzieren und nicht sagen: Ich habe ein Vermögen von 700k. Die 200k betrachte ich dann als stille Reserven, die immer erst zum Tragen kommen, wenn ich etwas davon realisiere. Beispiel: HDM gekauft zu 1,30, Kurs heute 2,00, die stehen aber nur mit 1,50 in meiner Bilanz. Erst wenn ich sie zu z.B. 2,30 verkaufe, findet der Zufluss der Differenz 2,30 zu 1,50 statt.

Langer Rede kurzer Sinn: Würden wir jetzt in eine Baisse kommen und mein Depotwert bis 2024 um 30% sinken, also z.B. von 700k auf 500k, würde sich für mich nichts ändern. Ist für einen Anfänger jetzt natürlich schwierig, weil er diesen Puffer erst einmal verdienen muss, aber mir gehts um die Systematik, dass man die Buchgewinne, die man in 10, 15 oder 20 Jahren erzielt hat, nur moderat bilanziert und immer einen "Crash-Puffer" drin lässt. Ich freue mich, wenn ich durch Verkäufe stille Reserven heben kann, aber das ist in den Lebenshaltungskosten nicht einkalkuliert. Mein Credo: Ich darf auf Kursgewinne nicht angewiesen sein.

Natürlich mache ich als Zubrot auch Stillhaltergeschäfte. Hier eine Frage an dich: Ich bin für die Stillhaltergeschäfte bei degiro und soweit zufrieden. Bloß gibt es da so viele Werte, die die gar nicht drin haben. In meinem Dividenden-Depot liegen z.B. GSK, Coca-Cola und BAE Systems, um ein paar Beispiele zu nennen, auf die ich bei degiro keine Calls schreiben kann. Vorgestern habe ich mir Aroundtown und gestern AT&T gekauft, diesbezügliche Optionen bei degiro Fehlanzeige. Da gehen mir Einnahmen flöten. Deckt Interactive Brokers ein breiteres Spektrum ab? Haben die z.B. Optionen auf GSK, KO und T im Programm? Danke für deine Anwort.

PS: Vollste Zustimmung zu deiner Anmerkung über Neobroker. Da werden Anfänger über Spreads abgezockt, das ist ne wahre Pracht. Ich habe mir das inzwischen zu nutze gemacht und in den letzten drei Wochen z.B. 5x Ping An gekauft und am gleichen Tag wieder verkauft. Ich kenne ja bei diesem Wert morgens um 10 Uhr den Schlusskurs in HKG und weiß, was sie real wert sind. Beispiel: Schlusskurs 52,50 HK$ und EUR/HKD 9,3, dann dürfen die nicht mehr als 5,65€ kosten. Dann lege ich ein "Spaßkauflimit" auf TRG von z.B. 5,55 rein und wenn ich sie kriege, gleich wieder ein "Spaßverkaufslimit" von 5,75. Das sind an einem Tag 3,5% nur über die Spreads. Ich weiß, ich zocke Schüler, Studenten und Anfänger ab, aber hey, das ist der Markt ... die lernen das auch noch ;-)
 
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        #177  

Member

@GRO Deine Rechnung mit 500k und 700k stimmt aber nur, so lange du die Buchgewinne nicht realisierst. Genau dann wird die KEST fällig und 25% der Buchgewinne sind erst mal futsch.
Inwieweit du dann eine Rückerstattung der KEST vom FA bekommst, weißt natürlich nur du selbst.
 
        #178  

Member

Deswegen bilanziere ich ja nur zum Einstandskurs. Die Buchgewinne abzgl. KapSt. sind stille Reserven, die ich gar nicht bilanziere.
 
        #179  

Member

Member hat gesagt:
Ich bin ja nun auch schon ein paar Tage hier Mitglied und habe festgestellt, das gefühlt irgendwie ein Drittel beruflich was mit IT zu tun haben. Betrifft mich auch.
In diesem Bereich werden für gewöhnlich sehr gute Gehälter/Stundensätze gezahlt. Deshalb gibt es wohl auch keinen Hartz4-Thread. 😂 😂
Es geht ja eher um die Flugpreise in First- und Business-Class wie @YamNua schon so richtig festgestellt hat.

Das mit den 1000 Euro und 84 Jahren ist natürlich auch eine Milchmädchenrechnung. Es wird ja hoffentlich keiner so blöd sein und die Ersparnisse aufs Festgeldkonto packen, wo es keine Zinsen gibt.
Am Anfang des Berufslebens arbeitet man fürs Geld und später lässt man das Geld für sich arbeiten. Die von @fax angesprochenen 4% Rendite jährlich sind ja noch recht konservativ. Wenn man schon Erfahrung
mit Wertpapieren gesammelt hat, sollten selbst 10% jährlich kein großes Problem sein. Dann werden aus den 84 Jahren plötzlich nur noch 20. (oder so ähnlich :mrgreen: )
Die 4% hab ich erwähnt weil die selbst mit Fonds immer drin sein sollten. Selbstverständlich muss bei aktiver Anlage deutlich mehr bei rumkommen als bei "breiten Markt" mit seinen 8%! Sonst lohnt sich ja der Aufwand nicht und man kauft sich halt monatlich seinen Anteil an SPY. Mein Anspruch liegt bei min. 24%p.a. was ich in den letzten 12 Jahren in 9 der Jahre erreicht habe, 24% entspricht ner Kapitalverdopplung alle 3 Jahre. Mit steigender Kontogröße kann man dann auch konservativer fahren, denn Kapitalschutz geht vor. Aber da gibt es ja genügend Möglichkeiten, hatte ich schon angerissen oben irgendwo.
Member hat gesagt:
In meinem Fall ist mein Depot ein zentraler Baustein der Altersvorsorge. Ein Totalverlust wäre deshalb sehr schmerzhaft.
Da ich bis zum Renteneintrittsalter noch über 30 Jahre hab und das Geld für meinen jetzigen Lebensunterhalt nicht benötige, bin ich trotzdem tiefenentspannt.

Als überzeugter ETF-Anleger mit klassischem Weltportfolio (World, Emerging Markets, Small Caps) ist momentan die Steigerung meines Einkommens der größte und sicherste Hebel.
Ziel ist es bis 50, also in knapp 20 Jahren, 6-stellig investiert zu sein, um dann jederzeit einen vorzeitigen Ruhestand in Erwägung zu ziehen.

Ist der Anspruch nicht ein sehr wenig flach?? Du bist doch schon investiert, nimmst also die Marktrendite schon mit. Und in 20 Jahren wirst du noch einiges Einzahlen. Da wirst du wohl eher im weit hohen 6stelligen Bereich oder 7 stelligen Bereich landen. Klar 6 stellig ist dehnbar von 100-999K ;)
Tiefenentspannt ist gut, so sollte Anlage laufen! ;)
Member hat gesagt:
Stimmt, auf trifft 95% der Privatanleger trifft dies zu - 5 % der erzielen eine Outperformance. Allerdings wechselt auch diese Spitzengruppe ständig ihre Zusammensetzung - viele der "Stars" der aktiven Anlegerszene von vor 10 Jahren sind nun nach Kosten längst unter Durchschnitt...
Aber ich geb gern zu, das es einem ganz kleinen Teil gelingt, dauerhaft Outperformance zu erzielen. Das unterschreib ich dir.

Man sollte es aber auch für den nicht kundigen Leser auch nochmal klar formulieren:
Mit der Strategie, kostengünstig den langfristigen Marktdurchschnitt "abzuernten" fährt man langfristig besser als 95% aller Privat-Anleger! Damit kann ich sehr gut leben.

Fazit: 5% aller Privatanleger erzielen eine Outperformance alle anderen 95% schaffen es nicht, auf Dauer und nach Kosten den Marktdurchschnitt zu schlagen. Wo sich da jeder einordnet, das mag der geneigte Leser selbst entscheiden.

PS: Ich hoffe, darauf können wir uns einigen.

LG
Da können wir uns zu 100% drauf einigen!

Man muss ja auch nicht gleich ein Star wie Soros, Kostolany, Buffet oder Lynch sein. Mit ein wenig wissen sind 15-20% immer drin. Und das ist über einen längeren Zeitraum eine sehr, sehr ordentliche Rendite. Buffet hatte seine erste Million mit Anfang 30. Hatte im Schnitt Renditen von um 30%p.a. Die Milliarde kam mit mitte 60, mittlerweile liegt er bei rund 90 Milliarden. Über 90% seines Vermögens wurde nach seinem 70sten Lebensjahr erwirtschaftet. Das zeigt wie Zinseszinns wirkt. Ja gut, gerade zu Anfang bediente er sich massiv des Fremdkapitalhebels und auch die Zeit ist nicht mehr die Selbe. Jemand erwähnte hier das er "dick" in CocaCola investiert ist. Das stimmt, er hält knapp 30% an dem Unternehmen. Er hält die Anteile aber auch seit den 60ziger Jahren. Ein Einstieg zu gleichen Teilen in den 80er Jahren hätte weitaus weniger Performance gebracht. Das mein ich mit "die Zeit ist eine andere".

Alles nachzulesen in seiner Biografie "Das Leben ist ein Schneeball" sehr interessantes Buch und sehr zu empfehlen! (wenn auch ein Schinken mit über 1000 Seiten! Es ist halt ein langes Leben welches dort beschrieben wird)

Die von dir angesprochenen Kosten würde ich heutzutage bei vernünftigen Brokern wie IB mal unter den Tisch fallen lassen. Bei IB zahlst 1 cent pro Aktie, mindestens jedoch 2$. Bedutet eine Investition von 50K in z.b. Apple oder Microsoft kostet dich zwischen 3 und 4$....
 
        #180  

Member

Member hat gesagt:
Super Beitrag fax. 👍 Ich mache es ein klein wenig anders, weil ich als Privatier auf regelmäßige Einnahmen angewiesen bin. Ich habe mein cash in verschiedene Töpfe aufgeteilt (Zielrenditen in Klammern:( 1. Dividenden-Depot (4%), 2. Normales Aktiendepot (6%), 3. Anleihen und Festverzinsliches (3%), 4. Liquiditätsnotreserve (0,5%). Mit Nr. 1 und 3. decke ich im Wesentlichen meinen Lebensunterhalt.

Wichtig ist denke ich die Bilanzierung. Ich bilanziere den Wert der Dividendendepots immer nur mit dem Anschaffungskurs und habe beim normalen Aktiendepot immer einen Sicherheitsabschlag drin. Beispiel: Wenn ich eine BASF für 50€ gekauft habe, bleibt die immer mit 50€ Wert stehen. Die kostet heute 63, hat für mich aber immer nur einen Wert von 50€. Diese 50€ würde ich erst hochziehen, vielleicht auf 60€, wenn BASF auf 80€ gestiegen ist.

Wenn ich also heute mit 500k starten würde und der Wert in 10 Jahren durch die Buchgewinne auf 700k angewachsen wäre, würde ich trotzdem weiter mit 500k bilanzieren und nicht sagen: Ich habe ein Vermögen von 700k. Die 200k betrachte ich dann als stille Reserven, die immer erst zum Tragen kommen, wenn ich etwas davon realisiere. Beispiel: HDM gekauft zu 1,30, Kurs heute 2,00, die stehen aber nur mit 1,50 in meiner Bilanz. Erst wenn ich sie zu z.B. 2,30 verkaufe, findet der Zufluss der Differenz 2,30 zu 1,50 statt.

Langer Rede kurzer Sinn: Würden wir jetzt in eine Baisse kommen und mein Depotwert bis 2024 um 30% sinken, also z.B. von 700k auf 500k, würde sich für mich nichts ändern. Ist für einen Anfänger jetzt natürlich schwierig, weil er diesen Puffer erst einmal verdienen muss, aber mir gehts um die Systematik, dass man die Buchgewinne, die man in 10, 15 oder 20 Jahren erzielt hat, nur moderat bilanziert und immer einen "Crash-Puffer" drin lässt. Ich freue mich, wenn ich durch Verkäufe stille Reserven heben kann, aber das ist in den Lebenshaltungskosten nicht einkalkuliert. Mein Credo: Ich darf auf Kursgewinne nicht angewiesen sein.

Natürlich mache ich als Zubrot auch Stillhaltergeschäfte. Hier eine Frage an dich: Ich bin für die Stillhaltergeschäfte bei degiro und soweit zufrieden. Bloß gibt es da so viele Werte, die die gar nicht drin haben. In meinem Dividenden-Depot liegen z.B. GSK, Coca-Cola und BAE Systems, um ein paar Beispiele zu nennen, auf die ich bei degiro keine Calls schreiben kann. Vorgestern habe ich mir Aroundtown und gestern AT&T gekauft, diesbezügliche Optionen bei degiro Fehlanzeige. Da gehen mir Einnahmen flöten. Deckt Interactive Brokers ein breiteres Spektrum ab? Haben die z.B. Optionen auf GSK, KO und T im Programm? Danke für deine Anwort.

PS: Vollste Zustimmung zu deiner Anmerkung über Neobroker. Da werden Anfänger über Spreads abgezockt, das ist ne wahre Pracht. Ich habe mir das inzwischen zu nutze gemacht und in den letzten drei Wochen z.B. 5x Ping An gekauft und am gleichen Tag wieder verkauft. Ich kenne ja bei diesem Wert morgens um 10 Uhr den Schlusskurs in HKG und weiß, was sie real wert sind. Beispiel: Schlusskurs 52,50 HK$ und EUR/HKD 9,3, dann dürfen die nicht mehr als 5,65€ kosten. Dann lege ich ein "Spaßkauflimit" auf TRG von z.B. 5,55 rein und wenn ich sie kriege, gleich wieder ein "Spaßverkaufslimit" von 5,75. Das sind an einem Tag 3,5% nur über die Spreads. Ich weiß, ich zocke Schüler, Studenten und Anfänger ab, aber hey, das ist der Markt ... die lernen das auch noch ;-)
Interessante Art zu Bilanzieren ;) Solange es für dich so funktioniert und sich gut anfühlt : Alles richtig gemacht würd ich sagen!

Zu deinen Fragen :

IB bietet dir einen Zugang zu den Märkten. Was an Börsen handelbar ist, kannst du bei IB handeln. Es gibt lediglich Einschränkungen bei in den USA aufgelegten ETFs, da diese der in der EU vorgeschriebenen Info-Pflicht nicht nachkommen. Ich kann sie also nicht direkt kaufen, wohl aber verkaufen (close-only). D.h. wenn ich sie haben will lasse ich mir sie über puts andiehnen ;)
Zum Thema optionen : Ob eine Aktie handelbare Optionen hat, lässt sich ja fix im screener bei z.b. finviz.com rausfinden. Hat sie die, kannst du die bei IB handeln! Selbstverständlich dann auch bei Lynx und Captrader auch.

Dein letzter Absatz beschreibt klassische Arbitrage Geschäfte, hatte ich ja auch schon mal irgendwo angerissen. Selbstverständlich funktioniert das zum Teil sehr gut.

Zurück zu den Optionen : Ich liebe es! Es ist definitiv das geilste Finanzinstrument was es auf diesem Planeten gibt. Optionen ermöglichen günstigere Einstiege in Aktien zum Wunsch Preis, läuft der Kurs dort nie hin werde ich halt fürs Warten bezahlt (cash secured Puts). Sie ermöglichen das von dir angesprochene "Aufpolieren" des cashflows aus einer bestehenden Aktienposition durch schreiben von covered calls zusätzlich zur Dividenden Rendite. Geht man es geschickt an lässt sich der cashflow so nahezu verdoppeln! Sie ermöglichen ein absichern (hedgen) einzelner Positionen oder auch des gesamten Depots. Der Markt fällt 50%? Wen juckts, nach höchstens 10% ist der Kontostand eingefroren. Springt in einem Crash die Vola stark an (was sie tut!), egalisiert dieser Vola Anstieg die 10% locker. Während der "normale" Anleger auf 50% Kursverlusten hockt, ist man nach wie vor mit seinem Konto dort wo man vor dem Crash war, wenn auch mit anderer Zusammensetzung innerhalb des Depots. Und Schlussendlich ermöglichen Optionen einen permanten Cashflow durch schlichten Handel (cash secured oder naked) von 1,5-2% pro Monat des Kapitalstocks.

Es macht definitiv Sinn sich mit diesem herrlichen Finanzinstrument auseinander zu setzen, auch wenn der Einstieg verwirrend sein kann!

Ich bin ebenfalls Privatier, hatte es noch kurz vor meinem 40. Geburtstag geschafft. Ich bin auch auf permanenten monatlichen Cashflow angewiesen! Der kommt durch Dividenden und vereinnahmten Optionsprämien zustande. Natürlich laufen short puts nur in vernünftigen Marktsituationen, jedoch muss man sich dem Markt eben anpassen! Geht es abwärts "spielt" man dann halt die Klaviatur der Vola Produkte, z.b. ;)
 
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