Beim Thema Blut im Stuhl bin ich ein gebranntes Kind. Auch wenn es sich hier im Thread eigentlich nur um Hämorrhoiden handelt, möchte ich euch gerne etwas dazu mit auf den Weg geben.
Blut im Stuhl ist immer sehr schlecht und man redet nicht gerne darüber. Aber man sollte es auf jeden Fall untersuchen und vom Fachmann behandeln lassen. Der Darm ist ein sehr wichtiges und völlig unterschätztes Organ. Eine Darmkrebsvorsorge bzw. Darmspiegelung ist heute keine große Sache mehr und ich kann es jedem nur empfehlen.
Ich leide seit über 30 Jahren an einer chronischen Darmkrankheit, gehe seitdem alle 1-2 Jahre zur Darmspiegelung. Egal on Hämorrhoiden, Abszess oder Fistel, das habe ich alles durch und es geht im Normalfall ohne OP nie ganz weg bzw. kommt wieder. Man schiebt den unangenehmen Eingriff meist vor sich her. Am Ende ist man immer froh, es durchgezogen zu haben.
Aber selbst eine regelmäßige Untersuchung schützt einen nicht!
Juni 2018 hatte ich eine Routine Darmuntersuchung. Alles war OK. November/Dezember 2018 ging es mir nicht gut und es gab eine zusätzliche Darmuntersuchung "außerhalb der Reihe". Ergebnis: Adenokarzinom. Sprich Darmkrebs. Schock! Das Geschwür und Metastasen hatten sich innerhalb von 6 Monaten gebildet und waren bei der vorherigen Untersuchung nicht mal ansatzweise zu sehen. Die nachfolgende große OP, 7 Monate Chemo usw. habe ich einigermaßen gut überstanden. Mir geht es heute recht gut und ich gehe meinem normalen Arbeitsleben nach. Alle paar Monate Krebsnachbehandlung (CT) und immer die Angst, ob was nachkommt. Diesen schweren Weg wünsche ich keinem. Natürlich muss ich erwähnen, dass ich durch meine chronische Darmkrankheit vorbelastet und anfälliger für Krebs war.
Aber,
ein guter Freund (61) hat Mitte 2019 seine Darmkrebsdiagnose bekommen, nachdem er Blut im Stuhl hatte und eine Darmuntersuchung gemacht wurde. Er war nicht vorbelastet und hatte sich vorher nie untersuchen lassen. Bei ihm war der Krebs und die Metastasen schon so weit, dass OP und Chemo/Bestrahlung nur einen Teil entfernen konnten und er mittlerweile nur noch palliativ behandelt wird um sein Leben noch ein paar Monate zu verlängern. Wenn ich auf ihn schaue, wird mir bewusst, wie viel Glück ich (bisher) gehabt habe.
Bleibt alle gesund!