Member hat gesagt:
Matatu ist in der Tat lebensgefährlich. Boda boda ist eher steuerbar. Da gibt es eine klare Ansage von mir. Falls er die ignoriert, ist der Beförderungsauftrag hinfällig.
Pole Pole... lautet das Zauberwort.
Member hat gesagt:
Meine erste Fahrt im Matatu no. One
Ich war ziemlich angedüdelt und es wurde schon dunkel, ich hatte es eilig nach Bamburi zu kommen und meine damalige Schnecke wartete auf mich. Also ich hatte nur noch 100 BoB und für ein Motorrad reichte es nicht, so wurde ich im Sog der Matatus mitgerissen, wie eine Fliege, wenn der Regen sie einfach vom Himmel holt und wegspült, und hatte ehe ich mich versah in einem dieser hochgestylten und nur vorne spitzgelegten „think not to tomorrow“ ÖPNV Varianten der kenianischen Slumdog Strassengängs Platz genommen.
Von Platz konnte aber zu dieser Zeit gar keine Rede sein, denn das Matatu war überfüllt und ich wurde ganz hinten zwischen einer sehr dicken cappuccinofarbenen Frau und einem muskulösen Kenianer eingequetscht. Kurz bevor ich einstieg wurde mir vielleicht annähernd bewusst was mir blühte.
Es war Regenzeit und es schüttete wie aus Kübeln. Während die Fliege draußen um ihr Leben schwamm hatte ich drinnen gleich mit mehreren Ängsten zu kämpfen.
Platzangst, denn bei jeder Kurve wurde ich
mehr in meinen Sitz und von beiden Seiten eingequetscht.
Geruchsangst, die ich vorher noch nie kannte aber nun ein Begriff für mich darstellte, denn alle Fenster incl. der Frontscheibe waren stark vom Schweiß der Passagiere und Dunst des Regens angelaufen und die große Anzahl der Menschen bildeten eine breiige Masse aus verschiedenen, unangenehmen Gerüchen.
Todesangst, denn ich konnte nicht nach draußen oder überhaupt etwas sehen, nur wenn die Tür sich wieder öffnete, und erstaunlicherweise und mir unbegreiflich weitere Passagiere aufgesaugt wurden, war mir ein Blick nach draußen möglich. Dunkelheit, Schlamm und dichter Regen.
Nun, eigentlich hatte ich nie Angst in Kenia, aber mir wurde in diesem Moment bewusst, wenn einer dieser vielen Verkehrsunfälle in Kenia uns zuteilwürde, könnte ich nicht, aber gar nichts tun. Nicht aussteigen, nicht überleben und mich auch nicht bewegen, wenn der Schlamm von draußen über die Fenster des umgekippten Matatus nach drinnen quoll und uns ersticken würde.
Hilflos! Vielleicht würde ich schreien? Aber dafür würde mir wohl auf Grund des Zusammengedrücktwerdens die Luft fehlen. Ich hatte wohl Panik? Eben Todesangst.
ISo
@bambam und
@Gesperrter-Doppelaccount-jakob das war bereits vor vielen Jahren meine erste Erfahrung mit dem Matatu. Man sollte meinen ich hätte dazugelernt, aber manchmal will ich dann doch wieder Geld sparen und… eines werde ich aber nicht mehr machen, bei Regenzeit Matatu fahren
BodaBoda ist vermutlich Motorradtaxi? Und Pole Pole vermutlich langsam langsam? Müsste ich eigentlich wissen, aber manches lerne ich sehr langsam