Pattaya – du machst mich krank!
Nok ist bei mir, der neue Boyfriend tobt. Am Telefon verlangt er nach Erklärungen. Ich rate Nok, das Mobile einfach auszuschalten und ihn später mit einer dummen Ausrede abzuspeisen. Kleine triviale Notlügen – Kenner der Szene wissen was ich meine.
Endlich haben wir Zeit für uns. Zeit um zu reden, Zeit um ordentlich zu vögeln. Nok legt einen sexuellen Enthusiasmus an den Tag, der mich durchaus nachdenklich stimmt. Sollte dies etwa ihr Versuch sein mich zurück zu gewinnen? Oder sind womöglich sogar echte Gefühle im Spiel? Selbst nach vielen Jahren vermag ich nicht, dies adäquat einzuschätzen. Das Thaigirl – ein unbekanntes Wesen!?
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Whatever, es kann einfach keine Zukunft für uns geben. Warum ich mich dann trotzdem auf dieses Spiel einlasse? Nun, der Verstand setzt mitunter aus, wenn man in Pattaya Urlaub macht.
Wir ficken eine gute Stunde, verausgaben uns total. Ich bin kurz vorm Kreislaufkollaps. Dank der Pulle Thaischnaps im Blut spüre ich nur die Hälfte; hätte wohl sonst schon nach 15 Minuten abgelachst. Nok und ihr Hardbody – ein Traum in schokoloadenmilchbraun. Doch auch für ein kurzes Gespräch bleibt Zeit. Da stoße ich immer wieder meinen Pimmel in Noks Möse, meine Argumente jedoch dringen nicht zu ihr vor. Der chronische Teufelskreis aus Familie, Wasserbüffel und Co. scheint ungebrochen und erhitzt noch immer die Gemüter. Ich gebe mich geschlagen, sehe keinen Sinn in einem ungleichen Disput. Wir schlafen ein. Seite an Seite, Wange an Wange. Eine Romanze von kurzer Dauer. Die Zeit ist einfach zu knapp bemessen.
Der vierte Urlaubstag beginnt erst gegen 15 Uhr. Ein flaches Wortgefecht. Wir stecken erneut unsere Grenzen ab. Ich erkläre mich partout nicht bereit, Noks Barfine zu zahlen. Sie verlässt mich daraufhin mit einem gekünstelten Lächeln und 500 Baht aus meiner Tasche.
«I go work now. I call you later. Maybe I go with my customer tonight. Bye Bye! » Der Versuch, mich mit dieser Botschaft zu verletzen, misslingt. Ich bleibe cool. Wir werden ja sehen. Abwarten und Mekong trinken, lautet die Devise.
Im Burger King stärke ich mich bei einem Whopper-Menü und versuche, klare Gedanken zu fassen. Nok hin, Nok her. Sanuk muss stets im Vordergrund stehen! Keine Weichei-Allüren, kein Anzeichen von Schwäche. Nicht mit Jeff! Ich befinde mich auf einer Mission. Ziel ist es, die hübschesten Pussies zu missionieren. Trübsal soll das Letzte sein, was während der Low Season Tour geblasen wird.
Mit einem Singha aus dem 7/11 marschiere ich die Beachroad hinauf. Ein weiterer Shorttime in der Soi 6 – hier bin ich Mensch, hier darf ich sein! Man bläst mir gewissermaßen den Kopf frei.
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Das Luder aus der Roxy Bar gibt ihr Bestes, reitet mich hart und straff. Mein Schambein beginnt zu schmerzen. Ob ich mir heute Abend eine Fick-Pause gönne? Eigentlich eine rhetorische Frage.
Das Handy vibriert, ich erhalte zwei SMS. Eine von Kumpel Jens und eine von Nok. Jens will sich morgen in Bangkok mit mir treffen und den Kambodscha-Trip planen. Nok hat angeblich den Ami versetzt und will mich gegen 2 Uhr nachts besuchen kommen. Verrückte Welt! Verrücktes Pattaya!
Fünf Mekong-Coke später veranlassen mich heftige Magenkrämpfe die Heimreise anzutreten. Womöglich waren die Eiswürfel in der Roxy Bar verdreckt, oder der Whopper hatte es in sich. Mir geht es dreckig. Ich scheiße mir im Siam Sawasdee die Eingeweide raus, komme von der Kloschüssel nicht runter. Die Rosette glüht, Fieber kommt auch noch hinzu. Mit Schüttelfrost im Parasitenhotel. Der Rest des Tages ist gelaufen. Krankenschwester Nok! Wo bist du, wenn man dich braucht?!
Irgendwann klopft es an der Tür. Ich muss mehrere Stunden geschlafen haben. Es ist bereits 1:30 Uhr. Engelchen Nok erkennt meinen Zustand und startet ein zärtliches Take-Care-Programm. Erinnerungen an den letzten Urlaub schießen mir durchs Hirn. Damals lag Nok mit hohem Fieber im Bett und ich kümmerte mich liebevoll um sie. Jetzt sind die Rollen vertauscht.
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so long...
jeff