So verging der erste Teil der Reise mit vielen Höhen und einigen Tiefen. Mein Trip nach Angeles rückte immer näher, und es blieb noch einiges zu tun. Per E-Mail organisierte ich die Transfers von Pattaya nach Bangkok, und von Manila nach Angeles City, und am 13.04. ging es los. Am Abend zuvor begann in Pattaya das Sonkrang Fest, und ich bekam schon mal einen kleinen Vorgeschmack, was mich bei meiner Rückkehr erwartet.
Durch eine weitere Zeitverschiebung und drei Flugstunden war es bereits dunkel, als ich Manila erreichte. Den Flughafen in Manila erlebt man sicherlich im ersten Moment als chaotisch, ähnlich wie bei meiner erst Ankunft in Bangkok vor drei Jahren. Aber dank vieler Informationen, die ich Vorfeld von @Pilo hatte, fand ich mich erstaunlich gut zurecht. Das größte Problem war, meinen Fahrer zu finden, denn als Erkennungszeichen hat man mir ein gelbes T-Shirt genannt, und ich habe mindestens 10 Leute angesprochen.
Die Fahrt nach Angeles dauert fast 2,5 Stunden, die meiste Zeit beansprucht dabei die Durchquerung von Manila. Wenn man die Randbezirke erreicht, fühlt es sich schon etwas trostlos bis unheimlich an, und ich war froh, in einem Auto mit verdunkelten Scheiben zu sitzen. Als wir dann das blinkende und bunte Vergnügungsviertel von Angeles erreichten, kam es mir erst mal gar nicht so fremd vor.
Mein Hotel, das Lewis Grand Hotel löste im ersten Moment, durch die erleuchtete Fassade und die prachtvolle Eingangshalle einen regelrechten Wow- Effekt aus. Ich hatte bewusst ein Hotel im etwas höheren Preissegment gewählt. Wichtig waren mir ein Balkon und ein schöner Pool, und beides wurde im Prospekt angeboten. Bei Tageslicht und etwas näherem Hinschauen, merkt man aber, dass der Laden schon etwas angestaubt ist, und seine besten Tage hinter sich hat. Das Zimmer war recht groß, aber eine Renovierung, also eine Ausstattung mit Fließen statt Teppichboden und eine Modernisierung des Bades würden dem Etablissement bestimmt gut tun. Gut sind der große Balkon, die Poolanlage und das Restaurant. Außerdem bietet das Hotel auch einen kostenlosen Limousinen Service, allerdings wird ordentlich Tipp erwartet, wenn man einen reibungslosen Ablauf haben will.
Rasch das Nötigste ausgepackt und etwas frisch gemacht, begab ich mich so gegen 10:30 in die Blue Haven Bar zu Klaus Shovel. Von meinem Hotel liegt diese Bar nur wenige Meter entfernt und war auch als erste Anlaufstelle empfohlen. Ich gab mich zwar als Neuling, aber auch als Freund von @Pilo zu erkennen, und schon war ich in der Runde der „ Stammgäste und Expats“ an einem großen Tisch willkommen. Es war ein lustiger Abend, denn nachdem ich die erste Runde spendiert hatte, fühlte sich jeder der Anwesenden genötigt, sich zu revanchieren, und ich musste in kurzer Zeit und auf leeren Magen ziemlich viel Alkohol trinken. Nur zwei der Tänzerinnen in dem Lokal passten in mein Beuteschema, und ausgerechnet die wurden vor meiner Nase ausgelöst. Also bin ich die erste Nacht alleine und angetrunken ins Bett gefallen und habe mich von den hinter mir liegenden Strapazen erholt.
Obwohl ich vorgewarnt war, war der erste Eindruck von Angeles City bei Tageslicht erst einmal ein Schock. Ich erkundete die Parimeter Road und die Fields Avenue bei stark bewölktem Himmel und gelegentlichen Schauern, und alles wirkte schon ziemlich trostlos. Erst am späten Nachmittag, als die Sonne die grauen Wolken vertrieben hatte, und das Treiben auf der Straße zunahm, erschien mir alles ein bisschen freundlicher. Aber egal, schließlich war ich nicht wegen der Sehenswürdigkeiten hier.
Wieder folgte ich den Empfehlungen von @Pilo und suchte das eine oder andere Lokal auf, um etwas zu essen oder eine andere Erfrischung zu genießen. Es war recht ruhig in der Stadt, und erst als ich vor mancher verschlossenen Tür stand, wurde mir bewusst, dass hier gerade Ostern gefeiert wurde, und der Karfreitag ist wohl einer der höchsten Katholischen Feiertage.
Ich spazierte zu meinem Hotel zurück, um noch ein wenig zu chillen, mich frisch zu machen und dann in die Nacht zu starten.