Hallo - ich habe diesen Thread spät entdeckt und nachdem ich ihn komplett durchgelesen habe, kann ich glaube ich in vielen Punkten Klarheit schaffen. Bei meinem ersten Job in Thailand hatte ich Zugang zu den Trainingsunterlagen der US-Embassy in Bangkok und einige Sätze sind für immer in meinem Gedächnis geblieben: Thailändisch ist keine Sprache, die schwer zu erlernen ist. Jeder Thai spricht sie und versteht sie, egal, ob er in Mukdahan lebt oder in Suratthani. Die gesprochene thailändische Sprache ist untrennbar von der geschriebenen thailändischen Sprache. Das thailändische Alphabet bildet diese in allen gebräuchlichen Tonlagen ab. Es ist zwingend zu Verstehen, wie das geschriebene Thai das gesprochene Thai abbildet. Das ist jetzt ungefähr 13 Jahre her.
Als ich mich vor 3 Jahren entschieden hatte für immer in Thailand zu leben, konnte ich zumindest thailändisch fließend lesen.
Schreiben, Sprechen und Verstehen sind ein anderes Kapitel mit anderen Randbedingungen. Der Schlüssel um dieses aufzulösen ist das Sprachsystem, Disziplin und Übung. Disziplin meint: Lerne ich eine Sprache, so sacke ich niemals auf das Niveau einer Umgangssprache ab und schon gar nicht auf etwaige Dialekte. Die Quintezenz ist: Der Thai in Surathani ist beeindruckt und schaut zu mir auf. Er fängt von sich aus an, Thai zu reden und wir können uns verstehen.
Das Sprachsystem in seiner Grammatik ist sehr einfach zu verstehen. Es gibt unzählig viele Bücher hierzu z.B.: Bei Amazon.
Es erklärt exakt das Tonsystem und jeder Durchschnittsintelligente versteht danach, warum das Alphabet 44 Konsonanten braucht. Die Obsoleten, wie das Koh Kuat interessieren nur noch Historiker, denn es gibt sie nicht mehr im aktuell gesprochenen und geschriebenen Thai. Sie haben den gleichen Status wie Pali.
Wir kommen zur Übung. Ein 5-jähriges thailändisches Kind hat im Durschschnitt einen Wortschatz von 6000 Vokabeln. Jetzt wissen wir, wo wir stehen. Wir sind aber erwachsen und verstehen das Sprachsystem, dass sich das Kind erst mühsam in der thailändischen Schule aneignen muss, um zu verstehen, warum es so geschrieben wird, wie es es in seine Muttersprache spricht.
Ich kann es also drehen und wenden, wie ich möchte, es führt immer dazu, dass der Farlang, der im übrigen als der Fremde im Thai verstanden wird, es wohl leichter hat diese Sprache über die Schrift zu lernen, als über die befremdliche tonale Ebene.
Es ist dann eine erfreuliche Erfahrung, dass der Zugang zu Dialekten einfacher wird. Issaan wird nicht nur in Thailand gesprochen, auch die Laoten im Grenzgebiet sprechen die gleiche Sprache. Der Schlüssel dazu ist das systematische Erlernen einer Sprache und damit ist Thai gemeint und nicht irgendein Dialekt, oder die Sprache der Beachroad.
Gruß Nudels
Ps.: der Sprachfont für Thai in Windows heißt: Angsana New - um ihn zu benutzen, muß die Thai Kedmanee-Tastatur installiert werden.