Also begannen wir mit der beschaffung fuers “innenleben” des aquariums. 3 tonnen ist eine menge zeug das zuerst einmal herangeschafft werden musste. Aber zum glueck heben wir ja unsere bangka deren zulaessige zuladung 2 tonnen betraegt und sie liegt nur wenige meter von unserem haus entfernt.
Zudem sammelten meine frau und unsere homemaid bei ebbe hier im mangrovengewaesser brauchbare stuecke ein, so das wir in den ersten zwei tagen schon genug abgestorbene korallen als deko fuer das obere becken zusammen hatten. Es waren ca. 2 tonnen.
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Darunter auch so schoene stuecke wie diese feuerkoralle
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Oder dieses grosse stueck. Gewicht ca. 25 kg
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Den korallensand als bodengrund fuers sichtbare becken schafften wir ebenso wie den korallenbruch fuers filterbecken abgefuellt in saecken heran.
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Dann kam der tag an dem wir die ersten lebenden korallen heranschafften. Es sollten zuerst einmal lederkorallen sein. Dafuer fuhren wir ( schwager und schwiegervater waren als helfer mit an bord) mit der bangka raus an ein abgelegenes riff und holten aus dem meer einige schoene exemplare.
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Hier ein schoenes exemplar mit einer putzergarnele.
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Fuer den transport hatte ich grosse plastikbehaelter besort und eine 12 volt luftpumpe fuer die sauerstoffversorgung waehrend der fahrt.
Alles lief glatt ueber die buehne. Wir brachten die tiere heil an land und von dort aus war es nur eine kurze wegstrecke bis zu unserem haus. Es wurde zuegig ausgeladen und wir machten uns auf den weg, schwiegervater mit seiner wertvollen fracht als erster. Alles waehre glatt verlaufen, wenn da nicht dieser bloede polizist an der ecke gestanden haette, der prompt den inhalt der behaelter sehen wollte. Verdutzt oeffneten wir die behaelter und ich ahnte, da wird nichts gutes auf uns zukommen. Und so war es auch!!!!!!!!
Nach langem hin und her meinte er dann bestimmt, wir haetten mit unserer ladung sofort zur polizeistation, die nicht weit weg war, zu gehen und ihm jetzt zu folgen.
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man beachte das schild mit der aufschrift
WE ARE YOUR FRIENDLY POLICEMEN, MAY WE HELP YOU
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Ueber funk verstaendigte er dann seine kollegen, die uns dann auch schon erwarteten. Jetzt ging das palaver schon wieder von vorne los. Kameras wurden hervor geholt und alles fein saeuberlich fotografiert und archiviert. Mitlerweile hatten wir so an die 30 polizisten um uns herum und jeder meinte seinen senf dazu geben zu muessen.
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Dann kam auch noch der oberpolizist von puerto galera hinzu und wollte meinen pass und meine ID karte sehen. Das alles hatte ich natuerlich nicht dabei, denn wir wollten ja eigentlich nicht durch den zoll sonder nur raus aufs meer. Also rief ich meine frau an, sie solle mir die papiere doch bitte zur polizeistation bringen, die ja nur ca. 100 luftlinie von uns entfernt war. Auf mein angebot, ich wuerde eben mal schnell nach hause gehen und die papiere holen sagte man mir dass ich den ort nicht verlassen duerfe und praktisch unter arrest stand.
Nach kurzer zeit kam dann meine frau mit allen bekannten vorbei (es hatte sich mitlerweile in ganz puerto galera herumgesprochen, dass ein boeser foreigner diebstahl an meereesresorcen begangen hatte) und brachte die papiere. Nun ging das ganze noch mal von vorne in tagalog los, wobei ich natuerlich kein wort verstand. Es wurden strafkataloge hervorgeholt und uns gezeigt, was man darf und was man nicht darf..
Da mitlerweile schon der halbe tag vorbei war, holte meine frau uns etwas zu essen. In dieser zeit machte mir der oberguru dann klar, dass ich ein schlimmes „verbrechen“ begangen habe. Meinen schwiegervater und meinen schwager liessen sie aussen vor, obwohl die beiden ja mitbeteiligte waren, aber es sind ja philippinos. Also war ich ganz alleine der uebeltaeter und muesse fur diese tat zur rechenschaft gezogen werden. Laut katalog, den sie mir vorlegten sollte ich ein bussgeld in hoehe von 20.000 peso zahlen oder ersatzweise eine macht im knast verbringen.
Wa soll ich sagen, ich habe die nacht im knast gut ueberstanden, obwohl meine frau das bussgeld zahlen wollte. Ich sagte zu ihr: als auslaender wird man hier genug abgezockt, da gehe ich lieber ins „hotel polizei“
Bevor ich dann am naechsten morgen die heiligen hallen des municipals verlassen durfte hatte ich dann noch ein hearing beim towm major, dem buergermeister. Also so wichtig war das alles, der oberste boss wollte mich persoehnlich sprechen. Ich habe nur darauf gewartet dass sie mich zu dieser verabredung in handschellen abfuehren wuerden, aber das blieb mir dann doch erspart!!!!
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Hubert dolor hiess er und er empfing mich recht freundlich in seinem buergermeisterzimmer. Jetzt folgte die schon von mir erwartete aufklaerungszeremonie, die ich geduldig ueber mich ergehen liess. Er endete dann mit seinem vortrag, dass ich beim naechsten mal eine noch viel hoehere strafe zu zahlen haette oder aber ersatzweise mal wieder in den bau muesse.
Das war dann der ofizielle teil.danach unterhielten wir uns noch eine ganze weile ueber private dinge und ich merkte, dass ihm das ganze nicht so recht angenehm war (die belehrung und die strafe). Unsere unterhaltung lockerte sich nach und nach auf, so dass wir beide ueber das geschehene lachen konnten. Von nun an waren wir die besten freunde.
Er muss wohl auch mit den polizisten gesprochen haben, denn die sind jetzt alle recht freundlich zu mir, so dass ich mit ihnen zusammen auf ihrem schiessuebungsplatz schon so manchen schuss abgegeben habe, aber nicht auf sie. Im nachhinein bin ich ihnen ja auch nicht boese, denn sie haben nur das gemacht, wofuer sie bezahlt werden.
Hier nun ein blick von unserem grundstueck auf die gebaeude des municipals.
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Nach diesem desaster war ich dann geheilt von der vorstellung auf den philippinen des abends in aller ruhe und zum entspannen vor meinem meerwasseraquarium zu sitzen!!!!! Denn die polizei, dein freund und helfer residiert nur einige meter von unserem haus entfernt. Und in den knast moechte ich nicht noch ein zweites mal.
Nun stellte sich die frage: was mache ich nun mit dem riesenaquarium? Hatte ich doch so viel zeit und geld darin investiert. Ich wollte es nicht so einfach ungenutzt lassen und vor allem liebe ich es bei einem bier des abends die fische zu beobachten und den tagesstress dabei zu vergessen.
Dann kam mir die idee!!!!!
Musste es denn unbedingt meerwasser sein? Suesswasser wuerde doch auch als alternatieve gehen. Und da bieten sich tilapias an, die hier auf den fils als speisefisch sehr begehrt sind. Das wars doch, oder? so konnte ich mit meinem aquarium auch noch ein wenig geld verdienen, eben mit tilapiazucht, denn die becken sind gross genug.
Von nun an wartete eine neue herausforderung auf mich.
Und wie das weiterging, demnaechst in diesem theater.
Bis denne