Interessanter Thread. Gerade für mich als ehemaligen (und eigentlich auch aktuellen) Mitarbeiters eines Konkurrenten von Bolt.
Ob Bolt an sich in Thailand verboten ist, kann ich nicht sagen. Erscheint mir jedoch unwahrscheinlich. Bolt ist halt lediglich ein Vermittler und erbringt ja selbst keine Transportdienstleistung. Daher kann es eigentlich nur dann zu Problemen kommen, wenn die Fahrer überhaupt nicht berechtigt sind (siehe diese bereits genannte Public Licence), gewerblich Personen zu befördern. Das wird zumeist nicht so gut kontrolliert und nachverfolgt bei den diversen Vermittlern.
Man muss dann auch noch zwischen Taxi und PHV (private hire vehicle) unterscheiden. Wenn bspw. das Taxi-Geschäft in Thailand reguliert ist (ähnlich wie in Deutschland), dann kann es sein, dass Bolt selbst nicht berechtigt wäre, Taxifahrten zu vermitteln. Allerdings, Konkurrenz hin oder her, wird Bolt nichts machen, was gegen geltendes Recht/Regulatorik verstößt. Also die werden ziemlich sicher keine Vermittlung in Thailand anbieten, wenn sie nicht über die nötige Operator Licence verfügen, falls diese in Thailand Voraussetzung ist.
Zu den Preisen möchte ich noch anmerken, dass Bolt und Co. neben der Servicegebühr auch noch eine Vermittlungsprovision vom eigentlichen Fahrpreis berechnen/einbehalten. Deshalb mögen die meisten Fahrer (auch in DE) eigentlich die Cash-Zahlung, denn so haben sie das Geld unmittelbar und zunächst ohne Abzüge in der Hand. Die Rechnung kommt dann später.
Bei allen Zahlungen, die über den Vermittler abgewickelt werden, hängt die Auszahlung ja vom Abrechnungszyklus ab. D.h. es kann durchaus eine Woche dauern, bis der Fahrer sein Geld hat. Weiterer Nachteil bei cashless payment ist, dass es durchaus Vermittler gibt, die die Provision auf den Gesamtpreis (d.h. Fahrpreis + Trinkgeld) berechnen. Beim Cash muss man das Trinkgeld ja nicht (in richtiger Höhe) angeben, aber bei cashless hat man ja keine andere Möglichkeit.
Was Registrierung etc. betrifft, sollte es eigentlich egal sein, wo man die App registriert. So war es zumindest bei der App meines ehemaligen Arbeitgebers. Wenn man dann in einem neuen Land ist und die Vermittlung in Anspruch nehmen möchte, muss man zunächst die lokalen AGB akzeptieren und dann geht es normal weiter. Klar, wenn da bei den Zahlungsoptionen irgendwas deutschlandspezifisches hinterlegt ist, kann es daran scheitern, aber mit Kreditkarte oder Paypal dürfte es idR immer klappen. Sollte bei Bolt eigentlich nicht anders sein.
Zu indrive:
Das habe ich auf Phuket auch immer genutzt. Ich hatte damals ein Mädel, das ich mir aus Rawai kommen lies und die sagte mir, dass auf der Insel fast keiner Grab nutzt, sondern fast alle indriver. Falls jemand die Funktionsweise der App noch nicht kennt, war hier ja noch nicht beschrieben: Man wählt sein Fahrtziel aus und das Fahrzeug (Auto oder Moped). Die App sagt, was basierend auf den aktuellen Bedingungen ein fairer Preis wäre (der liegt idR schon unter dem Preis bei Grab). Anschließend kann man eingeben, welchen Preis man bereit ist zu zahlen und dann melden sich Fahrer. Entweder nehmen diese das Angebot an oder schlagen einen anderen Preis vor, dann kann man quasi per App handeln. Ob es dann günstiger ist als Bolt weiß ich nicht, da ich Bolt bislang nicht genutzt habe. Aber damals hatten die Fahrer immer gejammert, dass die Preise durch die App im Keller sind und ob man nicht trotzdem etwas mehr zahlen würde
P.S.: Die Frage nach den Booten war übrigens gar nicht so absurd. In London gibt es ja bereits Uber Boat.