Ich bin einer der "Digitalen Nomaden" bzw. könnte einer sein, d.h. ich bin selbständig und kann ortsunabhängig arbeiten.
Aus dem Grund war ich in den letzten 3 Jahren für jeweils mindestens 3 Monate in Thailand.
Aus praktischer Sicht:
Ich bin als Tourist eingereist, hab etwas Urlaub gemacht und nebenbei gearbeitet.
Ob es nun illegal war, dass ich ohne entsprechende Work-Permit auf thailändischem Boden Geld verdient habe, weiß ich nicht.
Solange man damit nicht hausieren geht, lässt sich es in der Realität doch kaum nachvollziehen, was man an seinem Laptop bzw. Handy macht.
Ob ich meine Oma anrufe und ihr erzähl, wie schön die Strände sind oder mit den deutschen Kollegen eine Videokonferenz führe...wer will das schon rausfinden?
Ich denke, dass man in der Hinsicht nicht zu paranoid sein sollte.
Das Thema Steuern bzw. Steuerersparnis würde ich an deiner Stelle vergessen. Schon allein die Tatsache, dass du Arbeitnehmer bist, lässt da ohne Zutun deines Unternehmens nicht viel Spielraum für eigene Überlegungen zu.
Auch die 183-Tage Regel ist etwas irreführend. Es reicht bei weitem nicht aus, einfach 183 Tage außerhalb Deutschlands zu verbringen, um nicht mehr in DE steuerpflichtig zu sein.
Du musst quasi deine gesamte Existenz in DE aufgeben und deinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlagern (Wohnsitz abmelden, je nach Wohnsituation Wohnung kündigen oder vermieten und sämtliche Verträge kündigen, Auto abmelden usw.).
Der entscheidende Punkt ist dabei nicht die Verweildauer im Ausland sondern wo dein gewöhnlicher Aufenthaltsort / Wohnsitz ist. Alles, was darauf schließen lässt, dass man noch eine Verbindung zu DE hat, kann einem bei der Steuererklärung zum Nachteil ausgelegt werden. Selbst wenn es nur ein eingerichtetes Schlafzimmer im Elternhaus ist, zu dem man mit einem eigenen Schlüssel Zugang hat.
Auf die Frage gibt es keine pauschale Antwort und sollte im Zweifelsfalls mit einem fachkundigen Steuerberater besprochen werden.
Meine Ausführung bezieht sich nur auf kurzfristige Auslandsaufenthalte. Wenn man tatsächlich alles in Deutschland aufgibt, nach Thailand auswandert, dort eine Aufenthalts- bzw. Arbeitserlaubnis hat und seinen Wohnsitz vor Ort anmeldet, sieht die Sache natürlich anders aus.
Ich kann mich @Traveler17 bezüglich der Eigenmotivation definitiv anschließen. Es dauert eine Weile bis man sich im Ausland einen "normalen" Alltag aufgebaut hat und genauso produktiv wie in DE arbeitet.
In der Theorie hört es sich so schön an... 8 Uhr aufstehen, erstmal ne Runde im Pool drehen oder am Strand spazieren, dann für 100 Baht frühstücken, anschließend arbeiten und am Abend zuerst zur Massage und danach entspannt in eine Bar.
Nur leider wird aus der kurzen Runde im Pool auch gerne mal 2-3 Stunden in der Morgensonne entspannen und der Barbesuch am Dienstagabend wird nach 2-3 Bier zu einer feuchtfröhlichen Nacht mit ein paar Mädels, die um 4 Uhr endet.
Wie produktiv der nächste Tag dann wird, kann sich wohl jeder denken..
Man muss sich definitiv unter Kontrolle haben und den vielen Verlockungen widerstehen können. A
Aber wie von den anderen Memebern bereits erwähnt...Wenn du es mit deinem Arbeitgeber arrangieren kannst, dann probier es definitiv mal für 1-2 Monate aus.