Martin Woodli hat vor vielen Jahren seine Mutter mit Demenz nach Thailand geholt und dort gepflegt. Damals gab es darüber schon eine schöne Dokumentation. Nun hat er daraus ein Konzept gemacht und betreut nun deutschsprachige Europäer.
Wer die Gelegenheit hat, sollte den Film schauen, denn er Zeigt einerseits was die Herausforderungen bei der Betreuung sind und wie das Leben fernab von Pattaya funktioniert... und verliebt euch nicht grad in die Betreuerinnen, dann die haben das Herz echt auf der rechten Seite...
Das Dorf der Vergesslichen
"Das Dorf der Vergesslichen" aus der Reihe "Junger Dokumentarfilm" erzählt von Demenzpatienten aus Europa, die in einem thailändischen Dorf von Einheimischen gepflegt werden. Ihre Familien haben die Entscheidung getroffen, sie fernab ihrer europäischen Heimat pflegen zu lassen: "Baan Kamlangchay" heißt das Pflegeprojekt, das der Schweizer Martin Woodtli aus der eigenen Not heraus aufgebaut hat, weil er für seine pflegebedürftige Mutter in der Heimat keine passende Betreuung fand. Heute sind 14 europäische Patienten Teil des thailändischen Alltags, wohnen in Häusern im Dorf verteilt. In Paaren bewegen sich Patient und Pfleger durch die Straßen, gehen spazieren, kaufen ein, beteiligen sich an traditionellen Festen.
Demenzpatienten aus Europa in thailändischen Dorfgemeinschaften
"Sie wurden von ihren Kindern hierher geschickt. Hier bei uns zahlt man nicht für die Pflege der eigenen Verwandten, sowas gibt es nur bei Ausländern", sagt Nong On, die den Kiosk im Dorf betreibt. Die Kulturen könnten kaum unterschiedlicher sein, und doch scheinen sich die Lebensgeschichten und der Alltag der Einheimischen und der ausländischen Gäste harmonisch zu verbinden.