Thailand Macht Auswandern glücklich - Neue ARD Dokumentation

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        #131  

Member

Member hat gesagt:
dass man gerade aus einem Tod durch eine Blutvergiftung nicht zwingend schliessen kann eine fehlende KV haette dazu beigetragen.
Da gebe ich dir zu 100% recht. Mein Vater ist ebenfalls an einer Blutvergiftung hier in Deutschland verstorben. Das wurde leider im Pflegeheim zu spät erkannt bevor er dann ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Vier Tage später ist er daran verstorben, trotz seiner privaten Krankenversicherung.
Allerdings zeigt ja gerade das Beispiel mit der Ute wie wichtig es ist, auch im Ausland entsprechend krankenversichert zu sein. Sie ist ja in ihrem Garten gestürzt und hat sich dabei den Oberschenkel gebrochen. Dieser wurde mit Sicherheit ohne KV in Thailand nur notdürftig behandelt. Und schon war es vorbei mit der Lebensfreude, sie konnte von da an nicht mehr ohne Gehhilfe laufen und das auch nur unter täglichen Schmerzen.
Ich behaupte mal, wäre ihr das gleiche in Deutschland passiert, wäre die medizinische Versorgung eine bessere gewesen und mit anschließender Reha und/oder Physiotherapie die Heilungschancen deutlich größer gewesen.
 
        #132  

Member

Member hat gesagt:
Was leider nicht erwähnt wurde, welches Visum die beiden Frauen hatten, zumindestens bei Ute mit 800€ Rente stelle ich mir es schwierig vor ein legales Visum zu bekommen.
Ute hatte auch kein Visum, das wurde erwähnt. Ich denke Josephine wollte in der Doku nicht öffentlich sagen, dass sie ohne Visa dort lebt.


Member hat gesagt:
Ein Gedanke von mir: wer würde denn öffentlichen im TV zugeben daß er den Schritt auswandern bereut?
Ganz genau. Wer gesteht schon Fehlentscheidungen öffentlich ein. Natürlich weiß man nicht ob sie lügt oder die Wahrheit sagt. Vielleicht lügt sie sich auch selber einen in die Tasche, um ein besseres Gefühl zu haben. Man kann niemanden in den Kopf schauen. Das Gespräch mit dem Herrn von Hilfsverein war doch recht entlarvend, meiner Meinung nach. Wenn Member behaupten, sie seien total glücklich in Thailand aber hängen dann jeden Tag nur im TAF ab, dann kann man das auch glauben, oder sich seine eigene Meinung bilden. Völlig ergebnisoffen.

Bei einer Doku ist dieses Hinterfragen ja die Aufgabe von Journalisten. Ich finde Luck ist das in dieser Doku ganz gut gelungen.
 
        #133  

Member

Um die ausgewanderten Rentner-Kollegen in Thailand, die am Pool im Schatten unter einer Palme im TAF surfen, mache ich mir am wenigsten Sorgen 🌴
 
        #135  

Member

Das Ganze hin und her Geschreibsel in allen Ehren.. habe die Sendung auch geschaut und muss mir eingestehen, dass die beiden älteren Damen eigentlich viel Mut bewiesen haben und nach Thailand ausgewandert sind. Man kann nun behaupten dass es in Deutschland schlechter gewesen wäre... ABER alle Zelte ab zu brechen und als Frau alleine nach Asien auszuwandern... Hut ab, aber ich weiss nicht wie viele der hier Diskutierenden von wegen KV und anderen Gründen sich zu diesem Entscheid hätten durchringen wollen? Der Film zeigte doch schonungslos die Realität auf, wie es dann vorort aussah und wie die Frauen zu Recht kamen.
 
        #136  

Member

Member hat gesagt:
Ich hätt da noch ne Frage zu der Doku:

Ich habe nicht verstanden,warum diese Ute nicht im Tempelverbrannt werden durfte. Da hieß es, daß ihr Testament wohl irgendwie nicht formgerecht war, oder habe ich das falsch verstanden?
Was hat denn die Form der Bestattung mit einem formgerechten Testament zu tuin?


Member hat gesagt:
Ich glaube eher, dass die Kohle einfach nicht vorhanden war. Dann wird sie wie in Deutschland billig entsorgt. Völlig normal.
@Sky69 Nein, in 1:07 sagt doch ihre Freundin ganz klar, daß das Testament nicht formgerecht war und deshalb kein Totenschein ausgestellt wurde, was wiederum zur Folge hatte, daß siennicht im Tempel verbrannt werden durfte.

Erscheint mir irgendwie sehr komisch: Wenn jemand stirbt ist doch das Testament nicht Voraussetzung für einen Totenschein???

Und selbst wenn, was hat das dann wiederum mit dem Verbrennen im Tempel zu tun?
 
        #137  

Member

Member hat gesagt:
Das Ganze hin und her Geschreibsel in allen Ehren.. habe die Sendung auch geschaut und muss mir eingestehen, dass die beiden älteren Damen eigentlich viel Mut bewiesen haben und nach Thailand ausgewandert sind. Man kann nun behaupten dass es in Deutschland schlechter gewesen wäre... ABER alle Zelte ab zu brechen und als Frau alleine nach Asien auszuwandern... Hut ab, aber ich weiss nicht wie viele der hier Diskutierenden von wegen KV und anderen Gründen sich zu diesem Entscheid hätten durchringen wollen? Der Film zeigte doch schonungslos die Realität auf, wie es dann vorort aussah und wie die Frauen zu Recht kamen.
Du schreibst von viel Mut der beiden Damen nach Thailand asuzuwandern.
Ich würde es eher als eine Mischung aus Euphorie und Naivität für mich persönlich einordnen.
Lediglich meine Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit.
Für mich persönlich brachte es der gute Mann vom Hilfsverein eigentlich ganz kurz und knapp sehr auf den Punkt
 
        #138  

Member

Da viel über die Krankenversicherung gesprochen wird, will ich mal noch ein paar Gedanken zum thailändischen Gesundheitssystem teilen.

Die privaten Krankenhäuser in Thailand werden ja häufig - auch zurecht - gelobt, weil modern, gut ausgestattet, schnelle Terminvergabe, usw.

Ich hatte im Laufe des letzten Jahres mit leichten, aber dennoch teils einschränkenden Gesundheitsproblemen zutun.
Diesbezüglich war ich auch 3x (leider erfolglos) im Bangkok Hospital.
Nachdem die oberflächlichen Untersuchungen nichts ergaben, wurde ich wieder weggeschickt. („Everything ok, sir“)

Bei keinem der Ärzte hatte ich das Gefühl, dass sie Ursachenforschung betreiben oder mal über den Tellerrand schauen wollen. Sämtliche Einwände und Ideen von mir wurden ignoriert.
Von den Ärzten aus kam so gut wie gar nichts.

Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich ihnen sagen muss, was sie machen sollten / könnten.

Insgesamt konnte ich zu keinem der Ärzte ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen.
Von der Sprachbarriere ganz zu schweigen. Ich spreche zwar fließend Englisch und auch die meisten Ärzte können einigermaßen gutes Englisch, allerdings konnte ich mich nie so präzise und detailliert wie in Deutschland ausdrücken.
Genauso oberflächlich waren dann auch die Antworten der Ärzte.

Als ich dann auf Heimatbesuch in Deutschland war, bin ich zu meinem Hausarzt, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis hab.
Er hat sich Zeit genommen, Hypothesen aufgestellt, wieder verworfen, sich Gedanken gemacht und mir verschiedene Optionen und Möglichkeiten präsentiert, wie man das Problem angehen kann.
Ich hab mich deutlich wohler gefühlt. Schon allein das Gespräch hatte einen Placeboeffekt.

Ich muss zudem sagen, dass ich in Thailand deutlich seltener zum Arzt gehen würde, weil mich das hin und her mit der Auslandsversicherung abschreckt.
Wer weiss schon, ob und was übernommen wird.

Da sind wir aus Deutschland mit Versichertenkarte einstecken und keine Gedanken machen ziemlich verwöhnt.

In meinem Alter ist das zwar noch alles harmlos.

Im hohen Alter würde ich das aber nicht unterschätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #140  

Member

Ich fand die Doku auch erstaunlich objektiv und sehenswert. Vor allem wenn ich dagegen an die jüngste NDR Propaganda über Pattaya denke...

Ich sehe das vermutlich anders als die meisten hier, denn für mich haben alle Protagonisten eine, unter den vorliegenden Umständen, gute Entscheidung getroffen.
Fangen wir bei den beiden Damen an: Beide wären sehr wahrscheinlich in Deutschland mit einem Leben, was sie nicht leben wollten, nach einigen Wochen in einer Sozialwohnung tod aufgefunden worden. Sicherlich ist das Leben in Chiang Mai (aus äußerer) Sicht auch nicht optimal, aber meiner Meinung nach die definitiv bessere Alternative. Sie sagen ja beide, dass sie sich dort wohler als in DE gefühlt haben und das glaube ich ihnen. Auch der Lebensstandard ist höher als das, was sie hier erwartet hätten (Sozialwohnung im Plattenbau, 8 Monate unangenehmes Wetter, anstellen bei der Tafel).
Mindestens Ute sagte ja selbst, dass es jetzt langsam auch mal reicht mit dem Leben. In so fern hätte eine KV am Ende nur ein Leben verlängert, mit dem sie nach eigener Aussage abgeschlossen hat.
Ich persönlich könnte zwar niemals ohne Krankenversicherung ruhig schlafen, aber in Anbetracht der aufgezeigten Alternative (mit KV aber sonst nichts lebenswertem in Deutschland), zumindest nachvollziehbar.

Beim Frührentner-Pärchen bin ich mir zwar auch nicht sicher, ob die wirklich ihr perfektes Ziel erreicht haben, aber zumindest haben sie sich ggü. ihrem Leben in Deutschland schon mal verbessert und sind um eine komplett neue Lebenserfahrung reicher. Lt. ihren Aussagen sorgt alleine das Klima ja schon für eine deutliche Besserung ihrer gesundheitlichen Leiden.

Dann zu Gerhart: Der wurde hier ja in einigen Beiträgen etwas lächerlich gemacht. Ich würde ihm von allen Protagonisten hingegen die besten Zukunftsaussichten attestieren. Er hat sich im Vorfeld in meinen Augen sehr gut und intensiv darauf vorbereitet, mit Pattaya einen Ort gefunden wo er zumindest gute Infrastruktur und viele gleichgesinnte Expats um sich hat, hat keine unrealistischen Erwartungen / denkt nicht die große Liebe gefunden haben, sondern sieht das sehr realistisch als "Zweck-Beziehung", scheint über ausreichend finanzielle Mittel und eine Krankenversicherung zu verfügen, baut mit Tischtennis und co. ein soziales Umfeld und einen geregelten Alltag auf UND: Er lernt die Sprache. Damit sind doch erstmal alle wichtigen Voraussetzungen geschaffen.

Ich (und ich glaube selbst er) findet die Zettel auch amüsant, gleichzeitig ist das aber auch ein Zeichen von Organisation. Die Wahrscheinlichkeit, dass er morgens aufwacht und sagt "Mist, keine Ahnung wie ich ab heute noch klarkommen soll" sehe ich als sehr gering an. Und irgendeine Macke hat doch jeder, oder glaubt ihr wirklich perfekt zu sein?

Und auch für ihn wäre ein Ruhestand in Deutschland mit Sicherheit die schlechtere Option. Als Junggeselle mit Ü65 wird er hier sicherlich auch eher nicht mehr die "große Sandkastenliebe" finden, sondern sehr wahrscheinlich überhaupt keine Partnerin. Das Wetter hier ist lt. seiner Aussage für ihn eine riesige Qual und auch sonst sehe ich keinen Grund, warum hierzubleiben die bessere Option für ihn gewesen wäre.

Ansonsten hat mich selbst die Doku auch etwas bereichert. Ich will hier auch nicht alt werden, wenn mein Leben so weiterläuft wie bisher (sehr hohes Einkommen, sehr hohe Sparrate, keine Frau, keine familiären Beziehungen/Verpflichtungen) will ich hier auch definitiv nicht meinen Lebensabend verbringen. Für mich persönlich ist Deutschland immer noch ein sehr gutes Land zum Arbeiten, wenn der Part wegfällt hält mich hier aber auch nichts mehr. Allerdings habe ich auch noch keine Idee wo es danach hingeht, dafür ist es vermutlich auch noch viel zu früh, ein paar Dinge habe ich aber trotzdem mitgenommen: Man sollte nicht unterschätzen wie es ist plötzlich "der blöde Ausländer" zu sein, sich rechtzeitig eine realistische Erwartungshaltung aufbauen, was da einen erwartet (das ist überwiegend konträr zu dem, was man in seiner kurzen Zeit als "One Week Millionair" Touri erlebt, sich rechtzeitig über die richtige Krankenversicherung informieren und vor allem: So gut es geht die Zeit im Heute ohne gesundheitliche Einschränkungen verbringen und nicht alles für den Ruhestand "aufsparen". Persönlich würde mich in Thailand wohl am meisten die Sprachbarriere stören und das ist ja jetzt auch keine Sprache, die man schnell und unkompliziert fließend lernen kann.

Und wenn ich dann in die YT Kommentare schaue werde ich wieder daran erinnert, dass mir die deutsche Mentalität (auf jeden Fall immer alles kritisieren) und Ansichten (wie kann Gerhart bloß seiner Frau einen Klaps auf den Po geben?!?!?!) auch überwiegend sehr fremd geworden sind.
 
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