Thailändisch lernen

Thailand Sausa auf Abwegen

        #111  

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@Kalli

das kannst du gleich lesen :wink0:

@sabai11

nach meinen Erlebnissen kannst du den Laden vergessen
aber ich hoffe das ich noch in dem einen oder anderem Laden noch
mal aufschlagen werde
so leicht lass ich mich nicht entmutigen :yes:



cu Sausa
 
        #112  

Member

Ein paar Getränke später kam schließlich Mama San doch noch mit einer Maus an,
die nicht so verschüchtert war. So nahm der Abend dann seinen Lauf und
wir versuchten so langsam die Häschen auf das wesentliche vorzubereiten.
Kurz den Zimmerschlüssel vorgezeigt, kurz geblinzelt und mit einer Handbewegung angedeutet,
dass sie mitkommen solle.
Es geht doch, wozu sprachen lernen, im Handumdrehen pfiff sie ihre Mama San an den Tisch
und verklickerte ihr unseren Wunsch. Mama San fragte noch mal nach und beim nächsten
Satz fiel uns die Kinnlade runter.

2000 Baht für zwei Stunden, ich traute meinen Ohren nicht und vergewisserte mich das ich nicht an hallos leide.
Allein schon diese Zahl und das sie geglaubt hat das wir Idioten seien
und jeden aufgerufenen Betrag freudestrahlend zahlen würden, hatte doch einen erheblichen
Schatten auf den Abend geworfen. Wir waren weder mit albernen Goldkettchen ausstaffiert
noch sind wir mit einem teuren Auto vorgefahren, wie kam die Tante also darauf das wir mit unserem Geld nur so um uns werfen?

2000 Tacken für ein ST mitten in der Pampa die Olle tickte wohl nicht richtig aber
andererseits konnte ich mich noch an Ko Chang erinnern, wo die Karaokehasen ähnlich
astronomische Summen aufgerufen haben, es war halt ein Versucht und haben dabei auf
Granit gebissen.
Jetzt wurde es erst mal Zeit der Mama San etwas über dem Hainerle und dem Sausa zu erzählen.
Der Versuch ehrt sie zwar uns beide abzuziehen, wir sind aber keine Engländer oder Dummtouris,
also begannen noch mal von vorne.
Ich nannte ihr ein paar Zahlen was ich in BKK oder Patty abdrücken müsste für ein Hasen
der noch nicht mal englisch kann und dessen Performance dementsprechend wäre.

Nix, sie ließ sich nicht erweichen 1:0 für Mama San.

Die erste Runde hatten wir verloren, widmeten uns wieder unseren Getränken und
legten eine neue Taktik fest. Nach einer kurzen Pause ging es erneut in die Verhandlungen,
da wir einen guten Fick zu schätzen wissen, offerierten wir ihr ein Angebot was sie bestimmt
nicht ausschlagen würde, so dachten wir.
1000 Baht für 2 Stunden oder 2000 Baht für ein LT mit Aussicht auf 500 Baht Leistungsprämie
wenn wir die Hasen mit der Note 3 entlassen.

Ich weiß, ich weiß, es ist viel zu viel aber wir waren einfach nicht in der Laune wie auf einen
Teppichbasar rumzufeilschen und wollten endlich zustechen.

Stolz unterbreiteten wir ihr diesen Kompromiss und hatten eigentlich mit ihren
gesunden Menschenverstand gerechnet, vergaßen aber leider das Thais manchmal
anders ticken wie wir.
Mit diesem Vorschlag hätten beide Parteien sehr gut leben können ohne ihr Gesicht
zu verlieren aber unserer geschäftstüchtigen Mama San schwante was anderes vor.
Die Zahl 2000 hing unverrückbar vor ihrem geistigen Auge und sie hat noch zu guter letzt
den Kalauer gebracht, das wir unser Geld zurückbekommen würden
wenn wir mit unseren Hasen nicht zufrieden wären.
Was für ein Gag, wenn die Lage nicht so aussichtslos wäre, hätten wir herzhaft darüber lachen können.

Unsere Stimmung verfinsterte sich zusehends, wollten es uns aber nicht anmerken lassen.
Vielleicht geht da ja noch etwas.

Wir schickten unsere gierige Gesprächpartnerin erst mal zum Teufel und kümmerten uns weiter um die beiden Mädels.
Ich versuchte meiner Maus zu verklickern das sie mich nach Feierabend in meinem Zimmer besuchen dürfte.
Was sie dann mit dem Geld machen würde, wäre ihre Sache aber sie verstand mich wohl nicht so recht
und wollte immer ihre Chefin rufen, weil sie wohl dachte das ich jetzt mit dem Preis einverstanden bin.
Ich versuchte ihr noch mal die Sachlage geduldig zu erklären und hoffte auf ihren späteren Besuch.
Es reichte uns schließlich tranken aus und wollten zahlen.
Hainerle ließ sich noch mal detailliert die Rechnung erklären und stieß auf einen Posten
der mir neu war. "Mama San Service: 140 Baht"

Hainerle grummelte "hab ich es mir doch gedacht, jetzt hat sie mit den Mädels
bei uns kein Geld machen können und versucht uns noch so abzuziehen"
Als sie zur Rede gestellt wurde tat sie so als sei es das normalste von der Welt,
wir hatten keinen Bock mehr uns mit der Tusse abzugeben schmissen die Scheine
auf den Tisch und machten uns aus dem Staub.
Auf dem Weg konnte ich es immer noch nicht glauben was da vorgefallen war
und sagte zu Hainerle "pass auf, gleich kommt sie hinterher und wir einigen uns noch,
DA GEHT NOCH WAS"
Es ging aber nix mehr, stocksauer verschwanden wir in unseren Zimmern und
weinten uns einsam in den Schlaf, weder an meiner noch an Hainerle`s Tür klopfte
es in der Nacht .

......."wer nicht zahlt der nicht gewinnt"......

Ein neuer Tag ein neues Glück ich wachte um 8 mit knurrenden Magen auf,
wir hatten noch am Vorabend Funkstille bis 11 Uhr ausgemacht und so ging ich
alleine zum Frühstücksraum.

Das Frühstück, die wichtigste Malzeit für mich am Tag.
Nachdem Einwurf mehrerer Spiegeleier und ein paar Kannen Kaffee brauch ich eigentlich
nichts mehr essen bis zum späten Abend.
Davon abgesehen muss ich morgens mindestens 30 min eine Wand anstarren um rauszufinden,
wer ich eigentlich bin.

Frohen Mutes betrat ich den Raum und musste mit erschrecken feststellen, das es nur
thaistyle Breakfast gab, kein Spiegelei, kein Toastbrot, nix ... nada.
Das einzige was für mich in Frage kam, war eine Kanne Kaffee den ich aber nach dem ersten Schluck stehen lies.
Nach ein paar Spiegeleiern hab ich gar nicht erst gefragt, ich wollte nur noch eins, raus hier.
Im "um-die-ecke" 7/11 wurde ich fündig, zwei Pizzaecken, ein Hot Doc plus ein paar Dosen
Eiskaffee.
Wahrlich, ein Frühstück für Champions die eine 7 stündige Busfahrt vor sich haben.
Ich verzog mich wieder auf mein Zimmer, machte mich über die Leckereien her
und legte noch ein bischen die Knochen hoch denn es sollte ein harter Tag werden.

Alles, aber auch alles in dieser Stadt hatte einen faden Beigeschmack bei mir hinterlassen.
Ich weiß das wir einfach nur Pech gehabt haben aber ich war trotzdem froh als ich in der sengenden Mittagshitze
auf den Bus nach Patty wartete. Der Superluxusbus entpuppte sich
als überfüllte Kühlkammer mit einem Fernseher
der ständig lächerliche VCD`s dudelte
aber er brachte uns nach Patty.
Nach 6 Stunden hatten wir uns endgültig den Arsch breitgesessen, es nervte einfach nur noch
das der Bus vor Pattaya an jeder Milchkanne halten musste.

Es dämmerte langsam, die unangenehme Kälte im Bus und der Regen der draußen
gegen die Scheibe prasselte, ließ den Eindruck ein einem erkeimen das wir uns gerade
in good old Germany mitten in einem Novemberschmuddelwetter befinden.
Und wieder bog der Bus von der Hauptstrasse ab um für ein paar Minuten in irgendeiner Strasse sinnloserweise
die Türen aufzumachen, es stieg sowieso keiner ein oder aus.

Es war einfach zum Kotzen.

Endlich in Pattaya, in dem Moment wo wir ausstiegen passierten zwei Sachen gleichzeitig
1. zwei Kippen glimmten auf und gierig wurde der Qualm in die Lungen gesogen
2. die feuchte Hitze der Abendluft vertrieb unsere Novemberdepression die sich in dem Bus
aufgebaut hatte und schlagartig waren wir wieder guter dinge.



cu Sausa
 
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